Das Todtenhemdchen

Vergleich der Fassungen von 1815 und 1857

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 1. Fassung von 1815 des Märchens "Das Todtenhemdchen" (KHM 109) aus dem ersten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 7. Fassung von 1857.

Es hatte eine Mutter ein Büblein von sieben Jahren, das war so schön und lieblich, daß es niemand ansehen konnte ohne ihm gut zu sein, und sie hatte es auch lieber, wieals alles auf der Welt. ANufn geinmschalh es, daß es plötzlich krank ward, und der liebe Gott es, zu sich nahm; darüber konnte sich die Mutter nicht trösten und weinte Tag und Nacht. ABalsd daber dasuf Kind noch gaber, niachtdem langes begraben war, so zeigte es sich das Kin der Nachts an den Plätzen, wo es sonst im Leben gesessen und gespielt, undhatte; weinte die Mutter, so weinte es auch, aberund wenn der Morgen kam, war es verschwunden. Als nunaber die Mutter gar nicht aufhören wollte zu weinen, kam es in einer Nacht mit seinem weißen Todtenhemdchen, in dwelchem es in den Sarg gelegt war, und mit dem Kränzchen auf dem Kopf, setzte sich zu ihren Füßen auf das Bett und sprach: »ach Mutter, höre doch auf zu weinen, sonst kann ich in meinem Sarge nicht einschlafen, denn mein Todtenhemdchen wird gar nicht trocken von deinen Thränen, die alle darauf fallen.« Da erschrack die Mutter, als sie das hörte, und weinte nicht mehr. uUnd in der andern Nacht kam das Kindchen wieder, mhielt ein demr Hand ein Lichtchen in der Hand und sagte: »siehst du, nun ist mein Hemdchen bald trocken, und ich habe Ruhe in meinem Grab.« Da befahl die Mutter dem lieben Gott ihr Leid und ertrug es still und geduldig, und das Kind kam nicht wieder, sondern schlief in seinem unterirdischen Bettchen.


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