Der kluge Knecht

Vergleich der Fassungen von 1843 und 1850

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 5. Fassung von 1843 des Märchens "Der kluge Knecht" (KHM 162) aus dem zweiten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 6. Fassung von 1850.

Wie glücklich ist der Herr, und wie wohl steht es mit seinem Hause, wenn er einen klugen Knecht hat, der auf seine Worte zwar hört, aber nicht danach thut, soundern lieber seiner eigenen Weisheit folgt. Ein solcher kluger Hans ward einmal von seinem Herrn ausgeschickt, eine verlorene Kuh zu suchen. Er blieb lange aus, und der Herr dachte »der treue Hans, er läßt sich in seinem Dienste doch keine Mühe verdrießen.« Als er aber gar nicht wiederkommen wollte, befürchtete der Herr es möchte ihm etwas zugestoßen sein;, machte sich selbst auf, und wollte sich nach ihm umsehen. Er mußte lange suchen, endlich erblisckte er den Knecht, endlicher im weiten Feld umher laufe und sahb lief. »Nun lieber Hans,« sagte der Herr, als er ihn eingeholt hatte, »hast du die Kuh gefunden, nach der ich dich ausgeschickt habe?« »Nein, Herr,« antwortete er, »die Kuh habe ich nicht gefunden, aber auch nicht gesucht.« »Was hast du denn gesucht, Hans?« »Etwas Besseres, und das habe ich auch glücklich gefunden.« »Was ist das, Hans?« »Drei Amseln« antwortete der Knecht. »Und wo sind sie?« frage der Herr. »Eine sehe ich, die andere höre ich, und die dritte jage ich« antwortete der kluge Knecht.

Nehmt euch daran ein Beispiel, bekümmert euch nicht um euern Herrn und seine Befehle, thut lieber was euch einfällt und wozu ihr Lust habt, dann werdet ihr eben so weise handeln, alswie der kluge Hans.


Weitere Vergleiche von "Der kluge Knecht"