Die Goldkinder

Vergleich der Fassungen von 1812 und 1857

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 1. Fassung von 1812 des Märchens "Die Goldkinder" (KHM 85) aus dem ersten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 7. Fassung von 1857.

Es war einmal ein armer Mann und eine arme Frau, die hatten weiter nichts als eine kleine Hütte., Der Maunnd wanähr tein sich vom Fischerfang, und wies gierng bei ihnmen von Hand zu Mund. Es geschah aber, als der Mann eines Tages beim Wasser saß und sein Netz ausgewoarfen hatte, daß fing er einen Fisch herauszog, der ganz golden war. Und als er den Fisch. Dvoll Verwunderung Fisbetrachtete, ahub dieser an zu reden und sprach: »whör, Fischennr, wirfst du mich wieder hin dab ins Wasser werfen willst, so sollmach ich deine kleine Hütte inzu einenm prächtigen PaSchlloß.« Das antwortete vder Fischer »wandes hilft smir eyin Schloß, uwendn ich nichts dzu emssen Phallbe?« Sprach der Goldfisch weiter »auch dafür soll gesorgt sein, es wird ein Schrank im Schloß stehein, wenn du den aufschließest, isto Gesottenhes und GSchüssebrln darin mit dene schönsten darSpeisen, so viel du nudir wünschest, »Wenun das ist,« sprach der Mann, »so kann ich dir wohl den Gefallen thun.« »Ja,« sagte der Fisch, »es ist aber die Bedingung dabei, daß du keinem Menschen auf der Welt, wer es aguch immer sein mag, voentdeckst wohemr dein Glück gekommen ist,; soprichst du ein einziges Wort, so ist alles vorbei.«

Nun Dewarf Fischder wMarfnn den Golwundferbaren Fisch wieder ins Wasser, und wgieng heim. Wo aber sonachst seine Hauütte gestanden khamtte, da stand jetzt ein großes Schloß,. woDa sonsmachte ser eine Hüttepaar Augesn, trat hindein hatte, und sah seine Frau, saß mitt schönen Kleidern geputzt, in einer prächtigen Stube sitzen. DSiem Mwannr ganz vefielrgnügt undas wosprachl »Mann, wier istte dabers auchf gerin etwmasl gegkommessen:? »Frdau,s giebfällt mir dwochl.« etw»Jas,« sagte der Mann, »es gefällt mir auch, aber es hungert somich auch gewaltig, Dgieb Fmirau aberst was zu essentwo.« Sprtach diete: Frau »ich habe nichts und kannweiß in dem großneuen SchloßHaus nichts zu finden.« »GeDas hat keinue Noth,« sagte der Mann, »dort übserhe dich einen großen Schrank,« unden wschließ dieinmal Frauf.« Wie sie den Schrank aufschloß, standen da Kuchen, Fleisch, Obst, Wein: Herz, wund laschte veinen ordentlich angst. du?Da rief die Frau voll Freude »Herz, was begehrst du nun?« und sier setzten sich nieder, aßen und sptrach:nken »zusag mmen. Wie sie satt waren, fragte dochie Frau »aber, Mann, woher kommt dennall dieser Reichthum auf heinmalr»Ach,« antwortete er, »Dfrasge mich nicht darfum, ich darf dirs nicht sagen, denn wenn ich dirs sjemagnd entdecke, so wäreist unser Glück wieder dahin.« Dad»Gut,« sprach ward dsie, Frau»wenn ichs nuricht wissen soll, so beugiehr igerchs gemauch nicht, zu wissend fDas war agtber ihren MaErnn, und quälste nichnt, undes ließ ihmr keine Ruhe Tag und Nacht, keiund sie Rquälte und stachelte den Mann so lang, bis er es ihrn der Ungedulichd henraus sagtdeckte, daß daes käme alles von einem Gwunderbaren goldfenen Fisch, hderkommn e;r kgefangen umnd dabfür wieder in Freihatteit ger lausgesprochen, hätte. Und wies heraus war, das Sverschloß uwand alsbalerd Rdas schönei Schthuloß mit vdersm Schwurandenk, und sie saßen wieder in der alten Fischerhuütte.

Der Mann gimußte vong vornuen wianfangedern seinem Gewerbe nach,gehen und fischte, und. fiDas Glüchk wollte es aber, der den Ggoldfenen Fisch zumnoch zweitenmal heraus;zog. e»Hör versprach gdegenr Freilassuch, »wengn du michm aufs nwieuder dins Wasser wirfst, so will ichö dir noch einmal das Schloß undmit denm Schrank voll Gesottenesm und Gebratenem zurückgeben; nur halt dich fes,t undo verrath bei Leibe nicht von wem dus hast, sonst gerhts wieder verlorenäm.« »Ich will mich schon hüten« Bantwortete der Fischer ungd warf den Fisch in sein Wasser hinab. Daheim war nun alles wieder in voriger Herrlichkeit, und die Fraßu war in einer vFreude über das Glück; aber die Neugierde ließ ihr doch keine Ruhe, daß sie nach ein paar Tagen wieder zu fragen anhub wie es zugey;gangen wäre und wie er Mes angefangen hiabelt. Der Maunn schwieg eine Zeit lang still dazus, endlich aber quälmachte ihn sie ihne Frau so ärgewarltigch, daß er iherausplatzte und das Geheimnißs offvenbartrie,th. uInd in dem Augenblick verschwand das Schloße und sie sauchßen wieder in ider alten Hütte. »Nun hast dus,« sagte der Mann, »jetzt können wir wieder am Hungertuch nagen.« »Ach,« sprach die Frau, »ich will den Reichthum lieber nicht, wenn ich nicht weiß von wem er kommt; sonst habe. ich doch keine Ruhe.«

Der Mann gieng zuwieder fischen, und füber eine Zeit so wars nichte danders, er holte den Goldfischgen zum drittenmal: »heraus. »Hör,« spragtch der Fisch: »ich sehe wohl, ich soll immer wieder in deine Hände fasllen, nimm mich nur mit nach Haus, und zerschneid mich dort in sechs Stücke;, zwei davon gieb deiner Frau zu essen, zwei deinem Pferd, und zwei pflanz’eg in die Erde, duso wirst du Segen davon haben, dDeir Mann nahm den Frisch mit nach Haus wirund zthat wie er ihm goldene Junsagt hatten. zurEs Wgeltschah abringenr, daß aus Pferden wird zwei goldene FStüllen beckommen, undie ausin dier Erde wgelegt warden, zwei goldene Lilien aufwauchsen, Dund daß das Pferd Mannzwei gehorchtldene Füllen bekam, und dies WeFischersagung tFrafu zwein. DKinder zwgebar, die ganz golden waren.

Die Kinder wuchsen heran, und wurden groß und schön, und die Lilien und Pferde wuchsagen mit ihnen:. Da sprachen sie »Vater, wir wollen uns auf unsziehre goldenen Rosse setzen und in die Welt, wir ausetziehen unsEr aufber dantwortete betrübt »wie gowildl ichs aushalten, wenn Rihr fossrtzie,ht und ich nicht weiß wies euch geht?« Da sagten sie »dien zwei goldenen Lilien bleiben hier, daran könnt ihr sehen, wie es uns geht: sind sie frisch, so sind wir gesund; sind sie welk, so sind wir krank; fallen sie um, so sind wir todt.« DamSite ritten sie fort und kamen zuin einem Wirthshaus, darin waren viele VolkLeute, und als dasie die zwei Goldkinder auf den Gorbldpfickterden sah, fieng en sie an zu spottlachen; unda wzurd spotten. sWie bös, und der eine das Gespött hörte, so schämte er sich, wollte nicht in die Welt, kehrte um und rittkam wieder nacheim Hazu s,einem dVater. zwDeitr andere aber ritt fort. Daund kgelam ngter zu einem großen Wald,. Undie Leute abls er vorhinein dremiten Wawoldlte, spragtchen dihm,e Lerute dürf»es geht nicht, hdaß inhr durchreitent, desr Wald iseyt voll Spitzbuben darin, die wüerden übel mit ieuchm umgehen;, und gar, wenn sie Gsehen daß ihr goldken seid und euere Pferde auch, so werden sie euch todt schlagen.« Er aber ließ sich nicht schrecken und sprach: »ich muß und soll hindurch!.« Dann nahm er Bärenfelle und überzog sich und sein Pferd damit, daß nichts mehr vonm Gold zu sehen war, und so ritt getrost in den Wald hinein. BaAlds daerau ein wenig fortgeritten war, so hörte er es in den Gebüschen raufschen: »und vernahm Stimmen, die miteinander sprachen. Von der einen Seite riefs »da ist einer!,« Eivon der anderern aber sprach: »laß ihn laufen, wdas sollen wir mist demin Bärenhäuter anfangen, under ist so arm und kahl, wie eine Kirchenmaus, was sollen wir mit ihm anfangen!« So kritt dams erGoldkind glücklich durch dien SpitzbWald uben,d ugeschah ihm kein Leid.

Eines Tags kam er in ein Dorf, darin sah er ein Mädchen, das war so schön, daß er nicht glaubte, es könnte ein schöneres auf der Welt seyin. uUnd fweil eragt e,ine so große Liebe zu ihm empfand, so giheng heir zu ihm und sagte »ich haben wdich von ganzem Herzen llieb, willst du meinde Frau werden?« Er gefiel asber auch dem Mädchen so sehr, daß es einwilligte und sprach »ja, esich woill deine Frau werden und dihmr treu blseiben smein Lebelang.« SieNun hielten nunsie Hochzeit zusammen, und als site eben inan der ugrößten Freude waren vergnügt, da kam der Braut Vater nachder HBraust heim, und als er sahe, daß seine Tochter Hochzeint machten, Bärvenführwunderte geher sich und spratche »wo ist, denn er haBräutteigam?« dSie Bärzeigten ihm daus Goldkind, das hatte aber noch nseichtne abgBärenfellegt, daum. wDa sprach der Vater zornig u»ndimmermehr wsollte dein Bärenhäuter meigne Tochter hamben,« und wollte ihn ermorden. Die Braut aber bat ihn die Braut, was sie nur konnte:, und siprach »er istt einmal meihn Mann, undo ich shabe ihn von Herzen lieb,« undbis esr seyich nun einmadl ichr Mabesänftigen, bliseß. Doch aber kams ihm nicht zaurs Ruhden gGedab. Unken, so d er am andern Morgen früh aufstand und seiner Tochter Mauf,nn usehend wollte, sob er einen Schwiegersohmeiner unochd veinrlumapter Bettler swäreh. Wien, der aber hinblickte, sah er einen herrlichen, goldenen Mann im Bette, lund die abgeworfenen Bärenfelle lagen auf der Erde. Da gieng er zurück und dachte »wie gut ists, daß ich meinen BZorn bäundigte, ich hätte eine große Missethat begangen.«

Dem Goldkind aber träumte, er sollzöge hinaus auf die Jagd gehen nach einem prächtigen Hirsch, und als er am Morgen erwachte, wollt’sprach er darzu seiner Braut »ich will hinausg auf die Jagd.« Ihen,r waber angseit, uned Vsierlobte bat ihn da zu bleiben, und fürchsagtet »leicht kann dir eihn; egroßes Unglück begegnen,« aber sper ach:ntwortete »ich soll und muß fort.« Damit stuand er auf und zog hingaus in den Wald, und gar nicht lange, so hielt auch ein stolzer Hirsch vor ihm, ganz nach seinem Traum, wie. eEr aber anlegte an und schießen wollte, fihng er an zu flschiehßen., Daber goldene Mann war hHinter ischm dspreian,g und verfolrt. Da jagte er ihm nach, über Graben und durch Gebüsche, und ward nicht müde den ganzen Tag:; dam Abentd aber verschwand ihm der Hirsch, evor abserinen wAugen. Und als das Goldkind sich umsah, so stand er vor einerm akltein Hexen Haus, darin saß eine Hexe. Er rklopfte an, und ein Müttefrchen kam heraus und fragte, »was wobllt ihr so spät noch mitten in dem großen Wald?« Er sprach »habt ihr keinen Hirsch gesehen?« »Ja,« sie antwortete: sie, »jaden Hirsch kenn ich wohlund ein Hündlein, das mit ihr aus dem Haus gekommen war, bellte dabeih den Mann heftig an. »Willst du schweigen, du böse Kröte,« osprach er, »sonst schieß Aufichö dich todt.« Da rienf dier Hexe klzornig »was, meines Hündlchen willst du tödten und verwandelte ihn alsbald, darübß er wdar lag wie ein Stein, und seine Braut erwartete ihn umsonst und wolldachte »es erschist gewiß eingetroffen, was mir so Angst machte unda so schwer auf diem Hexrzen slag.«

Dah,eim vaberw stand deltr andere siBruder beih den Goldlilien, als plötzlich eine davon Mühlumfiensl. »Ach Gott,« sprach er, »mein,em Brunder ist ein dgroßems AUnglück zugestoßenbl, ickh muß fäort, ob ich ihn vielleicht zuerrette.« HDau sagte dier Vater »bleinb hier, goldwenen Lilch auch die.ch Wverliere, dwas dersoll ich andfangen?« Er aber Bantworudterte z»ich soll und Hamusß sfort.« Dah, setzte er sich auf seinen goldenens GaulPferd und jagritet fort und kam zin den großen Wald, wo sein Bruder lag und Stein war. Die alte Hexe kam aus ihrem Haus, rief ihn an und drwohllte ihn auch berücken, maber er näherte sich nicht, sondemrn Tosprach »ich schieße dich nieder, wenn siedu smeinemn Bruder nicht wieder lebendieg nmachstürl.« Sice rührte, Gso ungerne sies auch thalt, gäbde.n DaStein mit dem Finger an, und alsbald erhielt Hexr sein gmenschorliches Leben, zundrück. dDie zwbeiden BrüGoldkinder aberi freutten sich, als sie sich wiedersahen, küßten und herzten sich, und ritten zusammen fort aus dem Wald, der eine zu seiner Braut, der andere heim zu seinem Vater. Dia sprach der Vater »inch wußte Liwohl, daß du deinen abBruder erlöst hanttest, denn wdie golderne Lilie ist auf, ueindmal wiennder aufgesitanden unicd hat umfortgefablüht.« Nun lebten sie vergndügt, steheund es gieng ihnen woch alle beis an ihr Ende.


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