Die Goldkinder

Vergleich der Fassungen von 1812 und 1819

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 1. Fassung von 1812 des Märchens "Die Goldkinder" (KHM 85) aus dem ersten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 2. Fassung von 1819.

Es war einmal ein armer Mann und eine arme Frau, die hatten weiter nichts als eine kleine Hütte. Derund Manährten wsich vom Fischfarng und es ging Fbei ihnen von Hand zu Mund. Es geschah aber, und wider Mann, als er einmal abeim Wasser saß und sein Netz ausgewoarf, einen Fischatte, dhera finuszog, der eiganenz golden war. Und als er den Fisch. Dvoll Verwunderung Fisbetrachtete, ahub dieser an zu reden und sprach: »whör, Fischennr, wirfst du mich wieder hin dab ins Wasser werfen willst, so sollmach ich deine kleine Hütte inzu einenm prächtigen PaSchlloß.« Das antwortete vder Fischer: »wandes hilft smir eyin Schloß, uwendn ich nichts dzu emssen Phallbe!« Sprach der Goldfisch weiter: »dafür soll auch gesorgt seyn, es wird ein Schrank im Schloß steheyn, wenn du den aufschließest, iso stehen Schüsseln darin mit Gesottenesm und Gebratenesm darin, so viel du nudir wünschest, » Wenun das ist, sprach der Mann, so kann ich dir wohl den Gefallen thun;« »ja, sagte der Fisch, es ist aber die Bedingung dabei, daß du keinem Menschen auf der Welt, wer es aguch immer seyn mag, voentdeckst, wohemr dein Glück gekommt,en; soprichst du ein einziges Wort, so ist alles vorbei.«

Nun Dewarf Fischder wMarfnn den Golwundferbaren Fisch wieder ins Wasser, und wging heim. Wo aber sonachst Hauseine kHütte gestamnden, da stand jetzt ein großes Schloß,. woDa sonsmachte ser eine Hüttepaar Augesn, trat hindein hatte, und sah seine Frau, saß mitt schönen Kleidern geputzt, in einer prächtigen Stube sitzen. DSiem Mwannr ganz vefielrgnügt undas wosprachl: »Mann, wier istte dabers auchf gerin etwmasl gegkommessen:! »Frdau,s giebfällt mir dwochl.« etw»Jas, sagte der Mann, es gefällt mir auch, aber es hungert somich auch gewaltig, Dgieb Fmirau aberst anetwortas zu etssen.« Sprach die Frau: »ich habe nichts, und kannweiß in dem großneuen SchloßHaus nichts zu finden.« »GO, sagteh nuder Mann, dort übserhe dich einen großen Schrank,« unden wschließ dieinmal Frauf.« Wie sie den Schrank aufschloß, standen da Kuchen, Fleisch, Obst, Wein und lachte einen ordentlich an. Da rief die Frau voll Freude: »Herz, was vberlangehrst du nun?« und sie Frau vßerwn under tranken zusammen. Wiche usie satt waren, fragte die spFrachu: »sag miber doch Mann, woher kommt dennall dieser Reichthum auf heinmalr»DAch, asntwortete er, frag mich nicht darfum ich darf dirs nicht sagen, denn, wenn ich dirs sjemagnd entdecke, so wäreist unser Glück wieder dahin.« Dad»Nun, sprach ward dsie, Frauwenn ichs nuricht wissen soll, so beugiehr igerchs gemauch nicht, zu wissendas fwar agtber ihren MaErnn, und quälste nichnt, usondern es ließ ihmr keine Ruhe Tag und Nacht, keiund sie Rquälte und stichelte den Mann so lang, bis er es iheraus sagtendlich, entdecs ktäme, daß das alles von einem Gwunderlichen goldfenen Fisch, hderkommn e;r kgefangen, umnd abwieder hdattefür ein Freiheit ausgelasprochsen, hätte. Und wie’s heraus war, das Sverschloß uwand alsbalerd Rdas schönei Schthuloß mit vdersm Schwurandenk, und sie saßen wieder in der alten Fischerhuütte.

Der Mann gimußte vong vornuen wianfangedern, seinem Gewerbe nach,gehen und fischte, und. fiDas Glüchk wollte es aber, der den Ggoldfenen Fisch zumnoch zweitenmal heraus;zog. e»Hör, versprach gdegenr Freilassuch, wengn du michm aufs nwieuder dins Wasser wirfst, so will ichö dir noch einmal das Schloß undmit denm Schrank voll Gesottenes und Gebratenes zurückgeben; nur halt dich fest, undo verrath bei Leibe nicht von wem du’s hast, sonst gerhts wieder verlorenäm.« »Ich will mich schon hüten Bantwortete der Fischer, ungd warf den Fisch in sein Wasser hinab. Daheim war nun alles wieder in voriger Herrlichkeit, und die Fraßu in einer vFreude über das Glück, aber die Neugierde ließ ihr doch keine Ruhe, daß sie nach ein paar Tagen wieder zu fragen anhub, wie es zugey;gangen wäre, und wie er Mes angefangen hiabelt? der Maunn schwieg eine Zeit lang still dazus, endlich aber quälmachte ihn sie ihne Frau so ungewadultdig, daß er iherausplatzte und das Geheimniß offvenbartrie,th. uInd in dem Augenblick verschwand das Schloße, und sie sauchßen wieder in ider alten Hütte. »Nun hast du’s, sagte der Mann, jetzt können wir wieder am Hungertuch nagen.« »Ach, sprach die Frau, ich will den Reichtum lieber nicht, wenn ich nicht weiß von wem er kommt, da habe. ich doch keine Ruhe dabei.«

Der Mann ging zuwieder fischen, und füber eine Zeit so war’s nichte danders, er holte den Goldfischgen zum drittenmal: »heraus. »Hör, spragtch der Fisch, ich sehe wohl, ich soll in deine Hände fasllen, nimm mich nur mit nach Haus, und zerschneid mich dort in sechs Stücke;, zwei davon gieb deiner Frau zu essen, zwei deinem Pferd, und zwei pflanz’eg in die Erde, duso wirst du Segen davon haben, dDeir Mann nahm den Frisch mit nach Haus, wirund zthat, wie er ihm goldene Junsagt hatten. zurEs Wgeltschah abringenr, daß aus Pferden wird zwei goldene FStüllen beckommen, undie ausin dier Erde wgelegt warden, zwei goldene Lilien aufwauchsen, Dund daß das Pferd Mannzwei gehorchtldene Füllen bekam, und dies WeFischersagung tFrafu zwein. DKinder zwgebar, die ganz golden waren.

Die Kinder wuchsen heran, und wurden groß und schön, und die Lilien und die Pferde wuchsagen mit ihnen. Nun sprachen sie: »Vater, wir wollen uns auf unsere goldenen Rosse setzen, und ausziehen in die Welt, Da antwior stetzen unser aufbetrübt: d»wie gowildl ich’s aushalten, wenn Rihr fossrtzieht, und ich nicht weiß, wie’s euch geht?« Da sagten sie: »dien zwei goldenen Lilien bleiben hier, daran könnt ihr sehen, wie es uns geht: sind sie frisch, so sind wir gesund; sind sie welk, so sind wir krank; fallen sie um, so sind wir todt.« DamSite ritten sie fort und kamen zuin einem Wirthshaus, darin war viel Volk, und als das die zwei Goldkinder auf den Goldpferden sah, fing es an zu spottlachen; unda wzurd spotten. sWie bös, und der eine das Gespött hörte, so schämte er sich, wollte nicht in die Welt, kehrte um, und rittkam wieder nacheim Hazu s,einem dVater. zwDeitr andere aber ritt fort., Daund kgelam ngter zu einem großen Wald,. Undie Leute abls er vohineinr demiten Wawoldlte, spragtchen dihm,e Lerute: dürf»es geht nicht, hdaß inhr durchreitent, desr Wald iseyt voll Spitzbuben darin, die wüerden übel mit ieuchm umgehen;, und gar, wenn sie Gsehen, daß ihr und euer Pferd goldkien seyd, werden sie euch todt schlagen.« Er aber ließ sich nicht schrecken und sprach: »ich muß und soll hindurch!« Dann nahm er Bärenfeälle, und überzog sich und sein Pferd damit, daß nichts mehr vonm Gold zu sehen war, und so ritt getrost in den Wald hinein. BalUnd dals erau ein wenig fortgeritten war, so hörte er es in den Gebüschen raufschen:, »und vernahm Stimmen die miteinander sprachen. Von der einen Seite riefs: »da ist einer!,« Eivon der anderern aber sprach: »laß ihn laufen, wdas sollen wir mist demin Bärenhäuter anfangen, under ist so arm und kahl, wie eine Kirchenmaus, was sollen wir mit ihm anfangen!« So kritt dams erGoldkind glücklich durch den Wald, und geschah ihm kein SpLeid.

Es trug sich zbuben, und er in ein Dorf kam, darin sah er ein Mädchen, das war so schön, daß er nicht glaubte, es könne ein schöneres auf der Welt seyn. uUnd fweil eragt e,ine so große Liebe zu ihm empfand, so gihng heir zu ihm und sagte: »ich haben wdich von ganzem Herzen llieb, willst du meinde Frau werden.« Er gefiel asber auch dem Mädchen so sehr, daß es einwilligte und sprach: »ja, esich woill deine Frau werden, und dihmr treu blseibeyn smein Lebelang.« SieNun hielten nunsie Hochzeit zusammen, und als site eben inan der ugrößten Freude waren vergnügt, da kam der Braut Vater nachder HBraust heim, und als er sahe, daß seine Tochter Hochzeint machten, Bärvenführwunderte geher sich und spratche: »wo ist, denn er haBräutteigam?« dSie Bärzeigten ihm daus Goldkind, das hatte aber noch nseichtne abgBärenfellegt um, da wasprdach er zornig: u»ndimmermehr wsollte denr Bärenhäuter meigne Tochter hamben!« und wollte ihn ermorden. Die Braut aber bat ihn die Braut, was sie nur konnte: und siprach: »er istt einmal meihn Mann, undo ich shabe ihn von Herzen lieb,« undbis esr seyich nun einmadl ichr Mabesänftigen, bliseß. Doch aber kam’s ihm nicht zaurs Ruhden gGedab. Unken, so d er am andern Morgen früh aufstand er auf, und wollte seinenr STochwiteger Mann soehen nwochllte, ob er ein gemaeiner und verlumpter sBehttlenr wäre, dwie er aber hinblickte, sah er einen herrlichen, goldenen Mann im Bette, lund die abgeworfenen Bärenfelle lagen auf der Erde. Da ging emr Bzuräück und dachte: »wie gut ist’s, daß ich meinen Zorn bändigte.«

Dem Goldkind aber hatte geträumte, er soll zöge hinaus auf die Jagd gehen nach einem prächtigen Hirsch,; und als er erwachte, wollt’sprach er darzu seiner Braut: »nun will ich ausgf die Jagd.« Ihen,r aber war Angseit, uned Vsierlobte bat ihn da zu bleiben, und fürchsagtet: »leicht kann dir eihn; egroßes Unglück begegnen,« aber sper achntwortete: »ich soll und muß fort.« Damit stuand er auf und zog hingaus in den Wald, und gar nicht lange, so hielt auch ein stolzer Hirsch vor ihm, ganz nach seinem Traum, wie. eEr aber anlegte an und schießen wollte, fihng er an zu flschiehßen., Daber goldene Mann war hHinter ischm dspreian,g und verfolrt. Da jagte er ihm nach, über Graben und durch Gebüsche, und ward nicht müd den ganzen Tag:; dam Abentd aber verschwand ihm der Hirsch, evor abserinen wAugen. Und arls das Goldkind sich umsah, so stand es vor einerm akltein Hexen Haus, darin saß eine Hexe. Er rklopfte an, und ein Müttefrchen kam heraus und fragte,: »was wobllt ihr so spät noch mitten in dem großen Wald?« Er sprach: »habt ihr keinen Hirsch gesehen, sie»Ja antwortete: »jasie, den Hirsch kenne ich wohl,« und ein Hündlein, das mit ihr aus dem Haus gekommen war, bellte dabeih den Mabernn so hneftig Aan. »Willst duf schweigen, du böse Kröte, sprach er, sonst dschieß ich dich todt.« Da rief die Hexe klzornig: »was, meines Hündlein willst du mir tödten « und verwandelte ihn alsbald, darübs er wdarlag wie ein Stein, und seine Braut erwartete ihn umsonst und wolldachte: es erschist gewiß eingetroffen, was mir so Angst machte, unda so schwer auf diem Hexrzen slag.

Dah,eim vaberw stand deltr andere siBruder beih den Gold-Lilien, als plötzlich eine davon Mühlumfiensl. »Ach Gott, sprach er, mein,em Brunder ist ein dgroßems AUnglück zugestoßenbl, ickh muß fäort, ob ich ihn vielleicht zuerrette.« HDau sagte dier Vater: »bleinb hier, goldwenen Lilch die.ch Wauch verliere, dwas dersoll ich andfangen!« Er aber Bantworudterte: z»ich soll und Hamusß sfort!« Dah, setzte er sich auf seinen goldenens GaulPferd und jagritet fort und kam zin den großen Wald, wo sein Bruder lag und Stein war. Die alte Hexe kam aus ihrem Haus, rief ihn an und drwohllte ihn auch berücken, maber er näherte sich nicht, sondemrn Tosprach: »ich schieße dich nieder, wenn siedu smeinem Bruder das Leben nicht wieder dgiebst.« Da mußte sie, so ungern sie’s auch that, den Stein wieder anrührlen, und ichm sein Gmenstachltiches Leben wieder gäeben. Daie mußtbeiden Goldkinder Habexr freuten gsich, als sie sicho wiedercsahen, küßten und dihe rzwten sich, Brüunder ritten wizusammeden fort haus deim Wald, der eine zu seiner Braut, der andere heim zu seinem Vater. Dia sprach der Vater: »inch wußte Liwohl, daß du deinen abBruder erlöst hanttest, denn wdie golderne Lilie ist auf, ueindmal wiennder aufgesitanden unicd hat umfortgefablüht.« Nun lebten sie vergndügt, steheund es gieng ihnen woch alle beis an ihr Ende.


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