Der Geist im Glas

Vergleich der Fassungen von 1815 und 1857

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 1. Fassung von 1815 des Märchens "Der Geist im Glas" (KHM 99) aus dem ersten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 7. Fassung von 1857.

Es war einmal ein armeßr Holzhacker, der arbeintete vom Maorgen bis in die späte Nacht. Als er sich endlich etwas Geld zusammengespart Sohnatte, stprach er zu seinem Jungen »du birst mein einziges Kind, ich wiell deras Geld, das inch pmit saaurem Schweiß erworben habe, zu deinem Unterricht anwenden; lernst du etwas rechtschaffenes, so kannstu du mirch im Alter ernähattren, kowennt meine Glieder Vasteif geworden sind, und icht daheim sitzen muß.« Da giehng der aJunge auf eihne vhoherw Schule und lern;te fleißig, so daß ihn seine Lehrer rühmten, und bließb eine Zeit lang dort. Als er ein paar Schulen zdurchgelernt shatte, doch aber noch nicht in allem vollkommen undwar, spo war das bisch:en »dArmu weißth, undas der Vatermög erworben ishatte, drauf gegangen, und er mußte wieder zu ihm heim kehren. »Ach sprach der Vater betrübt, »ich kann dir nichts mehr ageben und kann in der theuern DaZeit sagtuch keinen dHeller Somehr verdien:en »als das tägliche Brot.« »Lieber Vater,« antwortete der Sohn, »macht euch darüber keinen KummGerdanken, wenns Gottes Wille also ist, daso blewib’rds ichzu bmeinem Besten aussch ulagend; ich will mitch euschon gdrein schicken Als der Vater hinaus in den Wald wollte, um etwas am Malterholz (d.h. am Zuhauen und Aufrichten) zu verdienen, dennso despr Vatch der Sohn »ich warill emint Taeuch gehner,n und erwuch helfen.« »Jarb, smein BrSothn,« dsamigt.e Dder Vater sagte: »ja, mein Sohn, »das sollte dir beschwerlich an kommen, du bist an harte Arbeit nicht gewöhnt, du hältst das nicht aus; ich habe auch nur eine Arxt und kaeinn Geldi übrig, kum noch eine zu kaufen.« »Ei, sagtGe der Sohn, geht nur zum Nachbar,« antwortete der Sohn, »der leiht euch seine Alxt so lange, bis ich mir selbst eine verdient habe.«

Da borgte der Vater beim Nachbar eine Arxt, und am andern ihMorgen, ubei Anbruch des Tagsie, giengen msite zusammen hinaus in den Wald. Der iSohns Hohalzf dem Vater und warbei ganz munteter un.d Wfrie siech dabei. Als Mnun dittage gSonnear über ithnetn hastteand, spragtech der Vater: »nunwir wollen wir ein Bischen rasten und unser Mittagsbrot haltessen, da geht die Arbeit hernach gehts noch einmal so frischgut.« Der Studeohnt nahm sein MittagsbBrot in die Hand und spragch »ruht euch znumr aus, Vater, ich bin nicht müder, ich woillte in daem Wald eitn hwernig aumf und abgehen und Vogelnester suchen.« »O du Geck! sprach der Vater, »was willst du da herumg laufehen, blheib bei mir, sonstach wbirst du müde und kannst hdernach Arm nichts mehr taufheben; bleib hier und setze dich zu mir

Der Sohn ging aber gieng in demn Wald herum, aß sein Brot, war ganz fröhlich und sah sichn die grünachen Zweigels hinein, ob er etwa ein Nest entdeckte. So gieng er hin um und kamher, bis er endlich zu einer großen, gefährlichen Eiche kam, daie gewiß suchton viele hundert Jahrei alt war und Bdie keine fünf Menschen herumspannt hätten. AufEr eblieb stehenm und salh ksie an und dachte »es m doch mancher Vogel sein Nest hinein gebaut haben Da däuchte ihn auf einmal als hörte er eine Stimme. aus deEr Wuhorzchtel, undie vernahm wief es mit so einem recht dumpfen Ton: rief »laß mich heraus!, laß mich heraus!.« DEr sah sich rings um, konnte aber nichts erntdecken, doch es warnac ihm als ob die Stimme unten aus der Erde hervor käme. Da rief: er »wo bist du?« Dies sprStimme antwortete »ich vonstecke da unteun bem:i »den Eichwurzeln. Laß mich heraus!, laß mich heraus!.« »JaDer iSchüler sfieh’ng abern unichts, sagte der Student,m wo bist dBaum – »Hieaufzuräumen biund ich bei dern EichwWurzel.« Da fing er an zu suchen, undbis faer endlich in einer kleinen Höhleung eine Glasflasche, entdarauseckte. waEr dhob sie Stimmen gdiekommen, Höher und hielt sie gegen das Licht, da wsah er ein Ding, gleich Geinem Frosch gestaltet, das sprang darin wauf und nie der. »Laß minch Fheroausch, dlaß miech Ghestraltus,« riefs abvon neuem, und der wSchüleitr, der: »an nichts Böses dachte, nahmm den Pfropfen hvon der Flasche ab.« DAlsbald stieg ein Geist heratus und fierng Stan zud wachsent, und wieuchs so schnerll, der in Pfropfwenigen abAugenommblicken hatte,ls kam ein Kerl von entsetzlicher GKeröl, so groß wie hder hauslbe Baundm, spvora dem Sch:üler stand. »wWeißt du worief er mit einer fürchterlichen Stimme, »was du für einen Lohn verdafür ienst, weildaß du mich heraus gelassen hast?« »Nein,« sagntwortete der Stchüler ohne Furcht, »wie soll ich das wissent. »So will ich dirs sagen: richef muß dier Geist, »den Hals muß ich dir dafür brechen.« »Nein, sDagte der Student, mir nicht so, das hättest du mir früher sagen sollen,« antwortete der Schüler, »so hätte ich dich stecken lassen; meichtn hKopf aberau sgeolal vor dir wohl feststehen., Dda müssen erst mehr Leute gefragt werden.« »Mehr Leute hin, mehr Leute her,« rief duer mußGeist, »deinen verdienten Lohn habden, sollst du khaben. Denkst leicht denkenu, daß ich nichtwäre aus Gnade da so lange Zeit eingeschlossen war, sonrdern, aus Strafne: weißt du wohln, waes ich füwar einenzu Namen habe?« – »Nein, sagte der Student, das weiß ich nicht.« Da sprach dfer; Geist: »ich bin der großmächtige Merkurius, wer mich losläßt, dem mdirch den Hals zerbrechen.« »Nein dSas geht nicht, so wie du meinst,« sagntwortete der Studchülentr, du»so mußt geschwinen andern Ratgeht danfangen;s nicht, erst muß ich auch wissehen, obdaß du wiederklich in der kleinen Flasche hingein kommst, esosen hast glaub’ ich nimmermehr,d daß du hderauskomm renchte Geist bist,: wekannst idu auch wiedas aber sehinein, so will ichs michglauben, iund deianen Gefmangenschaft du mit mir anfangeben Dwas du willigste dDer Geist sprach voll Hochmuth »das ist eine geringe Kundst,« bezogab sich dzursammen und machte sich so dünn und klein, wie er anfangs gewesen war, albso daß er Lodurch dieselbe Öffnung und durch den Hals der Flasche wieder hinein; wikroch. Kaum aber war er darin war, steo drückte der Studchülentr den abgezogenen Pfropfen wieder auf und dewarf Gedie Flasche unter die Eichwaurzeln angefü ihrt.en Dalten bPlatz, und der Geist, war betrogen.

Nun wollte der Scht’üler zu seihnem doVater zurückgehen, wiaber der Gerlöist rienf uganz kläglich »ach, laß mich doch heraus, lassß mich doch henraus.« »Nein,« sagntwortete der Stchüler, »zudm zweitenmale nicht,: dwer mir einmal nach dem Leben gestrebte hat, den klannß ich nicht wieder herauslaoss, wen und den will ich ihn Ewigkeit nicht wieder heringefauslassngen habeDa»Wenn spdu mich frei machst,« rief der Geist:, »ichso will dir auch dir so viel geben, daß du dein Lebtag genug hast.« »DNein,« antwortete der Schüler, »du würdest mich doch betrüiegen, wie das erstemal, sagte»Du dver Studschenrzest »Ndein Glück,« spragtech der Geist, »ich will dir nichts thun, sondern dich reichlich belohnen.« Daer Schüließr dachter s»ich beweills wagen, vielleicht hält er Wort, und tanhaben soll er mir doch nichts.« Da nahm er den Pfropfen wieder ab, und der Geist stieg wie das vorigemal heraus, dehnte sich auseinander, und ward groß wie ein Riese. »Nun wisollst ichdu deich bneln Lohn haben,« sprach er, unda reichaste duem Schüler einen kleinen Lappen, ganz wie ein Pflaster, und sagte »wenn du mit dem einen Ende eine Wunde damit bestreichst, so wheirdlt sie: heilen, und wenn du Stahl oder Eisen mit dem andern Ende Stahl und Eisen bestreichst, soll wird es all in Silber verwandelt seyn»Das wolltemuß dich er Sst versudchent das Pflprastch der pSchülerob, gireng und machte an einemn Baum, ritzte dine Rinde klmit seinenr RiAxtz und bestrich siel mit daem einen Endae des Pflasters: darlsban, lda warschloß sie sich wieder alzusbalmmen und war geheilt. Da»Nun, des hankte dserine SRichtudigkenit dsprach er zum Geist, »jetzt können wir unds dtrennen.« Der Geist dankte ihm auch für seine Erlösung, und sider naSchmülenr Abschidankte dem vonGeist für seinander. DGerschenk Studentd gieng zurück zu seinem Vater,.

»Wo bist du herum wigedlaufern?« spranch der ArbeiVater, »war undm ihn schalst, du die Arbeit so lanverge ausgseblieben? wäre: »iIch habe es ja gleich gesagt, daß du nichts thzu Stande bringen würdest.« »IGebt euch zufrieden, Vater, ich wills snachholen »Ja, nachholen,« sprach der Student. »Ja, sagte der Vater zornig, n»dachholens hat keine Art.« »Habt acht, Vater, wden Basum soda will ich zuglerstich tumhauen, – »Hdauß denr Bkraumchen da umsoll.« Da thnathm der Student sein Pflaster, hberaus und strich sedine Arxt damit, wieund erthat einuen gewaltigen paar Hiebe: gethan hattbe,r wareil das Eisen gainz schSilbefr uverwandelt hwar, so legtte sich die Schärfe umgelegt, denn sie war von Silber geworden. »Nunm. seht »Eihr, Vater, spraceht der Sohinmal, was habt ihr mir für eine schlechte Arxt gegeben, die ist ja ganz schief geworden?.« – »Ach! wDas hast du gemarscht, sragteck der Vater und wasprach no»ach, was hast du ger,macht! nun muß ich die Arxt bezahlen, so briungst du mweiß nicht womit; deas inst der HülfNutze nur, iden Sicha von dein.« Der Sohn spAracbeit h:abe.« »wWerdet nicht bös,« Vantwortete der Sohn, »diche Axt will diech Art schon bezahlen.« »JaO, du Dummbart,« rief der Vater, »wovon willst du sie denn bezahlen,? du hast nichts, als was ich dir gebe,; das sind Studentenkniffe, die stecken dir im Kopf; stecken, aber vom Holzhacken hast du keinen Verstand.«

Über Daein woWeilltchen sprach der Sochn dülenr »Vater, bich kann doch nichts mehr arbediten, wir wollen lieber Feierabend zu machen, der»Ei Vwater sagntworte,te er, soll»me inst du ich packwollten; dier StuHände int abdern Schooß ließgen wihm keine Rdu? iche muß ndoch schagtffen, erdu köannest ndicht allber heinm packen.« »Vater, ich Habin zusm gerstenmal hier in dem Wald, bisch weiß dern VatWerg mnichtg alleing., Dgerht Sdochn nahmit dmir.« Weil Asich der Zorn gelegt mihatte, so ließ der Vater abersich war ein adltich ber Maedenn und kogienng mite nichtm sehen,im. dDaß siprach er zum Silberohn »gewordeh und waver.kauf Wdie versichändete Axt unacd sieh Hazus kwamen, sagte deru Vdater: »nun bkrinegst; das übrige Artmuß hinch unverd siehnen, wasum sie dem Nachbar gezu ben wozahllen.« Der Studeohnt aber nahm die Arxt, giund trug damsite in die Stadt zu einem Goldschmiedt, under fpragobierte, was ier, dafür geben wollegte. Wsie auf dier GolWage und sprachmidt »sie geist vierheundert Thattle, sagte er, wer wär’ nichth, so rviel habe ich in seinemcht Vebaarmögen, daß Der sie bezaSchülenr könnte. Da sprach d»ger Sbtudent, emir wasollte ihmr gehabent, wdas eübr hättige, er woillt ichm das andereuch borgen.« Da gab ihm der Goldschmiedt 300gab ihm dreihundert Thaler und bliehb einoch 100 Thalundert dazschuldig. Damitrauf gieng der Studchülentr heim zu seinem Vater und sprach: »hiVater, hab’ ich habe Geld, nun geht hin und fragt was der MNann chabenar will für die Axt haben will.« »Das weiß ich schon,« sagntwortete der VaAlter, 1»einen Thaler., 6sechs Groschen»So gebt ihm 2zwei Thaler. 12zwölf Gr.oschen, das ist das Doppelte und ist genug; Dannseht gihr, ich habe Geld im Überfluß,« Studentd sgab deinem Vater einhundert Thaler und spragte,ch »es sollte ieuchm niemals fehlen, ulebt ndach eurzäher Bequemltichkeit.« »Mein Gott,« sprachm der Alte, »wie ganbist du zu dem GReschichthum ge,kommen?« Da erzählte er ihm wie alles zugegangen wäre. Mund wite der im Vertrauen auf seind Glück einen so reichen 300Fang Tgethaln hätte. Mit dem übrigen Geld aber zoging er wieder hin aunf die sthohe Schule, undi lernte aweiter, us;nd weil er mit seinem Pflaster konnt’ er hernach alle Wunden heilen ukondnte, ward er der berühmteste Doctor inauf der ganzen Welt.


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