Die sieben Raben

Vergleich der Fassungen von 1819 und 1857

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 2. Fassung von 1819 des Märchens "Die sieben Raben" (KHM 25) aus dem zweiten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 7. Fassung von 1857.

Ein Mann hatte sieben Söhne und immer noch kein Töchterchen, so sehr er sichs auch wünschte,; endlich gab ihm seine Frau wieder gute Hoffnung zu einem Kinde, und wies zur Welt kam, wars auch ein Mädchen. Ob Dies glFreichude gwar schön wagr, so waber das Kindoch wauchr schmächtig und klein, und sollte wegen seiner Schwachheit die Nothtaufe haben. Der Vater schickte der Vater einen der Knaben eilends zur Quelle, Taufwasser zu holen,: aber die andern sechs liefen mit. Jeunder wollteil abjeder der erste beim Schöpfen seyin und darübwollter, so fiel ihnen der Krug in den Brunnen;. dDa standen sie verlegen und wußten nicht, was sie thun sollten, und keiner getraute sich heim. Dem Vater ward unter der WeiAle angst, das Mädchien imüßtmer [1] ungetauft versicheiden und wußte gazurück kamenicht, warumd dier JungVatenr so launge adusbldiebeg un.d »Gewiß, sprach »ger,wis haben sies wieder über ein Spiel vergessen!, undie agottlos sien immJungen.« Es ward nichtm kamen,gst fludas Mädchen müßte ungetauft verscheiden und im AeÄrger: rief er »ich wollte, daß die Jungen alle zu Raben würden!.« Kaum war das Wort ausgeredet, so hörte er ein Geschwirr über seinem Haupt in der Luft, blickte aufin die Höhe und sah sieben kohlschwarze Raben auf und davon fliegen.

Die Eltern konnten die Verwünschung nicht mehr zurücknehmen, und so traurig sie über den Verlust ihrer sieben Söhne waren, trösteten sie sich doch einigermaßen durch ihr liebes Töchterchen, das bald zu Kräften kam, und mit jedem Tage schöner ward. Es wußte lange Zeit nicht einmal, daß es Geschwister gehabt hatte, denn die Eltern hüteten sich ihrer vor ihm zu erwähnen, bis es eines Tags von ungefähr die Leute von sich sprechen hörte: ja, dasi Mädchen wäre wohl schön, aber doch eigentlich Schuld, daß ihre sieben Brüderm durch sie uUnglückl seichner gsiewoben Brüdenr. Da wuarde sies tiefganz betrübt, gieng zu Vater und Mutter und fragte, ob sies denn Brüder gehabt hätte und wo sie hingerathen wären? Nun durften die Eltern das Geheimnißs nicht länger verschweigen, sagten jedoch, es seyi so des Himmels Verhängnißs und seihrne Geburt nur der unschuldige Anlaß gewesen;. aAllein das Mädchen machte sich täglich ein Gewissen daraus und glaubte sich fes müßte vserbuinden, ihre Geschwister zuwieder erlösen. undEs hatte nicht Ruhe und Rast, bis sies sich heimlich aufmachte und in die weite Welt gieng, seihrne Brüder irgendwo aufzuspüren und zu befreien, es möchte kosten was daes wollte,. zuEs befreien? Sie nahm nichts mit sich als ein Ringlein von seihrnen Eltern zum Andenken, einen Laib Brot für den Hunger, ein Krüglein Wasser für den Durst, und ein Stühlchen für die Müdigkeit.

Nun gieng es immer zu, weit, weit bis an der Welt Ende. Da kam es zur Sonne, aber die war gar zu heiß und fürchterlich, und fraß die kleinen Kinder;. eEilig lief es weg, und lief hin zu dem Mond, aber der war gar zu kalt und auch grausig und bös, und als er das Kind merkte, sprach er: »ich rieche, rieche Menschenfleisch!.« Da machte es sich geschwind fort und kam zu den Sternen, die waren ihm freundlich und gut, und jeder saß auf seinem besondern Stühlchen. Der Morgenstern aber stand auf, gab ihm ein Hinkelbeinchen und sprach: »wenn du das Beinchen nicht hast, kannst du nicht in den Glasberg nicht aufschließen, und in dem Glasberg da sind deine Brüder.«

Das Mädchen nahm das Beinchen, wickelte es wohl in ein Tüchlein, und gieng wieder fort, so lange bis es an den Glasberg kam,. deDassen Thor war verschlossen war. Nund es wollte es das Beinchen hervor holen, aber wie es das Tüchelchein aufmachte, so war es leer, und es hatte das Geschenk der guten Sterne verloren. Was sollte es nun anfangen,? seine Brüder wollte es erretten und hatte keinen Schlüssel zum Glasberg?. dDas gute Schwesterchen nahm ein Messer, schnitt sich sein kleines Fingerchen ab, steckte es in das Thor und schloß glücklich auf. Als es heingeigan getreten war, kam ihm ein Zwerglein entgegen, undas sprach: »mein Kind, was suchst du?« »Ich suche meine Brüder, die sieben Raben,« antwortete es. Der Zwerg sprach: »die Herren Raben sind nicht zu Haus, aber willst du hier so lang warten, bis sie kommen, so tritt ein.« Darauf brachterug das Zwerglein die Speise der Raben ghetragein auf sieben Tellerchen und in sieben Becherchen, und von jedem Tellerchen aß das Schwesterchen ein Bröckchen, und aus jedem Becherchen trank es ein Schlückchen; in das letzte Becherchen aber ließ es das Ringlein fallen, das es mitgenommen hatte.

Auf einmal hörte es in der Luft ein Geschwirr und ein Geweh, da sprach das Zwerglein: »jetzt kommen die Herren Raben heim geflogen!.« Da kamen sie, wollten essen und trinken, und suchten ihre Tellerchen und Becherchen,. dDa sprach einer nach dem andern: »wer hat von meinem Tellerchen gegessen? wer hat aus meinem Becherchen getrunken? Ddas ist eines Menschen Mund gewesen!.« Und wie der siebente auf den Grund des Bechers kam, fierollte ihm das Ringlein entgegen,. dDa sah er ihnes an und erkannte, daß ers ein Ring von Vater und Mutter war, und sprach: »Gott gebe, unser Schwesterlein wäre da, so wären wir erlöst!.« Wie das das Mädchen hörte, das hinter der Thüre stand und lauschte, den Wunsch hörte, so trat es hervor, und da bekamen alle die Raben ihre menschliche Gestalt wieder. Und sie herzten und küßten einander, und zogen fröhlich heim.


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