Der Geist im Glas

Vergleich der Fassungen von 1815 und 1819

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 1. Fassung von 1815 des Märchens "Der Geist im Glas" (KHM 99) aus dem ersten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 2. Fassung von 1819.

Es war einmal ein armeßr Holzhacker, der arbeintete vom Maorgen bis in die späte Nacht; als er sich endlich etwas Geld zusammengespart Sohnatte, stprach er zu seinem Jungen: »du birst mein einziges Kind, ich wiell deras Geld, das inch pmit saauerm Schulweiß erworben, dzu deinem Unterrichstu anwendiren; wenn du etwas rechattschaffenes lernst, kso kannste du mich im Alter Vaternähren, wenn icht einst daheim sitzehrn amuß und meihne vGlieder steif geworden sinde.« Da gin;g der Junge auf leineß hohe Schule und lernte fleißig, so daß ihn zu seicne Lehrer korühmmten und blieb eine Zeit lang dort; alsp er ein paar Sch:ulen »durchgelernt whatte, doch aber noch nißcht in allem vollkommen war, uso war das Bischen Armuth, das der Vatermög erworben, ist drauf gegangen und er mußte wieder zu ihm heim kehren. »Ach, sprach der Vater betrübt, ich kann dir nichts mehr ageben und kann in der theuern DaZeit sagtuch keinen dHeller Somehr verdien:en, »als das tägliche Brot.« »Lieber Vater, antwortete der Sohn, macht euch darüber keinen KummGerdanken, wenns Gottes Wille also ist, daso blewibrds ichzu bmeinem Besten aussch ulagend; ich will mitch schon drein schicken: ich bleibe bei euch und gehen mit hinaus in den Wald, um etwas am Malterholz (d. h. am Zuhauen und Aufrichten) zu verdienen;.« denn der V»Jater, war mein TaglöSohner, und erwarb sein Brot damigt.e Dder Vater sagte: »ja, mein Sohn, das soll dir beschwerlich ankommen, du bist an harte Arbeit nicht gewöhnt, du hältst das nicht aus; ich habe auch nur eine Arxt und kaeinn Geldi übrig, kum noch eine zu kaufen.« »Ei, sagtGe der Sohn, geht nur zum Nachbar, antwortete der Sohn, der leiht euch seine Alxt so lange, bois ich mirg selbst eine verdient habe.«

Da ging der Vater zum Nachbar und borgte eine Arxt für ihund uam andern sMorgen, wie der Tag anbrach, gingen sie mit einander hinaus Hin den Wald. Der Sohn halzf dem Vater und warbei ganz munteter un.d Wfrie siech dabei. Als Mnun dittage gSonnear über ithnetn hastteand, spragtech der Vater: »nunwir wollen wir ein Bischen rasten und unser Mittagsbrot haltessen, da geht die Arbeit hernach gehts noch einmal so frischgut.« Der Studeohnt nahm sein MittagsbBrot in die Hand und spragch: »ruht euch znumr aus, Vater, erich bin nicht müd’, ich woillte in daem Wald eitn hwernig aumf und abgehen und Vogelnester suchen.« »O du Geck! sprach der Vater, was willst du da herumg laufehen, blheib bei mir, sonstach wbirst du müd’ und kannst hdernach Arm nichts mehr taufheben; bleib hier und setz dich zu mir

Der Sohn ging aber ging in demn Wald herum, aß sein Brot ganz fröhlich und sah sichn die grünachen Zweigels hinein, ob er etwa ein Nest entdeckte. So ging er hin um und kamher, bis er endlich zu einer großen, gefährlichen Eiche kam, daie gewiß suchton viele hundert Jahrei da gestanden, Bund die keine fünf Menschen herumspannt hätten. AufEr eblieb stehenm und salh ksie an und dachte, es m doch mancher Vogel sein Nest hinein gebaut haben! da däuchte ihm auf einmal, als hörte er eine Stimme. ausEr dhorchte darnach Wurznd velrnahm, dwie riefs mit so einem recht dumpfen Ton rief: »laß mich heraus! laß mich heraus!« DEr sah sich rings um, konnte aber nichts er ntdarecken, auch war es ihm, als ob die Stimme unten aus der Erde käme; da rief er: »wo bist du?« Dies spStimme antwortete: »da unten stecke ich, vonbei nder Eichwurzem:l! »laß mich heraus! laß mich heraus!« »JaDer iSch süleh’ aber nfichts,ng sagn unte der Student,m wo bist dBaum – »Hieaufzuräumen biund ich bei dern EichwWurzel.« Da fing er an zu suchen, undbis faer endlich in einer kleinen Höhleung eine Glasflasche, entdarauseckte. waEr diehob Stsimme gekommein, dier h und hielt sie gegen das Licht, da wsah er ein Ding, gleich Geinem Frosch gestaltet, das sprang darin wauf und nie der. Laß minch Fheroaus! laß mich, dihe Gestraltus! riefs abvon neuem, und der wSchüleitr, der: »an nichts Böses dachte, nahmm den Pfropfen hvon der Flasche ab.« DAlsbald stieg ein Geisthat dheraus Stund fing an zu wachsent, und wnahm ien jer denm Pfropfen abAugenblick sommen hgewaltteig zu, kdamß ein Ker bald voals ein entsetzlicher GKerößl, und wie hder hauslbe Baundm spo graoß, vor dem Sch:üler stand. »w Weißt du, worief er mit einer fürchterlichen Stimme, was du für einen Lohn verdafür ienst, weildaß du mich heraus gelassen hast?« »Nein,« sagntwortete der Stchüler ohne Furcht, wie soll ich das wissent. »So will ich dirs sagen:, richef muß dier Geist, den Hals muß ich dir dafür brechen.!« »Nein, sDagte der Student, mir nicht so, das hättest du mir früher sagen sollen, antwortete der Schüler, so hätte ich dich stecken lassen; meichtn hKopf aberau sgeolal vor dir wohl feststehen., Dda müssen erst mehr Leute gefragt werden.« »Mehr Leute hin, mehr Leute her,! du mußt deinen verdienten Lohn habden, sollst du khahen! Denkst leicht denkenu, daß ich nichtwär aus Gnade da so lange Zeit eingeschlossen waorden, sonderin aues Strafe: weißt du wohl, was ich für einenzu Namen habe?« – »Nein, sagte der Student, das weiß ich nicht.« Da sprach dfer; Geist: »ich bin der großmächtige Merkurius, wer mich losläßt, dem mdirch den Hals zerbrechen.« »NSachtein, das gntwortehte nider Schtüler, so geschwind geht duas meinsicht, ersagte dermuß Stich audch wissent, du mdußt ewinenrklich ain dern Rath akleinfangen; ich muß Flausche gesehssen, obund du wieder rechte Geinst dbiest; Flkannst du auch wieder hinein kommst, son will ichst glauben ichund danin magst du merit mehir anfangen, dwaßs du willst.« »O, sprach derau Geiskt hochmüthig, das ist mir ein bgeringest,« weunnd zog sich dazus abmmern sehe,und will imachte msich iso dünn und klein, wie Ger anfangenschaft gebwesen, Da willigte der Geisto ein und begabr sich durch daiesselbe LochOeffnung und durch den Hals der Flasche wieder hinein;kroch. wiKaum aber war er darin war, steo drückte der Studchülentr den abgezogenen Pfropfen wieder auf und dewarf Gedie Flasche unter die Eichwaurzeln angefü ihrt.en Dalten bPlatz und der Geist, war betrogen.

Nun wollte der Scht’üler zu seihnem doVater zurückgehen, wiaber der Gerlöist rief ganz kläglich und sprach: »ach! laß mich doch heraus! lassß mich doch hen.raus!« »Nein, sagntwortete der Stchüler, zudm zweitenmale nicht, wieder; wer mir einmal nach dem Leben gestrebte hat, den klannß ich nicht wieder herauslaoss, wen und den will ich ihn Ewigkeit nicht wieder hgerfauslassngen habeD»Mach spramich frei, rief der Geist:, »ichso will dir auch dir so viel geben, daß du dein Lebtag genug hast.« »DuNein, antwüordteste mider Schüler, dochu betrügenst mich, wie das erstemal, sagte»Du dver Studschenrzest »Ndein Glück, spragtech der Geist, ich will dir nichts thun, sondern dich reichlich belohnen.« Daer Schüließr dachter, sich beweill’s wagen, vielleicht hält er Wort und tanhaben soll er mir doch nichts; da nahm er den Pfropfen wieder ab, und der Geist stieg wie das vorigemal heraus., »Ndehnte sich auseinander und wiard gewalltig groß. Da reichte er diem Schüler beinen kloheinen, sprLach ppern, dganz hastwie du ein Pflaster, und sprach: »wenn du mit dem einen Ende eine Wunde damit bestreichst, so wheirdlt sie heilen, und wenn du Stahl oder Eisen mit dem anderen EStahl und Eisen bestreichst, soll wird es all in Silber verwandelt seyn.« »Das wolltemuß dich er Sst versudchent das Pflaster probirenach under maSchtüler, ging an einemn Baum und ritzte dine Rinde klmit seinenr RiAxtz und bestrich siel mit daem einen Endae des Pflasters, darlsban, lda warschloß sie sich wieder alzusbalmmen und war geheilt. Da»Nun, des hankte dserine SRichtudigkenit, dsprach er zum Geist, jetzt können wir unds dtrennen.« Der Geist dankte ihm auch für seine Erlösung, und sider naSchmülenr Abschidankte dem vonGeist für seinander. DGerschenk Studentd ging zurück zu seinem Vater,.

»Wo bist du her wiumgedlaufern? spranch der Arbeit wVater, und ihn schalst, die Arbeit so lanverge ausgseblieben; wäre: »ich hab’s ja gleich gesagt, daß du nichts thun würdest.« »IGebt euch zufrieden, Vater, ich will’s snachholen »Ja nachholen,« sprach der Student. »Ja, sagte der Vater zornig, ndachholens hat keine Art.« »Habt acht, Vater, wden Basum soda will ich zuglerstich teinhauen, – »Hdauß denr Baum dkrachen umsoll.« Da thnathm der Student sein Pflaster, hberaus und strich sedine Arxt damit, wieund erthat einuen gewaltigen paar Hiebe, gethanber hdatts Eise,n war sin Silber gverwanz schideflt und hatte sich die Schärfe umgelegt, denn siech wgar vonz Silber gewordenum. »Nun seht Eihr, Vater, spraceht der Sohinmal, was habt ihr mir für eine schlechte Arxt gegeben, die ist ja ganz schief geworden?!« – »Ach! wDas hast du gemarscht, sragtek der Vater und wasprach: no»ach, was hast du ger,macht! nun muß ich die Arxt bezahlen, so briungst du mweiß nicht womit; deas inst der HülfNutze nur, iden Sicha von dein.« Der Sohn spAracbeit h:abe.« »wWerdet nicht bös, Vantwortete der Sohn, diche Axt will diech Art schon bezahlen.« »JaO du Dummbart, rief der Vater, wovon willst du sie denn bezahlen,? du hast nichts, als was ich dir gebe,; das sind Studentenkniffe, die stecken dir im Kopf; stecken, vom Holzhacken hast du keinen Verstand.«

Ueber Daein woWeilltchen sprach der Sochn dülenr: »Vater, bich kann doch nichts mehr arbediten, wir wollen lieber Feierabend zu machen, der»Ei Vwater s, agntworte,te er, meinst du ich wollte siauch packdien; Händer Stuin dent aberSchooß ließgen, wihm keine Rdu? iche muß ndoch schagtffen, erdu köannest ndicht allheinm packen.« »Vater, ich Habin zusm gehrsten,mal bhiser in derm VWaterld, mitgch weiß deng. DWerg Sohn naichmt dallein, geht Anurt mit, demir VatWeril absich der waZorn geinlegt haltter, Mannso undließ konnter nsicht sehen, daß sliech zu Silber geworden war.und Wgieng smiet nacihm Hausheim. kDamen, spragtech der Vaterzum Sohn: »ngeh und bvering’kauf die Avert schiändete Axt und sieh zu, was siedu dafür gkriegst; das übrige muß ich verdienen, woum sie zu bezahllen.« Der Studeohnt aber nahm die Arxt, giund trug damsite in die Stadt zu einem Goldschmiedt, under fpragobirte, was ier, dafür geben wollegte. Wsie auf dier GolWage und sprachmidt: »sie geist vierheundert Thattle,r sagtwe erth, so vierl wärhabnicht so renicht in seinem Vebaarmögen, daß Der sie bezaSchülenr könnte. Da sprach: d»ger Sbtudent, emir, wasollte ihmr gehabent, wdas eübr hättige, er woillt ichm das andereuch borgen.« Da gab ihm der Goldschmiedt 300gab ihm dreihundert Thaler und blieb einhundert noch 100 Tschauler dazuig. Damitrauf ging der Studchülentr heim zu seinem Vater und sprach: »hiVater, hab’ ich habe Geld, nun geht hin und fragt, was der MNann chabenar will für die Axt haben will.« »Das weiß ich schon, sagntwortete der VaAlter, 1einen Thaler. 6sechs Groschen»So gebt ihm 2zwei Thaler. 12zwölf Gr.oschen, das ist das Doppelte und ist genug; Dannseht gihr, ich habe Geld in Ueberfluß;« Studentd sgab deinem Vater einhundert Thaler und spragte,ch: »es sollte ieuchm niemals fehlen, ulebt ndach eurzäher Bequemltichkeit.« »Mein Gott, sprachm der Alte, wie ganbist du zu dem GReschichthum ge,kommen?« Da erzählte er ihm wie alles zugegangen wäre., Mund wite er im Wald im Vertrauen auf seind Glück einen so reichen 300Fang Tgethaln. Mit dem übrigen Geld aber zoging er wieder hin aunf die sthohe Schule undi lernte aweiter, us;nd weil er mit seinem Pflaster konnt’ er hernach alle Wunden heilen ukondnte, ward er der berühmteste Doctor inauf der ganzen Welt.


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