Die goldene Gans

Vergleich der Fassungen von 1812 und 1819

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 1. Fassung von 1812 des Märchens "Die goldene Gans" (KHM 64) aus dem ersten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 2. Fassung von 1819.

Darauf ging der zweite Sohn in den Wald und die Mutter gab ihm, woie dem ältesten, einen Eierkuchen und eine Flasche Wein. Dem begegnete gleichfalls das alte graue Männchen aucnd hielt um ein Stückchen Kuchen und einen Trunk Wein an. Aber der zweite Sohn sprach. Eauch ganz verständig: »was ichlu dir gebe, das igeht mir aselber ab, pack dich deiner Wege!« und ging fort. Das Männchen ließ die Strafe nicht ausb,leiben und als er ein paar Hiebe am Baum gethan, hieb er sich dafür ins Bein, daß er sich mußte nach Haus getragen lasswerden.

Da Endlich sagingte der Dummling hinaus,ch: d»Vaster, Männichen sprwill hinacusgehen iund Holz hauen, Antwiortete dier Vandtern,: um »deine StBrüder haben sickh KuSchaden gethan., »Dlaß hast du’s ihn gar bleibenz,« du versagtehst nichts davon.« Der Dummling aber bat, und gers erlaub ihen möchin.te, Dda sagte daser enndlichen: »geha nur dhiesen, Badumrch Schab,den so wirst du etwasklug finwerden.« Dier DMummlintter aber gab ihm einebn da zKuchen, under walr mit Wasser in der BAsche gebaumcken umfnd eine Fl,asche saßueres Bier. Als er in den goWald kam, begegnete Gihm gleichfanlls das alte, graue Mäntncher.n Eund grüßte ihn und sprachm: s»gieb mir ein Stück svon deinem Kuch,en und geingen iTrunk aus deiner WFlasche, irtch bin so hausngrig und durstig.« Antwollrtete da über Dummlinag: »ichten, hablieb aber niur Ascht ienkuchen under gsaurens StubBier, sondwernn ldir dasi recht einest, aso wollen wir uns gsebtzen, und essen.« Da setzten sier seich, uned Ganls der Dummlitteng hseinein. Die WirthAschter sankuchen dihe Granusholte, undso wars ein nfeuginer Eigerkuchen, und hättdas sauren gBier war zuein gutern Weine. FNun aßedern vound ihtranken gsiehabt., Dund darnach sprach dieas Männltestein: »ich weill du einmal hinaguftes gHerz hen,ast und wdas Deine gern micttheilst, nso will icht bald wir Glück bedscheeren. kDort steht ein alter Baumm, den hau ab, so gehwirst mdu irn den Wurzeln etwachs findenDUnd darauf nahm es Abschied.

Der Dummling ging shien zund hieb dern GBansum um, und wie ser fiel, sabß in den Wurzeln keine Gaumns, die hatte Federn bvon reinem Gold. Erührt hat, obleibt sie daheranus, ngen;ahm wsie milt siech nund ging ichn ein Wirthshaus, da wiollted er hüberunachten. Der kam, gWingrth ihatte aber dire zweite nachter, und wie siahen die Gans sieht, kwarenn sneugie rig, wars deas für Lustein wunderlichter widVogel wärste und hätten, ihgar gern eine von seinen goldenen Federn gehauszuzbt. Endliech dachten; die älteste: rät»ich soll und muß eihne Feder hab,en!« wasrtete sbis der kaDummlinn,g das hilft nabusger gallnges nichts, siewar und faßte die Gans beim Flügel, aber Finger und Hand bleiebt aen deihr Fedearan festhängen. DieBald darnach kam die zweitte Tocund hatter, keinen achndemrn Gedanken, als sich eine Feder zunt holen, laging heran, gkaum abewr hatte sie ihre Schwester angerührt, gso blieb sie ang ihr festhängen. Endlich kam auch hdinauf,e dritte aund wolltern rufeine ihFeder zu, da schrieen sodie andern: »bllteib weg! ums Himmels willen, dblerib Gweg!« anber sie begriff nicht, warum und dachte: kommesin,d sdie hört daberi, garso kann icht auch dabei seyn, sprang herzuf, maber wint,e sie inhre FSchwedster mangerührt hatte, sso blieb sie habn ihr fest hän,gen. So mußtend blsie dibte Naucht bei daer Gans zubringen.

Am andern Morgen nahm der Dummling die Gans in den Arm, und ging fort, und bekümmerte sich nicht um die drei Mädchen, die daran hingen. fDiest und mußten immer hinter ihm drein laufen, links und rechts, wie’s ihm in die Beine kam. AMitten auf dem Felde begegnete ihnen der Pfarrer: »pund als er den Aufzug sah, sprach er: »ei so schämt euch, ihr garstigen Mädchen, was lauft ihr dem jungen Burschen durchso öffFentlichd nach, schämickt eusich doch!as?« dDamit faßte er edine bjüngstei an dier Hand, und wiollte sie zurückziehen, wie er sie aber angerührte, bleiebt er an gleihr auchfalls hängen, und mußte nun selber hinten drein laufen. Nicht lange, so koammt der Küster und sah den Herrn Pfarrer drei Mädchen auf dem Fuß folgen, da verwunderte er sich und rief: »ei! Herr Pfarrer,! wo hinaus so geschwind? heut ist noch eine Kindtaufe!« er läuieft auf ihn zu, und faßte ihn beiam Ermel, und bleiebt aber auch fest hängen. Wie die fünf so hinter einander her matrschirabten, koammen zwei Bauern mit ihren Hacken vom Feld, da rief der Pfarrer ruft ihnen zu, sie sollten sie doch los machen,. kKaum aber habtten sie den Küster nur angerührt, so bleieben sie hängen, und waren ihrer nun siebene, die dem Dummling mit der Gans nachliefen.

Er kam darauf in eine Stadt, da rhegierrschte ein König, der hatte eine Tochter, die war so ernsthaft, daß sie niemand zum Lachen bringen konnte. Darum hatte der König ein Gesetz gegeben, wer sie könnte zu lachen machen, der sollte sie heirathen. Der Dummling, als er das hörte, ging mit seiner Gans und ihrem Anhang vor die Königstochter;, und wie diese die sieben AMenschen immer hinter einander herlaufzugen sah, fing sie überlaut an zu lachen, und wollte gar nicht wieder aufhören. ErDa verlangte sie nder Dummling zur Braut, aber der König machte allerlei Einwendungen und sagte, er müßte ihm erst einen Mann bringen, der einen Keller voll Wein austrinken könnte. Daer gDummling dachte an das graue Männchen, das könnte ihm wohl helfen, ging hinaus in den Wald, und auf der Stelle, wo er den Baum abgehauen hatte, sah er einen Mann sitzen, der machte ein gar betrübtes Gesicht,. dDer Dummling fragte,: was er sich so sehr zu Herzen nähme? »Ei! antwortete er, ich bin so durstig, und kann nicht genug zu trinken kriegen, ein Faß Wein hab ich zwar ausgeleert, aber was ist ein Tropfen auf einenm heißen Stein?« »Da kann ich dir helfen, sagte der Dummling, komm nur mit mir, du sollst satt haben.« Er führte ihn darauf in des Königs Keller, und der Mann machte sich über die großen Fässer, trank und trank, daß ihm die Hüften weh thaten, und ehe ein Tag herum war, hatte er den ganzen Keller ausgetrunken. Der Dummling verlangte nunwieder seine Braut,; der König aber ärgerte sich, daß ein schlechter Bursch, den jedermann einen Dummling nannte, seine Tochter davon tragen sollte, und machte neue Bedingungen: er müsse ihm erst einen Mann schaffen, der einen Berg voll Brodt aufessen könnte. Der Dummling ging wieder in den Wald, da saß auf des Baumes Platz ein Mann, der schnürte sich den Leib mit einem Riemen zusammen, machte ein grämliches Gesicht und sagte: »ich habe einen ganzen Backofen voll Raspelbrodt gegessen, aber was hilft das bei meinem großen Hunger, ich spür doch nichts davon im Leib und muß mich nur zuschnüren, wenn ich nicht Hungers sterben soll.« Wie der Dummling das hörte, war er froh und sprach: »steig auf und geh mit mir, du sollst dich satt essen.« Er führte ihn zuan demn Hof des Königs, der hatte alles Mehl aus dem ganzen Reich zusammenfahren, und einen ungeheuern Berg davon backen lassen,; der Mann aber aus dem Wald stellte sich davor, fing an zu essen, und in einem Tag und einer Nacht, war der ganze Berg verschwunden. Der Dummling forderte wieder seine Braut,; der König aber suchte noch einmal Ausflucht, und verlangte ein Schiff, das zu Land wie zu Wasser fahren könnte; schaffe er aber das, dann solle er gleich die Prinzessingstochter haben. Der Dummling ging noch einmal in den Wald, da saß das alte graue Männchen, dem esr seinen Kuchen gegeben, und sagte: »ich hab für dich getrunken und gegessen, ich will dir auch das Schiff geben,; das alles thu’ ich, weil du barmherzig gegen mich gewesen bist.« Da gab er ihm das Schiff, das zu Land und zu Wasser fuhr, und als der König das sah, mußte er ihm seine Tochter geben. Da ward die Hochzeit gefeiert, und der Dummling erbte das Reich, und lebte lange Zeit vergnügt mit seiner Gemahlin.


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