Die Bienenkönigin

Vergleich der Fassungen von 1819 und 1857

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 2. Fassung von 1819 des Märchens "Die Bienenkönigin" (KHM 62) aus dem zweiten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 7. Fassung von 1857.

Zwei Königssöhne giengen einmal auf Abentheuer, und geriethen in ein wildes, wüstes Leben, so daß sie gar nicht wieder nach Haus kamen. Der jüngste, welcher der Dummling hieß, gmachte singch ausf und suchte seine Brüder;: aber wie er sie endlich fand, verspotteten sie ihn, daß er mit seiner Einfalt sich durch die Welt schlagen wollte, unda sie zwei nnten nicht durchkäommen, und wären doch viel klüger. DaSie zogen sialle drei miteinander fort und kamen an einen Ameisenhaufen;. dDie zwei ältesten wollten ihn aufwühlen, und sehen, wie die kleinen Ameisen in der Angst herumkröchen und ihre Eier forttrügen;, aber der Dummling sagte: »laßt die Thiere in Frieden, ich leids nicht, daß ihr sie stört.« Da giengen sie weiter und kamen an einen See, auf dem schwammen viele, viele Enten;. dDie zwei Brüder wollten ein paar fangen und braten, aber der Dummling sagtließ wies nicht zu, unde spr:ach »laßt die Thiere in Frieden, ich leids nicht, daß ihr sie tödtet.« Endlich kamen sie an ein Bienennest, darin war so viel Honig, daß er am Stamm herunterlief;. dDie zwei wollten Feuer unter den Baum legen und die Bienen ersticken, damit sie den Honig wegnehmen könnten. Der Dummling hielt sie aber wieder ab, und sprach: »laßt die Thiere in Frieden, ich leids nicht, daß ihr sie verbrennt.« DaEndlich kamen die drei Brüder in ein Schloß, wo in den Ställen lauter steinerne Pferde standen, auch war kein Mensch zu sehen, und sie giengen durch alle Säle, bis sie vor eine Thüre ganz am Ende kamen, davor hiengen drei Schlösser; es war aber mitten in der Thüre ein Lädlein, dadurch konnte man in die Stube sehen. Da sahen sie ein graues Männchen, das an einem Tische saß. Sitzen, das riefen sies an, einmal, zweimal, aber es hörte nicht;: endlich riefen sie zum drittenmal, da stand es auf, öffnete die Schlösser und kam heraus. Esr sprach aber kein Wort, sondern faßte sie an und führte sie zu einem reichbesetzten Tisch; und als sie gegessen und getrunken hatten, fühbrachte es einen jeglichen in sein eigenes Schlafgemach. Am andern Morgen kam edas graue Männchen zu dem ältesten, winkte ihm und brachleitete ihn zu einer steinernen Tafel, darauf standen die drei Aufgaben geschrieben, wodurch das Schloß erlöst werden koönnte. Die erste war:, in dem Wald unter dem Moos lagen die tausend Perlen der Königstochter, tausend an der Zahl, die mußten aufgesucht werden, und wenn vor Sonnenuntergang noch eine einzige fehlte, so ward der, welcher gesucht hatte, zu Stein. Der älteste gieng hin und suchte den ganzen Tag, als aber der Tag zu Ende war, hatte er erst hundert gefunden; es folgte,schah wie auf der Tafel stand, und er ward in Stein verwandelt. Am folgenden Tag unternahm der zweite Bruder das Abentheuer;: es gieng ihm aber nicht viel besser als dem ältesten, er fand nicht mehr, als zweihundert Perlen, und ward zu Stein. Endlich kam auch an den Dummling die Reihe, der suchte im Moos, es war aber so schwer, die Perlen zu finden, und gieng so langsam!. dDa setzte er sich auf einen Stein und weinte. Und wie er so saß, kam der Ameisenkönig, dem er einmal das Leben erhalten hatte, mit fünftausend Ameisen, und es währte gar nicht lange, so hatten dies kleinen Thiere die Perlen mit einander gefunden und auf einen Haufen getragen. Die zweite Aufgabe aber war, den Schlüssel zu der Schlafkammer der Königstochter aus der See zu holen. Wie der Dummling zur See kam, schwammen die Enten, die er einmal gerettet hatte, heran, tauchten unter, und holten den Schlüssel aus der Tiefe. Die dritte Aufgabe aber war die schwerste:, aus den drei schlafenden Töchtern des Königs sollte die jüngste und die liebste heraus gesucht werden,. sSie glichen sich aber vollkommen, und waren durch nichts verschieden, als daß sie, bevor sie eingeschlafen waren, verschiedene Süßigkeiten gegessen hatten, die älteste ein Stück Zucker, die zweite ein wenig Syrup, die jüngste einen Löffel voll Honig gegessen hatte, und es war bloß an dem Hauch zu erkennen, welche den Honig gegessen. Da kam aber die Bienenkönigin von den Bienen, die der Dummling vor dem Feuer geschützt hatte, und versuchte den Mund von allen dreien, zuletzt blieb sie auf dem Mund sitzen, der Honig gegessen hatte, und so erkannte der Königssohn die rechte,. und dDa war allder Zauber vorbei, alles war aus dem Schlaf erlöst, und wer von Stein war, erhielt seine menschliche Gestalt wieder. Und der Dummling vermählte sich mit der jüngsten und liebsten, und ward König nach ihres Vaters Tod; seine zwei Brüder aber merhielten dien beiden andern Schwestern.


Weitere Vergleiche von "Die Bienenkönigin"