Der Wolf und die sieben jungen Geislein

Vergleich der Fassungen von 1812 und 1819

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 1. Fassung von 1812 des Märchens "Der Wolf und die sieben jungen Geislein" (KHM 5) aus dem ersten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 2. Fassung von 1819.

Eine Geis hatte sieben Jjunge Geislein, die sie garecht mütterlich lieb hatte und sorgfältig vor dem Wolf hütete. Eines Tags, als sie ausgehen mußte, Futter zu holen, rief sie alle zusammen und sagte: »liebe Kinder, ich muß ausgehen und Futter holen, wahrt euch vor dem Wolf und laßt ihn nicht herein,; gebt auch Acht, denn er verstellt sich oft, aber an seiner rauhen Stimme und an seinen schwarzen Pfoten könnt ihr ihn erkennen; istet euch, wenn er erst einmal im Haus iste, so frißt er euch alle mitein Haut unde Haar.« DNicht lange darauf gingals sie fort, bweggegaldngen waber kam auch schon der Wolf vor die Hausthüre und rief mit seiner rauhen Stimme: »liebe Kinder, macht mir auf, ich bin eure Mutter und hab’ euch schöne Sachen mitgebracht.« Die sieben Geiserchen aber sprachen: »unsere Mutter bist du nicht, die hat eine feine liebliche Stimme, deine Stimme aber ist rauh, du bist der Wolf, und wir machen dir nicht auf.« Der Wolf aber besann sich auf eine List, ging fort zu einem Krämer und kaufte sich ein groß Stück Kreide, die aß er und machte seine Stimme fein damit. Darnach ging er wieder zu der sieben Geislein Hausthüre und rief mit feiner Stimme: »liebe Kinder, laßt mich ein, ich bin eure Mutter, jedes von euch soll etwas haben.« Er hatte aber seine Pfote in das Fenster gelegt, das sahen die sieben Geiserchen und sprachen: »unsere Mutter bist du nicht, die hat keinen schwarzen Fuß, wie du; du bist der Wolf, und wier machen dir nicht auf.« Der Wolf ging fort zu einem Bäcker und sprach: »Bäcker, bestreich mir meine Pfote mit frischem Teig,« und als das gethan war, ging er zum Müller und sprach: »Müller, streu mir sfein weißes Mehl auf meine Pfote.« Der Müller sagwollte neincht. »Wenn du es nicht thust, sprach der Wolf, so freß ich dich.« Da mußtehat es der Müller thauns Furcht.

DaraNufn ging der Wolf wieder vor der sieben Geiserchen Hausthüre und sagte: »liebe Kinder, laßt mich ein, ich bin eure Mutter, jedes von euch soll etwas geschenkt kriegen.« Die sieben Geiserchen wollten erst die Pfote sehen, und wie sie sahen, daß sie schneeweiß war und weil sie den Wolf so fein sprechen hörten, glaubten sie, es wäre ihre Mutter und machten die Thüre auf, und der Wolf kam herein. Wie sie iaber sahen, abwer es wark, wie erschrackennt sie da un,d versteckten sie sich geschwind, so gut es ging, das eine unter den Tisch, das zweite ins Bett, das dritte in den Ofen, das vierte in die Küche, das fünfte in den Schrank, das sechste unter eine große Schüssel;, das siebente in die Wanduhr. Aber der Wolf fand sie alle und verschluckte sie, außer das jüngste in der Wanduhr, das blieb am Leben.

Wie deDarauf, Woalfs er seine Lust gebüßt, ging er fort, b.

Bald darauf kam die Mutter nalch Haus. Die Hausthüre Gstand offen, Tisch, Stuhl und Bänke waren umgeworfen, die Schüsseln Hin der Küche zerbrochen, die Decke und die Kissen aus. Wdem Bett gezogen: was für ein Jammer! dDer Wolf war da gewesen und hatte ihre lieben Kinder gefressen. S»Ach! meine glausiebten sGeiserchen allesind todt!« rief sie in ihrer Traurigkeit, da sprang das jüngste aus der Wanduhr und sagte: »eins lebt noch, liebe Mutter« und erzählte ihr, wie das Unglück gekommen war.

Der Wolf aber, wnachdeilm er sich valso wohllgefressethan, satt und müd war, hatte sich auf eine grüne Wiese gegangen, hatte sich in den Sonnenschein gelegt und war in einen tiefen Schlaf gefallen. Die alte Geis aber war klug und listig, dachte, darahin, obund her; sind denn meihrne Kindlerin nicht nochzu erretten! könnte,ndlich sagte dsie ganz verumgnügt zu dem jüngsten Geislein: »nimm Zwirn, Nadel und Scheere und folg’ mir nach.« DaraNufn gingen sdie beiden hinaus und fanden den Wolf schnarchend auf der Wiese liegen: »da liegt der garstige Wolf,« sagte sdie Mutter und betrachtete ihn von allen Seiten,« nachdem er zum Vieruhrenbrot meine sechs Kindlein hinuntergefressen hat, gieb mir einmal die Scheere her: »Aach! wenn sie noch lebendig in seinem Leibe wären!« Damit schnitt sie ihm den Bauch auf, und die sechs Geiserchen, die er in der Gier und Hast ganz verschluckt hatte, sprangen unversehrt heraus. SAch, was herzten sie hihre Mutter und waren froh, daß sie gaus dem dunkeln Gefängnicß befreit waren. Sie aber hieß sie hingehen und große, und schwere Wackersteine herbeitragen, damit füllmußten, sie dem Wolf den Leib füllen, und sie nähten ihn wieder zu,. Dann liefen sie alle fort, und versteckten sich hinter eine Hecke.

Als der Wolf ausgeschlafen hatte, so fühlt’ er es so schwer im Leib und sprach: »es rumpelt und pumpelt mir im Leib herum! es rumpelt und pumpelt mir im Leib herum! was ist das? ich hab’ nur sechs Geiserchen gegessen.« Er dachte, er wollt einen frischenr Trunk thun, wirdas mögt’ ir schmon helfen machte sich auf und suchte einen Brunnen,; aber wie er sich darüber bückte, konnte er sich vor der Schwere der Steine sich nicht mehr halten, und stürzte ins Wasser und ertrank. Wie das die sieben Geiserchen sahen, kamen sie herzu gelaufen, und tanzten vor Freude um den Brunnen.


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