Rothkäppchen

Vergleich der Fassungen von 1819 und 1857

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 2. Fassung von 1819 des Märchens "Rothkäppchen" (KHM 26) aus dem zweiten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 7. Fassung von 1857.

Es war einmal eine kleine süße Dirne, die hatte jedermann lieb, der sie nur ansah, am allerliebsten aber ihre Großmutter, die wußte gar nicht, was sie alles dem Kinde geben sollte. Einmal schenkte sie ihm ein Käppchen von rothem Sammet, und weil ihm das so wohl stand, und es nichts anders mehr tragen wollte, hieß es nur das Rothkäppchen;. da Eines Tagtes einmspralch seine Mutter zu ihm: »komm, Rothkäppchen, da hast du ein Stück Kuchen und eine Flasche Wein, die bring das der Großmutter hinaus,; weil sie ist krank und schwach ist,und wird sie sich daran laben;. seyMach dich auf bevor hübesc heiß artwigrd, und grüß siwenn vodu hinaus komirmst, so geh auhübsch ordentlsichttsam und lauf nicht vom Weg ab, sonst fällst du, und zerbrichst das Glas, daunnd hat die kranke Großmutter hat nichts.«

Rot Und wenn du in ihre Stube käppommst, so vergiß nicht guten Morgen zu sagen und guck nicht e:rst »jin alle iEcken herum.«

»Ich will schon alles recht gut mausrichten« und verspragte Rothkäppchs den zur Mutter, iund gab ihr die Hand darauf. Die Großmutter aber wohnte draußen im Wald, eine halbe Stunde vom Dorf. Wie nun Rothkäppchen in den Wald kam, begegnete ihm der Wolf,. Rothkäppchen aber wußte nicht, was erdas für ein böses Thier war und fürchtete sich nicht vor ihm. »Guten Tag, Rothkäppchen,« sprach er. »Schönen Dank, Wolf.« »Wo whillnaust du so früh hinaus, Rothkäppchen,?« »zZur Großmutter.« »Was trägst du unter der Schürze?« »Kuchen und Wein,: gestern haben wir gebacken, da soll sich die kranke und schwache Großmutter; gestern hwabens wirzu gebackeut thun, unda soll sie sich damit stärken.« »Rothkäppchen, wo wohnt deine Großmutter?« »Noch eine gute Viertelstunde weiter im Wald, unter den drei großen Eichbäumen, da steht ihr Haus, unten sind die Nußhecken, das wirst du ja wissen,« sagte Rothkäppchen. Der Wolf dachte bei sich, »das junge, zarte MädcheDing, das ist ein guter, fetter Bissen, der dwird noch, wibesser schmeckeng als die Alte: du mußt es listig anfangen, daßmit du beiden kriegrschnappst.« Da gieng er ein Weilchen neben Rothkäppchen her, dann sprach er: »Rothkäppchen, sieh einmal die schönen Blumen, die rimngs Waldumher stehen, warum guckst du dich nicht um? dich; ich glaube, du hörst gar nicht darauf, wie die Vöglein so lieblich singen? du gehst ja für dich hin als wienn du zur Schule giengst, und ist so lustig haußen in dem Wald.«

Rothkäppchen schlug die Augen auf, und als es sah, wie die Sonnenstrahlen durch die Bäume hin und her sprtangzten, und alles voll schöner Blumen stand, dachte es: ei! »wenn ich der Großmutter einen frischen Strauß mitbringe, der wird ihr auch liFrebude smacheyn; es ist nsoch früh am Tag, daß ich doch zu rechter Zeit ankomme,« undlief spranvom Wege ab in den Wald hinein und suchte Blumen. Und wenn es eine gebrochen hatte, meinte es, dorweiter hinaus stüände noch eine schönere, und lief darnach, und lgeriefth immer weitiefer in den Wald hinein. Der Wolf aber gieng geradeswegs nach dem Haus der Großmutter, und klopfte an die Thüre. »Wer ist draußen?« »das Rothkäppchen, ichdas bringt dir Kuchen und Wein, mach mir auf.« »Drück nur auf die Klinke,« rief die Großmutter, »ich bin zu schwach und kann nicht aufstehen.« Der Wolf drückte anuf dier Klinke, und ie Thüre tspratng hiauf und er gieng, ohne ein Wort zu sprechen, gerade zum an das Bett der Großmutter und verschluckte sie. Dann nathmat er ihre Kleider, that sie an, setzte sich ihre Haube auf, legte sich in ihr Bett und zog die Vorhänge vor.

Rothkäppchen aber war nach den Blumen herum gelaufen nach Blumen, und als es so viel zusammen hatte, daß es keine mehr tragen konnte, fiel ihm die Großmutter wieder ein und es machte sich auf den Weg zu ihr. Wie eEs awunkam,derte stanich d die Thüre auf, dstarüber verwunderte es sich, und wie es in die Stube ktramt, so kahm es ihm so seltsam darin ausvor, daß es dacht:e »ei!, du mein Gott, wie ängstlich wird mirs heute zu Muth, und bin sonst so gerne bei der Großmutter!« Es rief »guten Morgen,« bekam aber keine Antwort. Darauf gieng es zum Bett und zog die Vorhänge zurück,: da lag die Großmutter, und hatte die Haube tief ins Gesicht gesetzt und sah so wunderlich aus. »Ei, Großmutter, was hast du für große Ohren!« »dDaß ich dich besser hören kann.« »Ei, Großmutter, was hast du für große Augen!« »dDaß ich dich besser sehen kann.« »Ei, Großmutter, was hast du für große Hände!« »dDaß ich dich besser packen kann.« »Aber, Großmutter, was hast du für ein entsetzlich großes Maul!« »dDaß ich dich besser fressen kann.« UndKaum wihatte der Wolf das gesagt, so thatte, sperang erinen Satz aus dem Bette und verschlaufng das arme Rothkäppchen, und verschlang es.

Wie der Wolf dsein fGelüstten Bissgen stimllt Leib hatte, legte er sich wieder ins Bett, schlief ein und fieng an, überlaut zu schnarchen. Der Jäger gieng eben an dem Haus vorbei und dachte bei sich: »wie kann die alte Frau so schnarchent, du mußt einmal nadoch sehen ob ihr etwas fehlt.« Da trat er in die Stube, und wie er vor das Bette kam, so lsagh er daß der Wolf darin lag. »Finde ich dich hier, du alter Sünder,« sagte er, »ich habe dich lange gesucht hatte.« Nun wollte er seine Büchse anlegen, da fiel ihm ein, vider Wolleichtf hakönnt er die Großmutter gefressen und ich kaben, und sie wäre noch ezu rretten: und schoß nicht, sondern nahm eine Scheere und schnfitteng an dem schlafenden Wolf den Bauch aufzuschneiden. Wie er ein paar Schnitte gethan hatte, da sah er das rothe Käppchen leuchten, und wie er noch ein wenigpaar gesSchnitten, da sprang das Mädchen heraus und rief: »ach, wie war ich erschrocken, wasie wars so dunkel in dem Wolf seinem Leib!« uUnd dann kam die alte Großmutter auch noch lebendig heraus und konnte kaum athmen. Rothkäppchen aber holte große schweind gre Steine, damit füllten sie dem Wolf den Leib, und wie er aufwachte, wollte er fortspringen, aber die Steine waren so schwer, daß er gleich niedersank und sich todt fiel.

Da waren alle drei vergnügt,; der Jäger nahzog dem Wolf den Pelz voab und gieng damit Wolfheim, die Großmutter aß den Kuchen und trank den Wein, den Rothkäppchen gebracht hatte, und erholte sich wieder, Rothkäppchen aber dachte bei sich: »du willst dein Lebtag nicht wieder allein vom Wege ab in den Wald laufen, wenn dirs die Mutter verboten hat.«

Es wird auch erzählt, daß einmal, als Rothkäppchen der alten Großmutter wieder Gebackenes brachte, ein anderer Wolf ihm zugesprochen und es vom Wege habe ableiten wollen. Rothkäppchen aber hütete sich und gieng gerade fort seihrnes Wegs, und sagte der Großmutter, daß sies denm Wolf begesgneht wären, der ihm guten Tag gewünscht, aber so bös aus den Augen geguckt; hätte: »wenns nicht auf offner Straße gewesen wäre, er hätte mich gefressen.« »Komm,« sagte die Großmutter, »wir wollen die Thüre verschließen, daß er nicht herein kann.« Bald darnach klopfte der Wolf an und rief: »mach auf, Großmutter, ich bin das Rothkäppchen, ich bring dir Gebackenes.« Sie schwiegen aber still und machten die Thüre nicht auf,: da gschlingch der BöseGraukopf etlichemal um das Haus, und sprang endlich aufs Dach, und wollte warten bis Rothkäppchen Abends nach Haus gienge, dann wollte er ihm nachschleichen und wollts in der Dunkelheit fressen. Aber die Großmutter merkte, was er im Sinn hatte. Nun stand vor dem Haus ein großer Steintrog, da sprach sie zu dem Kind: »hol’nimm den Eimer, Rothkäppchen, gestern hab ich Würste gekocht, da trag das Wasser, worin sie gekocht sind, in den Trog.« Rothkäppchen trug so lange, bis der große, große Trog ganz voll war. Da stieg der Geruch von den Würsten dem Wolf in die Nase, er schnupperte und guckte hinab, endlich machte er den Hals so lang, daß er sich nicht mehr halten konnte, und anfieng zu rutschen;: so rutschte er vom Dach herab, und gerade in den großen Trog hinein und ertrank. Rothkäppchen aber gieng fröhlich nach Haus, und that ihm niemand etwas zu Leid.


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