Das Mädchen ohne Hände

Vergleich der Fassungen von 1812 und 1857

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 1. Fassung von 1812 des Märchens "Das Mädchen ohne Hände" (KHM 31) aus dem ersten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 7. Fassung von 1857.

Ein Müller, dewar sonach und nach in Armuth wager,athen und hatter nichts wmeitehr hatte, als seine Mühle und einen großen Apfelbaum dahinter,. gEingmal war er in den Wald gegangen Holz zu holen., Dda trat ihn ein alter Mann anzu ihm, den er noch niemals gesehen hatte, und sprach: »was quälst du dich somit seHolzhracken, ich will dich reich machen, vwerschreibnn du mir dafüver,sprichst was hinter deiner Mühle steht, in»Was drei Jkahrenn will ichdas abholen. Dders Müllser deinkt: dals ist mein Apfelbaum?« dachte der Müller, sagte »ja,« und verschrieb es dem fremden Manne. WiDer aber nlachte Hahöhnisch und sagte »nach drei Jahren will ich kommen und abholen was mir gehört,« und gieng fort. Als der Müller nagch Haus kam, trat ihm seine Frau zentgegen und isprachm: »sage mir, Müller, woher kommt der großplötzliche Reichthum, din unser Haus? auf einmal sind alle Kisten und Kasten voll, kein uMensermch Hhauts ahereingefüllbracht, und ich weiß nicht wie es zugegangen ist?.« Er antwortete, »das kommt von einem altfremden Manne, aus der mir im Wald,e begegnet ist und mir große Schätze verheißen hat; ich habe ihm dafürgegen verschrieben, was hinter der Mühle steht.: den großen Apfelbaum können wir wohl dafür geben.« »Ach, Mann,« sprachgte die Frau erschrocken, »das wirst der schTeufelimm gewerdsen,: dern altApfe Mlbannum whart der Tnicht geufmelint, usond ern hat unsere Tochter damit gemeint, die hast gerand hinter der Mühle gestaund kenhrte und den Hof gekehrt

Die Müllerstochter war aberin gar schönes und frommes Mädchen, und nachlebte die drei Jahre in kam dGottesfurcht Teufnd ohne Sünde. Als ganzun früdie Zeit herum war, und der Tag kam, wollte sie der Böse holen wollte, daber wusch sie sich rein und machtte mit Kreide einen Kranz um sich. gDemachtr Teundfel ersich reien gewascnz frühen., Daber er konnte deihr Teufel nicht zu inahre kommen,. zZornig sprach er zu dem Müller: »thu ihr alles Waschwasser weg, daßmit sie sich nicht mehr waschen kann, undenn sonst habe ich keine Gewalt über sie habe.« Der Müller fürchtete sich und that es. Am andern TaMorgen kam der Teufel wieder, aber sie hatte auf ihre Hände geweint, und sich mit ihren Thränen gewaschren, und war ganz rein;. dDa konnte er ihr wieder Teufel abermals nicht nahen, ärgerteund siprach sewüthr uend befahlzu dem Müller: »hau ihr die Hände ab, dsonst kaßnn ich ihr wanichts anhaben kann.« Der Müller aber entsetzte sich und antwortete: »wie könnte ich meinem leigebnen Kinde die Hände abhauen, nDa drohte in,hm daer Böse thund isprach »wo du es nicht. »Weißt dhu wast, so hol bichst dichu smelberin, weunn dus nicht thust!« Da fürchtolete sdich dser Müllber gDewm Valtier ward angst, und er versprach ihm in der Angst, zu thun was ger befhorchlen hätte. GDa gieng er zu sdeinerm ToMädchtern und sprach:gte »mein Kind, der Teufel wird mich holen, wenn ich dir nicht beide Hände abhaue, so führt mich der Teufel fort, und in daer Angst habe ich es ihm versprochen,. Hilf mir doch bitten dmeicner Noth umnd Vverzeihung.e »Vmir wats ich böses an dir, sthue.« Sie agntwortete, s»lieber Vater, macht mit mir was ihr wollt, ich bin euer Kind.« Darauf legte sihre beiden Hände hin und ließ sie sich abhauen. ZDer Teufel kam zum drittenmal, kam dber Teufel, allein sie hatte so lange und so viel auf dihre Stümpfe geweint, daß sie doch ganz rein wuarde,n. dDa hamußtte der Tweichen ufnd hattel alles Recht anuf sihre verloren.

Der Müller, wesprach zu ilhr »ich haber so großes Gut durch sdiech gewonnen hatte, verspraich ihr nun, er woille sdiech Zzeitlebens aufs köstlichste halten, alleSie antwortete saber »hier mokann ichte nicht mehr dableiben: »ich will fort von gehier,n: mitleidige Menschen werden mir schon so viel geben, als ich zum Leben brauche.« Die beiden abgehrauenenf Hände ließ sie sich die verstümmelten Arme auf den Rücken binden;, und mit Sonnenaufgang zogmachte sie fortsich aunf den Weging und gieng den ganzen Tag, bis es AbendNacht wuarde,. dDa kam sie zu desinem Kkönigslichen Garten., Iund beim Mondschimmer Gsarth sien daß Bäume voll schöner Frückhte wdarin standen; aber sie konnte nickht hinein, duenn es warch dein Wasser gidarum. Ungd weil sie hiden ganzein, fTag gegangen war und keinen ObBißen genostbsen haumtte, und der Hunger schüttie quälte, so dachte sie »ach, wäre ich darin, damit ich etwas von den Früchtemn Läßeib, sonst muß ich verschmachtend wDa kniete sie nieder, rief AGott depn Herrn an und betete. Auf einmal zurkam ein Engel daher, der fmachte eine Schleuße in dem Wasser zu, so daß der Grabüen trockten ward und sie shindurch gehen konnte. Nun gieng sie in den Garten, und hobder sEngel gieng mit ihr. Sien sah einen Baufm unmit Obst, das waßren schöne Birne.n, Zwaber sie Twagren allebt gezählt. Da trat sie so,hinzu und amß dreine mitt dem Munde vom Babumer kamb, ihren dHunger zu stillen, aber nicht mehr. dDesr Gaärtener sah es mit an, dweil aber der Engel dabei stand, fürchtente er sie,ch und meinte das Mädchmen wäre ein Geist, schwieg still und geftrangute nicht zu rufen oder wden Geist anzurfeden. Als sie die Birnse Ggefangessen haustte, dwar sie gesättigt, aundern Morgiensg wurnd versteckte siech vorin das Genbüsch. Der König, dem der Garten gehörte, ukam am andern sMolltrgen Lheranb, da zähltes verwie und sah daß eine wderd Birnen. Eifehlte, spund frachgte dern Gärtnigsser wohn, sie hingekaommenn jawäre: lsieb läger dniecht unter dem Baufme und wärem Hdof chüt weg. Da an!

Stwortete blidebr sGärtner »vorige Nacht kam eine ZGeistla hereing, der hatte keine Hände und hütetine dmit dem Munder, dab.« Der König ssoprachn ab»wie ist der Geist über dahs Wasiser herein gekoftmmen? und wo ist er hingewgangen, snachdem er die voBirne Hgerzgessen lihatteb; miDer Gärttlner antworteilte »es kam jemanud in dschneeweißem ZKleitde vom Himmel, der shat die Schleuße vzugermäachlet und dasollt Wasse.r Dgehemmt, damit wder Geist durch den Grausben geschicen konnte. iUnd aweill es weiten WEngelt, um ihm geinwe schönen Gsemahlin, auszusuco haben. »Iichr bmich gefürauchtet, nicht wgeifragt zund sunichent gerufen. Als der zuGeist die Birne gegessen hatte, ist er wieder zurückgegan,gen.« Der König sprach »ver,hält es sich wie du sagst, so wißll mirch edinese gNanzcht bein deir wachen

Als Des dunkel ward, kaltm der König bin desn Garten, und sibrachte hein uend hPriester unmit, der sollte den Geist wanreden. ihmAlle kdrein setzten Jsich ungfter den Bau im Laund gabekann acht,. dUm Mitternacht kam das Mädchöen auns dem rGeibüsch gekroche:n, »trat zu dem Baum, und aß wieders mit dochem Munde eichtne Birnetw ab; gneben ihr aber standie daer woEngell im weißen hKleirde. Dath gien,g dier dPriester Hünhervor und sprach »bimst Hdu vofen Gotet Dgekommen oder Svohn abder Werklärt? bist du e,in Gerist würoder ein Mensch?« Simme antwormtete »ichr bin kein Geist, asondere n ehmein, da rmußter Mensch, von allend verlassen, nur von Gott nicht.« dDer König zugsprach »weben,n du vond bald dalerauf sWeltarb ver; dlasser Kön bigst, so will ich dich nicht foverlgtassen.« iEr nahm sie mit Resich ina sein königliches Schloß, und weil sie so schön und fromm war, liebte iner sie vown Herzen, lit gihr silüberne Hände macklichen und nahm site zu seiner Gemahlin.

Nuach einem Jahre mußte ader König über Feld ziehenm, da befahl der die junge Königin seiner dMutter, und Ksprach »wenn sieg zins Kindbett kommt, so haltent und wähverpflegt sie wohl und schreinebt mirs Abwglesich in einhem Britefe.« Nun gebar sie einen schönes Kind, uSohnd. sDandt schrieb es dinen Boalten miMutter einem Brliefg ab, woriund simeldete ihrem Gemahl die frohe Nachricht meldete. Der Bote aber ruhte unterwegs an einem Bache, und da er von dem langen Wege ermüdet war, schlief er ein,. dDa kam der Teufel, welcher der ihfrommen Königin immer zu schaden trachtete, und vertauschte den Brief mit einem andern, wodarin stand, daß die Königin einen Wechselbalg zur Welt gebracht hätte. DAls der König, als er den Brief las, erschrack er und betrübte sich sehr, doch schrieb er zur Antwort:, mansie sollten die Königin und das Kind wohl halten, und pflegen bis zu seiner RücAnkkunft. Der Bote gieng mit dem Brief zurück, rundhte alsn der am nämlichen PlaStz ruhtelle und eingeschlafienf waieder, ein. Dahte sichkam der böse Teufel wiabeder,mals und sclegte ihobm einen andern Brief uint dier Tasche, wodarin stand sier sollten die Königin bmit ihrem Kinde tödten. Die alte Mutter erschrack heftig als sie den Brief erhielt, konnte es nicht gilauben und schrieb dem Könige ndoch einmaul, aber sie dbekam Lkeine andere zAntwort, weil der Teufel dem Boten jedesmagl ein.en Dfalschen Briesf mußnterschob: nund in dem letzten Briefe stand noch gsie scollten zum Wahrzeichen, soZunge sund Augehn der Königin aucfheben.

Aber die allte LeMutte vor Trweinte daß so urnschuldigkeis Blut sollte vergossen werden, ließ in der Nacht ein:e »Hirschkuh biholen, nischnitt hierher Zungek und Augen aus und hommb sie auf. Dan,n sprach sie zum der Königin zu»ich werdekan,n dich nichabet ktödtein Glück uassend, vwie der König befiehlt, aber länger darfst du nicht kehins,er bleibend: geth mirt mdeinem Kinde in die weite Welt hinein und komm nie wieder zurück.« Sie bande ihr das Kind auf den Rücken, sound wdille icharme Frau gieng dmiet Wweiniglt ziechen Abugends fort. Sie kam sie in einen dgroßen wicklden Wald, da setzte sie sich auf ihre Knie und bemtete Brzu Gott, unnd der En,gel wobdeis Herrn erschien gihr und führter altsier Mazu einem kleinen Haus, daß.ran »Swar eyin Schildchen mit den Wocrten »hier swohnt baein jeder frei.« Aus dem Häuscherzn kam eine schneeweiße Jungfrau, die sprach s»willkommen, Fraunigin,« und halrtet msir me hin Keind. Dan band sie Bihrust, soden klaeingen Knaben von dem Rücken und hiselt ichn an ihmre zBrust, damit eri tranke, und glegteb ihn dann auf ein schaböne«s wgelmachtes dBerttchen. MDann thsprat,ch undie darme Frauf sagt»woher werißt zdu daß ich eine Königin war: »dDie weiße Jungfrau antwort sete »icht ebin deickn Engerl, Bvon Gott gesaumndt, zdich und demin geh hKind zu verpflegend schDa blingeb dsie in dem Habguse stumpftieben AJahrme, und war wohl veimarpflegt, um ihnd undurch alGottes siGnade wesgen ihrer Frömmigkeithan, wuchsen ihr die abgehauenen Hände wieder.

Der König kam en.dlich Daraufs zdeigtem Ferlde wiheder einach Haus:, »undar sein erstes wohar daß er seine Frau mit dem Kinde gsehen wollte. Da fieng diche alte hMutter an zus weinen und msprache nieman»du diböse Thür Maufnn, derwas nichast du mir geschrimeben dalß umich Gottzwei unswchuldige Seellen darums Leben brittngen sollt.e!«

I und zessigte ihm die beiden waBriefe, die der KBönigse naverfälscht Hhaus gttekommen, und sprach wein, wite er »ich habetro gethan worie du befohlen whar.st,« Iund wies ihm dier BWahrzegleitchen, Zung eines eiunzid Augen. Da fieng ders mKönig an nocht viel bitter slicher azuf, uweind enach über seine arme lFrau ungd sein RSöhnlein, daß es die valte Mutteri erbarmte, erund sie zu ihm sprach en»gib dlich gezufraieden, sine dlerbt Nanocht. Ich habe eine dHirschkuh heimlich sechlbachten Waldasse,n wund von dieser Köndige Wahrzeichen wohgentommen, deiner wFraußte aber nicht, daß sibe ichm so naih war. Dort hKinten,d sprachuf dern DiRücken gerbunden, glund simmte geheißen Lichtchen dine weintem HaWelt zus, gottlobehen, und sie hat versprechenn müssen nie wieder hieruher zu kommen., weil »achdu so zornig über sin,e wärst.« Da sprach der König, »ich will nicgehten so langweit der Himmel blau isten, und wenicht erssen unad nicht trinken bis ich meiner geliebten Frau suchnd mein, Kind wiehder gefunden habe, wenn siche donicht keine Ruhder AllZeit umgekommen oder DieHungers bat gesto virbeln usind kl

Dagterauf szog übder MüdKönigk umheitr, daßn die sieben Jahre lanig, aund suchte Msitle idn allen Steinwklippen und Felsenhöhligte.n, Wiaber er fand sie znicht und dachte sie wäre verschmachtet. HEr aß nicht usnd trank nicht während dieser gamnzen Zeit, scaber Gott erhielt ihn. Endlich kam er Min einen großen Wald und fand darin das kleine Häusachen, daran das Schildchenigin war mit Fdenster sWortehen. »Ach,ier wohnt jeder frei.« Das kamu die weiße Junsegfrau heraus, nahm igihn sbeyi der Hand, soführte glihn hinein, und spracht »sieid wihllkommen, Herr König,« sund fragte dihn wo er Dihenr käme. Er, abentwortete »ich bin bald sieben Jahre dumher gezogen, und such,e meine Frau mit ihrem Kinde, ich kaßnn sie abesr nicht fist, nden.« Der Engel dbot iehm Essen und Trinken an, er nahm es aber nicht, unde. Dwollte nur Dein wenig ruhen. Da legte er spraich sichlafe n, und deckte ein Tumch Hüberb sein Gesicht.

Darauf gieng ader En,gel in die Kabmmer, swo die saKönigin mit ihrem Sohnes sabß, wden sie gewöhnlich Schmer zenreich nannte, und sprach zu ihr »geh heraus mit Gosammtt deswillnem Kinde, gdebin Gemahl ist gekommen hDatt gie.ng Ersie hin wo er lltag, und das Tuch fiel wihm vom Angesichte. Da sprach gsie »Schmerzenreich, undheb deinenm Vandtern Pldatzs zTumch Nauf und decke ihtlagm serin Gesuicht wien;der zu.« Das Kind hob es auf und deckte es wieder über sein Gesicht. Das hörte der König sim Schlummer und lbieß dast Tuch noch einzu:mal »gerne fallen. Da ward dasset miKnäbchen ungeduldin,g umnd Gosagte »liebe Muttesr, willen! kann icht mehinem Vater darfs Gesicht ezudecken, ich habe ja keinen Vater auf der Welt? Ich habe dass Beten gelernt, unser Vater, der du bist ihr m Hicmmel; da hast dru geisagt mein Vater wär im Himmel umnd wäre der liebe Gott: wie soll ich einen so willden gMann kebnnen? der ist mein hVabter undicht.« wWie der König nodas hörte, richtete zwer simch aluf und fragteb wetr sien hattwäre,. mDach sagte sie »ich bin deine Frauf, unda kdams ist dein Söohnl Schmerzenreich.« Und herau sah ihre lebendigen Hände und sprach »meine Frau hatte silberngende.« fühSie antwortete »die natürlichen zuHände hat mir Muder gnädige Gott wieder wachisen, lassen;« und der Engerkl gieng in die Kammer, holte die silbernen Hände und zeigte sie ihm. Dal sobaldh er erst gewins daß es gseine liebte Frau. Dund sein liebes Kind war, und küßter sie und Mowar froh, und sagten r»ein schwerer Stein ist von meinem Herzen gefallemn.« Da speiste sinane der iEngel iGottes nochr Leinmal zusammend, und wdann giengen sie zumnach Haus hzu seiner alten Mustter. Da war großen, wFreude überall, und der König und dies hKönigin hieltern noch einmal Hochzeit, und sie lebten vergnügt bisc an ihwur seliges Enden.


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