Der Räuberbräutigam

Vergleich der Fassungen von 1819 und 1857

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 2. Fassung von 1819 des Märchens "Der Räuberbräutigam" (KHM 40) aus dem zweiten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 7. Fassung von 1857.

Es war einmal ein Müller, der hatte eine schöne Tochter, und als sie nun herangewachsen war, daso wünschte er, sie wäre versorgt unnd gut verheirathet: er dachte »kommt ein ordentlicher Freier kommt und hält um sie anhält, so will ich sie ihm geben, damNicht silange versorgt wird. Es trug sich zu, dkaßm ein Freier kam, der schien sehr reich zu schiein, und da der VatMüller nichts an ihm auszusetzen wußte, so versprach er ihm seine Tochter;. dDas Mädchen aber hatte ihn nicht so recht lieb, wie eine Braut ihren Bräutigam lieb haben soll, und hlatte kein GVertrauen inzu seinehm: Herzen, so oft esie ihn ansah, oder an ihn dachte, fühlte sie ein Grauen in ihrem Herzen. Erinmal sprach er zu ihr: »wardu bist meine Braut und besuchst du mich nicht, deinmal.« duDas mMädcheine Braunt biswortete »Iich weiß nicht, wo euer Haus ist,.« sDagte das Mädprach den.r »DBraäußtigam »mein Haus ists, im gdrünaußen im dunkeln Wald,.« antworteteEs der Bräutigam. Da suchte es Ausreden und meinte esprach: »da kaönnte ich den Weg dahin nicht finden.« Der Bräutigam aber sagte: »bkünftisgen Sonntag mußt du hinaus zu mir kommen, dazuich habe diche ste schon Gäste eingeladen, und damit du den Weg durch den Wald findest, so will ich dir Asche streuen.« Als desr nun Sonntag wkar,m und das Mädchen sich aufort gden Weg machen sollte, ward ihm so Aangst, es wußte selbst nicht recht warum, und damit es den Weg bezeichnen könnte, steckte es sich beide Taschen voll Erbsen und Linsen. EsAn kadem zuEingang dems Wald, da fand es diewar Asche gestreut, under ging auf dems Weg fort, naber rechts, und links warf abesr bei jedem Schritt rechts und links ein paar Erbsen und Linsen auf die Erde. NunEs gieng es fast den ganzen Tag, bis es zu mitten in demn HWausld kam, daswo mittenr iam dunkelsten Wwalr, dea stand. Eein einsames Haus, dahs ngefiel ihma ndicht, denn es sarh so finster und unhesimlich war alleus. Es trat hillnein, aber es waufr einiemand darin und herrschte die größte Stille. Plötzlich rief eine Stimme:

»kehr um, kehr um, du junge Braut, du bist in einem Mörderhaus!.«

WieDas Mädchesn sblichkte aumf und sah, wdarsß die Stimme von einem Vogel kam, der da in einem Bauer saß und der Wanochd ehieng. Nochmals rief: er

»kehr um, kehr um, du junge Braut, du bist in einem Mörderhaus.«

NunDa gieng die schöne Braut weiter aus einer Stube in die andere und ging durch das ganze Haus, aber es war alles leer und keine Menschenseele war zu finden. Endlich kam sie auch in den Keller, da saß eine steinalte Frau, die wackelte mit dem Kopfe. »Könnt ihr mir nicht sagen,« sprach das Mädchen, »ob mein Bräutigam hier wohnt.?« »Ach!, du liarmebes Kind,« antwortete die aAlte, F»wo bist du hingerau,then! du bist in einer Mördergrube. gekoDu mmein;st du wärst eine Braut, die bald Hochzeit soll miacht dem Tod seyn, daber duber willrst die Hochzeit umsit Ldebm Toden bringhalten. Siehst du, da hab ich einen großen Kessel mit Wasser aufsetzen müssen, wenn sie dich in ihrer Gewalt haben, so zerhacken sie dich uohnde Barmherzigkeit, kochen dich darin und wollessen dich, daenn es sind Menschenfresser. Wenn ich dnicht Mitleiden mit dir habe und dicht rette, so bist du verloren!.«

Darauf veführsteckte sie das dchien Alte hinter ein großes Faß, uwo mand espra nich:t sehen konnte. »Sei wie ein Mäuschen still,« sagte sie, »rege dich nicht und bewege dich nicht, sonst ists um dich geschehen:. wNachts wenn die Räuber schlafen, so wollen wir entfliehen, ich habe auch schon läangste aufor eine Gelegenheit gewollartet.« Kaum war das geschehen, so kamen die gottlose Räubotter nacheim Haunds. fühSie brachten eine andere Jungfrau mitgeschleppt, waren trunken, und hörten nicht auf ihr Schreien und Jammern. Sie gaben ihr Wein zu trinken, drei Gläser voll, ein Glas weißen Wein, ein Glas rothen, und ein Glas gelben, davon zersprang ihr das Herz. Darauf rissen sie ihr die feinen Kleider ab, legten sie auf einen Tisch, und zerhackten ihren schönen Leib in Stücken, und streuten Salz darüber. Daie ward dmer Braut hinter dem Faß Azitterte ungsd bebte, denn sie sah wohl was mfüßtr ein Schicksal ihr die nunber azugedacht shatterben. Und eEiner savon ih,nen daßbemerkte an dem kleinen Finger der Gemordeten einen goldenern Ring war, und weials er sich nicht gutleich abziehen ließ, so nahm er ein Beil und hiackteb den Finger ab,: aber der Finger sprang in die Höhe und fiübel hinter das Faß, hinweg und fiel der Braut gerade in den Schoosß. Der Räuber nahm ein Licht und suchwollte darihna suchen, konnte ihn aber nicht finden,. dDa sprach ein anderer: »hast du auch schon hinter dem großen Faßsse gesucht?« »Ei, riAbefr die aAlte Frauief, »kommt und eßt, und laßt das Suchen bis Morgen,: der Finger laäuft euch nicht fort.«

Da lispracheßen die Räuber »die Alte hat Recht,« ließen vom Suchen ab, gingsetzten sich zundm Essen, und tranken, die Alte aber tröpfelte ihnen einen Schlaftrunk in den Wein, daß sie sich bald in den Keller hinlegten, schliefen und schnarchten. Als die Braut das hörte, trkatm sie hinter dem Faß hervor, und mußte über die Schlafenden hinwegschreiten, die da reihenweise auf der Erde lagen, und hatte große Angst, sie mögchte einen aufwecken. Aber Gott half ihr, daß sie glücklich durchkam, und die Alte stieg mit ihr hinauf, öffnete die Thüre, und sie macheilten sio schnell sie konnten aus der Mördergrube hinausfort. Die gestreute Asche whartte fodert Wind weggeweht, aber die Erbsen und Linsen hatten gekeimt und waren aufgegangen, und zeigten ihnen beim Mondenschein den Weg. DaSie giengen sie die ganze Nacht, bis sie Morgens in der Mühle ankamen. Das Merzädchlten dabers erzMädchlten seinem Vater alles, wie es sich zugetragen hatte.

Als nun der Tag kam, wo die Hochzeit sollte gehalten werden, erschien der Bräutigam, der Müller aber lihatteß alle seine Verwandte und Bekannte einladen lassen. Wie sie bei Tische saßen, ward einem jedemn aufgegeben, etwas zu erzählen. Die Braut saß still und redete nichts. Da sprach der Bräutigam zur Braut: »nun, mein Herz, weißt du nichts? erzähl uns auch etwas.« Sie antwortete: »so will ich einen Traum erzählen. Ich gieng allein durch einen Wald und kam aendlich zu einem Haus, da war keine Menschenseele darin, aber an der Wand war ein Vogel in einem Bauer, der rief zweimal:

»kehr um, kehr um, du junge Braut, du bist in einem Mörderhaus!.«

Und rief es noch einmal. Mein Schatz, das träumte mir nur. Da gieng ich durch alle Stuben, undi alle waren alleer, lund es war so unheimlich dar,in; bich stieg endlich hinab in den Keller, kdam, wosaß eine steinalte Frau sdaßrin, die wackelte mit dem Kopfe. Ich spfrach:gte sie »wohnt mein Bräutigam hin diersem Haus?« Sie aber antwortete: »ach!, du liarmebes Kind, du bist in eine Mördergrube gekommrathen, derin Bräutigam wohnt hier, aber er will dich zerhacken und tödten, und will dich dann kochen und essen.« – mMein Schatz, das träumte mir nur. Aber sdie alte Frau versteckte mich hinter ein großes Faß, und kaum war ich das verborgeschehen, so kamen die Räuber heim und schleppten eine Jungfrau mit sich, der gaben sie dreierlei Wein zu trinken:, weißen, rothen und gelben, davon zersprang ihr das Herz. Mein Schatz, das träumte mir nur. Darauf zogen sie ihr die feinen Kleider ab, und zerhackten auf einem Tisch ihren schönen Leib auf einem Tisch in Stücke, und bestreuten siehn mit Salz. – mMein Schatz, das träumte mir nur. Und einer von den Räubern sah, daß an dem Goldfinger noch ein Ring steckte, und weil er schwer abzuziehen war, so nahm er ein Beil und hieb ihn ab, aber der Finger sprang in die Höhe und sprang hinter das große Faß, und fiel mir gerade in den Schoosß. uUnd da ist der Finger mit dem Ring! .« Bei diesen Worten zog sie ihn hervor, und zeigte ihn den Anwesenden.

Der Räuber, als der das sah und hörtbe,i wurde vor SchEreckezählung ganz kreideweiß geworden war, sprang auf und wollte entfliehen, aber die Gäste hielten ihn fest, und überlieferten ihn demn Gerichten. Da ward er und dseine ganze Bande für ihre Schandthaten gerichtet.


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