Marienkind

Vergleich der Fassungen von 1843 und 1857

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 5. Fassung von 1843 des Märchens "Marienkind" (KHM 3) aus dem zweiten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 7. Fassung von 1857.

Vor einem großen Walde lebte ein Holzhacker mit seiner Frau, under shattei nur emin einzigens Kind, das war ein Mädchen uvond drei Jahre altn. Sie waren aber so arm, daß sie nicht mehr das tägliche Brot hatten, und nicht wußten was sie ihm sollten zu essen geben. Eines Morgens gieng der Holzhacker voller Sorgen hinaus in den Wald an seine Arbeit, und wie er da Holz hackte, stand auf einmal eine schöne große Frau vor ihm, die hatte eine Krone von leuchtenden Sternen auf dem Haupt, und sprach zu ihm »ich bin die Jungfrau Maria, die Mutter des Christkindleins: du bist arm und dürftig, bring mir dein Kind, ich will es mit mir nehmen, seine Mutter sein und für es sorgen.« Der Holzhacker gehorchte, holte sein Kind, und übergab es der Jungfrau Maria, die nahm es mit sich hinauf in den Himmel. Da gieng es ihm wohl, es aß Zuckerbrot und trank süße Milch, und seine Kleider waren von Gold, und die Englein spielten mit ihm. Als es nun vierzehn Jahr alt geworden war, rief es einmal die Jungfrau Maria zu sich, und sprach »liebes Kind, ich habe eine große Reise vor, da nimm die Schlüssel zu den dreizehn Thüren des Himmelreichs in Verwahrung: zwölf davon darfst du davon aufschließen, und die Herrlichkeiten darin betrachten, aber die dreizehnte, diewozu dieser kleine Schlüssel öffngehört, die ist dir verboten,: und hüte dich daß du sie nicht aufschließest, sonst wirst du unglücklich.« Das Mädchen versprach ihr gehorsam zu sein, und als nun die Jungfrau Maria weg war, fieng esie an und besah die Wohnungen des Himmelreichs: jeden Tag schloß es eine auf, bis die zwölfe herum waren. In jeder aber saß ein Apostel, und war svon vigroßelm Glanz umhgerben, und es sfrein Lebutage solich über all die Pracht und Herrlichkeit nicht gesehen hatte: und es freute sich darüber, und die Englein, die es immer begleiteten, freuten sich mit ihm. Nun war nur noch die verbotene Thür allein noch übrig, da empfand es eine große Lust zu wissen was dahinter verborgen wäre, und sprach zu den Englein »ganz aufmachen will ich sie nicht, und will aberuch nicht hinein gehen, aber isch will sien aufschließen, damit wir ein wenig durch den Ritz sehen.« »Ach nein,« sagten die Englein, »das wäre Sünde: die Jungfrau Maria hats verboten, und es könnte leicht dein Unglück werden.« Da schwieg es still, aber die Lust und NBeugierde in seinem Herzen schwieg nicht still, sondern nagte und pickte ordentlich daran, und ließ ihm keine Ruhe. Und als die Englein einmal walle hinausggegangen waren, dachte es »nun bin ich ganz allein, wund könnter hinein gucken, es weiß ehts dja niemand, uwendn ichols thue Es suchte den Schlüssel. Uheraus und als es ihn gin deholtr hHattnd hielt, steckte es ihn auch in das Schlüssellochß, und als es ihn hinein gesteckt hatte, drehte es auch um. Da sprang die Thüre auf, und es sah da die Dreieinigkeit im Feuer und Glanz dsitzen. DreEs blieb einigk Weilchen stehen und betrachtete alles mitz Erstaunen, undann rührte eins klein wenig mit dem Finger an den Glanz, da ward der Finger ganz golden. DAlsbald wempfarnd es eihmne gewaltige Angst, und es schlug die Thüre heftig zu, und lief fort. Die Angst wollte auch nicht wieder weichen, es mochte anfangen was es wollte, und das Herz klopfte in einem fort und wollte nicht ruhig werden: auch das Gold blieb an dem Finger, und gieng nicht ab, es mochte waschen und reiben so viel es wollte.

NGachr wenigencht Tlangen, so kam die Jungfrau Maria von ihrer Reise zurück,. Sie rief das Mädchen zu sich, und forderte ihm die Himmelsschlüssel wieder ab. IndemAls es den Bund hinreichte, blickte esihm die Jungfrau ain die Augen, und sprach »hast du auch nicht die dreizehnte Thüre geöffnet?« »Nein« antwortete es. Da legte sie ihre Hand auf sein Herz, fühlte wie es klopfte und klopfte, und merkte wohl daß es ihr Gebot übertreten, und die Thüre aufgeschlossen hatte. Da sprach sie noch einmal »hast du es gewißs nicht gethan?« »Nein« sagte das Mädchen zum zweitenmal. Da erblickte sie den Finger, der von der Berührung des himmlischen Feuers golden geworden war, undsah wußteohl nun gewiß daß es geschulündigt whar,tte und sprach zum drittenmal »hast du es nicht gethan?« »Nein« sagte das Mädchen zum drittenmal. Da sprach die Jungfrau Maria »du hast mir nicht gehorcht, und hast noch dazu gelogen, du bist nicht mehr würdig im Himmel zu sein.«

Da versank das Mädchen in einen tiefen Schlaf, und als es erwachte, lag es unten auf der Erde, mitten in einer Wildnis. Es wollte rufen, aber es konnte keinen Laut hervorbringen:. eEs sprang auf, und wollte fortlaufen, aber wo es sich hinwendete, übimmerall ward es von dichtemn GDornhebüschken zurück gehalten, dasie es nicht durchbrechen konnte. In dem Kre Eißnöde, in welchem es eingeschlossen war, stand ein alter hohler Baum, das mußter diseinte ihm als Wohnung sein. Da krinoch esc hlinefin, wesnn die Nacht kam, und schlief darin, und wenn es stürmte und regnete, fand es darin Schutz: aber es war ein jämmerliches Leben, und wenn es daran dachte, wie es im Himmel so schön gewesen war, und die Engel mit ihm gespielt hatten, so weinte es bitterlich. Wurzeln und Waldbeeren waren seine einzige Nahrung, die suchte es sich, so weit es kommen konnte. Im Herbst sammelte es die herabgefallenen Nüsse und Blätter des Baumes, und trug sie in die Höhle, undie Nüsse waren im Winter seine Speise unda wenn sSchneite und frEis kam, so kroch es, bwie ein arg mes sThierchen in darie Blätter, daß es nicht fror. AuNicht vlange, so zerdarbissen seine Kleider, und fiel ein ihmStück nab,ch da mußtem es sich ian die Blättern vom Leinb hüllenrab. Sobald dann die Sonne wieder warm schien, gieng es heraus, und setzte sich vor den Baum, und seine langen Haare bedeckten es von allen Seiten wie ein Mantel. So saß es lein Jahr ngach dem Zandeit,rn und fühlte den Jammer und das Elend der Welt.

Einmal, zals die Bäurme Fwiederühl ing friszcheim Grün standen, jagte der König des Landes in dem Wald, und verfolgte ein WildReh, und weil es in das Gebüsch geflohen war, das den hohWalen Bdplaumtz umeinschloß, stieg er abvom Pferd, riß das Gestrüppe vonaus einander, und hieb sich mit seinem Schwert einen Weg. Als er enundlich hindurch gedrungen war, sah esr unter dem Baum ein wunderschönes Mädchen sitzen, das saß da und war von seinem goldenen Haar bis zu den Fußzehen bedeckt war. Er stand still und betrachtete es voll Erstaunen, dann redete er es an und sprach »wier bist du? warum sintzest du hier Einö der gekommeEinöde?« Es schwiegab aber stkeillne Antwort, denn es konnte seinen Mund nicht aufthun. Der König sprach weiter »willst du mit mir auf mein Schloß gehen?« Da nickte es bloßnur ein wenig mit dem Kopf. Der König nahm es auf seinen Arm, trug es auf sein Pferd, und führitt mit ihm heim, und als er auf das königlichei Schloß kam, woließ er ihm schöne Kleider anziehen ließ, und gab ihm alles im Überfluß gab. Und ob es gleich nicht sprechen konnte, so war es doch so schön und holidseblichg, daß er es von Herzen lieb gewann, und esich midauerte nichmt lange, da vermählte er sich mit ihm.

Als etwa ein Jahr verflossen war, brachte die Königin einen Sohn zur Welt. Darauf in der Nacht, wo sie allein in ihrem Bette lag, erschien ihr die Jungfrau Maria, und sprach »willst du nun die Wahrheit sagen, und gestehen daß du die verbotene Thür aufgeschlossen hast, so will ich deinen Mund öffnen, und dir die Sprache wieder geben: verharrst du aber in der Sünde, und leugnest hartnäckig, so nehm ich dein neugebornes Kind mit mir.« Da war der Königin verliehen zu antworten, sie blieb aber verstockt und sprach »nein, ich habe die verbotene Thür nicht aufgeöffnemacht,« und die Jungfrau Maria nahm das neugeborene Kind ihr aus demn Arme,n und verschwand damit. Am andern Morgen, als das Kind nicht zu finden war, gieng ein Gemurmel unter den Leuten, die Königin wäre eine Menschenfresserin, und hätte ihr eigenes Kind umgebracht. Sie hörte alles, und konnte nichts dagegen sagen, der König aber hawolltte sies zu lniebcht als daß ers glauben weil er sie so llieb hatte.

Nach einem Jahr gebar die Königin wieder einen Sohn,. da trat iIn der Nacht trat auch wieder die Jungfrau Maria vorzu sihr he,rein und sprach »willst du nun gestehen daß du die verbotene Thüre geöffnet hast, so will ich dir dein Kind wiedergeben, und deinen MZundge lösen: verharrst du aber in der Sünde, und leugnest, so nehme ich auch dieses neugeborne mit mir.« Da sprach die Königin wiederum »nein, ich habe die verbotene Thür nicht geöffnet,« und die Jungfrau nahm ihr das Kind aus den Armen weg und mit sich in den Himmel. Am Morgen, als die Leute hörten daß das Kind abermals verschwunden seiwar, sagten sdie Leute ganz laut die Königin hätte es gvefresschlungen, und des Königs Räthe verlangten daß sie sollte gerichtet werden. Der König aber hatte sie so lieb daß er es nicht glauben wollte, und befahl den Räthen bei Leibes- und Lebensstrafe nichts mehr darüber zu sprechen.

Im drinächstten Jahre gebar die Königin ein schönes Töchterlein, da erschien ihr azuchm wiederittenmal Nachts die Jungfrau Maria, und sprach »folge mir.« Und sSie nahm sie bei der Hand, und führte sie in den Himmel, und zeigte ihr da ihre beiden ältesten Kinder, die lachten sie an, und spielten mit der Weltkugel. Und aAls sich die Königin darüber freuete, sprach die Jungfrau Maria »willst duein Herz nuoch nicht erweicht? wenn du eingestehenst daß du die verbotene Thür geöffnet hast, so will ich dir deine beiden Söhnlein zurück geben.« DAber die Königin antwortete zum drittenmal »nein, ich habe die verbotene Thür nicht geöffnet.« Da ließ sie die Jungfrau wieder zur Erde hinerabsinken, und nahm ihr auch das dritte Kind.

Am andern Morgen, als es ruchbar ward, riefen alle Leute laut »die Königin ist eine Menschenfresserin, sie muß verurtheilt werden!,« und der König konnte seine Räthe nicht mehr zurückweisen. Es wuarde ein Gericht über sie gehalten, und weil sie nicht antworten und sich nicht vertheidigen konnte, ward sie verurtheilt auf dem Scheiterhaufen zu sterben. Das Holz wurde zusammengetragen, und als sie nun an deinen Pfahl festgebunden war, und das Feuer rings umher zu brennen anfieng, da wschmolz das harte Eis des Stolzes und ihr Herz ward von Reue bewegt, und sie dachte »könnt ich nur noch vor meinem Tode gestehen daß ich die Thür geöffnet habe,« unda kam ihr die Stimme daß sie laut ausrief »ja, Maria, ich habe es gethan!« Und wie der Gedanke in ihr Herz klsbam, lda fieng der Himmel an zu regnen, und löschte die Feuerflammen, und über ihr brach ein Licht hervor, und die Jungfrau Maria kam herab, und hatte die beiden Söhnlein zu ihren Seiten, und das neu geborne Töchterlein auf dem Arm. Sie sprach freundlich zu ihr »wer seine Sünde gbestrehut und beringeusteht, dem ist sie vergeben,« und reichte ihr die drei Kinder, löste ihr dien MZundge, und gab ihr Glück für das ganze Leben.


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