Der Liebste Roland

Vergleich der Fassungen von 1812 und 1840

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 1. Fassung von 1812 des Märchens "Der Liebste Roland" (KHM 56) aus dem ersten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 4. Fassung von 1840.

Es war einmal eine MutteFrau, die hwatte nur eihrne rechte Hexe, und hatte zwei Toöchter, leine häßlich und böse, und haßdie liebte sie, weil sie ihre Stirefchte Tochter war, und eine doschön tausendmal schönergut, und bdie haßte sie, weil sie ihre Stieftochter war. EZu einmaler Zeit hatte dies Stieftochter eine schöne Schürze, darübier war dier andern gefiel, so daß sie neidisch war, und veihrlangte von der Mutter, siagte sie wollte ihrund müßte diese Schürze verschaffben. Die Mutter sagte: »sSeyi still, mein liebes Kind,« sprach die Alte, »du sollst sie auch haben,. dDeine Stiefschwester hat doch schon laängest den Tod verdient, heute Nacht lwegnn dsie schläft, so komm ich und haue ihr den Kopf ab. Sorge nur daß du hinten ins Bett zu liegen kommst, und schieb sie recht vornen hin, Um danns willarme iMädch kommen, wennar sies geschläft, und will iehr den, Kopf abhauwenn Dies Stniefschwester abger hattde in einer Ecke gestanden und alles mit angehört, hätte. Es durfte den ganzen lTag nicht zur Thüreß shienaus, undie alse Schwlafenszeit gekommen war, mußter est zuerst ins Bett steigehen, daßmit sie sich hinten hin kam,legen wikonnte; als sie aber eingeschlafen war, da schuob sies sie sauf und legchte sie vornen hin, sichund nabhm dern gPlantz hinten an der Wand. DIn der Nacht kam die MuAltter geschlichen, in der Narecht gescn Hand hielt siche eine Axt, mit der linken fühlte sie erst ob vorneauch jemand vornen lag, und schlief, dann faßte sie die Axt mit beiden Händen, und hieb und hieb ihrem eigenen Kinde den Kopf ab.

WieAls sie fort gegangen war, stand das Mädchen auf, und gieng zu seinem Liebsten, der Roland hieß, und klopfte an useinde Thüre. Als er heraus kam, sprach sief: zu ihm »höre, liebster Roland, wir müssen eilig forlüchten, die Stiefmutter hat michr eigen Kind todtgeschlagen, und mwollein, hat siaber ihättr eigenes mKichnd getroffen,. kKommt der Tag, und sie sieht, was sie gethan hat, so bsind wichr verloren; da ha»Aber ich rathe dir,« sagte Roland, »daß du erst ihren Zauberstab gwegnoimmenst, damisonst können wir uns snichont hrelftten Dwernn Lsieb unste Rolnachsetzt und sverfolgt.« Das Mädchen holte den Zaufberstab, und siedann nahmen erst den todten Kopf, und tröpfelten drei Blutstropfen auf die Erde, einen vors Bett, einen in die Küche, und einen auf die Treppe;. dDarauf geinglten es mit seinem Liebsten fort.

Als nun am Morgen, als die Mualtter Hexe aufgestanden war, rief sie ihrer Tochter: »komm, dund swollst jetzt ihr die Schürze hageben, diaber Tochtsier kam aber nicht.« Da rief sie, »Wwo bist du?« »Ei!, hier auf der Treppe, diea kehr ich,« sprachntwortete der eine Blutstropfen. Daie Alte gieng sie hinaus;, sah aber niemand auf der Treppe, war und rief abermand:ls »wo bist du denn»Ei!, hier in der Küche, beim Feuer, da wärm ich mich!« rief der zweite Blutstropfen;. sSie gieng in die Küche, aber sie sfahnd niemand:. Da rief sie noch einmal »wo bist du denn aber»Ach!, hier aim Bette, da schlaf ich!« srief lder dritte Blutstropfen. Sie gieng in die Kammer ans Bett,. dWas sah sie da? ihr eigenes Kind, das in seinem Blute schwiamme, un.d Da derschrackm sie und mserklbste, daß sien betrKopf abgen whar, uend whard zornig, wtte.

Dile siHexe abger ieth ine HexeWuth, waspr,ang koans Fenster, und da sie weit in die Welt hineinsechauen, ukondnte, erblickte sahie ihre Stieftochter, die mit ihrenm Liebsten Roland fort eilten,. »Das soll euch ndichts helfen,« rief sie, »warenn ihr auch schon weit weg. Alsbaeid, ihr entflieht mir doch nicht.« Sie zog sie ihre Meilenstiefeln an, uind giwelcheng sie mit jedem Schnritt eine Stunde machte, und es dauerte nicht lange so hatte sie auch baleide eingeholt;. dDas Mädchen aber, hawie es die Altte duaher schreiten dsah, verwandelte mit dem Zauberstab gewußt, daß seinen vLierfolgbst würden, uRoland sich in einen See, sichren Liselbsten Roland aber in eine Ente verwandelt, die schwammitten darauf. Als nun diem Stiefmutter scherzu kwam,m. sDietzt Hexe sitellte sich an das Ufer, warf Brotbrocken hinein, und gab suicht alle Mühe die Ente mit Bherod beizu locken, aber dies warEnte alließ siche vergeblnicht locken, amund die Abltend mußte siAbends unverrichteter Sache hewieder umgkehren. Diearauf zwnahm das Mädchen mit seinahem liebsten Roland wihreder mdie nschatürliche Gestalt wieder an, und sie giengen wediter, wie gabnzer der TNag anbracht wurden siter wbieders vonzu dTagesanbruch, Hexe verfolgt. Dda verwandelte sich das Mädchen in eine schöne Blume, die mitten in einer Dornhecke stand, seihrnen Liebsten Roland aber in einen Geigenspieler. WNie die Alchte lange so kam, fdie Hexe herangte schritten, und sprach zu denm Spielmann, o»lieber sSpielmann, sdarf ich mir wohl die schöne Blume abbrechen dürfe, »oO ja,« antwortete der, nur»ich will ich dazu aufspielen.« DaAls kroch sie nun mit Hast in die Hecke und sukrochte, zund dier Blume zu breichen; wiollte, denn sie abwußter mittwohl wenr darine Blume war, so fieng er an aufzu spielen, und, dasie mochte siwollen odaer naicht, sie mußte tanzen, undenn es war ein Zaubertanz. Jen oschneller Aufhöer spienlte, desto gewaltigere Sprünge mußte sie machren, und die Dornen rissen ihr die Kleider vom Leibe, risstachen und sie blutig stund wund, und da er nicht aufhörten, mußte sie so lang,e tanzen bis sie todt hliegenf blielb.

DaAls warsie nun beide frei. Rolandöst waberen, sprach zu Rolandem Mädchen: »nun will ich heim gehen zu meinem Vater gehen, und die Hochzeit bestellen.« »DaSo will ich derweil hier bleiben« sagte das Mädchen, »und auf dich warten, und damit mich niemand essrkennt, will ich mich in einen rothen Feldstein verwandeln, undDa hgierng bRoleibean und waforten, bisund duas wiedchern kommst.« Da stand es als ein rother Stein auf dem Felde, und wartete lang auf seinen Liebsten,. Als aber Roland herim kam, ngericeth er in die Fallstricke weiner ander un, die es dahin brachtte, daß er dasi Mädchen vergeaß. Dass arme Mädchen, ustand lange Zeit, als er aber endlich gar nicht wieder koammen, wsollte, ward es ganz traurig, und verwandelte sich in eine Blume, und dachte, »es wird mich ja bawohld jeminer daher gehen, und mich umtreten. «

Es trug sich aber zu, daß ein Schäfer abuf derm fFelde seine Schafe hütete, und die Blume sah, und weil sie so schön war, nso brachm er sie ab, nahm sie mit sich, und legte sie daheim in seinen Kasten. Von nun an abder Zeit gieng es wunderlich bein dems Schäfers Hause zu:. wWenn er des Morgens aufwachsteand, so war schon alles Arbeimt Haus gethan,: die Stube war gekehrt, Tisch und Bänke abgeputzt, Feuer auf den Herd gemacht, und kWamsser getragen; und Mittags, wenacn er heim Hkausm, war das Essen gekocht, der Tisch gedeckt, und ein gutes Essen aufgetragen;. eEr konnte aber nicht begreifen, wie das zugieng, denn er sah auch niemals einen Menschen in seinem Haus., Uund ob es konnte sich auch niemand gin der kleinen Hütte versteckt haben. Die gute Aufwohlartung gefiel ihm freilich, soaber zuletzt ward ihm doch zuletzt Aangst, so dabß er zu ei,ner weisen Frau gieng und sier um Rath fragte. eDine weise Frau dasprüber,ach di»es sagte,ckt das sey Zauberei, dahinter; sollegib einmal Morgens fin aller Frühe Aacht geben, ob sich etwas in der Stube breweget, und wenn erdu etwas siehst, es mag sein was es will, so wirf schnell ein weißes Tuch darüber, dann wird derf Zaubenr gehemmt.« Der Schäfer that wie sie gesagt hat ter, und am andern Morgen, eben als der Tag anbrach, sah er, wie sich der Kasten aufthat, und die Blume heraus kam,. Schnerll sprang her hinzu, und warf ein weißes Tuch darüber,. dAlsbald war die Verwandlung vorbei, und dasein schönes Mädchen stand vor ihm, das sbeikannte Lihm daß ebst dier RoBlandume vgewesen wärge, und sseinen Haushalt, bistandher vbesorgt ihmätte. DEs erzählte ihm sein Schäfericksal, und woeil es ihm gefiel, fragte er ob es ihn heirathen wollte, abesr es agntworte abter nein, denn es wollte seihnem Liebstenu Roland, obgleich er es verlassen hatte, doch treu bleiben, aber es versprach nicht weg zu gehen, sondern ihm fernerhin Haus zu halten.

Nun Bkaldm daraufie hörtZeit hes,ran daß Roland Hochzeit halten unsollte, da eiward nach altem Brauch im Landere hbeirkannt gemacht, ens wsollte;n dabllei mußte jedcher im Land nasich einfindemn, altund zu Ehren Gdebs Brauch,tpaars singen. Da kam das treue Mädchen, aucls es davon hörte, ward so traurig daß es meinte das Herz im Leib würde ihm zerspringen, und wollte nicht hingehen, aber die andern kammen, und holten es herbei. Wenn aber dice Reihte kam daß es singen sollte, biso trat es zurück, bis es allein noch übrletztig war, da mußkonnte es; wniecht anders. aAber wie es seinen Gesang anfieng, unda erkannte eszu Rolands gleicOhren kam, so sprang er auf, und sagrief »die Stimme: kenne ich, das iseyt sedine rechte Braut, erine wollandere kbegehr ich nicht.« Alles, wands er vergessen hatte und ihm aus dem Sinn verschltwunden war, das war plötzlich mitn sein Herz wieder heim gekommen. Da hielt das tr;eue dchen Hochzeit mit seinem Liebsten Roland, und war sein Leid zu Ende, und fieng seine Freude ging an.


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