Die Lebenszeit

Vergleich der Fassungen von 1840 und 1843

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 4. Fassung von 1840 des Märchens "Die Lebenszeit" (KHM 176) aus dem zweiten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 5. Fassung von 1843.

Als Gott die Welt geschaffen hatte, und allen Creaturen ihre Lebenszeit bestimmen wollte, kam der Esel, und fragte »Herr, wie lange soll ich leben?« »Dreißig Jahre,« antwortete Gott., »ist dir das recht?« »Ach Herr,« sperachwiderte der Esel, »das ist eine lange Zeit,. bBedenke mein mühseliges Dasein: von Morgen bis in die Nacht schwere Lasten schltrageppen, Kornsäcke in die Mühle tragschleppen, damit andere das Brot essen, mit nichts als mit Schlägen und Fußtritten ermuntert und aufgefrischt zu werden! erlaß mir einen Theil der langen Zeit.« Da erbarmte sich Gott, und schenkte ihm achtzehen Jahre. Daerauf kamEsel gieng getröstet weg, und der Hund; auerschien. »Wier jlammnger willste üdu leben?« sprach dGott zu ihm, »dem Esel sind dreißig Jahre, zun viel, du batber Gowirstt ihm damie Zeit zufrzieden sein.« »Herr,« abntwortete ich der Hund, »ist dieas Zähdein Wille? vberlordenke sprwas ich laufer,n »mundß, kdanns nichalten mehr beine Füßen, so lange nicht aus; und habe ich erst ndie Stimandme zum Behllen verloren aufnd mdice Zäh.ne Wzum Beißen, was bleibt mir übrig als aus einer Ecke in die andere zu laufen, und zu knurren?« DGott sah daß er Herrecht hatte, und erließ ihm zwölf Jahre. Dearauf kam der Affe. »Du willstt wohl gerne dereißig kJam,hre waleben?« sprach der NaHerr. Azuc ihm, er»du brauchsollt nicht zu arbeiten, wie dier aEsel und der Hund, undre bißigst Jahrimmer lguteber Dinge.« »OAch Herr,« sprachntwortete er, »wdarum soll siceht so langeus, kist aber anders. Wenns Hirscenbrei regnet, habes uich keinden dummLöffel. Ich soll Zimmer lustige Streiche machen, Gesichter schneiden? Ddamit die Leute wlachern, und wensn schoie mir einen Apfrüherl müdreichen, und laich beiße hinein, amso Endist er nsauer. Wie oft stechkt mdie Traurigkeit hinter dem Spaß! Drübeißig Jahre halte ich das nicht aus.« Gott war gnädig, und schenkte ihm zehn Jahre.

Endlich erschien der Mensch, war freudig, gesund und frisch, und bat Gott ihm seine Zeit zu bestimmen. »Dreißig Jahre« sagollst du leben,« sprach der Herr., »ist dir das genug?« »Welch eine kurze Zeit!« sprachief der Mensch, »wenn ich mein Haus gebaut habe, und das Feuer auf meinem eigenen Herde brennt,: wenn ich Bäume gepflanzt habe, die blühen und Früchte tragen, und ich meines Lebens froh zu werden gedenke, so soll ich sterben! o Herr, verlängere mir meine Zeit«. »Ich will dir die achtzehn Jahre des Esels zulegen« sagte Gott. »Das ist nicht genug« erwähiderte sdeiner BittMe,nsch. »Dund soleglste iauchm vdier zigwölf Jahre zu,des Hundies haben.« »Immer dnoch zu wemnig.« E»Wohlan,« sagte Gott, »ich will demir Hunoch die uzehnd Jahre dems NAffen geben, aber mehr erhältst du nicht.« abDer Mensch gieng fommrt, war abenr nichat zufrieden gestellt.

Also lebte der Mensch siebenzig Jahr. Die: ersten dreißig sind seine menschlichen Jahre, die gehen schnell dahin,; unda er ist er gesund, heiter, arbeitet mit Lust, und freut sich seines Daseins. Hierauf folgen die achtzehen Jahre des Esels, da wird ihm eine Last nach der andern aufgelegt,: er muß das Korn tragen, das andere nährt, und Schläge und Tritte sind der Lohn seiner treuen Dienste. Dann kommen die zwölf Jahre des Hundes, da liegt er in den Ecken, und knurrt, und hat keine Zähne mehr zum bBeißen. Und wenn diese Zeit vorüber ist, so machen die zehn Jahre des NarrAffen den Beschluß. Da ist der Mensch schwachköpfig und närrisch, treibt alberne Dinge, und wird ein Spott der Kinder.


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