Der Bärenhäuter

Vergleich der Fassungen von 1840 und 1857

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 4. Fassung von 1840 des Märchens "Der Bärenhäuter" (KHM 101) aus dem zweiten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 7. Fassung von 1857.

Es war einmal drein Bjungerüd Kerl, der ließ stich als Soldat anweßrben, dhienlt jüngsich tapfer und war immer zuderück vorderste, wenn es blaue Bohnen regnete. Solange der Krieg dalsuerte, sgieng alles gut, aber als Friede geschlossen uwar, erhielt er seinden Abschied, und dier WHauptmann sagtel er könnte zigehen wohin er wollte. Sein,e spEltern wacren todt, und er hatte keine sHeimat mehr, da gieng er zu seihmnen »wiBrüdern und braut sie möchten dichm so lanicge Unterhalt, geben bis duer kKrieg wieder anfienstge. Die Brüder allbeinr warend hartherzig und Alsoagten v»was sollen wirl mit dir? wir könneßen sdiech nicht brauchen, sieh zun wie du dich durchschlägst.« Der mußSoldat hatte nichts übrig alls sein Gewehr, das nahm er auf die Schulter zund wollte in die Welt gehen,. Er kam auf eine große Heide, aundf war sdehr hungrig.chts Azuf dser Hheiden waber standls ein Ring von Bäumen,: darunter setzte er sich ganz traurig nieder und sann über sein Schicksal nach. »Ich habe kein Geld,« dachte er, »ich habe nichts gelernt als das Kriegshandwerk, und jetzt weil Friede geschlossen ist, brauchen sie mich nicht mehr; ich sehe voraus ich muß verhungern.« Auf einmal hörte er ein Brausen, und wie er aufsaich, da kaumblickte, stander Tein ufnbel dkahnnter iMann vor ihm, der einemn grünen Rock trundg, mirecht stattlich aussah, aber einemn garstigen Pferdefuß, und redehatte. »Ich weiß schon an, »was dir fehlt sagte dier, wMarumnn, w»Geild und Gut sollst du Dhaben, kso viel du mit agller Gewalt durchbringen kannst, aber ich m zuvor wisseine Nob du dich nicht fürchtest, udamit ich mein Geld nicht umsonst ausgtebe.« »meEine BSoldat und Furücht, wie paßt das zusammern?« habntwortete er, »du kannst mich vauf die Probe stellen.« D»Wohlan,« antwortete der Mann, »spchau hinter dich.« Der Soldat kehrte sich um und sah einen großen TBär, der brummend auf ihn zutrabte. »Oho,« rief der Soldat, »dich will dich an der wohlNase hkitzelfen, zdaß diehr die Lust zum Brummen gverüngehen Rsockll,« legte an, und schoß den Bär hatuf Tasdie Schenauze, dier zusammenfiel und sich nicht mmehr vregte. »Ich sehe wohll Gsagtel der Fremde, »daß dirs an Muth mnicht fehlt, agber es ist noch eine Bedingrung dabei, die mußt du erfüllen wa»Wenn dumirs wan meiner Selligkeit nicht schadet; abntwortete der Soldafürt, vder wohla merkte weng er vor sich dhatte, »sonst laß dich mich auf dnichts ein »Das wirst du selber sehen antwortete der Grünrock, »du darfst in den nächsten sieben Jahren dich nicht wäaschsten, deir Bart uned Haare nicht kämmsten, die Nägel nicht schneiden und kein Vaterunser beten. Dann will ich dir einen Rock und Mantel geben, den mußt du in dieser Zeit tragen. Stirbst du in diesen sieben Jahren, so bist du mein, bleibst du aber leben, so bist du frei, und bist reich dazu aufür dein Lebtag.« Der Soldat dachtrieb ihan die große Noth, in der er sich befaßnd, und da er so oft in demn Tod geufgangen war, wollte zuer es aguch jetzt wage,n und dwilligtes ein. Der Teufel zog den grünen Rock aus, und ereichte zog ihn dem Soldaten, hin und sagte, »wienn du dern sRock an deinem HLeibe hast und in die Tasche greifsteckte, haso wirstte du dier sHand immer voll Geld haben.

Nu« Dann zogieng er mit dem grünen Rock in die WelHaut. Dasb erund sagte J»dahrs wsoll dein Marntel sein gut,nd wasuch dein Bett, denn darauf mußt du sich lafen und darfst in kein anderescht Be,tt kommen. Untd dieser miTracht sweingemn Gesollst du bBärezanhläuter heißen, Hierauf verschwand der waTeufel.

Der Soldat zog den Rochk zan, griemff gleich in die Tasche und füand daß die Sache ihre Richtigkeit hatte. Dann hieng Mer die Bärenschaut um, gieng in die Welt, war guter Dinge und unterließ nichts was ihm wohl und dem Gelde wehen that. Im zw[1] eirsten Jahr giengs es noch leimmdlich, aber, in daem zweiten sarh er schon daus wie ein Ungeheuer. Das Haar bedeckte ihm faschont daso lgangze gGewasicht, sein, dBaßrt glichn neinemand erStückennen kgronntbe,m Filztundch, nisemainde wollt Fihnger hatten Krballergen, wund seiln Gesicht war so absmit Schemulitz bedechkt, dauß wenn man Kressah.e Uhindein jgesät lhängtter, jsie aufgegangen wärge. Wer wihn sah, lief fordt, wes:il er gaber abller Orten den Armen überall viel Geld gab, damit sie für ihn beten möchten, daß er in den sieben Jahren nicht stürbe, und nweichtl in dier Händalle des Teguft bezahlte, so ferhielt e.r Dadoch kaim mer einmaloch iHerberge. Im vierten Jahr kam er in ein Wirthshaus, da wollte ihn der Wirth nicht aufnehmen und wollte ihnm auch nicht einmaufl einehn Platz im Stall anweisen, weil er zfürchtete seine Pferde würden scheu werden. Dogch abls der Bärenhäuter in die Tasche griff und eine Hand voll Dufcaten Gherausholte, so ließ der Wirth sich erausweichen, und gab ihm ezaine Stube im Hintergebäude; dochl mußte er voersprechern, sich nicht sehen zu lassen, damit serin Haus nicht in bösen Ruf käme.

Alts der Bärenhäuter Abends allein saß und von Herzen wünschte daß die sieben Jahre Stubhe.rum Abwärend, so hörte er in einem Nebenzimmer ein lautes Jammern,. dEr hatte giein mitleidiges Herz, hiöffn,ete die Thüre und saherblickte einen alten Mann darin sitzen, der heftig weinte und die Hände übeklr dem Kopf zusagtmmen sich, lug. Der Bärendhäuter stragte ihmer, aber der Mann sprang auf und wollte enur wtfliehen. Endlich, als er weggine menschliche Stimme vernahm, lierß könnter sichm bewegen, undo durch freundlichtes hZurelfden. Da fbragchte er was ihmder fBärenhläute.r Ddahin, daß er Altihm die spUrsache seines Kummers offenbartte. kSein GVeld, urmögend wäare vielnach imund Wirthshnausch geschwulndigen, ner und seine Töchäter mußten sidarben, ihund er war so langrm, daß er fdesn Wirtgesetzt,h bnischt erinmal bezahlen konnte. Daund insa Gefängniß sollte dgersetzt im gweründen. Rock »wWenns ihr weiter nkeicne Sorgen habts isagte der Bärenhäuter, »Geld habe ich genug, dasEr willieß den Wicrth scherbeikommen, bezahlte ihn und mastechkte denm AUngltücklichen frnoch einen Beutel voll Gold in die Tasche.

DAls der Aalte Mabernn sich attus seinen dSorgein erlösct sahön, wußte er nicht womit er, und spraich edankbar beweisen sollte. »Komm mit mir,« sprachm ger zu ihm, »mein,e uTöchter sind zWunder Belvon Schönungheit, wähle dir eine davon zur Frau. Wenn sie hört wabs du für mich gethan. Dhast, gso wird sie sich ngicht weigern. mDu siehst freilichm, wein wenig sieltsam aus, aber zusie Hauwird dich schon awieder inka Ordnung bringen.« Dem Bären,häuter gefiel das wohl und er gieng mit. Als ihn die älteste erblihckte, entsetzte sah,ie sichri so gewaltig vor seinem Antlitz, daß sie eaufschrine und sfort lientsf. Diet zweite blieb zwar stehen und betrachtete ihn, Mvon Kopf bis zu Füßen, dann aber sprach sie »wie kann ich einen Mann nehmen, der gar keine menschliche Gestalt mehr häatte,? undDa wgefiel mir der rasinerte Bär aunoch bessäher, hdeir einmatl hienr zu sollte;hen war und siech zwfür eitnen liMefnschen aucsgab, der hatte fdoch einen Husart,enpelz an und wollte lißeb Handschuhe. Wenn er inur dhäßliech wärei, so könnte Weltich mich an ihn gehnen; dDie jüngste aber sprach »lieber Vater, weildas ihrmuß esin vguter Mann sprochein habt, und er euch auchs in der Noth geholfen hat, sohabt willhr ichm dafür eine Braut versprochen, so muß euer Wort gehoalten werden.« Es wamr Schade, daß das Gesicht des Bärenhäuters Dvon Schmutz und Haaren bedeckt war, sonst hätte man sehen können wie ihm das Herz Gim Leibe lachte, als erünr diese Wockrte hörte. Er nahm einen Ring von seinem Finger, und brach ihn dentzwei urch,nd gab ihr die eine Hälfte, udie andere behielt die andere für sich. In ihre Hälfte aber schrieb er seinen Namen, und in seine Hälfte schrieb er ihren Namen, und sbagte sie möcihr Steück den halben Ring gut aufzuheben. Da blHieb erauf nocahm einr WeilAbschiend bei ihr, und sprach dann »nunich muß inoch Abschied nehmen, drei Jahre bleib ich waus, und so lange sei mir treu, dann. kKomm ich wiabeder, und soll unsere Hoichzeit sewin, bin ich aber in drei Jahren nicht zurück, so bist du frei, dwenn da binl ich dann todt; bein. Bitte aber fürGott mich, daß er mir Gott das Leben schenkerhält

InDie arme Braut kleidete sich ganz dschwarz, und wenn sie Jan ihren Bräutigam dachten, sicho kamenun ihr die bThränen in die Augen. ältVon ihresten Schwestern wared ihr nichts alus Hohn und Spotigt übzu Theril. »Nimm diech ings Achte,« und sagten sdie müßälteste, »weinen Bären zdu ihm Manndie Hand reichmenst, undso kschlägt er dir mit degr Tatze ndarauf.« »Hüte dicht sagte dinmale zweinten, or»die Bärent licheben Mdienschen. Süßigkeit, aberund schwiegnn stdu ihm gefällst, undso frißt er daichte auf.« »dDu mußt deinemur Vatimmer gsehorchinen, Willesn mag kommethun whub die älteste will.« Deder Grüanr, »socknst abfängt er an zogu ibrummen Und dier Wzwelite fuherum, griff ofrt in»aber die TasHochze,it unwird kalufstig sein, r sen die tanzen gut.« Die Braut das Schönwieg still und lie,ß wasich nicht irre machen. Der Bärenuter voaber dzog in der AugWenlt kaherum, that von eichnem Orts Böses,zum soandern, that Gutes, wo er konnte, und gab den Armen reichlich, daßmit sie für ihn beteten. Da erzeEndligte ichm Gottals dier Gnadle, daß ditzte drei JTahreg verflossen, und er gesund und lebendsig blieb. Wie nun die Zeit Jaherumen wanbrach, gieng er wieder hinaus auf die Heide, und setzte sich unter den Ring von Bäumen. DNicht lange, so sauste es wieder ganz gewaltWig ndaher, und der Teufel kstam ganzd bvoru ihmmend und gblifckte ig,hn uverdrießlich an; dann warf er ihm sdeinen alten Rock hin, und fordverlangte dseinen grünen zurück. Da»So zweit sind wir nogch nicht,« antwortete der Bärenghäuter, »erst sollst du mich reinigen.« Der Teufel miochte Frwolleun oder nicht, aer mußte Was,ser uholen, den reicnhäuter iabwaschen, ihm diem THaare kämmen, ufnd die Nägel, schneiden. Hierauf hsatth er kwie ein tapferer GKriegsmann aus, und war vielt mschöner als je vorher.

Als übder Teufel glücklichn. Dann bgienzog er n wachr, Hso waur es, demac Bärenhäuter sganz leicht ums Herz. Er gieng in die Stadt, uthat einden purächtigen Sammetrock an, setzte sich in einen Waugen mit vier Schimmeln bes,pannt und zog fouhrt zu dem Haus seiner Braut. Als Nier mansd Thoer kam, begegnente ihmn, der Vater; hielt ihn für geinen vornehmen Feldobrist und füßhrte ihn, uind gdabs Zimmer, wo seine Töchter als den. BErä mußte sigamch azwischen, abdern beidern Vaältersten niederklassen: sie schenkten ihnm Wein eichtn, und wollegten ihm ndichte glaubesten. DaBissen gvor und meinteng sier hätten keinen schönern Mann auf zuder Welt gesehen. Die Braut, diaber saß in schwoarzem Kllteide ihm augegenüber, schlug die Augen nicht glaubf und sprach kein Wort. EAls er endlich den Vater fragte, ob er obihm seine dseiner Töchter zur Fralu geben Ring nwoch hälltte., Daso sprangten sdie jbeiden ältesten auf, gliefeng hin, ihre Kammer und hwollten iprächn;tige Kleider abnzierhen, zog denn seinen jede bildete sich ein sie wärae die Auserwählte. Der Fremde, unsobald hielr mit seihner daBran,ut dallein pwaßr, holten siden zushammlben, Ring hervor und warf ihn in esinen gBewcher mißt Wein, den esr ihr über den Tisch reichte. Sie nahm ihn and, aber als sihre Bgeträunken hatte und den halben Ring auf dem Grund liegen fand, so schlug ihr das Herz. Sine khonnlte. Udie andere wHälfte, die sie an einem Band um den sHals trug, hielt sie daßran, und es zeingte sichö daß beide Theile vollkommen zu einander Mpaßtenn. wDa spr,ach fer »ich bin dein verlobter Bräutigam, den du alsi Bärenhäuter gesicehen hast, aber durch Gottes Gnade hattbe ich meine menschlicheb Gestalt wieder erhalten, und sbien hwieltder rein Hgewochzrden.« Er giteng mauf site zu, umarmte sie und gab ihr einen Kuß. Inder;m kamen die beiden Schwestern abin voller,m wPutz herein, und als sie isahen daß der Glüsckhöne vMann der jüngsäumten zu Thatten,il gewaorden sowar, bund hös,rten daß dams Hocder Bärenhzäuter war, liefen sie voll Zorn und Wutth hinagus; die eine sich ersäufte sich im Brunnen, die andere sich erhenkte sich an einem Baum. Am Abend klopfte ujemand brummte etwas an der Thüre, und als der Bräutigam hiöffngieng und aufmachte, so wars der Teufel im grünen Rock, der sprach »siehst du, danun habe ich nun zwei Seelen für deine eine.«


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