Die drei Schlangenblätter

Vergleich der Fassungen von 1819 und 1857

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 2. Fassung von 1819 des Märchens "Die drei Schlangenblätter" (KHM 16) aus dem zweiten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 7. Fassung von 1857.

Es war einmal ein armer Mann, der hakonntte seinen einzigen Sohn, er konnte ihn aber nicht mehr ernähren. Da sprach der Sohn: »lieber Vater, es geht euch so kümmerlich, ichr könntfalle mieuch zur dLas Brot, nlicht mehr geben,r will ich wisellbst fortgehen und sehen, wie ich meirn duBrchot verdie Wnelt helfe.« Da gab ihm der Vater seinen Segen und nahm mit großer Trauer von ihm Abschied,. Zu dieser SoZeit fühnrte abder waKönig eines mächtigen Reichs Krieg, der SoJünglding nahm Dienste bei ihm und zog mit ins Feld. AUnd als er vor den Feind kam, so ward eine Schlacht geliefert, ungsd esch warf hgroße Gefahr, und regnete blaue Bohnen, daß seine Kammeraden von allen Seiten niederstürztfielen. EUndlich fieals auch ihder Anführer blieb, daso wollten die übrigen fldie Flucht ergreifen, aber der Jüngling trat heraus, sprach ihnen Muth einzu und rief: »wir wollen unser Vaterland wollen wir nicht zu Grunde gehen lassen!.« Da folgten sie ihm die andern, und er drang ein und schlug den Feind. WiDe die Nachricht zum König, kam,ls er hörte daß dieser ihm allein dien Schlacht giewog zu dannken hättabe, erhob er ihn, müber achtlle ihandern, zugab einehm große Schätigzen und mangesechtenen Maihnne zum erstend gabin seihnem großRe Sichätze.

Dieser König hatte eine Tochter, die war sehr schöne, aber sie war auch sehr wunderlich. Sie Tochatter, dieas Geinen seltsamübden Schwur gethan., Wker inäen zumlich ihr Herrn und Gemahl werdenzu wollne, hmüsse versprechen, sider nicht zu übverlsprächeben, also daß wenn sie zuerst stürbe, er sich lebendig mit ihr müße begraben zu lassen;. »Hat er mich von Herzen lieb,« sagte sie, »wozu dient ihm dann noch das Leben?« Dagegen wollte sie ein gGleiches thun, und wenn er zuerst stürbe., Dmiesert Scihwurm aberin hdattes Gralleb Frsteigern. abgDieschreckt,s wseil tsamein jGelübder sich fürchatete, lebendig ins Grab gjehen tzut müssen. Nun sah der Jüngling, alse Freiner dabgeschr ersckten, anber desr nigs Hof, dlie schöneg Tochter und waurde von ihrer Schönheit ganzso eingenommen, daß er eauf ndlichts achtete, sondern bei dihrem Valtenr König um sie anhielt. Da»Weißt du antwouch,« sprteteach der König:, »weras meinedu Tochtver heispratechet,n mußt?« si»Ich nmuß micht fürcihtenr lebendig in das Grab zu gehen;,« uandtwortete erzählt, »wenn ichm, was sie füber leinben, Schwur gethan. Aber smeine Liebe warist so groß, daß er das Verspreichen that und an dier Gefahr nicht dachte, und dDa wailligte der König ein, und dihre Hochzeit ward mit großer FPreudeacht gefeiert.

Nun lebten sie eine Zeit lang glücklich und vergnügt mit einander, da geschah es, daß die junge Königin kin eine schwere Krankheit wardfiel, und kein Arzt ihr helfen konnte, also daß sie starb. Und als sie todt da lag, fielda erihm minnerte Ssichr deckenr jungein,ig was er hatte versproechen hattmüssen, und es grauste ihm davor, sich lebendig mitn ihdas Grab wozu llegen, abegrab ens lwassr kein Aundsweg: der alte König lihatteß alle Thore mit Wachen besetzen lassen, undamit es war nicht entfmögliechen solltdem und spraSch, nun müßte er hicksalten waszu er ntgelobt hätten. Als der Tag kam, wo die Leiche in das königliche Gewölbe beigesetzt wurde, da ward er mit hinab geführt, und dann das Thor verriegelt und verschlossen.

Neben dem Sarg stand ein Tisch, darauf eviner Lichter, vier Laibe Brot und vier Flaschen Wein,. wennSobald daieser Vorrath zu Ende gieng, mußte er verschmachten.

Nun saß er da bei dem Sarg voll Schmerz und Trauer, und aß jeden Tag nur ein Bißlein Brot, trank nur einen Schluck Wein, und sah doch, wie der Tod immer näher rückte. DaIndem ger so vor sichah ehinstarrte, dsaßh er einmal aus der Ecke des Gewölbes eine Schlange hervor kriechen sah, die sich der Leiche näherte. Und weil er dachte, sie käme um diearan Leiche zu vnagerletzen, zog er sein Schwert und sprach: »so lange ich lebe, sollst du sie nicht anrühren,« und hieb dsie Schlange in drei Stücke. UeÜber eine Weilchen sakroch er, wie eine zweite Schlange aus der Ecke herauskrvochr, doch als sie aber die andere da todt und zerstückt liegen fsandh, krochgieng sie eilig zurück, kam aber bald wieder und hatte drei grüne Blätter im Munde. Dann nahm sie die drei Stücke von der Schlange, legte sie, wie sie zusammen wie sichs gehörten, und that auf jede Wunde eins von den Blättern. Alsbald fügte sich das Getrennte an einander, und die Schlange regte sich, und ward wieder lebendig, und beide eilten mit einander fort;. dDie Blätter aber blieben auf der Erde liegen., Dund derm MaUnglücklichen, hattder alles mit angesehen uhatte, kam es in die Gedanken, ob nichte: »wdielche wunderbare Kraft muß in denr Blättern, stwelcken! haben sie die Schlange wieder lebendig gemacht, so hattelfen, sie vielleicht auch einem Menschen helfen könnte.« DaEr hob er also die Blätter auf und legte eins davon auf den Mund der Todten, udie beiden andern auf jihredes Augen. eiUnd kaum war es. Algesbaldchehen, so bewegte sich das Blut in ihrdemn LAdeib urnd, stieg in das bleiche Angesicht, und rötheste esich wieder röthete. Da zog sie Athem, schlug die Augen auf und öffnete den Mund und sprach: »Aach, Gott!, wo bin ich?« »Du bist bei mir, liebe Frau,« antwortete er, und gab ihr etwas Wein und Brot um sie zu stärken, und erzählte ihr dannwie alles, wie es gekommen, war und er sie wieder ins Leben erweckt hatte. Dann sreichte er ihr etwas Wein und Brot, und als sie wieder zu Kräften gekommen warö, erhlob sie sich, auf und sie giengen zu der Thüre, und klopften aun der Thürie;fen so laut, daß es die Wachen hörten und dem Könige meldeten. Der König kam selbst herab und öffnete die Thüre;, da stfand enr beide frisch und gesund, und er führte sie hinauf und freute sich mit ihnen, daß nun alle Noth überstanden war. Die drei Schlangenblätter aber, dienahm der junge König mitgenommen, gab sier einem treuen Diener und sprach: »verwahr sie mir sorgfältig, und trag sie zu jeder Zeit bei dir, wer weiß, win welcher Noth sie uns noch helfen können.«

Es war aber, alsin ob der Frau, snachdeitm sie ihr Mann wieder ins Leben war erweckt, wordas Herzn, seich ganze vVerändert undg umvorgekgangehn: es wart als ob alle Liebe zu ihättre.m UMandne aus ihrem Herzen gewichen wäre. Als er nach einiger Zeit eine Fahrt nachzu seinem alten Vater güber das Meer machehen swollte und sie aufs Mein Schiff gerstiegen kwamren, so vergaß sie gänzldich seine große Liebe und Treue, die er ihr bewiesen und womit er sie vom Tode gerwucettet hsatte, iund ihrfaßte eine böse Neigung zu dem Schiffer. Und als der junge König einmal da lag und schlief, gringef sihre Boshden Schitffer so wherbeit, und f site zu demn Sschilaffernden sprach:m »kKommpfe, und der Schilffer mir,ußte wirhn wollean ihden iFüßens Wfasser werfen, und zurückso fwahrfen dann wsille ichn shinageb in,s Meer. wärAls gdiestorben uSchandthat du wävollbrsacht wüardig, msprach sie zu inhm Ma»nun zlaß uns wheimkehrden und disage Kron er mseines Vaunterwegs zu gestorben.« DaIch faßte swiell dichm am Kschopfn ubei meindem dVater Fisco her an dusstren Füßichen und warfen ihn übhmer Bordn, daß er mich mit Meedir vertrinken mählte. Nun wäre der Frau dihr Anschlag gelzungm Erben, wseinner Krone eichnsetzt.« Aber der treue Diener, der alles mit angesehen häatte, der machte hunbeimlicherkt ein kleines Schifflein von dem großen los, undsetzte fusichr dhiner Lein, schiffte seinem Herrn nach, und ließ die Verräther fortfahren. Er fischte siden Todten wieder auf., Darauf nahd mit Hilfer dier drei Schlangenblätter, undie legtr bei sie ichm trug, und auf die Augen und den Mund legte, dbravonchte ward er aihn glsbaückldich wieder lins Lebendig.

Nun sprach Sier zru dem Dirtener: »wbeirde woaus allen Krudäftern Tag und Nacht, und ihr kleines Schiff flog so schnell damhitn wdaß sire früher als das andere bei dem alten Könige anlangten.« DeEr verwunig abder,te sich als er sie wieder sah, vllerwuind kommerten sicah und spfrach:gte »was ist euchnen begegnet Da erzwähltre. ihmAls der jungdie KönBosheigt alles ueind der alTochter vernahm, sprach: er »ich kanns nicht glauben, daß mesine Tochter so schlecht soll gehandelt hat, aber die Wahrheit wird bald an den Tag kommen,« und hieß sie beide in eine verborgene Kammer gehen, unda sollten sie sich vor jedermann heimlich halten. Bald dahernaufch lkandetem die Fraus mit dem großen Schiff herangefahren, und kdie gottlose Framu erschien vor ihrenm Vater mit gaeinzer betrübtemn GesMichtene. SEr sprach er: »meine Tochter, warum kommehrst du allein, zurück? wo ist dein Mann?« »Ach, lieber Vater,« antwortete sie, w»ich komme in großer Trauer, wieder heim, mein Mann ist während der Fahrt plötzlich auf dem Meer krankt geworden und gestorben;, undi wesnn der gute Schiffer hat mir benigcht Beistand genleistet undhätte, so wäre es miß,r wschliemm ergallngen; er ist bei seinem Tode zugegaen gewesen iund kann euch allest erzählen.« Daer Köffnig sprach »ich will den Todten wieder lebendig machen« und öffnete die Kammer, und hieß die beiden heraus gehen. Die Fraund, als sie ihren Mann erblickte, war sie wie vom Donner bgerührt, und sank auf die Knie und riefbat um Gnade. Der König aber sprach: »da ist keine Gnade, er hwatr bereit mit dichr zu sterben wollund hat dir dein uLeben wieder gegeben, du aber hast ihn im Schlaf umgebracht, dund sollst deinen verdienten Lohn hempfabngen.« Da ward sie mit dihrem ScHelfershielffer in ein durchlöcherigtes Schiff gesetzt und hinaus ins Meer hinausgetrieben, wo sie bald in den Wellen versanken.


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