Die sechs Schwäne

Vergleich der Fassungen von 1819 und 1840

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 2. Fassung von 1819 des Märchens "Die sechs Schwäne" (KHM 49) aus dem zweiten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 4. Fassung von 1840.

Es jagte einmal ein König in einem großen Wald, und jagte einem Wild so eifrig nach, daß ihm niemand von seinen Leuten ihm nachfolgen konnte. Und als es Abend war, zund er still hieltz und um sich blickte, so sah er daß er sich verirrte hatte. Er siuchte und fand keinen Ausgang., Dakonnte sah ber ketwasinen auf sich zukommnden,. Endas glingch wisah er eine alte Frau gebückt und mit wackelndem Kopfe, die auf ihn zu kam; das war aber eine Hexe. Der König redete sie an, und sprach: »zeligebe Frau, könnt ihr mir donicht den Weg durch den Wald zeigen.« »O ja, Herr König,« antwortete sie, we»das kann ich wohl, aber mes ist eine ToBedingung dabei, wenn ihr die nicht erfüllt, so kommt iher nimmeratmehr aus denm Wald, und zmüßt darin Hungers Fsterben.« »Was ist das für eine Bedingung?« fragte der Königin. ma»Ich habe eine wTochter,« sagte die Allte, »dannie solls gescheheön, isonst abwier nichtr ueine auf der Welt fihrnden müßkönnt, hund dier bwohl verdibent eure Gemahlind Hzungers stwerbden, wollt ihr dienn heirathen und zur kommtFrau nigin mmermeachren, sohn zeige mich euch den Weg aus dem Walde.« Der König, dem sein Leben lieb war, sagte in der Angst seines Herzens ja, und daraufie Alte führte ihn dzu ihrem AlHäuschen, wo ihre Tochter zbeim Feuer dsaß. Sie empfieng dchen. EKönig als wenn sie ihn erwartet hätte, und er sah wohl daß sie sehr schön war, aber dsier König hatte fiesl ihm doch nicht, lieb und er konnte es nichte ohne heimliches Grausen nicht ansehen. DiNachdem Hexe br das Mädchten zu sich aufs Pferd gehoben hatte, zeigte ihm die aufAlte den Weg, unachd desr Königes Schloß und als sie da angelangte warieder in, mußtsein königlichers Wort Schaltenoß, undwo sdie Hochzueit sgefeinert Gwurdemahlin nehmen.

Der König aber war schon einmal verheirathet gewesen, und hatte von dseiner ersten FrGemauhlin sieben Kinder, sechs BuKnaben und ein Mädchen, und liebte die Kinder über alles auf der Welt liebte. Weil er nun fürchtete, die Stiefmutter kmöchte sie nnicht gut behandeln, und ihnen gar ein Leid anthun, so brachte er sie in ein einsames Schloß, das mitten in einem Walde stand. DEs lag so verborgen, und der Weg dahin war so schwer zu finden, daß er ihn selbst nicht gefunden hätte, wenn ihm nicht von einer weisen Frau ein Knäuel Garn von wäunderbarer Eigenschenkaft wordgen, das sich,enkt hätte; wenn er edas vor sich hin waurf, dso wickelte Erdes warf,sich von selbst loswickelte, und zeigte ihm den Weg zeigte. Der König gieng aber so oft hinauns zu seinen lieben Kindern, daß es endlich dier Königin mserktine, Abwesenheit augffierl; sige ward und weugisserig, und wollte, wissen was er sodraußen oftganz allein in dem Walde zu schaffen habe. NunSie gewannb sie dinen Dienern viel Geld, und diese verriethen ihr das Geheimniß. Das, erund sagten ihr auch von dem Knäuel, wdas sallein den tWeg zeigen könne. Nun hat,te war,sie daßkeine Ruhe bis sie herausigebracht hatte, wo duerch LKönistg das Knäuel verschauffbewahrte, und dann machte sie kleine weißseidene Hemdchen, und da sie von ihrer Mutter die Hexenkünste gelernt hatte, macso nähte sie seinen Zauber hinein. kUnd als der Konig einmal auf die Jagd geritten war, nahm sie die Hemdchen, und gieng damitn hiden Wald, us.nd Ddas Knäuel zeigte ihr den Weg. uDie Kinder, als die aus dechsr KnabFerne jemand kommen sahen, meinten sie, es währe liheber Vater käme zu ihnen und sprangen ihm voll Freude herantgegen. Da warf sie über ein jedens eins von den Hemdchen, und alsbald, wie das ihren Leib berührt hatte, verwandelten sie sich in Schwäne, stieund flogen daufvon iüber den Wald hinweg. LuftDie undigin flogieng dgavon.z Sivergnügt nach Haus, und glaubte nun deihre Stiefkinder los zu seyn, wabeilr das Mädchen war nicht mitgelaufen, war und sie wußte nichts von ihm wußte, und ging wieder heim. Andern Tags kam der König, unda wollte seine Kinder besuchen, er fand aber niemand, als das Mädchen. »Wo sind deine Brüder?« fragte der König. »Ach, lieber Vater« antwortete es, »die sind fort, und haben mich allein zurückgelassen,« und erzählte ihm, daß es aus seinem Fensterlein mit angesehen, habe wie seine lieben Brüder als Schwäne foübert den Wald weggeflogen wären, und zeigte ihm die Federn, die sie in denm Hof hatten fallen lassen, und die es aufgelesen hatte. Der König trauerte, aber er dachte aber nicht, daß die Königin die böse That vollbracht hätte, und weil er fürchtete, das Mädchen würde ihm auch geraubt, so wollte er es mit fort nehmen. Aber es hatte Angst vor der Stiefmutter, und bat, den König daß es nur noch diese Nacht im Waldschloß bleiben dürfte.

AlDas arme Mädchen dachte aber »meines Bleibens ist nicht länger hier, ich will gehen und meine Brüder suchen.« Und als die Nacht kam, da entfloh es, und gieng geradezu in den Wald hinein. Es gieng die ganze Nacht durch und auch den andern Tag in einem fort, bis es vor Müdigkeit nicht weiter konnte. Da sah es eine Wildhütte, stieg hinauf, und fand eine Stube mit sechs kleinen Betten, aber es getraute nicht, sich in eins hinein zu legen, sondern legte sikroch unter eins, legte sich auf dien Eharten Boden, und wollte die Nacht da zubringen. Als aber die Sonne bald untergehen wollte, hörte es ein Rauschen, und sah, daß sechs Schwäne zum Fenster herein geflogen kamen. Sie setzten sich auf den Boden, und bliesen einander an, und bliesen sich alle Federn ab, und da streifte sich ihre Schwanenhaut hestruneifter sich ab wie ein Hemd. Da sah sie das Mädchen an, und serkah, daß nntes ihre Brüder waren, freute sich, und kroch unter dem Bett hervor. Die Brüder, waren nicht weniger erfreut als sie ihr Schwesterchen erblickten, frabeutenr sichre aFreuch,de ware von abekur zugleich tr Dauerig. und sprachen: »hHier kann deines Bleibens nicht seyn,« sprachen sie zu ihm, »das ist eine Herberge für Räuber, wenn die vom Raub heim kommen;, weunn sie dich fäinden, würden sie dich, so ermorden Da sprach sie: dich.« »kKönnt ihr mich denn nicht beschützen?« fragte das Schwesterchen. »Nein,« antworteten sie, »denn wir können nur eine Viertelstunde lang jeden Abend unsere Schwanenhaut uns abblasegen, und haben in dieser Zeit unsere menschliche Gestalt, habern dachnn werden wir wieder in Schwäne verwandelt.« »KDanns iSch weusterchen weinte, und sabgte »könnt Ihr denn nicht erlösen?«t spwerach das Mädchen. »Ach nein,« antworteten sie, »dasie kannst Bedingu nicht, dgenn es istnd zu schwer:. Du darfst sechs Jahre lang darfst du nicht sprechen und nicht lachen, und mußt in der Zeit sechs Hemdlchein für uns aus Sternenblumen für uns zusammennähen,. sprichsKommt du ein einziges Wort aus deinem Munde, so ist alle Arbeit verloren.« Und als die Brüder das gesprochen hatten, war die Viertelstunde herum, und sie wurdflogen wiederals in Schwäne verwaniedelr zum Fenster hinaus.

Das Mädchen aber sprdachte in seinem Herzen: »iches wiollte mseine Brüder erlösen, und solltwenn es mauch [1] sein TodLeben kosteynte.« Und aAm andern Morgen gieng es aus, sammelte es sich Sternblumen, setzte sich damit auf einen hohen Baum und fieng an zu nähen. Reden konnte es mit niemand, und lzum Lachen wollhatte es nkeichne Lust,: es saß da, und sah nur auf seine Arbeit. Als es schon lange Zeit da zugebracht hatte, geschah es, daß einmal der König dieses Landes in dem Wald jagte, und seine Jäger zu dem Baum kamen, auf welchem das Mädchen saß und nähte. Sie riefen: es an und sagten »wer bist du?« Es gab aber keine Antwort. »Komm herab zu uns;,« sabgtern esie, gab»wir kwolleine Adir nichtworts zun Leid thun.« Es schüttelte nurbloß mit dem Kopf. Als sie von neuems riefen, wollte es siter mit GFrageschenken befriedirängten, undso warf es ihnen seine goldene Halskette herab., Uund wdachteil sie ndamicht abzufrieden zu stellen. Sie ließen, auchber noicht ab, da warf es ihnen seinen Gürtel herab, und als auch dies nichts half, seine Strumpfbänder, eundli nach und nach alles, was es anhatte und entbehren konnte, so daß es nichts mehr, als sein Hemdlein behielt. Die Jäger warließen sich aber damit nicht zufrabweiseden, stiegen auf den Baum, hoben das Mädchen herab, und brachrten es vor den König. Der König fragte es auch: »wer bist du? und wieas bimachst du dahinuf gdekom BaumenuAber es andtwortete nicht. Er fragte es in allen Sprachen, die er wußte., Aaber es antwortete nicht und blieb stumm wie ein Fisch;. doch wWeil es aber so schön war, daßso eward mdeintes niemalgs jHemand schöneresz gesehenrt, zund haben,r wfardßte sein Herz gerührt von großer Liebe zu ihm. Er wickeltehat es inhm seinen Mantel um, nahm es vor sich aufs Pferd, und brachte es in sein Schloß. Da ließ er ihm reiche Kleider anthun, und es strahlte, in seiner Schönheit wie der helle Tag, aber es war kein Wort aus ihm herauszu bringen. DochEr setzte er es bei Tisch an seine Seite, und ward voseine bescheidenen Mienen und seiner Sittsamkeit gefielen ihm so bsewegt,hr daß er sprach: »diese begehre ich zu heirathen und keine andere auf der Welt,« und vermählte sich nach einigen Tagen vermählte er sich mit ihr.

Nun hattDe der König aber hatte eine böse Mutter, die war unzufrieden mit dieser Heirath, und sprach schlecht von der jungen Königin. und sagte: »wWer weiß, wo die stumme Dirne her ist,« sagte sie, »die nicht reden kann: sie ist eines Königs nicht würdig.« Ueber ein Jahr, als die Königin das erste Kind zur Welt brachte, nahm es ihr die Alte weg, und bestrich ihr im Schlafe den Mund mit Blut. Dann gieng sie zum König, und klagte sie aln, sie sei eine Menschenfresserin an. Der König aber aus großer Liebe wollte es nicht glauben, und litt nicht, daß man ihr ein Leid angethan wurdet. Sie saß aber saß beständig, und nähte an den Hemden, und achtete auf nichts anderes. Das nächstemal, als dsie Königin wieder einen schönen Knaben gebar, da übte die falsche Schwiegermutter denselben Betrug aus, aber der König konnte sich nicht entschließen, ihren Reden Glauben beizumessen, und sprach: »sie ist stzu fromm und kgut als daß sie so etwas thunnnte, wäre sie nicht stumm, und könnte sie sicht vertheidigen, sonst würde ihre Unschuld an den Tag kommen.« Als aber zumdas drittenmal die Alte das neugeborne Kind raubte, und die Königin anklagte, die kein Wort zu ihrer Vertheidigung spvorbrachte, daso konnte der König dniecht Ganders, er mußtze nsie dem Gericht längüber agebwenden, und dasie ward verurtheilt,e durch Fsieuer vom Ldeben zum Tod gebdurachts Feuer zu werleiden.

Als der Tag heran kam, wo das Urtheil sollte vollzogen werden, da war azugleich gerade der letzte Tag von den sechs Jahren herum, in dwenlchen sie nicht sprechen und nicht lachen durfte, umnd sie hatte ihre lieben Brüder aus der Macht des Zaubers Macht zu befreient. Die sechs Hemden waren fertig geworden, nur daß an dem letzten der linke AeErmel noch fehlte. WieAls sie nun zum Scheiterhaufen geführt wurde, nahmlegte sie die sechs Hemden mitauf sichren Arm, und als sie oben stand, und das Feuer eben sollte angezündet werden, so schaute sie aufwärtsich unm, da skahmen sechs Schwäne durch die Luft daher geziogehen. Da regtesah siche daß ihr Herz in FErelösudeng und sie sprachte, zund sich:r »achHerz Goregtt, nun soll die sichwere Zeitn heFreum sdeyn!«. Die Schwäne rauschten baldzu übeihr iher, und senkten sich herab, so daß sie ihnen die Hemden überwerfen konnte, und wie sie davon berührt waurden, fielen die Schwanenhäute ab, und ihre Brüder standen leibhaftig vor ihr, und waren frisch und schön vor ihr; nur dem jüngsechsten fehlte der linke Arm, und er hatte dafür einen Schwanenflügel an dem Rücken. Sie herzten sich und küßten sich, und die Königin gieng darauf zu dem Könige, der ganz bestürzt war, und spfieng an zu reden, und sach:gte »liebster Gemahl, nun ist midarf diech Sspraechen wieunde dirg offegenbaren, daß ich unschuldig bin und fälschuldigch angeklagt worden,« und erzählte ihm, wievon diem altBe Schwiegermutterug so schändlich sie ver Aläumdet uend, daß sie dihre drei juKinder weggenommen Söhuned verborgen halätte. Da wurden sie zu großer Freude des Königs herbeigeholt, und die Altböse abSchwiegermutter wurde zur Strafe auf den Scheiterhaufen gebunden und zu Asche verbrannt. Der König aber und die Königin mit ihren sechs Brüdern lebten lange Jahre in Glück und Frieden.


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