Die Alte im Wald

Vergleich der Fassungen von 1815 und 1843

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 1. Fassung von 1815 des Märchens "Die Alte im Wald" (KHM 123) aus dem ersten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 5. Fassung von 1843.

Es fuhr einmal ein armes Dienstmädchen mit seiner Herrschaft durch einen großen Wald, und als sie mitten darin waren, kamen Räuber aus dem Dickicht hervor, und ermordeten, wen sie fanden;. dDa kamen alles mit einander um, nbis aurf das Mädchen nicht, das war in der Angst aus dem Wagen gesprungen, und hatte sich hinter einen Baum verborgen. Wie die Räuber mit ihrer Beute fort waren, ktramt es hervorbei, und sah das große Unglück. Da fieng es an bitterlich zu weinen, und sagte: »was soll ich armes Mädchen nun anfangen, ich weiß mich nicht zaus finden in dem Wald heraus zu finden, keine HauMens ichenseele wohnt darin, so muß ich gewiß verhungern!.« Es gieng herum, suchte einen Weg, konnte aber keinen finden,. biAls zumes Abend, dwar, setzte es sich unter einen Baum, befahl sich Gott, und wollte da sitzen bleiben, und nicht weggehen, möchte geschehen, was immer wollte. Als ers aber eine BWeischlen da gesessen hatte, kam ein weiß Täubchen herzunter ihm geflogen, miund hatte einem kleinens goldnenes Schlüsselchen im Schnabel,. dDas Schlüsselchen legte es ihm in die Hand, und sprach: »siehst du dort den großen Baum, daran ist ein kleines Schloß, das schließ mit dem Schlüsselchen auf, so wirst du Speise genug finden, und keinen Hunger mehr leiden.« Da gieng es zu dem Baum, und schloß ihn auf, und fand Milch in einem kleinen Schüsselchen, und Weißsbrot zum Einbrocken dabei, daß es sich satt essen konnte. Als es satt war, sprach es: »jetzt ist es Zeit, wo die Hühner daheim auffliegen, ich bin so müde, könnte ich mich doch auch in mein Bett legen!.« Da kam das Täubchen wieder geflogen, und hbrachtt’e ein anderes goldenes Schlüsselchen im Schnabel, und sagt:e »schließ dort den Baum auf, daso wirst du ein Bett finden.« Da schloß es auf, und fand ein schönes weiches Bettchen, da betete es zum lieben Gott, er sollmöchte es behüten in der Nacht, legte sich, und schlief ein. Am Morgen kam das Täubchen zum drittenmal, und brachte wieder ein Schlüsselchen, und sprach: »schließ dort den Baum auf, da wirst du Kleider finden;,« und wie es aufschloß, fand es Kleider mit Gold und JuwEdelsteinen besetzt, so herrlich, wie sie keine Königstochter hat. Also lebte es da eine Zeit lang, und kam das Täubchen alle Tage, und sorgte für alles, was es bedurfte, und war das ein stilles, gutes Leben.

Einmal aber kam das Täubchen, und sprach: »willst du mir etwas zu Liebe thun?« »Von Herzen gern,e« sagte das Mädchen. Da sprach das Täubchen: »ich will dich zu einem kleinen Häuschen führen, da geh hinein, mittendrein am Heerd da wird eine alte Frau sitzen und guten Tag sagen. Aber gieb ihr bei Leibe keine Antwort, sie mag auch anfangen was sie will, sondern geh zu ihrer rechten Hand weiter, da ist eine Thüre, die machg auf, so wirst du in eine Stube kommen, wo eine große Menge von Ringen allerlei Art auf dem Tisch liegt, darunter sind prächtige mit glitzerigen Steinen, die laß aber alle liegen, und suche nur einen schlichten heraus, der auch darunter seyin muß, und bring ihn zu mir her, so geschwind du kannst.« Da gieng das Mädchen hin inzu dasem Häuschen, und ftrant zu der Thüre ein, da saß eine Alte, die machte große Augen, wie sie es sah, und sprach: »guten Tag mein Kind.« Es gab ihr keine Antwort, und gieng auf die Thüre zu;. »ei! wWo hinaus?« rief sie, und faßte es beim Rock, und wollte es festhalten;, »das ist mein Haus, da darf niemand herein, wenn ichs nicht haben will.« Aber edas Mädchen schwieg immer still, machte sich von ihr los, und gieng gerade in die Stube hinein. Da wlarg nun auf dem Tisch eine übergroße Menge von Ringen, die glitzten und glimmerten ihm vor den Augen, es warf sie herum, und suchte nach dem schlichten, konnte ihn aber nicht finden. Wie es so suchte, sah es die Alte, wie sie daher schlich, und einen Vogelkäfig in der Hand hatte, und damit fort wollte; da gieng es auf sie zu, und nahm ihr den Käfig aus der Hand, und wie es ihn aufhob, und hinein sah, saß ein Vogel darin, der hatte den schlichten Ring im Schnabel. Da wnarhm es frohden Ring, und lief ganz froh damit zum Haus hinaus, und dachte, das weiße Täubchen würde kommen, umnd den Ring holen, aber es kam nicht. Da lehnte es sich an einen Baum, und wollte auf edas Täubchen warten, und wie es so stand, da däuchtwar es ihm,als wäre der Baum würde weich und biegsam, und senkte seine Zweige herab. Und auf einmal schlangen sich die Zweige um es herum, und waren zwei Arme, und wie es sich umsah, war der Baum ein schöner PriManzn, der es umfaßte, und herzlich küßte, und sagte: »du hast mich erlöst, undi aus der Gewalt der Alten befreist, die eine böse Hexe, dist. Sie hatte mich in einen Baum verwandelt, und alle Tage ein paar Stunden war inch eine weiße Taube, und so lang sie den Ring hattbesaß, konnte ich meine menschliche Gestalt nicht wieder erhalten.« Da waren auch seine Bedienten und Pferde von dem Zauber frei, und keine Bäume mehr, und standen neben ihm,; da fuhren sie fort in sein Reich, denn er war eines Königs Sohn, und sie heiratheten sich, und lebten glücklich.


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