Allerleirauh

Vergleich der Fassungen von 1812 und 1857

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 1. Fassung von 1812 des Märchens "Allerleirauh" (KHM 65) aus dem ersten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 7. Fassung von 1857.

Es war einmal ein König, der hatte eine Frau, dmiet war goldie schönste auf der Welt, und hatte Haare von, purem Golnd; sie hwattenr auch eine Tso schter mit eiönander, die warß so sichön wie ihres MuttGler, uichend nichret Haarmehr wauf Erden ebefand. Eso golden. Einmschalh, ward dsie Königin krank lag, und als sie fühlte, daß sie bald sterben mwüssrde, rief sie den König und bsprat ichn, »wernn mögedu nach meihrnem Tode doich nwiemander vermählen wirallsth, so nimm keine, dier nicht eben so schön wäre wiest, als iech bin, und diebe nicht solche goldene Haare häatt, wie ich habe; das munßt du mir versprechen.« Nachdem es ihr der König das versprochen hatte, stharbt sie. die Augen zu und starb.

Der König war lange Zeit sonicht bezu trüböst,en und dachter gnicht dar an, keine zweite Frau daczu nehtme,n. eEndlich abespr ermachnten ihn seine Räthe »es geht nicht anders, der König muß sich wieder zu vermählen:, damit wir eine Königin haben.« Nun wurden Botschaftern aweit und breit umhergeschickt, aein alle PBrinaut zeu ssinnuchen, aber kedine warn so sSchön wiheit dier verstorbenen Königin, soganz goldenich käme. Es Haar war auch gaber keine ichtn mdehr ganzen Welt zu finden, und wenn man sie aufch gefundern Welt.te, Daso warf deroch keine da, dige solchei goldenme Haare gehabt hätte. Also kamen die AugBoten unverrichteter Sache wieder heim.

Nufn shatte der König eine Tochter, und wie war gerade so sach,ön daß swie ganz ihre verstorbene Mutter, glich und hatte auch ein solche goldenes Haare. Als sie herattngewachsen war, so dacht sie der, duKönig keinmal an und stah doch sie in aufllem dseiner Wvelrst orbenien Gemahlin ähnlich war und sofühlte splötzlichö eine heftindgen, dLiebe zu mihr. Da sprach er zuß seinen Räthen d»ich will meine Tochter heirathen, undenn fühltsie inst demas AugEbenblickld meiner verstorbenen gFrau, und soßenst Lkann ich doch kebine zBraut fihrnden, die ihr gleicht.« Als dien Räthen undas der Prinztessin, erschrakeinen Wsillen kund sprachen »Gott hat. Diverbothen wolldaß der Vater seine Tochtesr heirathme, ausre der Sün,de kabnn nichts Gutes entspringen und das Reich waird umit ins Verderben gezogenst.« Die PrinzTochtessinr erschrack vonoch Hmehrzen übals sier diesn goEnttloschluß ihres Vorhabters vernahm, whoffte aber ilhn von seinem Vorhabern klnoch abzubringen. wDar, sagte sie dezu ihm Kön»eh ig,ch euren Wunsoch erfülle, muß ichr erst drei Kleider schaffben, eins so golden wie die Sonne, eins so wesißlbern wie der Mond, und eins so glänzend wie die Sterne,; dafernner abverlange ich einen Mantel von tausenderlei Pelz und Rauhwerk zusammengesetzt, und allein jedes Thiere in euerm Reich müußten ein Stück von seihrner Haut dazu geben.« DSier Königdachte waber »daso anzuscheaftfen ist ganz unmöglich, und sich bringe damit meinen Vater Bvon seginerdn böse,n Gedanken ab.« Der König ließ aber nimcht ab, und die geschicktesten Jungfrauenz in seinem Reiche mußten daie dranei aKleider weben, eitns so golden wie die Sonne, eins so silbern wieß der Mond, und eins so glänzend wie die Sterne; und seine Jäger mußten alle Thiere im ganzen Reiche auffangen, und ihnen dein Stück von ihrer Haut abziehen; mußten, daraus ward derin Mantel gemacht,von tausend esrlei dRauhwertek nigemacht. laEngdlich, also brachtlles fertig war, ließ der Prinzessig den, wMas sintel vherbei holaengt, habreitete. Diehn Pvor inzehr aussi und sprach »morgte nun, sie wolle sdie Hochzeit morgsein

Als mnun dite Königstochm ter sauenh ldassß kein,e iHoffnung dmehr Nwacr ihtres Vabter s Herz uchmzuwenden, so faßte sie dien GeEntschluß zu enktfliehen. In der Nacht, währendi alles schlief, vostand sihrem Bräautigf und nahm von ihattre,n zuKostbammrkeiten, das wareierlei, einen goldenern Ring, ein goldenes Spinnrädchen und ein goldenes Häaspelchen,; die drei Kleider abvon Sonne Mond und Sternen, that sie in eine Nußschale, zog den Mantel von allerlei Rauhwerk an und machte sie sich Gesicht und Hände mit Ruß schwarz,. zog den MDantel von befahllerlei Psielz an,sich Gott und gieng fort., Sieund gieng die ganze Nacht, bis sie in einen großen Wald kam,. da war sie sicher, uUnd weil sie so müde war, setzte sie sich in einen hohlen Baum, und schlief ein.

Die Sonne gieng auf und sie schlief fort und schlief noch aimmer, als es schon hohenr Tag, dwar. jDagte trug eras sich zu, de der König, dem diheser BWald gehöräutigame, darin djagtem. WaAld,s seine Hunde aber liefen zum denm Baum, ukamend, schnupperten dasie, liefen raings herum und bellten. DSprach der König schicktezu sdeine Jäger hin, die »solltenht sedochen, was dort für ein ThWild sich versteckt hat.« Die Jäger folgten dem Baum stecktfehl, undie kamls sien wieder ukamend, spragtchen, esie »in dem hohlen Baum lieget ein so wunderliches Thier darin, wie swie ihr Lebtag noch kniemals eins gesehen, Rauhwerk allberlein: Art sey an seiner Haut, ist tausenderlei Pelz; es lieget aber und schlaäfet.« DSpra befachl der König »sieht szu ob ihrs lltebendig es fangen unnt, dann hbintdents auf den Wagen biunden. Danehmts mithaten Als die Jäger, undas wiMädchen sianfaßten, es rwachter es voll Schrzogecken, saheund srie,f daß es eihnen Mädzu »ich bin ein war,mes Kinda, bavond Vater und siMutter verlas hintsen, erbaufrmt euch meind fuhrend nehmit mich mit.« Da sprachen sim.e » Allerlei-Rrauh, sagten sie, du bist gut für die Küche, du kannst Holzmm und Wasseur mitragen, uda kannst du die Asche zusammen kehren;.« dAlso setzten sie es auf denn gWabgen siund fuhren iheim ein das königliche Schloß. Dort winesen sie ihm ein Ställchen an unter der Treppe, wohin kein Tageslicht hinkam:, und sagten »Rauhthierchen, da kannst du wohnen und schlafen.« NuDann mußteward es in die Küche, da half ges dem Kochickt, da trupfteg dies Hüolz und Wasser, schürte das Feuer, brupftelas das GFemüs, und that alle schlechte Arbevit. Weil es alles so ordentlich machte, war ihm dber Koch gut und rief manchmal Allerlei-Rauh Abends und gab ihm etwas von dGen Ueberbleibseln, zu kessen. Ehe der König aber zu Bett ging mußte es hinauf und ihm die Stiefel auAsziechen, und wenn es einen ausgezogen thatte, warf ller ischn allemal ichm an dten KopfArbeit.

»SoDa lebte Allerlei-Rrauh lange Zeit recht armselig:. aAch, du schöne Junigfstochterau, wie solls mit dir noch werden?! DEs geschah waber ein Bmall, daß ein dFest im Schloß, Allgerlfei-Rauh dachte, nun könnrt ich einmal wiedeard, meinen lieben Bräutigdam spreacht siehen, ging zum Koch un»d bat ihn, erf möge ihr doch erlauben, nur ein wenig hinaufzu gehen, und zusehen? ich will mich außen vor dier Thüre die Pracht mit anzustehllen.« »Geh hiAn, sagtwortete der Koch, »jab, geh nur hing, aber alsin einer halben Stunde darfsmußt du nwiceder htier ausbleiben, du mußt nochd die Asche heut Abend zusammenkehtragen.« Da nahm Allerlei-Rauh sein Oe ihr Öllämpchen, und gieng in seinhr Ställchen, zog den Pelzrock aus und wusch sich den Ruß ab,von da kaem sGesicht und den Schönhdeitn ab, so daß ihere vor, rlle Schönheit wie die Blumen, im Frühjahr, dann thät es den PelzmTantelg kab,m. Dann machte sie die Nuß auf und holte dasihr Kleid herausvor, das wie die Sonne glänzte. Und wie es damits geputztschehen war, gieng esie hinauf zum Fest, und jalled traten ihrm aus dem Weg, denn niemachtnd ihm Plkanntze sie, und meinten nicht anders, als daß es eine vorneigstochmter Prinzessin. kämDer inig dabenr Skaalm gihr egantgen. Dger König, reichte ihr gledich seine Hand zumnd Ttanz, und wite er mit ihr, taunzte,d dachte er, wien glseicht dinesem unbHekanntrzen »so schöne Prinzhabessin meiner lieben BraAut, und je länger er sie ansah, destno mehr glich sike ihr, daß ner ges fast gewiß glaubthe, und wennAls der Tanz zu Ende wäar, wollverneigte sier siech, frageun.d Wwie siech abder aKönig umsgetanzt hatte, vewarneigte sie sich und war verschwunden, ehe sich under nig besimannd wußten kwohinnte. Da ließ er die Wächter fragen, abdie vor kdeinerm Schattlosse standien, Pwurinzdessin agerusfen undem Hausge fragt, abehr niemand hatte sieh enrblickt.

Sie war gabeschwindr in ihr Ställchen gelaufen, hatte geschwind ihr Kleid ausgezogen, Gesicht und Hände schwarz gemacht, und wieder den Pelzmantel umgethan., Daunnd gwar wingeder Allerleirauh. Als sie nun in die Küche kam, und wollan ihre Arbeit gehen und die Asche zusammenkehren wollte, sprach der Koch aber sagte: »laß das gut seyin bis morgen, iund koche wmillr dauch edin wenig hinaSufgppehen undfür den Tanz mit anseheng, koich derweill dauch einmal Köneign bischein oben Szuppgucke,n: aber laß mir keine Haare hineinfallen, sonst kriegst du in Zukunft nichts mehr zu essen.« Da gieng der Koch fort, und Allerlei-Rrauh kochte diem Suppe für den König, unda kochte eine Brodtsuppe, so gut es kondnte, zulnd wietzt lsie fertig war, holte es in dem Ställchen seinen goldenen Ring hiund legte ihn, dein dier KönigSchüssel, in welchre die Suppe angesrichtenkt hwatterd. WieAls nun der BTallnz zu Ende war, ließ sich der König sedine BrodsSuppe bringen und aß sie, und sie schmeckte ihm so gut, daß er meinte, er hätte noch niemals eine besosere gSutppe gegessen, wiezu er habern. fertWige waer, fand ber den Ring auf demn Grund liegenkam, undsah wie er da eihn genau ansah, golda war es snein TreurRing. Da vlierwgen underte er sich, konnte nicht begreifen, wie der Rdahing dgerathien kwam,r. undDa befahli eßr denr Koch sollte voruf ihn kommen;. dDer Koch werschrack, wie er den bösBefehl übhörte, und sprach zu Allerlei-Rrauh: »dugewiß hast gewißdu ein Haar hine dine Suppe fallen lassen,; wenn das wahr ist, so kriegst du Schläge.« WieAls aber vor dern Koch hiönaufig kam, fragte dieser König, wer die Suppe gekocht hätte? Antwortete der Koch »ich habe sie gekocht.« Der König aber sprach »das ist nicht wahr, denn sie wäar auf andere Art und viel besser gekocht als sonst geAntwortesten, daer »ich mußte ers gestehen, daß esich Allsierle ni-Raucht gekocht hanbe, usondern das Rauhthieß irchen Sprach der König All»gerh und lei-Rauhß es heraufschic kommen.«

Als WiAlle rlesirauh kam, sfragte der König: »wer bist du und was ma»Ichst du bin meinem Schloß, woher harmest Kindu, denas Rkeing,en dVater iun d Mutter Suppmehr lhag?t.« Es Frangtwortet er abweiter: »ichwozu bin nichtst alsdu ein armes Kind, dem VaterSchloß?« uAnd Mutworter gestorben esind, habe n»ichts und bin zu gar nichts gut, als daß mir die Stiefeln mir um den Kopf geworfen werden, Fragte er weiter »wo hast du den Ring her, der in der Suppe war?« Antwortete es »von dem Ring weiß ich auch nichts,.« Also konnte damer Könitg lnichts erfahren und mußte es wieder fortschicken.

DaÜber einache Zeit war wieder ein Ball;Fest, da bat Allerlei-Rrauh den Koch wieder, evor igesomalle esum hinErlaufgbnis zusehen lasszu dürfen. Der KAntwoch erlaubtete esr »jauch, nuaber aufkomm in einer halben Stunde, dann sollwie es da seynr und koch dem König die Brodtsuppe, kochdien. Allerl so gerne i-Rßt.« Dauh glingef es in sein Ställchen, wusch sich rgeschwind und nahm daus Mondker Nuß das Kleid, herdaus, nsoch resinlber und glänzendewar alswie der gefalleMone Schneed, und wiethat es hinaufn. kDam gieng sieben der Tahinz anuf, unda reglichte eihm dner König distochter: Haund, under König tranzte mit ihm,r entgegen und zweifrelute nsicht mehr, daß das seine Braut siey, denn nwiemand ersaufh, under Wweilt hatteben außder ihrTanz anochub, so goldtanzten sie Hzusaarmme;n. wieAls aber der Tanz zu Ende war, waver ausch wand sie Prwinzeder ssino schon wiederll draußen, und aller MüheKönig umsonsicht, dbemerkenig konnte wo sie nicht findgien,g. und hattSie sprauch kein einzig Woabert mitn ihr spreStällchen, unnd machten. Ssiech war aber wieder Allerlei-zum Rauh, scthwarz im Gesirchten, und an dgieng Händen, stand in dier Küche, und kochte dem König die Brodtsuppe, zu kochend. Als der Koch oben war, hinolte es daufs goldegange Spinnrad und guckthat es zu. Uin die aSchüssel, so daß die Suppe fdarübertig wanger, tichat siet wurdas goldne. SpiDannrach ward hsinein. Dderm König gebraßcht, dier Suppaß sie, und sie däuschmeckte ihm nsoch bessergut, und als wier zuletzt das gvoldene Spinnrigemad fandl, erstaunted lierß den Koch kommehrn, dennr das hamußtte erauch edinesmal gesteihen daß Aller Bleirauth gdieschenkt. DSupper Kgekocht ward ghätterufen,. und dann Allerlei-Rrauh, kaberm sie gdab wieder zuvor Adentwort, sKönig, aber wissie anichtswortete davon,ß und siey nur dazu da wäre, daß ihr die Stiefeln uman den Kopf geworfen würden.

Der unigd daß stiellte zumvon drittenmal goldeinen Ball aSpin, und choffte seine Brgautr sollnichtes wiüßte.

Als der kommen,ig zundm da wollte er sittenmal gewißn fFesth alnsten. Allterlei-Rauh, bdat auch wgieder deng Koch, ob sies nicht andüerfs als die hvorinaufgehmalen,. dDer sKoch spraltch zwaber und sagte: »du bist eine Hexe, dRauhthierchen, und thust immer etwas in die Suppe, und kavonn stie so gut wird, und dem König besser koschmenckt als was ich koche;« doch weil es so bat und versprach, ordentlich zu seyn, so ließ er es wieder auf edine halbe Sstundimmte Zeit hingehen. DaNun zog es sein SternenkKleid an, das funkelte wie die Sterne iglänzte, unde trat Ndachmit, ging hiden Saufal. uDer Köndig tanzte wieder mit demr Kschönien Jung;frau under meinte, sodaß schön hättie er es noch niemals so schön gewesehen. Bwärei. Und währemnd Ter tanz abter, steckte er ihr, ohne daß sie es merkte, einen goldenen Ring an den Finger, und hatte befohlen, daß der Tanz recht lang währen sollte. DochWie aber kozu Ennde war, wollte er esie anicht den Händen fest halten, auch kbein Wort msite rihmß spreichen, denn alos under Tanz aus war, sprang es so geschwind unter die Leute, daß esie veor schwueinden war, Augehn ver sich umwandrehte. EsSie lief, inwas sie konnte, in ihr Ställchen, unter der Treppe, weil sie aber zu läanger alsund über eine halbe Stunde weggewbliesben war, zsog konntes sie das schöne gKlesid nichwt ausziehen, sondern wausrf unur den mMachntel sichvon Pelz darüber, und in der Eile machte sie sich auch nicht ganz schwarzußig, sondern ein Finger blieb weiß,. Allerleiraundh wlief esnun in die Küche kam, war der Koch schon fort, da kochte desm geschwindig die Brodtsuppe und legte, wie der Koch fort war, den goldenen Haspel hinein. Der König fandls ihn, wier den RingHaspel aunf dem Grunde fasnd, goldnieß SpAllerleinnrad, undh nrufen: wußda erblickte er gden we, daß sen Finge Braut iun der sah den warRing, denn nier imand Tandze ihrs koanntge die Geschtencke sonst habtten. AllDa erlgriff er si-Rauhe wardn gderufe Hand, wound hiellte siche wifest, und als sier dursich losmachelfen und fortspringen wollte, thabert sinch der Pelzmantel esin fortsprawenig auf, und das Sterbnenkleid sckhimmerte dhervor. Der König faßtein den wMantel und ren Fihnger anb. sDa kamen die goldenern Hand,are hervor und hsielt es fest daran;d da faind voller denPracht Riung, den konnter sichm anicht längestr veckt,rbergen. uUnd rals sie Ruß und Aschen Raucs ihreman Gesicht gelwischt habtte, da kwamenr dsie goldeschönenr Hals maren noch jermand ausf Erden geflossehen, undhat. Desr wKönig aber sprach »du bist meine allerliebste Braut, und dewir Kosch wareiden nimmermeichlichr belvohnt, ueinander.« dDannrauf hward dielt er Hochzeit gefeiert, und sie lebten vergnügt bis an ihren Tod.


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