Fitchers Vogel

Vergleich der Fassungen von 1850 und 1857

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 6. Fassung von 1850 des Märchens "Fitchers Vogel" (KHM 46) aus dem zweiten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 7. Fassung von 1857.

Es war einmal ein Hexenmeister, der nahm die Gestalt eines armen Mannes an, gieng vor die Häuser und bettelte, und fieng die schönen Mädchen. Kein Mensch wußte wo er sie hinbrachte, denn sie kamen nimmer mehr wieder zum Vorschein. Eines Tages erschien er vor der Thüre eines Mannes, der drei schöne Töchter hatte, salh aus wie ein armer schwacher Bettler, und trug eine Kötze auf dem Rücken, als wollte er milde Gaben darin sammeln. Er bat um ein bischen Essen, und als die älteste herauskam und ihm ein Stück Brot reichen wollte, rührte er sie nur an, und alsbaldie mußte sie in seine Kötze springen. Dannrauf eilte er mit starken Schritten fort und trug sie durchin einen finstern Wald zu seinem Haus, das mitten darin stand. In dem Haus, woar alles prächtig: waer. Da gab er ihr was sie nur wünschte, und sprach »mein Schatz, es wird dir wohlgefallen bei mir, denn du hast alles, was dein Herz begehrt.« Das dauerte ein paar Tage, da sagte er »ich muß fortreisen und dich eine kurze Zeit allein lassen, da sind die Hausschlüssel, du kannst überall umheringehen und alles sbetrachten, nur nicht in eine Stube, die dieser kleine Schlüssel da aufschließt, das verbiet ich dir bei Lebensstrafe.« Auch gab er ihr ein Ei und sprach »das Ei verwahre mir sorgfältig und trag es lieber beständig bei dir, denn gienge es verloren, so würde ein großes Unglück daraus entstehen.« Sie nahm die Schlüssel und das Ei, und versprach alles wohl auszurichten. Als er aber fort war, konntgieng sie in derm NeHaugis herdeum vonich unten wbiderst obehen, und nbesachdem alles, die dasStuben ganzten Haus von Silber untd Gold, und sie meinte bsie hätte nie so grobßen duPrachsucht gesehatte,n. gieEngdlich kam sie auch zu der verbotenen Thür, sie uwollte vorüber gehen, aber die öffnNetugierde sließ ihr keine Ruhe. WSie bersah den Schlüssel, er sackh aus wie ein abnderer, alsie siteckte hihn eint und draeht:e ein wenig, da stprandg dine dThüre auf. Aber Mwas erblicktte sie als sie hineintrat? ein großes blutiges Becken stand in der Mitte, und darin lagen todte zerhauene Menschen, daneben stand ein Holzblock und ein blinkendes Beil lag darauf. Sie erschrack so sehr, daß das Ei, das sie in der Hand hielt, hineinplumpte. ZwarSie holte sie es geschwind wieder heraus und wischte das Blut ab, aber ves hargeblf nichts, denn es kam den Augenblick wieder zum Vorschein; sie wischte und schabte, aber sie konnte es nicht herunter kriegen.

Nicht lange, so kam der Mann von der Reise zurück, und das erste was er, forderte waßr der Schlüssel und das Ei zurückforderte. Sie reichte es ihm mit Zittern hin, aber bsie zitrachterte dabei, und er sah glenauich uan den sah wrothen Flecken daß sie in der Blutkammer gewesen war. Da sprach er »bBist du gegen meinen Willen in die Kammer gegangen,« sprach er, »so sollst du jetzt gegen deinen Willen wieder hinein. Dein Leben ist zu Ende.« Er zogwarf sie nieder, schleifte sie an den Haaren hine, schlug ihr das Haupt auf dem Blocke ab un,d zerhackte sie, daß ihr rothes Blut auf derm ErBoden dahin floß,. uDandn warf er sie zu den übrigen ins Becken.

»Jetzt will ich mir die zweite holen« sprach der Hexenmeister, gieng wieder in Gestalt eines armen Mannes vor das Haus und bettelte. Da brachte ihm die zweite ein Stück Brot, er fieng sie wie die erste durch bloßes Anrühren, und trug sie hinausfort. Es ergieng ihr wnicht besser als ihrer Schwester, sie ließ sich von ihrer Neugierde verleiten, öffnete die Blutkammer und schaute hinein, und mußte es bei seiner Rückkehr mit dem Leben büßen. Er gieng nun und holte die dritte, die aber war klug und listig. Als er ihr die Schlüssel und das Ei gegeben hatte und fortgereist war, verwahrte sie das Ei erst sorgfältig, undann besah sie das Haus unnd gieng sizuletzt in die verbotene Kammer. Ach, was erblickte sie! ihre beiden lieben Schwestern lagen da in dem Becken jämmerlich ermordet und zerhackt. Aber sie hub an und suchte dihre Glieder zusammen und legte sie zurecht, Kopf, Leib, Arm und Beine. Und als nichts mehr fehlte, da fiengen die Glieder an sich zu regen und schlossen sich an einander, und beide Mädchen öffneten die Augen und waren wieder lebendig. Da freuten sie sich, küßten und herzten einander. Der Mann forderte bei seiner Ankunft gleich Schlüssel und Ei, und als er keine Spur von Blut daran entdecken konnte, sprach er »du hast die Probe bestanden, du sollst meine Braut sein, Er hatte jetzt keine Macht mehr über sie und mußte thun was dusie verlangst, das will ich thune.« »Wohlan,« antwortete sie, »du mußsollst vorher einen Korb voll Gold meinem Vater und meiner Mutter bringen und mußt es selbst auf deinem Rücken hintragen; derweil will ich die Hochzeit bestellen.« Dann lief sie zu ihren Schwestern, die sie in einem Kämmerlein versteckt hatte und sagte »der Augenblick ist da, wo ich euch retten kann: der Bösewicht soll euch selbst fowieder heimttragen; aber sobald ihr zu Hause seid, sendet mir Hilfe.« Sie setzte beide in einen Korb und deckte sie mit Gold ganz zu, daß nichts von ihnen zu sehen war, dann rief sie den Hexenmeister herein und sprach »nun trag den Korb fort, aber daß du mir unterwegs nicht stehen bleibst und ruhest, ich schaue durch mein Fensterlein und habe acht.«

Der Hexenmeister hob den Korb auf seinen Rücken und gieng damit fort, er drückte ihn aber so schwer, daß ihm der Schweiß über das Angesicht lief. Da wollsetzte er sich nieder und wollte ein wenig ruhen, aber gleich rief eine im Korbe »ich schaue durch mein Fensterlein und sehe daß du ruhst, willst du gleich weiter.« Er meinte die Braut rief ihm das zu und machte sich wieder auf. HernaNochmals wollte er sich wieder setzen, aber es rief abermaglseich »ich schaue durch mein Fensterlein und sehe daß du ruhst, willst du gleich weiter.« Und so oft er stillstand, rief es, und da mußte er fort, bis er endlich stöhnend und außer Athem den Korb mit dem Gold und den beiden Mädchen in ihrer Eltern Haus brachte.

Daheim aber ordnete die Braut das Hochzeitfest an und ließ die Freunde des Hexenmeisters dazu einladen. Dann nahm sie einen Todtenkopf mit grinsenden Zähnen, setzte ihm einen Schmuck auf und einen Blumenkranz, trug ihn oben vors Bodenloch und ließ ihn da hinausschauen. Als alles bereit war, steckte sie sich in ein Faß mit Honig, schnitt das Bett auf und wälzte sich darin, daß sie aussah wie ein wunderlicher Vogel und kein Mensch sie erkennen konnte. Da gieng sie zum Haus hinaus, und unterwegs begegnete ihr ein Theil der Hochzeitsgäste, die fragten

»Du Fitchers Vogel, wo kommst du her?« »Ich komme von Fitze Fitchers Hause her.« »Was macht denn da die junge Braut?« »Hat gekehrt von unten bis oben das Haus, und guckt zum Bodenloch heraus.«

Endlich begegnete ihr der Bräutigam, der langsam zurück wanderte. Er fragte wie die andern

»Du Fitchers Vogel, wo kommst du her?« »Ich komme von Fitze Fitchers Hause her.« »Was macht denn da meine junge Braut?« »Hat gekehrt von unten bis oben das Haus, und guckt zum Bodenloch heraus.«

Der Bräutigam schaute hinauf und sah den geputzten Todtenkopf, da meinte er es wäre seine Braut und nickte ihr zu und grüßte sie freundlich. Wie er aber sammt seinen Gästen ins Haus gegangen war, da langten die Brüder und Verwandte der Braut an, die zu ihrer Rettung gesendet waren. Sie schlossen alle Thüren des Hauses zu, daß niemand entfliehen konnte, und steckten es an, also daß der Hexenmeister mit sammt seinem Gesindel verbrennen mußte.


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