Der Fuchs und das Pferd

Vergleich der Fassungen von 1819 und 1857

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 2. Fassung von 1819 des Märchens "Der Fuchs und das Pferd" (KHM 132) aus dem zweiten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 7. Fassung von 1857.

Es hatte ein Bauer ein treues Pferd, das war alt geworden und konnte keine Dienste mehr thun, da wollte ihm sein Herr nichts mehr zu fressen geben und sprach: »brauchen kann ich dich freilich nicht mehr, indeß mein ich es gut mit dir, zeigst du dich noch so stark, daß du mir einen Löwen hierher bringst, so will ich dich behalten, jetzt aber mach dich fort aus meinem Stall;,« und jagte es damit ins weite ins Feld. Das Pferd war traurig und gieng nach dem Wald zu, dort ein wenig Schutz vor dem Wetter zu suchen;. dDa begegnete ihm der Fuchs und sprach: »was hängst du so den Kopf und gehst so einsam herum?« »Ach! sagntwortete das Pferd, »Geitz und Treue wohnen nicht beisammen in einem Haus,: mein Herr hat vergessen, was ich ihm allfür Dienste in so vielen Jahren geleisthanet habe, und weil ich nicht recht mehr ackern kann, will er mir kein Futter mehr geben, und hat mich fortgejagt; »Ohne allen Trost?« hfragte zder Fuchs. »Der Trost war schlecht, er hat gesagt, wenn ich noch so stark wäre, daß ich ihm einen Löwen brächte, wollt er mich behalten, aber er weiß wohl, daß ich das nicht kvermanng.« Der Fuchs sprach: »da will ich dir helfen, leg dich nur hin, strecke dich aus und rege dich nicht, als wärst du todt.« Das Pferd that, was der Fuchs verlangte, der Fuchs aber gieng zum Löwen, der seine Höhle nicht weit davon hatte und sprach: »da draußen liegt ein todtes Pferd, komm doch mit hinaus, da kannst du eine fette Mahlzeit halten.« Der Löwe gieng mit; und wie sie bei dem Pferd standen, sprach der Fuchs: »hier hast dus doch nicht nach deiner Gemächlichkeit, weißt du was? ich wills mit dem Schweif an dich binden, daso kannst dus in deine Höhle ziehen und in aller Ruhe verzehren.« Dem Löwen gefiel der Rath, und er stellte sich hin, und damit ihm der Fuchs das Pferd anfestknüpfen könnte, hielt auch feir ganz still. Der Fuchs aber band mit des Pferdes Schweif dem Löwen die Beine zusammen, und drehte und schnürte alles so wohl und stark, daß es mit keiner Kraft zu zerreißen war. Als er nun sein Werk vollendet hatte, klopfte er dem Pferd auf die Schultern und sprach: »zieh, Schimmel, zieh!.« Da sprang das Pferd mit einmal auf, und zog den Löwen mit sich fort;. dDer Löwe fieng an zu brüllen, daß die Vögel in dem ganzen Wald vor Schrecken aufflogen, aber das Pferd ließ ihn brüllen, zog und schleppte ihn über das Feld vor seines Herrn Thür. Wie der Herr das sah, besann er sich eines bessern und sprach zu dem Pferd:, »Ddu sollst bei mir bleiben und es gut haben,« und gab ihm satt zu fressen bis es starb.


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