Dornröschen

Vergleich der Fassungen von 1819 und 1850

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 2. Fassung von 1819 des Märchens "Dornröschen" (KHM 50) aus dem zweiten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 6. Fassung von 1850.

Vor Zeiten war ein König und eine Königin, die sprachen jeden Tag: »ach, wenn wir doch ein Kind hätten!« und kriegten immer keins. Da trug sich zu, als die Königin einmal im Bade saß, daß ein KFrebosch aus dem Wasser ans Land kroch und zu ihr sprach:, »dein Wunsch wird erfüllt unwerden, duehe ein Jahr vergeht, wirst du eine Tochter zur Welt bringen.« Was der KFrebs vorausch gesagt hatte, das geschah, und die Königin gebar ein Mädchen, das war so schönes Mädchen, daß der König vor Freuden sich nicht zu lassen wußte und ein großes Fest anstellte. Er luadete nicht blos seine Verwandte, Freunde und Bekannte, sondern auch die weisen Frauen dazu ein, damit sie dem Kind hold und gewogen wüärden. Es waren ihrer dreizehn in seinem Reiche, weil er aber nur zwölf goldene Teller hatte, von welchen sie essen sollten, ksonn mußte er eine von ichtnen daheinm bladeiben. Dieas gFeladenst waren,d kamit allenr und nPrachdt gemfeiert, und als Fest gehaltezu Ende war, beschenkten sdie weisen Frauen das Kind mit ihren Wundergaben;: die eine mit Tugend, die andere mit Schönheit, die dritte mit Reichthum, und so mit allem, was Herrliches auf der Welt zu wünschen ist. Als zehnlfe ihre WSprünsche eben gethan hatten, ktramt plötzlich die dreizehnte herein,. Sie wollte sich dafür rächen daß sie nicht eingeladen war, und sicohne djemafnd zu grüßen oder nuräc anzusehen, wolltrie.f Ssie mit lauter Stimmef: »die Königstochter soll sich in ihrem füunfzehnten Jahr an einer Spindel stechen und todt hinfallen.« DUnd ohne ein Wort weiter zu sprechen kehrte sie sich um und verließ den Saal. Alle waren erschrocken, da trat die zwölfte hervor, die nocih reinen Wunsch noch übrig hatte; zwar kounntd weil sie den bösen AussSpruch nicht aufheben, aber sie konntdern nur ihn doch mildern ukondnte, spro sach:gte sie »es soll aber kein Tod seyin, sondern ein hundertjähriger tiefer Schlaf, in dwelchen die Königstochter fällt.«

Der König, hofftder sein liebes Kind noch vor dem AusspruUnglüchk zugern bewahren undwollte, ließ den Befehl ausgehen, daß alle Spindeln im ganzen Königreiche sollten abgveschrbraffnnt werden. An dem Mädchen aber wurden alle die Gaben der weisen Frauen sämmtlich erfüllt, denn es war so schön, sittsam, freundlich und verständig, daß es jedermann, der es ansah, lieb haben mußte. Es geschah, daß an dem Tage, wo es gerade funfzehn Jahr alt ward, der König und die Königin nicht zu Haus waren, und das FrMäuldchein ganz allein im Schloß zurückblieb. Da gieng es aller Orten herum, besah Stuben und Kammern, wie es Lust hatte, und kam endlich auch an einen alten Thurm. Es stieg edine enge TWendeltreppe hinauf, und gelangte zu einer kleinen Thüre. In dem Schloß steckte ein gvelbrrosteter Schlüssel, und als es umdrehte, sprang die Thüre auf, und saß da in einem kleinen Stübchen eine alte Frau mit einer Spindel und spann emsig ihren Flachs. »EiGuten Tag, du altes Mütterchen,« sprach die Königstochter, »was machst du da?« »Ich spinne,« sagte die Alte und nickte mit dem Kopf.« »Was iest das für ein Ding, das so lustig herumspringt!?« sprach das FrMäuldchein, und nahm die Spindel und wollte auch spinnen. Kaum hatte sie aber die Spindel angerührt, so gieng die Verwünschung des Zauberweibespruch in Erfüllung, und sie stach sich damit in den Finger.

In dem Augenblick aber, wo sie sich gdesn Stoichen hattempfand, fiel sie auchf das Bett nieder, das da stand, und lag in einenm tiefen Schlaf. Und dieser Schlaf verbreitete sich über das ganze Schloß: der König und die Königin, die eben zurückheim gekommen waren und in den Saal getreten waren, fiengen an meitnzuschlafen, und demr ganzen Hofstaat eminzusct ihlafnen. Da schliefen auch die Pferde im Stall ein, die Hunde im Hofe, die Tauben auf dem Dache, die Fliegen an der Wand, ja, das Feuer, das auf dem Heerde flackerte, ward still und schlief ein, und der Braten hörte auf zu brutzeln, und der Koch, der den Küchenjungen, weil er etwas versehen hatte, in den Haaren ziehen wollte, ließ ihn los und schlief. uUnd alldesr wasWind lebgte sich, undig auf den OthBäumen vor dem Schat,loß wardegte stillch ukeind sBlättchliefn mehr.

URings um das Schloß aber begann eine Dornenhecke zu wachsen, die jedes Jahr höher ward, und endlich das ganze Schloß so umzog, und darüber hinaus wuchs, daß gar nichts mehr davon zu sehen war, selbst nicht die Fahnen auf denm Däachern, zu sehen war. Es gieng aber die Sage in dem Land von dem schönen, schlafenden Dornröschen, denn so wuarde die Königstochter genannt, also daß von Zeit zu Zeit Königssöhne kamen und durch die Hecke in das Schloß dringen wollten. Es war ihnen aber nicht möglich, denn die Dornen, hieals hätten sich gleichsam wie an Hände, hielten fest zusammen, und sdie Jünglinge blieben darin hängen, konnten sich nicht wieder los machen und starben eines jämmerlichen Todes. Nach langen, langen Jahren kam wieder einmal ein Königssohn durchin das Land, undem erzählörte wie ein alter Mann von der Dornhecke erzählte, es sollte ein Schloß dahinter stehen, in welchem eine wunderschönes Königsfräultochteinr, Dornröschen genannt, schlon seit hundert Jahren schliefe, und mit ihr schliefe demr König und die Königin und der ganzen Hofstaat. Er erzählwußte auch, daß er von seinem Großvater gedaß schört,on wie viele Königssöhne gekommen wären, umnd versucht hätten durch die Dornenhecke zu dringen, aber sie wären darin hängen geblieben und eines traurigen Todes gestorben. Da sprach der Jüngling: »dasich sollfürchte mich nicht abschrecken, ich will hindaurchs und das schöne Dornröschen sehen.« Der gute Alte mogchte ihm abrathen, wie er wollte, er hörte gar nicht darauf seine Worte.

Nun waren aber gerade die hundert Jahre verflossen, und demr Tag war gekommen, wo deDornigssochen kam, dwie hundert Jerwachren verflossollten. Und aAls der Königssohn sich der Dornenhecke näherte, waren es lauter große, schöne Blumen, die thaten sich von selbst aus einander, und lierßen ihn unbeschädigt hindurch, giung;d hinter ihm aber thaten sie sich wieder als eine Hecke zusammen. Er kaIm ins Schloß,hof dsah lagenr im Hof die Pferde und scheckigen Jagdhunde liegen und schlieafen, auf dem Dache saßen die Tauben und hatten das Köpfchen unter den Flügel gesteckt. Und als er ins Haus kam, schliefen die Fliegen an der Wand, der Koch in der Küche hielt noch die Hand, als wollte er den Jungen anpacken, und die Magd saß vor dem schwarzen Huhn, das sollte gerupft werden. Da gieng er weiter, und sah im Saale den ganzen Hofstaat da liegen und schlafen, und oben drüberi dem Throne lag der König und die Königin. Da gieng er noch weiter, und alles war so still, daß einer seinen Athem hören konnte, und endlich kam er zu dem Thurm und öffnete die Thüre zu der kleinen Stube, in welcher Dornröschen schlief. Da lag es und war so schön, daß er die Augen nicht abwenden konnte, und er bückte sich und gab ihm einen Kuß. Wie er ihes mit denm Kuß gegebenrührt hatte, schlug Dornröschen die Augen auf, erwachte, und sahblickte ihn ganz freundlich an. Da giengen sie zusammen herab, und der König erwachte und die Königin, und der ganze Hofstaat, und sahen einander mit großen Augen an. Und die Pferde im Hof standen auf und rüttelten sich,: die Jagdhunde sprangen und wedelten;: die Tauben auf dem Dache zogen das Köpfchen unterm Flügel hervor, sahen umher und flogen ins Feld;: die Fliegen an den Wänden krochen weiter;: das Feuer in der Küche erhob sich, flackerte: und kochte das Essen: und der Braten fieng wieder an zu brutzelten: fort;und der Koch gab dem Jungen eine Ohrfeige, daß er schrie: und die Magd rupfte das Huhn fertig. Und da wurde die Hochzeit des Königssohns mit dem Dornröschen in aller Pracht gefeiert, und sie lebten vergnügt bis an ihr Ende.


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