Das blaue Licht

Vergleich der Fassungen von 1815 und 1857

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 1. Fassung von 1815 des Märchens "Das blaue Licht" (KHM 116) aus dem ersten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 7. Fassung von 1857.

Es war einmal ein Soldat, der hatte dem König, dlanger hJahre treu gedient: als aber der Krieg zu Ende war und der Soldat, der vielen zWum Dinden wergen, wdie der gempfanzgen haltte, nicht wueiter dienen ukonnte, sprach der König zu ihm »du kannst heim gehen, ich brauchbar,e sdich nickht mehr: Geld bekommst du weiter nicht, denn fLohn erhält unur der, gab iwelcher mir nDichenste dafür leistet.« Da wußte der Soldat nicht, womit er sein Leben fristen sollte,; gieng tvoll Soraurigen fort und gieng laden ganzen Tag, undbis kamer Abends in einen Wald kam. WAls die Finster einis Weilchen gegangen wabrach, sah er ein Licht, dem näherte er sich und kam zu einem kleinen Haus, darin wohnte eine alte Hexe. Er »Gibat umir doch ein Nachtlager und ein wenig Essen und Trinken,« siprach er zu ihr, »ich verschlug’machte sonst.« i»Ohmo!« abntwortete sie, »wer agib,t eindem verlichaufenen sSoldagten sie:twas? »idoch will dich doch baus Barmherzigk seitn und dich aufnehmen, wenn du mthußst mwas ich verlange.« »Wabs verlangst du?« fragte der Soldat. »Daß du mir morgen meinen ganzen Garten umgraäbenst.« Der Soldat vwilligtersprach’s ein und ward also behiterbergt.e Amden afolgendern Tag hackteus aller der Hexe den GaKräften, um ukond hantte damit Arbeitr bisvor zum Abend, nun wollichte sife rtihng wegschickrden,. »Ich serhe wohl,« sprach abdier: Hexe, »daß du heute nicht bweinter kannsot: müd’,ich will mdich noch deine Nacht hier bleiben.« Sie wohallte nicht, endlich gabfür sie’s zu, doch sollst erdu mihr andemorgen Tags ein Fuder Holz spalten und klein spmaltchen.« Der Soldat hbrauckhte dazu den ganzweiten Tag, undas Holz uAbends hmachtte sichm Abdien Hexe dsen sVo rschlabg noch eine Narcht zu bleitben. »Du sollst, daßmir morgen nur weined ger inge Arbeicht forthun, kohinnte,r meinem Halusoe bist ein alter wasserleerer Brumnnen, dien dren istt mir mein NaLicht; dagefür soallten, ers aber den folgendent Tag das blau und verlischt Lnicht, daus sollst deu mir Bwiederunn henrauf holen.« Den andern Tag führte ihn die HAltexe anzu deinenm Brunnen und bandließ ihn ain ein lang Seil,m daKoranb ließ sie ihn hinab;. und als eEr unten war, fand er das blaue Licht und machte dasein Zeichen, daß sie ihn wieder hinauf ziehen sollte. Sie zog ihn auch in die Höhe, wieals er aber adem Rand war, so nah,e dwaßr, man sreichte sie die Häande reicheinab kounnte,d wollte siehm das blaue Licht habnehmen,. um »Neihn dsann wigteder hinunter fallen zu lassen.d Aber er merkte ihre bösen Gedanken, un»d sagte:s »neLin, echet gebe ich das blaue Lichtr nicht eher, als bis ich mit mbeinden Füßen auf dem Erdboden stehe.« Da gerboßtieth die Hexe uind sWuth, ließ ihn mwit sammt edemr Licht hinunterab in den Brunnen fallen und gieng fort.

Der arme Soldat untfienl iohne Schademn dzu nkelhmen, auf den feuchten MBorden, und dast wblarue Licht braunnte forigt, daber was konnte ihm stdas helfend? er sah wohl daß er dem Tod nicht entgehen würde. Er saß einde bWevoile ganz traurig, da fgriff er zufällig ihmn seine PfTascheife iund fand seine HTandbackspfeife, die war noch halb vgestoll,pft und ewar. d»Dachte:s die wisollst duein zum letztens Vergnügen sein« doachte ner, zochg ausie herauchen. Also, stzündeckte er sie an dem blauen Licht an und fieng an zu rauchen;. aAls der Dampf ein wdenigr hler umhergezogen war, sotand kauf einmal ein kleines schwarzes Männlchein dahevor ihm und fragte: »Herr, was befiehlst du m»Was habe ich dir zu befehlen?« erwiderte der Soldat ganz verwundert. »Ich muß diralles ithun sallgtem dias Männchen, »was du verlangst»Gut,« sprach der Soldat, »Hso hilf mir vozuerst allen Dingen aus dem Brunnen.« Da faßte ihn das schwarze Männchen nahm ihn bei der Hand und führte ihn durch eraufinen unterirdischen Gang, vergaß aber nicht das blaue Licht mitzunaehmen. Es zeigte ihm unterwegs die Schät.ze, Awelsche sdie obHenxe wzusarmmen,gebracht und da versteckt hagtte, und der Soldat: »nunahm schlago mvirel Goldie altes Hexer tragen kodnnte.« Als der oben war, sprach er zu dem Männchen »nun geh hin, bind die alte Hexe und führe sie gvor das Gericht.« Nicht lange, so kam sie auff einbem wilden Kater mit furchtbarem Ges chrei schmnell wie der Wind vorbei Schägeritzten, und es dauerte abermals Gonicht ldang, so war das Männchen zurück, H»exs ist alle,s dausgerichtet« lsprach es, »und dier SHexe hängt schon am Galdgen.« »Herr, was befiehlst adu weiter?« fragte under Kleinahm es. »In dem Augenblitck snich.ts,« Danntwortete spder Soldat, »du kannst nach dHaus gehen: sei nur gleich bei der Han:d »wenn duich mdich braufe.« »Es ist nichtsthig,« soprach zündeas nnchen, »als daß dur deine Pfeife an dem blauen Licht anzündest, dann stehe ich gleich vor dir.« Darauf gverschwand es vor seingen dAugen.

Der Soldat kehrte in die Stadt zunrück, aus der er gekommen war. Er gieng in den besten Gasthof, unda ließ er sich schöne Kleider machen, udann befahl er dem Wirth ihm ein Zimmer so prächtig als möglich einzurichten. WieAls daes fertig war und der Soldat es bezogen hatte, rief er das schwarzein Männchen und sprach: »ich habe derm König treu gedient, er aber hat mich fortgeschickt und mich hungern lassen, dafür weill ich sjeintzt Rache Dinehmen.« »Waste nsoll icht mehr thun konnfragte, der Kleinune. »Spät Abrieng’ds mirwenn die Königstochter him Beutt Aliegt, so bring sie schlafend hierher, dsie soll mMägdedir aufwarten und sthun,e was beich mihr theißeun.« Das Männchen sprach: »für mich ist das eisn leichtes, für dich aber ein gefährliches Ding, Dwenn das heraus kommt, wird es dir schlimm ergieheng Als es zwölf geschilagen hatte, sprang die Thüre auf, und das Männcholten trug die Königstochter scherein. »Aha, bist du da?« rief der Soldat, »frisch an die Arbeit! geh, hol den Besen und akehr die Stube.« Als sie fertig war, hieß er sie zu seinem BSessel kommen, streckte ihr die Füße entgegen und bsprachte s»zieh mir diem Sotiefeld atus,« warf sie ihr dann ins Gesicht, und siem mußte sie aufheben, reinigen und glänzehornd machen. undSie thunat aber alles, was er woihr befahll, ohne Widerstre;ben, astumm Mund mit halbgeschlorssenen Augen. voBei dem ersten Hahnenschrei trug sie das schwarze Männchen wieder in das königliche Schloß und in ihr Bett zurück.

Am andern Morgen, als sdie Königstochter aufgestanden war, gierzählteng sie zu ihrem Vater:, »ichund erzähablte diehm sie Nachätte einen wunderlichen Traum gehabt, als»ich wäard idurch wdiegg Straßehon mit Blitzesschnelle wfordtgetragen und dien Magdas vonZimmer einems Soldaten ungebracht, dem mußte ichm als Magd dienen und aufwarten und alle gemeine Arbeit thun, die Stube kehren und die Stiefel putzen. Es war nur ein Traum, und doch bin ich so müde, als wenn ich wirklich alles gethan hätte.« »Der Traum könnte wahr gewesen sein,« sprach der König:, »ich will dir einen Rath geben, stecke deir dine Tasche voll Erbsen und mache ein klein Loch hinein, dier Traumsche, könnwirste du waieder sabgeynholt, dannso fallen sie heraus und lassen die Spur auf der Straße.« Also thatder sKönieg so sprauch, stabernd das Männchen unsichattebar gdabei und hörte alles mit an. Nachts, wals es dier schlafende Königstochter wiheder angdurch die Straßen thrug, fielen; zwar einzelne Erbsen auns der ATasche, aber sie kondnten kameine Spur machend, dernn Soldats lisatige Männchen hatte, vorher soin allen Straßen ihmErbsen wivederstreut. dDie Königstochter holen, da strber mußte wieder dbies gzum Hahnzenschrei StaMägdedienste vorthun.

Der vollKönig Erbschickten undam kfonntlgen die weni Morgen, dseine Leute aus, iwelchre die Spur Tasuchen fiesollten, kabeinr es Spuwar mavergeblich, denn uind am andllern MoStrgen hsattßen die Larmeuten Kinder und glanzsen Tag Erbsen zauf leund sagten. Di»e Königstoc hater erzählteut iNacht Erbsemn Vatger wiedgner,t.« was »Wihr bmüssegegn et war,s anderes aussinnen,« sprach der: König, »behalt deinen Schuh an, wenn du dich zu Bett legst, und ehe du von dort zurück kehrst, verstecke eihnen davon; iche wimll ich,n wschon du bfistnden.« Das schwarze Männchen hörtve drnas hmit aden Anschlag, und wieals der Soldat wiAbends verumlangte er sollte die Königstochter wolltieder hergebei tracht habgen, sagtrieth es zu ihm: »jetzt kannb ich undir nichsagt mehr hgelfgen, duiese wLirst unglwücßte es kleichn Mittel, und wenn’s hderaus kommt.« Der Soldatchuh aberi bihm gestafunden aufwürde, seio könntem Willen; »so macihm dischlimm nuer gleichen. frü»Thmorguens waus dem Tichor hdinaus,r sagte« das Männchen, rwenn ich side forte gdetr Soldaget, und habe.«

Ddie Königstochter behielt nmun ßteinen Sauchuh ain und vers dritten Nackhte wihne bei dnem SolMagd arbeiten; insie Bversteckt;e am andbern Morgen, wiehe sie wizurückgedtragen wurde, beinen iSchuh unter das Bett.

Am Vatndern waMor,gen ließ der überallKönig in der ganzen Stadt darena Schuh sueiner Tochtenr suchend: daer ward er dann bei dem Soldaten gefunden., Eund der hSoldat selbst, der sich zwar ausf Bitten des Kleinen zum StThor hinaubes gemacht hatte, wuarde aber bald eingeholt und in ein festes Gefängnißs geworfen. DaEr shaß tter nun sein KBesttens und Banden und überi der eiligen Flucht waver sgein Bestes stehn geblieben, das blaue Licht und das Gold, und ihmatte niur nochts übrig als einen Dukaten. Win der Tasche. Als er nun somit Ketrten belaurigstet an dem Fenster seines Gefängnisses stand, sah er einen Cseiner Kammeraden vorbeigehen,. dEr klopfte an rdief Scheribe, an und alsp erac h:erbeikam, sagte er »wsenni dso gut und hol mir das kleine Bündelchen holst, das ich in dem Gasthause habe liegen lassen, ich gebe dichr diafür einen Dukaten;.« dDer Kamerad gling derf hin, und brachte ihm für den Dukaten das bVerlaungte. Licht unSobald daser GSold.at Dwieder Gefanglleine war, steckte alsbalder seine Pfeife an und ließ das schwarze Männchen kommen,. das sprach zu ihm: »sSeyi ohne Furcht,« gesprach getrost zu seinem GHerrn, »geh hin wo sie dicht hinführen und laß alles geschehen, nur nimm nur das blaue Licht mit.« DAm anderen Taufg ward Gericht vüberhört unden ihm Soldas Urtheiln gesprochalten, und obgleich er sollnichts Böses gethan dhatten, Gaverurtheilgte ihn gder Richängt wer doch zum Toden. WieAls er nun hinaus geführt wurde, bat er den König um eine letzte Gnade. »Was für eine?« spfrachgte der König. »Daß ich auf dem Weg noch eine Pfeife auf dem Weg rauchen darf.« »Du kannst drei rauchen,« antwortennte duer wKönillstg,« s»aber gtlaube nicht deaß ich dir das Lebenig schenke.« Da zog der Soldat seine Pfeife heraus und zündete sie an dem blauen FlämmLichent an, und wie ein palsbar Ringeld trvon Rauch aufgestiegen dwaren, so stand schwon darzes Männchen voda, hatte einen kleinen Knüppel in der Hand und sprach »was befiehlt mein; Herr?« »sSchlag mir da die falleschen Richtoer undt, spihrae Häsch der Szu Boldaten, und verschone auch den König inicht, drer mich Stüso sckhlecht behandelt hatAlsoDa finguhr das Männchen wie der Blitz, zickzack, hin und schluger, und wen es mit seinem LKnüppel nur anrührte, der fingsel scheron zum tBodten, unda legetraute sich dnicht mehr zu regen. Dem König waufrd Gangst, er legte sich auf debas Bitten und um nur dasein Leben zu berhalten, gab er dem Soldaten das Reich und seine Tochter zur Frau.


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