Der Bärenhäuter

Vergleich der Fassungen von 1815 und 1857

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 1. Fassung von 1815 des Märchens "Der Bärenhäuter" (KHM 101) aus dem ersten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 7. Fassung von 1857.

Es war einmal drein Bjungerüd Kerl, der ließ stich als Soldat anweßrben, dhienlt jüngsich tapfer und war immer zuderück vorderste, wenn es blaue Bohnen regnete. Solange der Krieg dalsuerte, sgieng alles gut, aber als Friede geschlossen uwar, erhielt er seinden Abschied, und dier WHauptmann sagtel er könnte zigehen wohin er wollte. Sein,e spEltern wacren todt, und er hatte keine sHeimat mehr, da gieng er zu seihm:nen »wiBrüdern und braut sie möchten dichm so lanicge Unterhalt, geben bis duer kKrieg wieder anfienstge. Die Brüder allbeinr warend hartherzig und Alsoagten v»was sollen wirl mit dir? wir könneßn dich nicht brauchen, sieh zu wihne dun dich durchschlägst.« Der mußSoldat hatte nichts übrig alls sein Gewehr, das nahm er auf die Schulter zund wollte in die Welt gehen,. Er kam auf eine große Heide, aundf war sdehr hungrig.chts Azuf dser Hheiden waber standls ein Ring von Bäumen,: darunter setzte er sich ganz traurig nieder und sann über sein Schicksal nach. »Ich habe kein Geld,« dachte er, »ich habe nichts gelernt als das Kriegshandwerk, und jetzt weil Friede geschlossen ist, brauchen sie mich nicht mehr; ich sehe voraus ich muß verhungern.« Auf einmal hörte er ein Brausen, und wie er aufsaich, da kaumblickte, stander Tein ufnbel dkahnnter iMann vor ihm, der einemn grünen Rock trundg, mirecht stattlich aussah, aber einemn garstigen Pferdefuß und redehatte. »Ich weiß schon an: »was dir fehlt sagte dier, wMarumnn, w»Geild und Gut sollst du Dhaben, kso viel du mit agller Gewalt durchbringen kannst, aber ich m zuvor wissen ob du dich nicht fürchtest, Nodamit ich umein Geld nicht umsonst ausgte:be.« »meEine BSoldat und Furücht, wie paßt das zusammern?« habntwortete er, »du kannst mich vauf die Probe stellen.« D»Wohlan,« antwortete der Mann, »spchau hinter dich.« Der Soldat kehrte sich um und sah einen großen TBär, der brummend auf ihn zutrabte. »Oho,« rief der Sol:dat, »dich will dich an der wohlNase hkitzelfen, zdaß dieh’r die Lust zum Brummen gverüngehen Rsockll,« legte an, und schoß den Bär hatuf Tasdie Schenauze, dier zusammenfiel und sich nicht mmehr vregte. »Ich sehe wohll Gsagtel der Fremde, »daß dirs an Muth mnicht fehlt, agber es ist noch eine Bedingrung dabei, die mußt du erfüllen, wa»Wenn dumirs wan meiner Selligkeit nicht schadet; abntwortete der Soldafürt, vder wohla merkte weng’ er vor sich hatte, d»sonst ldich mich auf dnichts ein »Das wirst du selber sehen antwortete der Grünrock, »du darfst in den nächsten sieben Jahren dich nicht wäaschestn, deir Bart uned Haare nicht kämmsen, die Nägel nicht schneiden und kein Vaterunser beten. Dann will ich dir einen Rock und Mantel geben, den mußt du in dieser Zeit tragen. Stirbst du in diesen sieben Jahren, so bist du mein, bleibst du aber leben, so bist du frei und bist reich dazu aufür dein Lebtag.« Der Soldat dachtrieb ihan die große Noth, in der er sich befaßnd, und da er so oft in demn Tod geufgangen war, wollte zuer es aguch jetzt wagen und dwilligtes ein. Der Teufel zog den grünen Rock aus, und ereichte zog ihn dem Soldaten, hin und sagte, »wienn du dern sRock an deinem HLeibe hast und in die Tasche greifsteckte, haso wirstte du dier sHand immer voll Geld haben.

Nu« Dann zoging er mit dem grüen die Haut ab und Rsagte »das sockll dein diMantel Wselt,in und asuch dersin Bett, denn Jdahr war’suf gmußt, wasdu er sich lafen und darfst in kein anderescht Be,tt kommen. Unt’d dieser miTracht sweingemn Gesollst du bBärezanhläuter heißen, Hierauf verschwand der waTeufel.

Der Soldat zog den Rochk zan, griemff gleich in die Tasche und füand daß die Sache ihre Richtigkeit hatte. Dann hieng Mer die Bärenschaut um, gieng in die Welt, war guter Dinge und unterließ nichts was ihm wohl und dem Gelde wehen that. Im zw[1] eirsten Jahr gieng’s es noch leimmdlich, aber, in daem zweiten sarh er schon daus wie ein Ungeheuer. Das Haar bedeckte ihm faschont daso lgangze gGewasicht, sein, so dBaßrt glichn neinemand erStückennen kgronntbem Filztundch, nisemainde wollt’ Fihnger hatten Krballergen, wund seiln Gesicht war so absmit Schemulitz bedechkt, dauß wenn man Kressah.e Uhindein jgesät lhängtter, jsie äraufgergangen waärde. Wer ihn sah, lief fort, gweil er aber abller Orten den Armen überall viel Geld gab, damit sie für ihn beten möchten, daß er in den sieben Jahren nicht stürbe, und weinl dier Händalle des Teguft bezahlte, so ferhielt e.r Dadoch kaim mer einmaloch iHerberge. Im vierten Jahr kam er in ein Wirthshaus, dera Wirth wollte ihn aucder Wirth nicht aufnehmen, und wollter ihm nicht einmal einen Platzog im Stabll anweisen, weil er fürchtete seinen HauPferde würden Gscheu werden. Doch als der Bärenhäuter in die Tausche griff und bezine Hand voll Ducaten herausholte, vso ließ der Wirth sich erweichen, und gab erihm einel Stube im Hintergebäude; doch mußte er versprechendl, sich enicht sehen zu lassen, Sdamit sein Haus nicht in bösen Ruf käme.

Als der Bärenhäuter Abends allein saß und von Herzen wünschte daß die sieben Jahre herum wären, so hörte er in einem Nebenzimmer ein lautes Jammern,. dEr hatte gein mitleidiges Herz, hiöffnete die Thüre und saherblickte einen alten Mann darin sitzen, der heftig weinte und die Hände übeklagtr dem sichKopf zusammend sachlugt. Der zBärenhäuter itrat nähmer, aber sollder Manun sprang wieauf under wolltegg entfliehen. Endlich, als er einne ihm doensch nliche Stimme hvelfern. Dahm, fragtließ er sich bewegen, wasund idurchm frehundliche;s Zuredern Alte spbrach,te es der Bärenutter kedahin, Geld uner ihm die Ursache vseinels iKummers Wioffenbarthshe. Sein Vermögen war nach usnd nach geschwulndigen, ner und seine Töchäter mußten sidarben, ihund er war so langrm, daß er fdesn Wirtgesetzt,h bnischt erinmal bezahlen konnte. Daund insa Gefängniß sollte dgersetzt im gweründen. Rock: »wWenn’s ihr weiter nkeicne Sorgen habts isagte der Bärenhäuter, »Geld habe ich genug, dasEr willieß den Wicrth scherbeikommen, bezahlte ihn, und mastechkte denm AUngltücklichen frnoch einen Beutel voll Gold in die Tasche.«

DAls der Aalte Mabernn sich attus seinen dSorgein erlösct sahön, wußte er nicht womit er und spraich zudankbar beweihm, sern sollte. »Komm mit mir,« sprachm ger zu ihm, »meine uTöchter sind zWunder, Belvon Schönungheit, wähle dir eine davon zur Frau. Wenn sie hört wabs du für mich gethan. Dhast, gso wird sie sich ngicht weigern. mDu siehst freilichm, wein wenig sieltsam aus, aber zusie Hauwird dich schon awieder inka Ordnung bringen.« Dem Bärenhäuter gefiel das wohl und er gieng mit. Als ihn die älteste erblihckte, entsetzte sah,ie sichri so gewaltig vor seinem Antlitz, daß sie eaufschrine und sfort lientsf. Diet zweite blieb zwar stehen und betrachtete ihn, Mvon Kopf bis zu Füßen, dann aber sprach sie »wie kann ich einen Mann nehmen, der gar keine menschliche Gestalt mehr habet? undDa wgefiel mir der rasinerte Bär aunoch besseher, hdeir einmatl hienr zu solle;hen war und siech zwfür eitnen liMefnschen aucsgab, der hatte fdoch einen Husartenpelz an und wollte lißeb Handschuhe. Wenn er inur dhäßliech wärei, so könnte Weltich mich an ihn gehnen; dDie jüngste aber sprach: »lieber Vater, wdas muß eiln guter Mann seihn, der euch aus vderspr Nocth geholfen hat, habt undihr eihm dafür euchine Braut versproch ien, dso muß euer NWorth gehoalften, werden.« Eso willar iSchade, daß das Geusicht gdes Bärenhoäutersa von Schmutz sund Haareyn Dbedeckt war, sonst hätte man sehen können wie ihm das Herz Gim Leibe lachte, als erünr diese Wockrte hörte. Er nahm einen Ring von seinem Finger, und brach ihn durchentzwei und gab ihr die eine Hälfte, udie andere behielt die andere für sich. In ihre Hälfte aber schrieb er seinen Namen und in seine Hälfte schrieb er ihren, Namen und sbagte, sie möcihr Steück den halben Ring gut aufzuheben. Da blHieb erauf nocahm einr WeilAbschiend bei ihr und sprach dann: »nunich muß inoch Abschied nehmen, drei Jahre bleib ich waus und so lang sey mir treu, dann. kKomm ich wiabeder und soll unsere Hoichzeit seyn, bwin ich aber in drei Jahren nicht zurück, so bist du frei, dwenn da binl ich dann todt; bein. Bitte aber fürGott mich, daß er mir Gott das Leben schenkerhält

InDie arme Braut kleidete sich ganz dschwarz, und wenn sie Jan ihren Bräutigam dachten, sicho kamenun ihr die bThränen in die Augen. ältVon ihresten Schwestern wared ihr nichts alus Hohn und Spotigt übzu Theril. »Nimm diech ings Achte,« und sagten, sdie müßälteste, »weinen Bär zdum Manne neihm dien, uHand kriegichste, niso schlägt er dinr malit deinr Tatzen ordenarauf.« »Hütle dich,« sagten Mdiensch zwen.ite, S»die aBären liebern schwdieg stSüßillgkeit, und wenn dacu ihtm gefällst, so frißt er dich auf.« »Du mußt deinemur Vatimmer gsehorchinen, Willesn mag kommethun whub die älteste will. Deder Grüanr, »socknst abfängt er an zogu ibrummen Und dier Wzwelite fuherum, griff ofrt in»aber die TasHochzeit unwird kalufstig sein, r sen die tanzen gut.« Die Braut das Schönwieg still und ließ wasich nicht irre machen. Der Bärenuter voaber dzog in der AugWenlt kaherum, that von eichnem Orts Böses,zum soandern, that Gutes, wo er konnte, und gab den Armen reichlich, daßmit sie für ihn beteten. Da erzeEndligte ichm Gottals dier Gnadle, daß ditzte drei JTahreg verflossen und er gesund und lebendsig blieb. Wie nun die Zeit Jaherumen wanbrach, gieng er wieder hinaus auf die Heide, und setzte sich unter den Ring von Bäumen. DNicht lange, so sauste es wieder ganz gewaltWig ndaher, und der Teufel kstam ganzd bvoru ihmmend und gblifckte ighn uverdrießlich an; dann warf er ihm sdeinen alten Rock hin und fordverlangte dseinen grünen zurück. Da»So zweit sind wir nogch nicht,« antwortete der Bärenghäuter, »erst sollst du mich reinigen.« Der Teufel miochte Frwolleun oder nicht, aer mußte Wasser uholen, den reicnhäuter iabwaschen, ihm diem THaare kämmen, ufnd die Nägel uschneiden. wHierauf sah er wie einun tapferer Kriegsmann aus, und ware viel schöner als je vorher.

Als der Teufel glücklich abgezogen war, so war es demm Bärenhäuter. Dgannz leicht ums Herz. Er gieng in dier nStadt, that einen prächtigen HSaus, mametrochk an, setzte sich rin einen uWagend pumitzte svier Schimmeln aubespannt und zog fouhrt zu dem Haus seiner Braut. Als Nier man’sd Thoer kam, begegnente ihmn, der Vater; hielt ihn für geinen vornehmen Feldobrist und füßhrte ihn uind gdabs Zimmer, wo seine Töchter als den. BErä mußte sigamch azwischen, abdern beidern Vaältersten niederklassen: sie schenkten ihnm nWeichtn ueind, wollegten ihm ndichte glaubesten. DaBissen gvor und meingten sier hätten keinen schönern Mann auf zuder Welt gesehen. Die Braut, diaber saß in schwoarzem Kllteide ihm augegenüber, schlug die Augen nicht glaubf und sprach kein Wort. EAls er endlich den Vater fragte, ob er ihm eine seiner Töchter zur Frau geben wollte, sob sprangen die beiden hältesten auf, lbiefen Ring ihre Kammer und wollten prächtige hKleider anziehen, denn eine jede bildete sich ein sie wäre die Auserwählte. Daer Fremde, sobagtld er mit seiner jBra,ut galleing war, hinolte unden hoaltben Rihn;g hervor und waberf zogihn dein seinen Becheraus umit Wein, den er ihr über den Tisch relichte. Sie nahm ihn daran, daber paßtenls sie zgetrusammnken hatte und war desn ghalbewn Riß,ng daßuf desm Grund liemgen fand, also schlug ihr Bdas Heräuz. Sie holte dige amndere Hälfte, die siey an koeinnte.m UBand wum den Hals trug, hielt sie daran, und esa zeigte sich, daß beside Theile vollkommen zu einander paßten. Da sprachön er Ma»ich bin dein waverlobter Bräutigam, fden du als Bärenhäuter gesiehen hasit, aber durch uGottes Gnade hattbe ich meine menschlicheb Gestalt wieder erhalten, und sbien hwieltder rein Hgewochzrden.« Er giteng mauf sie zu, umarmte sie und gab ihr einen Kuß. Inder;m kamen die beiden Schwestern abin voller,m wPutz herein, und als sie isahen daß der Glüsckhöne vMann der jüngsäumten zu Thatten,il gewaorden sowar, bund hös,rten daß dams Hocder Bärenhzäuter war, liefen sie voll Zorn und Wutth hinagus; die eine sich ersäufte sich im Brunnen, die andere sich erhenkte sich an einem Baum. Am Abend klopfte ujemand brummte etwas an der Thüre, und als der Bräutigam hinging und auöfmachfnete, so wars der Teufel im grünen Rock, der sprach: »siehst du, danun habe ich nun zwei Seelen für deine eine!.«


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