Der gescheidte Hans

Vergleich der Fassungen von 1812 und 1840

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 1. Fassung von 1812 des Märchens "Der gescheidte Hans" (KHM 32) aus dem ersten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 4. Fassung von 1840.

Hansens Mutter spfrichagt: »wohin, Hans?« Hans antwortet: »zur Grethel.« »Machs gut, Hans.« »Schon gut machen,. Adies, Mutter.« »Adies, Hans

Hans kommt zur Grethel:. »gGuten Tag, Grethel.« »Guten Tag, Hans:. wWas bringst du Gutes?« »Bring nichts, gegeben han.«

Grethel schenkt dem Hans eine Nadel,. Hans spricht: »Adies, Grethel.« »Adies, Hans.«

Hans nimmt die Nadel, und steckt sie in einen Heuwagen, und geht hinter dem Wagen her nach Haus. »Guten Abend, Mutter.« »Guten Abend, Hans,. wWo bist du gewesen?« »Bei der Grethel gewesen»Was hast du ihr gebracht?« »Nichts gebracht, gegeben hat.« »Was hat sie dir Grethel gegeben?« »Nadel gegeben.« »wWo hast du die Nadel, Hans?« »In Heuwagen gesteckt.« »Das hast du dumm gemacht, Hans, mußtest die Nadel an Aden Ermel stecken.« »Thut nichts, besser machen.«

»Wohin, Hans?« »zZur Grethel, Mutter»Machs gut, Hans.« »Schon gut machen,. Adies, Mutter.« »Adies, Hans

Hans kommt zur Grethel:. »gGuten Tag, Grethel:.« »gGuten Tag, Hans:. wWas bringst du Gutes?« »Bring nichts, gegeben han.«

Grethel schenkt dem Hans ein Messer. »Adies, Grethel.« »Adies, Hans.«

Hans nimmt das Messer, steckts an den AeErmel, und geht nach Haus. »Guten Abend, Mutter.« »Guten Abend, Hans,. wWo bist du gewesen?« »Bei der Grethel gewesen»Was hast du ihr gebracht!?« »Nichts gebracht, gegeben hat?.« »Was hat sie dir Grethel gegeben?« »Messer gegeben.« »Wo hast du das Messer, Hans?« »An den AeErmel gesteckt.« »Das hast du dumm gemacht, Hans, mußtest das Messer in die Tasche stecken.« »Thut nichts, besser machen.«

»Wohin, Hans?« »zZur Grethel, Mutter»Machs gut, Hans.« »Schon gut machen,. Adies, Mutter.« »Adies, Hans

Hans kommt zur Grethel:. »gGuten Tag, Grethel.« »Guten Tag, Hans:. wWas bringst du Gutes?« »Bring nichts, gegeben han.«

Grethel schenkt dem Hans eine junge Ziege. »Adies, Grethel.« »Adies, Hans.«

Hans nimmt die Ziege, bindet ihr die Beine, und steckt sie in die Tasche,. wWie er nach Hause kommt, ist sie erstickt. »Guten Abend, Mutter.« »Guten Abend, Hans,. wWo bist du gewesen?« »bBei der Grethel gewesen»Was hast du ihr gebracht?« »Nichts gebracht, gegeben hat.« »Was hat sie dir Grethel gegeben?« »Ziege gegeben.« »wWo hast du die Ziege, Hans?« »In die Tasche gesteckt.« »dDas hast du dumm gemacht, Hans, mußtest die Ziege an ein Seil binden.« »Thut nichts, besser machen.«

»Wohin, Hans?« »zZur Grethel, Mutter»Machs gut, Hans.« »Schon gut machen,. Adies, Mutter.« »Adies, Hans

Hans kommt zur Grethel: »Guten Tag, Grethel.« »Guten Tag, Hans:. wWas bringst du Gutes?« »Bring nichts, gegeben han.«

Grethel schenkt dem Hans ein Stück Speck. »Adies, Grethel.« »Adies, Hans

Hans bindeimmt den Speck, bindet ihn an ein Seil, und schleifts hinter sich, dher. Die Hunde kommen und fressen desn Speck ab,. wWie er nach Haus kommt, ishat er das Seil lan der Hand, und ist nichts mehr daran. »Guten Abend, Mutter.« »Guten Abend, Hans,. wWo bist du gewesen?« »Bei der Grethel gewesen»Was hast du ihr gebracht?« »Nichts gebracht, gegeben hat.« »Was hat sie dir Grethel gegeben?« »Stück Speck gegeben?.« »wWo hast du den Speck, Hans?« »Ans Seil gebunden, heim geführt, fort gHunde wesggenholt»Das hast du dumm gemacht, Hans, mußtest den Speck auf dem Kopf tragen.« »Thut nichts, besser machen.«

»Wohin, Hans?« »zZur Grethel, Mutter»Machs gut, Hans.« »Schon gut machen,. Adies, Mutter.« »Adies, Hans

Hans kommt zur Grethel:. »gGuten Tag, Grethel:.« »gGuten Tag, Hans:. wWas bringst du Gutes?« »Bring nichts, gegeben han.«

Grethel schenkt dem Hans ein Kalb. »Adies, Grethel.« »Adies, Hans

Hans nimmt das Kalb, setzt es auf den Kopf, und edas Kalb zertritt ihm das Gesicht. »Guten Abend, Mutter.« »Guten Abend, Hans, w»Wo bist du gewesen?« »Bei der Grethel gewesen»Was hast du ihr gebracht?« »Nichts gebracht, gegeben hat.« »Was hat sie dir Grethel gegeben?« »Kalb gegeben.« »Wo hast du das Kalb, Hans?« »Auf den Kopf gesetzt, Gesicht zertreten.« »Das hast du dumm gemacht, Hans, mußtest das Kalb leiten, und an die Raufe stellen.« »Thut nichts, besser machen.«

»Wohin, Hans?« »Zur Grethel, Mutter»Machs gut, Hans.« »Schon gut machen,. Adies, Mutter.« »Guten Tag, Grethel.« – »Guten Tag, Hans: was bringst Adu Guties?« – »Bring nichts, gegeben hHans

Grethel sagt: »ich will mit dir gehen.« Hans bindekommt diezur Grethel an ein Seil, leitet sie, führt sie vor die Raufe und knüpft sie fest. »Guten AbendTag, MuGrettherl»Guten AbendTag, Hans: wo»Was bringst du gGutewesen»Bei der Grethel.« – »Was hast du ihr ngebracht.« – »Nnichts gebracht, gegeben hat.« – »Was hat sie dir gegeben.« – »Grethel mitgegsangen.« – »Wo hast dzum die Grethel.« – »Geleitet, vor die RHaufe geknüpft, Gras vorgeworfen.« – »Das hast du dumm gemaicht, mußt wihrll dmiet Augen freundlich zuwerfen.« – »Thut nichts, bgesser machen.«

Hans geht in den Stall, stichmmt allen Kälbern und Schafen die Augen aus und wirft sie der Grethel ins Gesicht; da wird Grethel bös, rebißt sich los, und läuft fort und ist Hansens Braut gewesen.

Im Geslinger Thal, da wohnt eine sehr reiche Wittfrau, die hätt’ einen einigen Sohn, der war einer groben und tollen, Verständniß: er war auch der allernärrischte Mensch unter allen Einwohnern desselbigen, Thals. Derselbige Geck sahe auf eine Zeit zu Sarbrücken, eines wohlgeachten herrlichen Manns Tochter, die eine schöne, wohlgestalte, verständige Jungfrau war. Der Narr ward ihr gleich hvold und lage der Mutter an, daß sie ihm dieselbige zu einer FrRauen schaffen wollte, wo nicht, so wollte er Ofen und Feknster einschlagen und alle Stiegen im Haus abbrechen. Die Mutter wußt und sahe wohl ihres närrischen Sohns Koüpf und fürcht, wenn sie ihn gleichwohl um die Jungfrau werben ließe und ihm ein groß Gut dazu gebe, so wär er doch ein so ungehobelter Esel, daß nichts mit ihm auszurichten oder versehen wäre. Wiewohl Daber der Jungfrauenf Eltern herrliche Leute und von gutem Geschlecht, so wHaren sie doch also gar arm, daß sie Armuth halber die Tochter ihrem Stande nach nit wüßten zu versorgen, derohalben diese Werbung desto leichter Statt gewann. Die Mutter. furchte nun auch, dieweil ihr Sohn also ein großer ungeschickter »Götz wäre, daß ihn vielleicht die Jungfrau nit wöllen haAben, gab ihm darum allerhand Lehren, damit er sich bei der BraMut fein höflich zuthun und hurtig machen könnter.« Und als der Klotz erstlich mit der J»Gungfrau red’t, da schankt sie ihm ein Absch paar Handschuh aus weichem Corduanleder gemacht. Lawel thät sie an, zog heim; so kommt ein großer Regen, er behielt die Handschuhe an: galt gleich, ob sie naß wurden oder nit.« »Wieo er aber einen Steg will gan, so glitscht er aus und fällt ins Wasser und Moor, ger kommt heim, war wohl besudelt, die Handschuhe war»Ben eitel Fleisch; klagts der MutteGr, die gut alt Mutter schalt ihn und sagte, er sollts ins Fazziletlin (Schnupftuch) gewickelt und in Busen gestoßen haben.« B»Walds darnach zeucht der gut Löffel wieder zu der Jungfrauen; sie fragt nach den Handschuhen, er sagt ihr, wie es ihm mit gegangen wäbre. Sie lacht und merkt das erst Stück se»Niner Weisheit und schenkts ihm gein Habicht. Er nahm ihn, ging heim und gedacht »Wan der Mutter Rede, würgt den Habicht, wickelt ihn in sein Brusttuch und stieß ihn in den Busen. Kam heim, wollt den hübschen Vogel deir MutteGr zeigen, zog ihn aus dem Busen. Die Mutter fährt ihm wieder über den Kamm, sagt, er sollte ihn fein auf der Hand getragen haben. Zum dr»Nittenmal kommt Jockel wieder zu der Jungfrauen, sie fragt, wie es um den Habicht stände, er sagt ihr, wie es ihm mit gegangen; was sie gedacht: er ist ein lebendiger Narr; sah wohl, daß ihm nichts säuberlichs noch herrlichs gebührte, und schenkt ihm ein Egge, die er brauchen sollt, wenn er gesät hätten.« Er»Wo nahm der Muastter Wort zu Herzen, und trug sie auf den Händen empor, wie ein andeGrer Loffelbitz heim.l Die Mutter war gar übel zufrieden, sprach, er sollt sie an ein»Am PfSerd gebunden haben und heiml geschleift. Letztlich sahe die Jungfrau, daß Chrisam und Tauf an ihm verloren war, dienn es wRar weder Vernunft noch Weisheit in ihm, wußt nit, wie sie des Narren ledig werden sollt, gab ihm daher ein groß Stück Specks, und stieß es ihm in, den Busen: eGr wars wvohl zufrigeden. Er wollt heim und fürcht, fer würds im Busen verlieren, und b»Dands einem Roß an den Schwanz, saß drauf und ritt heim, da liefen die Hunde hinten nach und rissen den Speck dem Pferd vom Schwanz und fraßen ihn. Er kommt hgeim, der Speck war auch hinweg. Hintennach sahe die Mutter ihres Sohns Weisheit, fürcht, die Heirath würd’ nit vor sich gehen, fmuhr zu der Jungfrau Elßtern, begehrt den Tag der Beredung zu wissen mit ihrem Sohn, und wie sie hinweg will, befiehlt sie ihm ernstlich, daß er wohl Haushalt und kelin groß Wesen mach, denn sie hab eine Gans über Eiern sitzen. Als nun dige Mutter aus dem Haus war, so zeucht der Sohn fein in den Keller, sauft sich voller Weins und verliert den Zapfen zum Faß, wie er den sucht, so lauft der Wein alle in den Keller.« Der gut Vetter nimmt einen Sack mit Me»Thl, und schütt’ es in den Wein, daß es die Mutter nit sähe, wenn sie kommt. Demnach lauft er auf hin ins Haus, und hat ein wild’s Gebrächt: so sitzt die Gans da und brütelt, die erschrickt und schreit gaga! gaga! Den Narren kommt ein Furcht an und meint, die Gans hät gesagt: »ich wills sagen,.« und fürcht, sie schwätzt, wie er im Keller

Hauns gehalten; nahm die Gans und hieb ihr den Kopf ab. Nun furchSt er, wo die Eier auch verdürben, so wär er in tausend Lästen, bedacht sich und wollt’, die Eier ausbrüten, meint doch, es würd sich nit wohal schicken, dieweil er nit voll Federn wKäre, wie die Gans. Bedacht sich bald, zeucht sich ganz aus und schmiert den Leib zuring mit Honig, den hätt die Mutter erst neulich gemacht und sSchütt darnach ein Bett aus und walgert sich allenthalb in den Federn, daß er sahe, wie ein Hanfbutz, und setzt sich also über die Gänseier und war gar still, daß er die jAungen Gäns nit erschreckt. Wie Hanswurst also brütet, so kommt die Mutter und klopft an die Thüren: der Lawel sitzt über den Eiern und will keine Antwort geben, sie klopft noch mehr, so schreit er gaga! gaga! und meint, dieweil er junge Gäns (oder Narren) brütelt, so könnt’ er auch kein andre Sprach. Zuletzt dräut ihm die Mutter nso sGehr, daß er aus dem Nest kroich und ihr aufthät. Als sie ihn sDahe, da meint’ sie, es wär der lebendige Teufel, fragt, was das Gre, er sagt ihr alle Ding nach der Ordnung. Der Mutter wars Angst mit dem Doppelnarren, dann die Braut sollt bald nachfolgen, und ösagt zu ihm, sie wollts ihm gern verzeihen, er sollt sich nur jetzt züchtig halten, denn die Braut käme, daß er sie fein freundlich empfahen und grüßen sollte und die Augen also höflich und fleißig in sie werfen. Der Narr sagt ja, er wollts alles thun, wischt die Federn ab, und thät sich wieder an, geht in den Stall und sticht den Schafen allen die Augen aus, stößt sie in Busen. Sobald die Braut kommt, so geht er ihr entgegen, wirft ihr die Augen, alle, soviel er hat, ins Angesicht, meint, es müsse also seyn. Die gut Jungfrau schämet sich, daß er sie also beschmutzt und verwüst hat, sah des Narren Grobheit, daß er zu allen Dingen verderbt war, zog wieder heim, sagt ihm Hab. Also blieb er ein Narr nach wie vor und brütelt junge Gäns noch auf diesen Tag aus. Ich besoBrg aber, wenn sie ausschliefen werden, so sollten ges wohl junge Narren seyn. Gott behüt uns.


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