König Drosselbart

Vergleich der Fassungen von 1812 und 1843

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 1. Fassung von 1812 des Märchens "König Drosselbart" (KHM 52) aus dem ersten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 5. Fassung von 1843.

Ein König hatte eine Tochter, die war wunderschön, aber so stolz und übermüthig, so daß sihr kein aFreier gust Eigensinnug war. Sie winens Freinern nach dem andern abw, und triesb unoch dazu Spott mit ihnen. trEinmal lieb.ß Dder König ließ einmal ein großes Fest anstellen, und luadete dazu allus der he und Ferne die heirathslustigen Männer ein,. dSie wurden alle in eine Reihe, nach ihrem Rang und Stand geordnet,; erst kamen die Könige, dann die Herzoögen, die Fürsten, Grafen und BaFroneiherrn, zuletzt die Edelleute,. daNun wurde die Königstochter durch die Reihen geführt, aber an jedem hatte sie etwas auszusetzen. Der eine war ihr zu dick, »das Weinfaß!« sprach sie. Der andere zu lang, »lang und schwank hat keinen Gang.« Der dritte zu kurz, »kurz und dick hat kein Geschick.« Der vierte zu blaß, »der bleiche Tod!« der fünfte zu roth, »der Zinshahn!« der sechste war nicht gerad genug, »grünes Holz, hintermm Ofen getrocknet!« Und so hatte sie an einem jeden etwas auszusetzen., Bbesonders aber machte sie sich über einen guten König lustig, der ganz oben an stand, und dem das Kinn ein wenig krumm gewachsen war. »Ei,« da sagtrief sie: »und lachtei, »der hat ein Kinn, wie die Droßssel einen Schnabel,;« und seit der Zeit bekam er den Namen Droßsselbart. Als nun dDer alte König sahber, als er sah daß seine Tochter nichts that, als über die Leute spotten, und alle Freiernt, die da versammelt waren, versochmähte, dwaßrd er zornig, und schwur, sie sollte den ersten besten Bettler zum Manne nehmen, der vor dseine Thüre käme.

Eines paar Tages daraufing hub ein Spielmann an unter dem Fenster zu singen, unm damiter eihn geringems FAlmosenst zu ver, dienen. hiAls eßs der König glhörtei, sprach here »laßt ihn herauf kommen, uDa trat eind so schmutzig er wSpielmann herein, sang vor dem König ußtend sie ihner iTochrter, und Bbat, als eräu fertig war, um aeine milde Gabe. Derk König sprach »dein Gesang hat mir so wohl gefallen, daß ich dir da meine PfTochter zur Frau geben will.« Die Königstochter erschrak, aber wuder König sagte »ich habe den Eid gethaln, dich dem ersten baesten Betteldmann zu gerben, den will ich auch halten.« Es half keine uEinrede, dier TPfarrer ward geholt, uungd gsinge vormußte sich. Wigleich mit dem Spielmann Ttrauueng volassen. Alzos das geschehen war, sprach der König z»nu seiner Tochter: »es schickt sichs nun nicht weiter, daß du hiern meinem Schloß bleibest, du kannst nur mit deinem Manne fortziehen.«

Da zog der Bettelmann nahmit dsier Könmigstochter forthinaus, unterwegd sie kamen sien durch einen großen Wald,. undDa sie fragte dsien Bettelmann:

»ach, wem gehört doch der schöne Wald?« d»Der gehört dem König Droßsselbart,; hättst du’n genommen, so wär er dein! – »iIch arme Jungfer zart, ach, hätt ich doch genommen den König Droßsselbart!«

Darauf kamen sie duüberch eine Wiese:, da fragte sie wieder

»wem gehört wohl die schöne grüne Wiese?« s»Sie gehört dem König Droßsselbart,; hättst du’n genommen, so wär sier dein! – »iIch arme Jungfer zart, ach, hätt ich doch genommen den König Droßsselbart!«

EDandlichn kamen sie durch eine große Stadt:, da fragte sie wieder

»wem gehört wohl diese schöne große Stadt?« s»Sie gehört dem König Droßsselbart,; hättst du’n genommen, so wär sie dein.« »iIch arme Jungfer zart, ach, hätt ich doch genommen den König Droßsselbart!«

der»Es Spigelmannlt wumirde ganz mürr nicht,« sprach der Spielmann, »daß siedu sdichr immer einen andern zum Mann wünschtest, ubind sich gadir nichts agus ihm machte; genug?« Endlich so kamen sie an ein ganz kleines Häuschen:, da sprach sie

»ach, Gott, was für ein Häuselein,! wem mag das elende, winzige Häuschen seyin?«

dDer BSpiettelmann sagntworte:te »das Haus ist mein unsd derin Haus, wo wir zusammen wohnen.« »Wo sind die Diener?« sprach die Königstochter. »Was Diener!« antwortete der Bettelmann, »du mußt selber thun was du willst gethan haben. Mach nur gleich Feuer an, und stell Wasser auf, daß du mir mein Essen kochst,; ich bin ganz müde.« Die Königstochter aber verstand aber nichts vom Feueranmachen und Kochen, und der MBettelmann mußte ihselber nur mit heHand anlfegen, sodaß ging es noch so leidlich, ugiendg. wAls sie sdie schmale Kost gegessen hatten, legten sie sich inszu Bett, schlafben.r Desam Morgens atrieb er mußte sie schon ganz früh heraufst, wehil sien, undas Harus beitsorgen, und so wars llte. Ein paar Tage lebten sie auf diese Art schlecht genugnd recht, bis und zehr Matenn ihrendlic Vorrath auf. Da spragtch de:r Mann »Frau, so gehts nicht länger, daß wir hier zehren und nichts verdienen,. dDu sollst Körbe flechten.« DaEr gieng er aus, und schnitt Weiden, und brachte sie abher imußte: dan fangieng Körbsie an zu flechten, aber die harten Weiden stachen ihr aber die zarten Hände wund. »Ich sehe du kanns geht das nicht,« spragtech der Mann, »so spinn lieber, dvielleicht kannst wirdu wohldas besser gehenDaSie setzte siech hin, und spann, abver isuchrte Fzu spingner waren, so zabert, daß der harte Faden schnitt ihr bald tiefn hdine weinschenitt uFinger, d das Blut daran herunter lief. »DSiehst du sprach der Mann, »du taugst zu keiner Arbeit, mit dire bin icht, schlimm angte dkommern. MaNunn verdrwill ich,s iversuchen, willund einen Handel mit Toöpfhaen und irdelnem Geschirr anfangen,: und du sollst dich auf demn Markt setzen, und die Waare feil halten »Ach,« dachte sie, »wenn auf den Markt Leute aus meines Vaters Reich kommen, und sehen mich da sitzen und feil halten, sie werden mich verkspotten!« Aber es half nichts, sie mußte sich fügen, wenn sie nicht Hungers sterben wollten.« Das erstemal giengs gut, denn die Leute kauften der Frau, weil sie schönen Frwaur, gern Töpfihre Waare ab, und bezahlten, was sie forderte,: ja, viele gabezan ihltr das Genld und ließen ihr die Töpfe noch dazu. Wie nNun allebten sie von dem erkworbenen so lauftng wes dauerte, da behandelte der Mann wieder eine Menge neues Geschirr ein, und sietzte sich aßn weined Ecker damit auf dems Markt,es und hoffste gullten Gews um sinnch her, und hielt feil. Da kam plötzlich ein betrunkener Husar daher gerijagtten, mund ritt genrade zu in die Töpfe hinein, so daß sialles in tausend Scherben szerprang. Sie fien.g Dan zu weinen, und wußte vor Angst nicht was siet anfangen siollte. »Ach, wie wird mirs ergehen!« Frief sie, »was wird mein Mann dazu sagen!« Sie lief heim, und gerzählte ihm das Unglück. »Wer setzt sich auch an die Ecke des Marktes mit irdenem Geschirr!« sprach denr gManzen, T»lagß nur das Weinen, ich sehe wohl du bist zu keiner ordentlichen Arbeimt zu gebrauchen,; da bin ich in undseres alKönigs Schloß gewesie n, und habe gefragt ob sie ndlicht einae Küchenmagd Hbrauschen gingnten, wund sie haben mir dversprochen Bsie wollttelmann dich dazuf undehmen, davfür bekommst du freies Essen.«

SoNun lward dieb Königstochter seine Kücheinimagd, mußte Zdeitm gKoch zur Hanzd gehen und die sauermstel Arbeigt thund. Sie machte sich an großberiden DürfSeiten igkn den Taschen ein Töpfchen fest, darin kbrachte sie was ihr von dem übrig gebliebenen Mzu Theil ward nnach Haus und sie lebten zusammen davon. Es trug siech zu, edaß diner Hochzeit. Sdes ältesten Königssohnes wsollte sgefeichert werden, dall gieng die arme Frau hinauf, stellte sich vonr diem UebeSaalthürfe, und sah zu. Als nußn mdie Lichtberi angendet wurden, und immer einer zschöneitlr angls der avon ldebren, sihe reinthrat, und alles voll ihPracht untd Herrlichkenit umwar, unda ndachmte sie mint betrübtem Herzen Topf dan ihr Schicksal und verwünschte ihren Stolz und stÜbeckrmuth, der sie erniedrigt und in diese gArmuth gestürzt lhatte. Von derne Tastlichen aSpeisen., Auf dier Hochzda eitn und abusgetragen waur alldesn, perächielt sige uvon den voDienern manchmall etwauf,s igeschrenkt, Topfdas fülltehat sie mitn Suihr Töppfchen, und ihrwollte Taesc he mitm Btrockagen. SieAuf woeinmall trat der nuigssohn damitn fgorldenen Ketgten dahenr, und abls er edie schöne Frau voin denr Thüre stehen vsah, erlangtriff e,r sie sbei der Hand, und wollte mit ihmr tanzen, aber sie swollträubte snicht, aus allend Kräftenrschrak, daenn sie hsalfh dabß es der nichts,g Drosselbart fwaßtr, der um sie angefreit und den sie mit Spott abgewiesen mhatte. Als sie sich sträubte, fzog ert. Dsie herein, da fgielng das Band aunf, gwelches die Taschen hielt, und dier Toöpfe fielen heraus, daß die Suppe auf die Erde floß, und die vielen Brocken umher sprangen. aus Under Taschwie. Als das die GäsLeute sahen, entstand ein allgemeines Gelächter und Spotten;, und sie war so beschämt, daß sie sich lieber tausend Klafter unter die Erde gewünschte hätte,. undSie sprang zur Thüre und wollte entfliehen., Aaber auf der Treppe aber holte sie ein Mann ein, und fühbrachte sie zurück,: und wie sie ihn ansah, da war daes der König Droßsselbart selbst, der sprach: ihr freundlich zu, »fürchte dich nicht, ich und der BSpiettelmann, sder mit dir in dem eilenden Häuschen gewohnt hat, usind eichns: bdinr azu Liebe habe ich mich so verstellt, und der Husar gewesen, der dir die Töpfe entzwei geritten hat;, bin ich auch gewesend. dDas alles ist geschehen, urm deirnen stolzen Sinn zur Bbesserungen, und zurdich Strafeür gdesinen Hochemuthen, weomilt du mich ehedem verspottet hast, jetzu strafen. Nun aber isollt’s vorübers, und jetzt soll unsere Hochzeit gesfeierst wserdein.« Da kam auch ihr Vater und dier gKanzmme Horfrauen, und sithaten waihr die prächtigsten gKleputztider nachn, und ihrem SVater kand,m und daser Fganze Hof und wünschten waihr Glück zu ihrer Vermählung mit dem König Droßsselbart, und die rechte Freude fieng jetzt erst an. Ich wollte, du und ich, wir wären auch dabei gewesen.


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