König Drosselbart

Vergleich der Fassungen von 1812 und 1840

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 1. Fassung von 1812 des Märchens "König Drosselbart" (KHM 52) aus dem ersten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 4. Fassung von 1840.

Ein König hatte eine Tochter, die war wunderschön, aber so stolz und übermüthig, so daß sihr kein aFreier gust Eigensinnug war. Sie winens Freinern nach dem andern abw, und triesb unoch dazu Spott mit ihnen. trEinmal lieb.ß Dder König ließ einmal ein großes Fest anstellen, und luadete dazu allus der he und Ferne die heirathslustigen Männer ein,. dSie wurden alle in eine Reihe, nach ihrem Rang und Stand geordnet,; erst kamen die Könige, dann die Herzoögen, die Fürsten, Grafen und BaFroneiherrn, zuletzt die Edelleute,. daNun wurde die Königstochter durch die Reihen geführt, aber an jedem hatte sie etwas auszusetzen. Der eine war ihr zu dick, »das Weinfaß!« sprach sie. Der andere zu lang, »lang und schwank hat keinen Gang.« Der dritte zu kurz, »kurz und dick hat kein Geschick.« Der vierte zu blaß, »der bleiche Tod!« der fünfte zu roth, »der Zinshahn!« der sechste war nicht gerad genug, »grünes Holz, hintermm Ofen getrocknet!« Und so hatte sie an einem jeden etwas auszusetzen., Bbesonders aber machte sie sich über einen guten König lustig, der ganz oben an stand, und dem das Kinn ein wenig krumm gewachsen war. »Ei,« da sagtrief sie: »und lachtei, »der hat ein Kinn, wie die Droßssel einen Schnabel,;« und seit der Zeit bekam er den Namen Droßsselbart. Als nun dDer alte König sahber, als er sah daß seine Tochter nichts that, als über die Leute spotten, und alle Freiernt, die da versammelt waren, versochmähte, dwaßrd er zornig, und schwur, sie sollte den ersten besten Bettler zum Mann nehmen, der vor dseine Thüre käme.

Eines paar Tages daraufing hub ein Spielmann an unter dem Fenster zu singen, unm damiter eihn geringems FAlmosenst zu ver, dienen. hiAls eßs der König glhörtei, sprach here »laßt ihn herauf kommen, uDa trat eind so schmutzig er wSpielmann herein, sang vor dem König ußtend sie ihner iTochrter, und Bbat, als eräu fertig war, um aeine milde Gabe. Derk König sprach »dein Gesang hat mir so wohl gefallen, daß ich dir da meine PfTochter zur Frau geben will.« Die Königstochter erschrack, aber wuder König sagte »ich habe den Eid gethaln, dich dem ersten baesten Betteldmann zu gerben, den will ich auch halten.« Es half keine uEinrede, dier TPfarrer ward geholt, uungd gsinge vormußte sich. Wigleich mit dem Spielmann Ttrauueng volassen. Alzos das geschehen war, sprach der König z»nu seiner Tochter: »es schickt sichs nun nicht weiter, daß du hiern meinem Schloß bleibest, du kannst nur mit deinem Manne fortziehen.«

Da zog der Bettelmann nahmit dsier Könmigstochter forthinaus, unterwegd sie kamen sien durch einen großen Wald,. undDa sie fragte dsien Bettelmann:

»ach, wem gehört doch der schöne Wald?« d»Der gehört dem König Droßsselbart,; hättst du’n genommen, so wär er dein! – »iIch arme Jungfer zart, ach, hätt ich doch genommen den König Droßsselbart!«

Darauf kamen sie duüberch eine Wiese:, da fragte sie wieder

»wem gehört wohl die schöne grüne Wiese?« s»Sie gehört dem König Droßsselbart,; hättst du’n genommen, so wär sie dein! – »iIch arme Jungfer zart, ach, hätt ich doch genommen den König Droßsselbart!«

EDandlichn kamen sie durch eine große Stadt:, da fragte sie wieder

»wem gehört wohl diese schöne große Stadt?« s»Sie gehört dem König Droßsselbart, hättst du’n genommen, so wär sie dein.« »iIch arme Jungfer zart, ach, hätt ich doch genommen den König Droßsselbart!.«

der»Es Spigelmannlt wumirde ganz mürr nicht,« sprach der Spielmann, »daß siedu sdichr immer einen andern zum Mann wünschte und st, ich gabin dir nichts agus ihm machte; genug?« Endlich so kamen sie an ein ganz kleines Häuschen:, da sprach sie

»ach, Gott, was für ein Häuselein,! wem mag das elende, winzige Häuschen seyn?«

dDer BSpiettelmann sagntworte:te »das Haus ist mein unsd derin Haus, wo wir zusammen wohnen.« »Wo sind die Diener?« sprach die Königstochter. »Was Diener!« antwortete der Bettelmann, »du mußt selber thun was du willst gethan haben. Mach nur gleich Feuer an, und stell Wasser auf, daß du mir mein Essen kochst,; ich bin ganz müde.« Die Königstochter aber verstand aber nichts vom Feueranmachen und Kochen, und der MBettelmann mußte ihselber nur mit heHand anlfegen, sodaß ging es noch so leidlich, ugiendg. wAls sie sdie schmale Kost gegessen hatten, legten sie sich inszu Bett, schlafben.r Desam Morgens atrieb er mußte sie schon ganz früh heraufst, wehil sien, undas Harus beitsorgen, und so wars llte. Ein paar Tage lebten sie auf diese Art schlecht genugnd recht, bis und zehr Matenn ihrendlic Vorrath auf. Da spragtch de:r Mann »Frau, so gehts nicht länger, daß wir hier zehren und nichts verdienen,. dDu sollst Körbe flechten.« DaEr gieng er aus, und schnitt Weiden, und brachte sie abher imußte: dan fangieng Körbsie an zu flechten, aber die harten Weiden stachen ihr aber die zahrten Hände wund. »Ich sehe du kanns geht das nicht,« spragtech der Mann, »so spinn lieber, dvielleicht kannst wirdu wohldas besser gehenDaSie setzte siech hin, und spann, abver isuchrte Fzu spingner waren, so zabert, daß der harte Faden schnitt ihr bald tiefn hdine weinschenitt uFinger, d das Blut daran herunter lief. »DSiehst du sprach der Mann, »du taugst zu keiner Arbeit, mit dire bin icht, schlimm angte dkommern. MaNunn verdrwill ich,s iversuchen, willund einen Handel mit Toöpfhaen und irdelnem Geschirr anfangen,: und du sollst dich auf demn Markt setzen, und die Waare feil halten »Ach,« dachte sie, »wenn auf den Markt Leute aus meines Vaters Reich kommen, und sehen mich da sitzen und feil halten, wie werden sie mich verkspotten!« Aber es half nichts, sie mußte sich fügen, wenn sie nicht Hungers sterben wollten.« Das erstemal giengs gut, denn die Leute kauften der Frau, weil sie schönen Frwaur, gern Töpfihre Waare ab, und bezahlten, was sie forderte,: ja, viele gabezan ihltr das Genld, und ließen ihr die Töpfe noch dazu. Wie nNun allebten sie von dem erkworbenen so lauftng wes dauerte, da behandelte der Mann wieder eine Menge neues Geschirr ein, und sie saß wiedtzter damsitch aufn eine Ecke dems Marktes, und hoffste gullten Gews um sinnch her, und hielt feil. Da kam plötzlich ein betrunkener Husar daher gerijagtten, mund ritt genrade zu in die Töpfe hinein, so daß sialles in tausend Scherben zersprang. Sie fien.g Dan zu weinen, und wußte vor Angst nicht was siet anfangen siollte. »Ach, wie wird mirs ergehen!« Frief sie, »was wird mein Mann dazu sagen!« Sie lief heim, und gerzählte ihm das Unglück. »Wer setzt sich auch an die Ecke des Marktes mit irdenem Geschirr!« sprach denr gManzen, T»lagß nur das Weinen, ich sehe wohl du bist zu keiner ordentlichen Arbeimt zu gebrauchen,; da bin ich in undseres alKönigs Schloß gewesie n, und habe gefragt ob sie ndlicht einae Küchenmagd Hbrauschen gingnten, wund sie haben mir dversprochen Bsie wollttelmann dich dazuf undehmen, davfür bekommst du freies Essen.«

SoNun lward dieb Königstochter seine Kücheinimagd, mußte Zdeitm ganKoch zur Harmselind gehen, und dine großsauerste Arftigkbeit, dthun. Sie machte ksich amn beiden MaSeitenn uind luden Tasichen zu einer HoTöpfchzein fest., Sdarien wollbrachte siche wallerles ihr von dem Ueüberfig gebliebenen zuß mTheitbl warid ngach Haus, und sie lebten zusammen davon. eEs trug sinch zu, daß die Hochzeit des älatesteng davKönigssohnes sollteb gefeiert werden, sda gieng thdie atrme Frau hinauf, stellte sich vor die Saalthüre, unted sah zu. Als nun die Lichter angezündet wumrden, und nahimmer einer schöner Topfals der anderue hereinterat, und alles voll Pracht und Herrlichkteit war, da dachte sine gmit betrübtem lHedernzen Tascn iher Schicksan.l, Auf nd ver Howünschzte ihren Stolz aund Uebermuth, wader allesie perächtniedrigt und vollauf,in diese Armuth gestürzt hatten. TVopfn füllden köstlichen Speisen, die mda ein und ausgetragen Swupprden, uerhielt sie von den Dihrenern Tmasnche mial etwas Brogeschenkt, das that sie in. Sihr Töpfchen, und wollte es heim tragen. Auf einmal dtramit fodert Königessohn in golden,en Kleidern dabher, und als er die schöne Frau voin denr Thüre stehen vsah, erlangtriff e,r sie sbei der Hand, und wollte mit ihmr tanzen, aber sie swollträubte snicht, aus allend Kräftenrschrack, daenn sie hsalfh dabß es der nichts,g Drosselbart fwaßtr, der um sie angefreit und den sie mit Spott abgewiesen mhatte. Als sie sich sträubte, fzog ert. Dsie herein, da fgielng das Band aunf, gwelches die Taschen hielt, und dier Toöpfe fielen heraus, daß die Suppe auf die Erde floß, und die vielen Brocken umher sprangen. aus Under Taschwie. Als das die GäsLeute sahen, entstand ein allgemeines Gelächter und Spotten;, und sie war so beschämt, daß sie sich lieber tausend Klafter unter die Erde gewünscht hätte,. undSie sprang zur Thüre, und wollte entfliehen., Aaber auf der Treppe aber holte sie ein Mann ein, und fühbrachte sie zurück,: und wie sie ihn ansah, da war daes der König Droßsselbart selbst, der sprach: ihr freundlich zu, »fürchte dich nicht, ich und der BSpiettelmann, sder mit dir in dem eilenden Häuschen gewohnt hat, usind eichns: bdinr azu Liebe habe ich mich so verstellt, und der Husar gewesen, der dir die Töpfe entzwei geritten hat;, bin ich auch gewesend. dDas alles ist geschehen, urm deirnen stolzen Sinn zur Bbesserungen, und zurdich Strafeür gdesinen Hochemuthen, weomilt du mich ehedem verspottet hast, jetzu strafen. Nun aber isollt’s vorübers, und jetzt soll unsere Hochzeit gesfeierst wserdeyn.« Da kamen die Kammerfrauen, und thaten ihr die prächtigsten Kleider an, und ihr Vater kam und der ganze Hof, und sie ward präünschtig geputzt nach ihrem Stand,Glück zund das Fest war ihrer Vermählung mit dem König Droßsselbart, und die rechte Freude fieng jetzt erst an. Ich wollte, du und ich, wir wären auch dabei gewesen.


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