Das Wasser des Lebens

Vergleich der Fassungen von 1837 und 1857

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 3. Fassung von 1837 des Märchens "Das Wasser des Lebens" (KHM 97) aus dem zweiten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 7. Fassung von 1857.

Es war einmal ein König, der ward krank, und niemand glaubte niemand daß er mit dem Leben davon käme. Er hatte aber drei Söhne, die waren darüber betrübt, giengen hinunter in den Schloßgarten, und weinten;. dDa begegnete ihnen ein alter Mann, der fragte sie nach ihrem Kummer. Sie erzählsagten ihm ihr Vater wäre so krank, daß er wohl sterben würde, denn es wollte ihm nichts helfen. Da sprach der Alte »ich weiß noch ein Mittel, das ist das Wasser des Lebens, wenn er davon trinkt, so wird er wieder gesund;: es ist aber schwer zu finden.« Da sagte der älteste sagte »ich will es schon finden,« gieng zum kranken König, und bat ihn, er möchte ihm erlauben auszuziehen, um das Wasser des Lebens zu suchen, denn das könnte ihn allein heilen könne. »Nein,« sprach der König, »die Gefahr dabei ist zu groß, lieber will ich sterben.« Er bat aber so lange, bis der König einwilligte. Der Prinz dachte in seinem Herzen »holbringe ich das Wasser, so bin ich meinem Vater der liebste, und erbe das Reich.«

Also machte er sich auf, und als er eine Zeit lang fortgeritten war, stand da ein Zwerg auf dem Wege, der rief ihn an, und sprach »wo hinaus so geschwind?« »Dummer Knirps,« sagte der Prinz ganz stolz, »das brauchst du nicht zu wissen,« und ritt weiter. Das kleine Männchen aber war zornig geworden, und hatte einen bösen Wunsch gethan. Der Prinz kamgerieth baufld sheirnemach Weg in eine Bergschlucht, und je weiter er ritt, je enger thaten sich die Berge zusammen, und endlich ward der Weg so eng, daß er keinen Schritt weiter konnte,; undes waur nicht möglich das Pferd konntezu er nicht wenden, unoder aus delberm nichSattel abzu steigen, und mußter saß da wie eingesperrt bleiben. Der kranke König wartete lange Zeit auf ihn, aber er kam nicht und kam nicht. Da sagte der zweite Sohn »soVater, willaßt mich ausziehen, und das Wasser suchen,« und dachte bei sich »das ist mir eben recht, ist mein Bruder todt, so fällt das Reich mir zu.« Der König wollt ihn anfangs auch nicht ziehen lassen, endlich gaber mußte ers donach zugeben. Der Prinz zog also glauf deichemselben Wegs fort, den sein Bruder eingeschlagen hatte, und begegnete auch demselben Zwerg, der ihn anhielt, und fragte »wohinaus er so geschilig wollte. »Kleind?«er »Du Knirps,« sagte der Prinz, »das brauchst du nicht zu wissen,« und ritt, fort ohne sich weiter umzusehen, fort. Aber der Zwerg verwünschte ihn, und er gerieth wie der andere in eine Bergschlucht, und konnte nicht vorwärts und rückwärts. So gehts aber den Hochmüthigen.

WieAls naunch der zweite Sohn ausblieb, sagto erbot sich der jüngste, er wollte auszuziehen, und das Wasser zu holen, und der König mußte ihn endlich auch gziehen lassen. Als er denm Zwerg auf dbem Wege fagndete, und dihneser fragte »wohinaus er so geschwind?«lig swolle, so hieltand er an, gab ihm Rede, und Antwort und sagte »ich suche das Wasser des Lebens, wdeilnn mein Vater ist sterbenskrank ist.« »Weißt du auch wo das zu finden ist?« »Nein,« sagte der Prinz. »Weil du mdirch obetrdagen hastl, wie sichs Rgedziemt, gnicht übesrmütanhig wie deine hfalstchen Brüder, so will ich dir Auskunft geben und dir sagen wie du zu dem Wasser des Lebens gelangst.« Es quillt aus einem Brunnen in dem Hofe eines verwünschten Schlosses;, und damitber du dazu gelaringst nicht hinein, gwebenn ich dir danicht eine eiserne Ruthe gebe und zwei Laiberchen Brot. Mit der Ruthe schlag dreimal an das eiserne Thor vor dems Schloßsses, so wird es aufspringen: inwendig wlierdgen dann zwei Löwen, ldiegen, und den Rachen aufsperren, wenn du ihnen aber jedasem ein Brot hinein wirfst, wirsto werduen sie stillen: und dann eile dich, und hol von dem Wasser des Lebens, behvor es zwölf schlägt, sonst geschlägt das Thor wieder zu, und du bist eingesperrt.« Daer Prinz dankte ihm der Prinz, und nahm die Ruthe und das Brot, gieungd machte sin,ch aunf den Weg. Und als er anlangte, war alles so, wie der Zwerg gesagt hatte. Das Thor sprang beim dritten Ruthenschlag auf, und als er die Löwen mit dem Brot gesänftigt hatte, giengtrat er in das Schloß hinein, und fkam ind einen großen schönen Saal,: und darin saßen verwünschte Prinzen, denen zog er die Ringe ab;vom uFindger, dann lahmg dann ein Schwert und ein Brot, das dnahm laer weg. Und weiter kam er in ein Zimmer, darin wstarnd eine schöne Jungfrau, die freute sich, als sie ihn sah, küßte ihn, und sagte er hätte sie erlöst, und sollte ihr ganzes Reich haben;, und wenn er in einem Jahre sollt wieder koämmen, undso dsollte ihre Hochzeit mit ihr gefeiert werden. Dann sagte sie ihm auch, wo der Brunnen wäre mit dem Lebenswasser, er müßte sich aber eilen und daraus schöpfen, eh es zwölf schlüge. Da gieng er weiter, und kam endlich in ein Zimmer, darinwo stand ein schönes frischgedecktes Bett; stand, und weil er müde war, wollt er sich erst ein wenig ausruhen. Also legte er sich, und schlief ein;: wieals er aber erwachte, schlug es drei Viertel auf Zzwölf. Da sprang er ganz erschrocken auf, lief zu dem Brunnen, und schöpfte daraus mit einem Becher, der daneben stand, und eilte daß er fortkam. Wie er eben zum eisernen Thor hinaus gieng, da schlugs zwölf, und das Thor fuschr zlu,g so heftig zu, daß es ihm noch ein Stück von der Ferse wegnahm.

Er aber war froh, daß er das Wasser des Lebens erlangt hatte, und gieng heimwärts, und kam wieder an dem Zwerg vorbei. Als dieser das Schwert und das Brot sah, sprach er »damit hast du großes Gut gewonnen, mit dem Schwert kannst du ganze Heere schlagen, das Brot aber wird niemals alle.« Da dachte der Prinz »wollte ohne dseine Brüder wnillscht du zu dem Vater nicht nach Haus kommen« und sprach »lieber Zwerg, kannst du mir nicht sagen, wo meine zwei Brüder sind,? dsie waresind früher als ich nach dem Wasser des Lebens ausgezogen, und sind nicht wiedergekommen.« »Zwischen zwei Bergen siteckend sie eingeschlossen,« sprach der Zwerg, »dahin habe ich sie verwünscht, weil sie so übermüthig waren.« Da bat der Prinz so lange, bis sie der Zwerg sie wieder los ließ, aber er warnte ihn, und sprach »hüte dich vor ihnen, sie haben ein böses Herz.«

WieAls seine nunBrüder kamen, da freute er sich, und erzählte ihnen alles, wie es ihm ergangen wäre, daß er das Wasser des Lebens gefunden, und einen Becher voll mitgenommen, und eine schöne Prinzessin erlöst hätte, die wollte ein Jahr lang auf ihn warten, dann sollte Hochzeit gehalten werden, und er bekäme ein großes Reich. Danach ritten sie zusammen fort, und geriethen in ein Land, wo Hunger und Krieg war, und der König glaubte schon er sollmüßte verderben, inso groß war dier Noth;. dDa gieng der Prinz zu ihm, und gab ihm das Brot, dawomit speiste und sättigte er sein ganzes Reich; speiste und sättigte: und dann gab ihm der Prinz auch das Schwert, und damit schlug er die Heere seiner Feinde, und konnte nun in Ruhe und Frieden leben. Da nahm der Prinz sein Brot und sein Schwert wieder zurück, und die drei Brüder ritten weiter. Sie kamen aber noch in zwei Länder, wo Hunger und Krieg herrschten, und da gab der Prinz den Königen jedesmal sein Brot und Schwert, und hatte nun drei Reiche gerettet. Und danach setzten sie sich auf ein Schiff, und fuhren übers Meer. Während der Fahrt da sprachen die beiden ältesten unter sich »der jüngste hat das Wasser des Lebens gefunden, und wir nicht, dafür wird ihm unser Vater das Reich geben, das uns gebührt, und er wird uns unser Glück wegnehmen.« Da wurden sie rachsüchtig, und verabredeten mit einander daß sie ihn verderben wollten. Sie warteten aber bis er einmal fest eingeschlafen war, da gossen sie das Wasser des Lebens aus dem Becher, und nahmen es für sich, ihm aber gossen sie bitteres Meerwasser hinein.

Als sie nun daheim ankamen, brachte der jüngste dem kranken König seinen Becher, damit er daraus trinken und gesund werden sollte. Kaum aber hatte er ein wenig von dem bitteren Meerwasser getrunken, so ward er noch kränker als zuvor. Und wie er darüber jammerte, kamen die beiden ältesten Söhne, und klagten den jüngsten an, und sagten er habätte ihn vergiften wollen, sie brächten ihm das rechte Wasser des Lebens hätten sie gefunden und mitgebracht, und reichten es dem Könighm. Kaum hatte er davon getrunken, so fühlte er seine Krankheit verschwinden, und ward stark und gesund wie in seinen jungen Tagen. Danach giengen die beiden zu dem jüngsten, verspotteten ihn, und sagten »du hast zwar das Wasser des Lebens gefunden, aber du hast die Mühe gehabt, und wir den Lohn; du hättest klüger sein und die Augen aufbehalten sollen, wir haben dirs genommen, wiährend du auf dem Meere eingeschlafen warst., Ueund übers Jahr da holt sich einer von uns die schöne Königstochter;. aAber hüte dich daß du nichts davon verräthst, der Vater glaubt dir doch nicht, und wenn du ein einziges Wort sagst, so sollst du noch obendrein dein Leben verlieren, schweigst du aber, so soll dirs geschenkt seyin.«

Der alte König aber war zornig über seinen jüngsten Sohn, und glaubte er hätte ihm nach dem Leben getrachtet. Also ließ er den Hof versammeln, und das Urtheil über ihn sprechen daß er heimlich sollte erschossen werden. Als der Prinz nun einmal auf die Jagd ritt, und nichts Böses vermuthete, mußte des Königs Jäger mitgehen. Draußen, als sie ganz allein im Wald waren, und der Jäger so traurig aussah, sagte der Prinz zu ihm »lieber Jäger, was fehlt dir?« Der Jäger sprach »ich kanns nicht sagen, und soll es doch.« Da sprach der Prinz »sage nur heraus was es ist, ich will dirs verzeihen.« »Ach,« sagte der Jäger, »ich soll euch todtschießen, der König hat mirs befohlen.« Da erschrack der Prinz, und sprach »lieber Jäger, laß mich leben, da geb ich dir mein königliches Kleid, gib mir dafür dein schlechtes.« Der Jäger sagte »das will ich gerne thun, ich hätte doch nicht nach euch schießen können.« Da ntauschm dtern Jägsier des Prinzen Kleider, und der PJäger gienzg das schlechte voim, Jägder, uPrindz aber gieng forweiter in den Wald hinein.

UeÜber eine Zeit, da kamen zu dem alten König drei Wagen mit Geschenken an Gold und Edelsteinen für seinen jüngsten Sohn;: sie waren aber von den drei Königen geschickt, die mit des Prinzen Schwert die Feinde geschlagen, und mit seinem Brot ihr Land ernährt hatten, und die sich dankbar bezeigen wollten. Das fidachtel demr alten König auf»s Herz, und er dachollte smein Sohn könnte doch unschuldig gewesen seyin, und sprach zu seinen Leuten »ach, wäre er noch am Leben, wie thut mirs so leid, daß ich ihn habe tödten lassen.« »So habe ich ja Erecht glebtha noch,« sprach der Jäger, »ich konnte es nicht übers Herz bringen euern Befehl auszuführen;,« und sagte dem König wie es zugegangen wäare. Da warfiel derm König frein Stein vohn dem Herzen, und er ließ in allen Reichen bverkaünnt machdigen, sein Sohn solldürfte wieder kommen und sollte in Gnaden aufgenommen werden.

Die Königstochter aber ließ eine Straße vor ihrem Schloß machen, die war ganz golden und glänzend, und sagte ihren Leuten wer darauf geradeswegs zu ihr geritten käme, das wäre der rechte, und den sollten sie einlassen, wer aber daneben käme, der wäre der rechte nicht, und den sollten sie auch nicht einlassen. Als nun die Zeit bald herum war, dachte der älteste er wollte sich eilen, zur Königstochter gehen, und sich für ihren Erlöser ausgeben, da bekäme er sie zur Gemahlin und das Reich danebein. Also ritt er fort, und als er vor das Schloß kam, und die schöne goldene Straße sah, dachte er »das wäre jammerschade, wenn du darauf rittest,« lenkte ab, und ritt rechts nebenher. Wie er aber vor das Thor kam, sagten die Leute zu ihm er wäre der rechte nicht, er sollte wieder fortgehen. Bald darauf machte sich der zweite Prinz auf, und wie der zur goldenen Straße kam, und das Pferd den einen Fuß darauf gesetzt hatte, dachte er »es wäre jammerschade, das könnte etwas abtreten,« lenkte ab, und ritt links nebenher. Wie er aber vor das Thor kam, sagten die Leute er wäre der rechte nicht, er sollte wieder fortgehen. Als nun das Jahr ganz herum war, wollte der dritte aus dem Wald fort zu seiner Liebsten reiten, und bei ihr sein Leid vergessen. Also machte er sich auf, und dachte immer an sie, und wäre gerne schon bei ihr gewesen, und sah die goldene Straße gar nicht. Da ritt sein Pferd mitten darüber hin, und als er vor das Thor kam, ward es aufgethan, und die Königstochter empfieng ihn mit Freuden, und sagte er wär ihr Erlöser, und der Herr des Königreichs, und ward die Hochzeit gehalten mit großer Glückseligkeit. Und als sie vorbei war, erzählte sie ihm daß sein Vater ihn zu sich entboten und ihm verziehen hätte. Da ritt er hin, und sagte ihm alles, wie seine Brüder ihn betrogen, und er doch dazu geschwiegen hätte. Der alte König wollte sie strafen, aber sie hatten sich aufs Meer gesetzt, und waren fortgeschifft, und kamen ihr Lebtag nicht wieder.


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