Der arme Müllerbursch und das Kätzchen

Vergleich der Fassungen von 1815 und 1857

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 1. Fassung von 1815 des Märchens "Der arme Müllerbursch und das Kätzchen" (KHM 106) aus dem ersten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 7. Fassung von 1857.

In einer Mühle dilenbten einm al drteir Müllerbu, dersc hatte, woederi Frau noch Kinuder, eiund altedrei Müller lebturschen ohdiente Frau und Kbeind ihm. Wie sie nun etliche Jahre bei ihm gediwesent hwattren, sagte er eines Tags zu ihnen: »ziecht ebinm alt, found will mich hinter den Ofen setzen: zieht aus, und wer mir das beste Pferd nach Haus bringt, dem will ich die Mühle geben, und er soll mich dafür bis an meinen Tod verpflegen.« Der dritte von den Burschen war aber der Kleinknecht, der ward von den andern für albern gehalten, dem gönnten sie die Mühle nicht; und er wollte sie hernach nicht einmal!. Da zogingen alle drei mit einander hinaus, und wie sie vor das Dorf kamen, sagten die zwei zu dem albernen Hans: »du kannst nur hier bleiben, du kriegst doch dein lLebtag keinen Gaul.« Der Hans aber gieng doch mit, und als es Nacht war, kamen sie an eine Höhle, da hinein legten sie sich schlafen. Die zwei kKlugen warteten nun bis Hans eingeschlafen war, dann stiegen sie auf, machten sich fort, und ließen das Hänschen liegen, und meintens recht fein gemacht zu haben:; ja!, es wird euch doch nicht gut gehen! Wie nun die Sonne heraufkam, und Hans aufwachte, lag er in einer tiefen Höhle,: er guckte sich überall um: und rief »ach Gott!, wo bin ich!« Da erhob er sich und kraffppelte die Höhle hinauf, gieng in den Wald und dachte: »ich bin hier ganz allein und verlassen, wie soll ich nun zu einem Pferd kommen!« Indem er so in Gedanken dahin gieng, begegnete ihm ein kleines buntes Kätzchen, das sprach: ganz freundlich »Hans, wo willst du hin?!« »Ach!, du kannst mir doch nicht helfen.« »Was dein Begehren ist, weiß ich wohl,« sprach das Kätzchen, »du willst einen hübschen Gaul haben,. kKomm mit mir und seyi sieben Jahre lang mein treuer Knecht, so will ich dir einen geben, schöner, als du dein Lebtag einen gesehen hast.« »Nun das ist eine wunderliche Katze,« dachte Hans, »aber sehen will ich doch ob das wahr ist was sie sagt.« Da nahm sie ihn mit in ihr verwünschtes Schlößchen und hatte da lauter Kätzchen, die ihr dienten: die sprangen flink die Treppe auf und ab, waren lustig und guter Dinge. Abends, als sie sich zu Tisch setzten, mußten drei Musik machen: eins strich den Baß, das andere die Geige, das dritte setzte die Trompete an und blies die Backen auf so sehr es nur konnte. Als sie gegessen hatten, wurde der Tisch weggetragen, und die Katze sagte »nun komm, Hans, und tanze mit mir.« »Nein,« antwortete er, »mit einer Miezekatze tanze ich nicht, das habe ich noch niemals gethan.« »So bringt ihn ins Bett« sagte sie zu den Kätzchen. Da leuchtete ihm eins in seine Schlafkammer, eins zog ihm die Schuhe aus, eins die Strümpfe und zuletzt blies eins das Licht aus. Am andern Morgen kamen sie wieder und halfen ihm aus dem Bett: eins zog ihm die Strümpfe an, eins band ihm die Strumpfbänder, eins holte die Schuhe, eins wusch ihn und eins trocknete ihm mit dem Schwanz das Gesicht ab. »Das thut recht sanft« sagte Hans. Er mußte aber auch der Katze dienen und alle Tage Holz klein machen,; dazu kriegte er eine Axt von Silber, und die Keile und Säge von Silber, und der Schläger war von Kupfer. Nun, da machte ers klein, blieb beida ihm Haus, hatte sein gutes Essen und Trinken, sah aber niemand als dasie bunte Käatzce und ihr Gesinde. Einmal sagte esie zu ihm: »geh hin und mähe meine Wiese, und mache das Gras trocken,« und gab ihm von Silber eine Sense und von Gold einen Wetzstein, hieß ihn aber auch alles wieder richtig abliefern. Da gieng der Hans hin und that was esihm geheißen hwatter; und alsch vollbrachter feArtbeigt watr undg dier Sense, den Wetzstein und das Heu nach Haus brachte, und fragte er, ob esie ihm noch nicht seinen Lohn geben wollte. »Nein,« sagte die Katze, »du sollst mir erst noch einerlei thun, da ist Bauholz von Silber, Zimmeraxt, Winkeleisen und was nöthig ist, alles von Silber, daraus baue mir erst ein kleines Häuschen.« Da baute der Hans das Häuschen fertig und sagte, er hätte nun alles gethan, und hätte noch kein Pferd;. Doch waren ihm die sieben Jahre aber waren ihm herumgegangen, wie ein halbes. Da fFragte die Katze: »ob er ihre Pferde sehen wollte?« »Ja,« sagte Hans. Da machte sie ihm das Häuschen auf, und weil sie die Thüre so aufmacht, da stehen zwölf Pferde:, ach!, die waren gewesen ganz stolz!, die hatten geblänkt und gespiegelt, daß sich sein Herz im Leibe darüber freute. Nun gab sie ihm zu essen und zu trinken und sprach: »geh nun heim, dein Pferd geb ich dir nicht mit,: in drei Tagen aber komm ich und bringe dirs nach;.« aAlso gingmachte Hans hesimch auf, und sie zeigte ihm den Weg zur Mühle. Sie hatte ihm aber nicht einmal ein neues Kleid gegeben, sondern er mußte sein altes lumpichtges Kittelchen behalten, das er mitgebracht hatte, und das ihm in den sieben Jahren überall zu kurz geworden war. Wie er nun heim kam, daso waren die beiden andern Müllerburschen auch wieder da,: jeder hatte zwar sein Pferd mitgebracht, aber des einen seins war blind, des andern seins lahm. Sie fragten ihn: »Hans, wo hast du dein Pferd?« »In drei Tagen wirds nachkommen.« Da lachten sie und sagten: »ja, du Hans, wo willst du ein Pferd herkriegen, das wird was rechtes seyin!« Hans gieng in die Stube, der Müller sagte aber, er sollte nicht an den Tisch kommen, er wäre zuso zerrissen und zerlumpt, man müßte sich schämen, wenn jemand herein käme. Da gaben sie ihm sein Bbischen Essen hinaus, und wie sie Abends schlafen giengen, wollten ihm die zwei andern kein Bett geben, und er mußte endlich ins Gänseställchen kriechen und sich auf ein wenig hartes Stroh hineinlegen. Am Morgen, wie er aufwacht, sind schon die drei Tage herum, und es kommt eine Kutsche mit sechs Pferden, ei!, die glänzten, daß es schön war, und ein Bedienter, der brachte noch ein siebentes, das war für den armen Müllersbursch,. aAus der Kutsche aber stieg eine prächtige Prinzessin,gstochter und gieng in die Mühle hinein, und die Prinzessingstochter war das kleine bunte Kätzchen, dem der arme Hans sieben Jahre gedient hatte. Sie fragte den Müller, wo der dritte Mahlbursch, der Kleinknecht, wäre? Da sagte der Müller: »den können wir nicht in die Mühle nehmen, der ist so verrissen und liegt im Gänsestall.« Da sagte die Prinzessin,gstochter sie sollten ihn gleich holen. Also holten sie ihn heraus, und er mußte sein Kittelchen zusammenpacken, um sich zu bedecken,. dDa schnallte der Bediente prächtige Kleider aus, und mußte ihn waschen und anziehen, und wie er fertig war, konnte kein König schöner aussehen. Darnach woverllangte die PriJunzessingfrau die Pferde zu sehen, welche die andern Mahlburschen mitgebracht hatten, eins war blind, das andere lahm. Da ließ sie den Bedienten das siebente Pferd bringen;: wie der Müller das sah, sprach er, so eins wär ihm noch nicht auf den Hof gekommen; »und das ist für den dritten Mahlbursch« sagte die Prinzessine. »Da muß er die Mühle haben,« sagte der Müller;, die Prinzessingstochter aber sprach, da wäre dasein Pferd, er sollte dseine Mühle auch behalten;: und nimmt ihren treuen Hans und setzt ihn in die Kutsche und fährt mit ihm fort. Sie fahren zuerst nach dem kleinen Häuschen, das er mit dem silbernen Werkzeug gebaut hat, da ist es ein großes Schloß, und ist alles darin von Silber und Gold,; und da hat sie ihn geheirathet, und war er reich, so reich, daß er für sein Lebtag genug hatte. Darum soll keiner sagen, daß wer albern ist, deshalb nichts rechtes werden könne.


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