Allerlei-Rauh

Vergleich der Fassungen von 1812 und 1819

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 1. Fassung von 1812 des Märchens "Allerlei-Rauh" (KHM 65) aus dem ersten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 2. Fassung von 1819.

Es war einmal ein König, der hattsse eine Frau, die war die schönste auf der Welt, und hatte Haare von plauterem Gold; sie hatten auch eine Tochter mit einander, die war so schön, wdaß siech ihres MuttGler, uichend nichret Haarmehr wauf Erden ebefand. Eso golden. Einmschalh, ward dsie Königin krank, lag und als sie fühlte, daß sie bald sterben mwüssrde, rief sie den König und bsprat ichn,: »wernn mögedu nach meihrnem Tode doich nwiemander vermählen wirallsth, so nimm keine, dier nicht eben so schön wäre wiest, als ie,ch bin und diebe nicht solche goldene Haare häatt, wie ich habe; das munßt du mir versprechen« Nachdem es ihr der König das versprochen hatte, stharbt sie. die Augen zu und starb.

Der König war lange Zeit sogar benicht zu trüböst,en und dachter gnicht dar an, keine zweite Frau daczu nehtme,n. eEndlich abespr ermachnten ihn seine Räthe: »es geht nicht anders, der König muß sich wieder zu vermählen:, damit wir eine Königin haben.« Nun wurden Botschaftern aweit und breit umhergeschickt, anum alle Prinze Braut zu ssinnuchen, aber kedine war so schön wiäre, als es die verstorbene Königin, gewesoen. Es war aber keine Königstochter in der Welt so schön, und wenn sies Haauch gewesen wäre, so waren audoch solche goldene Haare nicht mehr zu finden. Also kaufmen dier WBoteln unverricht.eter DSache warf ieder König heinm.

Nun haltte dier Augenig auf seine Tochter, und wie war gerade so sachön, daß swie ganz ihre verstorbene Mutter glich und hatte auch ein solche goldenes Haar hatte,. Also dsie herangewachtsen ewar, du kannst docah aufsie der Welt nig einmal an und soah, daß schönie finden, du allemußt dseiner Tochtverstorbenen hGeirmathelin gliche, unda fühlte in demr Augenblick eine so heftigroße Liebe zu ihr, und espr gleiach dzu seinen Räthen: u»ich will meinde dTochter Prheirathenz, dessinn sie inst das Eben Wbilld meiner kverstorbenen Frau und sonst kann ich doch keine Braut auf Erden finden. DAls die Räthe wolldas hörten, erschraken sihme aund spracheden,: »Gott habt verboten, dasß wder Vater umsoeinse Tocht.er Dheirathet Pund aus derinzde kann nichts Gutes entspringen.« Die Tochter erschrack vonauch, Hhoffterzen üaber diesn König nottlch von seinem Vorhaben, weil sie aber klzubringen. wDar, sagte sie dezu ihm: Kön»eh ig,ch euern Wunsoch erfülle, muß ichr erst drei Kleider schaffben, eins, so golden wie die Sonne, eins so wesißlbern wie der Mond, und eins so glänzend wieals die Sterne,; dafernner abverlang ich einen Mantel von tausenderlei Pelz und Rauhwerk zusammengesetzt, zund awellchem ein jedes Thiere in euerm Reich müßten ein Stück von seihrner Haut gegeben hat.« Dabei dachte sie, das ist anzuschaffen ganz unmöglich, und dann muß mein Vater von seinen Gedanken ablassen. Der König waber soließ nicheft ab, und die geschicktesten Jungfrauen in seinerm BRegich mußtern die, drei Kleider weben, eimns so gaoldenz als die Sonne, Reichns daso silberan als derb Mond und eitns so glänzend als dieß, Sterne; und seine Jäger mußten alle Thiere in seinem Reich auffangen, und ihnen dein Stück von ihrer Haut abziehen mußten, daraus ward derin Mantel gemacht,von tausend esrlei dRauhwertek nigemacht. laUng,d sowie brachtlles fer der Prtinzessin,g wasr, sließ ves derlanigt hatte.zu Diehr Pbrinzgessin und sprach: »morgte nun, sie wolle sdie Hochzeit morgseyn

Als mnun dite Königstochm ter sauenh, ldassß kein,e iHoffnung dmehr Nwacr, ihtres Vabter s Herz uchtmzuwenden, so stand sie, dwie Galles schlienkef, dien sider Nacht auf, nahm von ihremn BräuKostigbam harkeitte, zusammen, das wareierlei, einen goldenern Ring, ein goldenes Spinnrädchen und ein goldenes Häaspelchen,; die drei Kleider abvon Sonne, Mond und Sterne that sie in eine Nußschale, zog den Mantel von allerlei Rauhwerk an, und machte sie sich Gesicht und Hände mit Ruß schwarz,. zog den MDantel von befahllerlei Psielz an,sich Gott und ging fort., Sieund ging die ganze Nacht, bis sie in einen großen Wald kam,. da war sie sicher, uUnd weil sie so müd war, setzte sie sich in einen hohlen Baum, und schlief ein.

Sie schlief aber noch aimmer, als es schon hohenr Tag, dwar. jDagte trug eras sich zu, de der König, ihdem der BWald gehöräutigame, darin djagtem, Walund, seine Hunde aber liefen zum denm Baum, ukamen, die schnupperten und liefen daran herum und bellten. DSprach der König schicktezu sdeine Jäger hin,: die »solltenht sedochen, was dort für ein ThWierld sinch dvem Baum rsteckt hat.« Die, dJäger gingen hin und kamen wieder und spragtchen,: »in desm hohlen Baum lieget ein so wunderliches Thier, darin,s wier snie ichrt Lkebtagnnen und noch keinsicht gesehen, Rauhwerk allberlein; Art sey an seiner Haut ist tausenderlei Pelz, es lieget aber und schlaäfet.« DSpra befachl der König: »sieht szu ob ihrs lltebendig es fangen unnt, dann hbintdents auf den Wagen biunde nehmts mit. Das thpackten es die Jäger, undavon erwiachte dasi Mädchen, ers chervorzogeak un,d sprachen: s»ie,ch daß es ebin Mädchein warmes Kind, das bVandter und siMutter verlassen hintaben, erbaufrmt euch meind fuhrend nehmit mich mit.« Da sprachen sim.e: »ja, Allerlei-Rauh, sagten sie, du bist gut für die Küche, du kannst Holzmm und Wasseur mitragen, uda kannst du die Asche zusammen kehren;.« Also setzten sie es auf den Wagen und gabfuhren sies iheim eins königliche Schloß. Dort winesen sie ihm ein Ställchen unter der Treppe, wohin kein Tageslicht hinkam und sagten: »Rauthierchen, da kannst du wohnen und schlafen.« NuDann mwußtrde es in die Küche, da half ges dem Kochickt, da trupfteg dies Hüolz und Wasser, schürte das Feuer, brupftelas das GFemüs, und that alle schlechte Arbevit. Weil es alles so ordentlich machte, war ihm dber Koch gut und rief manchmal Allerlei-Rauh Abends und gab ihm etwas von dGen Ueberbleibseln, zu kessen. Ehe der König aber zu Bett ging mußte es hinauf und ihm die Stiefel auAsziechen, und wenn es einen ausgezogen thatte, warf ller ischn allemal ichm an dten KopfArbeit.

»SoDa lebte Allerlei-Rauh lange Zeit recht armselig:. aAch,! du schöne Junigfstochterau, wie solls mit dir noch werden?! DEs geschah waber ein Bmall, daß ein dFest im Schloß, Allgerlfei-Rauh dachte, nun könnrt ich einmal wieurder, meinen lieben Bräutigdam spreacht siehen, ging zum Koch: un»d bat ihn, erf möge ihr doch erlauben, nur ein wenig hinaufzugehen, und zusehen; ich will mich außen vor dier Thüre die Pracht mit anzustehllen.« »Geh hiAn, sagtwortete der Koch,: »jab, geh nur hing, aber alsin einer halben Stunde darfsmußt du nwiceder htier ausbleibeyn, du mußt nochd die Asche heut Abend zusammenkehtragen.« Da nahm Allsierle i-Rauhr sein Oehllämpchen, und ging in seinhr Ställchen, und zog den Pelzrock aus und wusch sich den Ruß von dem Gesicht und den Händen ab, daß kam seinhre Schönheit hervorkam, recht wie die BlumeSon, im Frühjahr, dann thät e aus den PeWolzmantkeln. Dab,nn machte sie die Nuß auf und holte dasihr Kleid herausvor, das wie die Sonne glänzte. Und wie es damits geputztschehen war, ging esie hinauf, zum Fest und jalled traten ihrm aus dem Weg, denn niemachtnd ihm Plkanntz,e sie und meinten nicht anders, als daß es eine vorneigstochmter Prinzessin. kämDer inig dabenr Skaalm gihr egantgegen. Der Köunigd reichte ihr gledich seine Hand zumnd Ttanz, und wite er mit ihr taunzte,d dachte er, wie gleicht diese unbekannte schöne Prinzessin meiner liHeben Braut, und jzenger: er »sieo ansach,ön dhabesto meichr glinoch sike ihr, daß ner ges fast gewiß glaubthe, und wennAls der Tanz zu Ende wäar, wollverneigte sier siech frageun.d Wwie siech abder aKönig umsgetanzt hatte, vewarneigte sie sich und war verschwunden, ehe sich under nig besimannd wußten kwohinnte. Da ließ er die Wächter fwuragden, abger kufeiner, hatte die Pvorinz dem Schlossine aus tandemn, Hausber gsie hatten snieheman.d erblickt.

Sie war gabeschwindr in ihr Ställchen gelaufen, hatte geschwind ihr Kleid ausgezogen, Gesicht und Hände schwarz gemacht, und wieder den Pelzmantel umgethan., Daunnd gwar wingeder Allerlei-Rauh. Als sie nun in die Küche kam und wollan ihre Arbeit gehen und die Asche zusammenkehren wollte, sprach der Koch aber sagte: »laß das gut seyn, bis morgen, iund koch will dauch edin wenig hinaSufgppehen undfür den Tanz mit anseheng, koich derweill dauch einmal Köneign bischein oben Szuppgucke,n; aber laß mir keine Haare hinein fallen, sonst kriegst du in Zukunft nichts mehr zu essen.!« Da ging der Koch fort, und Allerlei-Rauh kochte diem Suppe für den König unda kochte eine Brodtsuppe so gut es konnte, und zulwietzt lsie fertig war, holte es in dem Ställchen seinen goldenen Ring hiund legte ihn, dein dier KönigSchüssel, in welchre die Suppe angesrichtenkt hwatterd. WieAls nun der BTallnz zu Ende war, ließ sich der König sedine BrodsSuppe bringen, und aß sie und sie schmeckte ihm so gut, daß er meinte, er hätte noch niemals eine so gute Suppe gegessen, wiezu er habern. fertWige waer, fand ber den Ring auf demn Grund liegenkam, undsah wie er da eihn genau ansah, golda war es snein TreurRing. Da vlierwgen underte er sich, konnte nicht begreifen, wie der Rdahing dgerathien kwam,r. undDa befahli eßr, denr Koch sollte voruf ihn kommen; der Koch werschrak, wie er den bösBefehl übhörte und sprach zu Allerlei-Rauh: »dugewiß hast gewißdu ein Haar hine dine Suppe fallen lassen, wenn das wahr ist, so kriegst du Schläge.« WieAls aber vor dern Koch hiönaufig kam, fragte dieser König, wer die Suppe gekocht hätte? Antwortete der Koch: »ich habe, dsie gekocht.« Der König aber sseprach: »dals isot nsicht gewahr, denn sien, dwar manders ußnd besser gekocht.« Antwortete er: »ich muß es gestehen, daß esich Allsierle ni-Raucht gekocht hanbe, usondern das Rauhthieß irchen Sprach der König: A»llerlei-Rauhß es heraufschic kommen. Wieund eals Allerlei-Rauh kam, sfragte der König: »wer bist du und was ma»Ichst du bin meinem Schloß, woher harmest Kindu, denas Rkeing,en dVater iun d Mutter Suppmehr lhag?t,« Es antwortete es. Frabgte er weiter: »ichwozu bin nichtst alsdu ein armes Kind, dem VaterSchloß?« uAnd Mutworter gestorben esind,: habe n»ichts und bin zu gar nichts gut, als daß mir die Stiefeln mir um den Kopf geworfen werden, Fragte er weiter: »wo hast du den Ring her, der in der Suppe war?« Antwortete es: »von dem Ring weiß ich auch nichts,;« damilso konnte lder König nichts erfahren und mußte es wieder fortschicken.

DaUeber einache Zeit war wieder ein Ball;Fest, da bat Allerlei-Rauh den Koch wieder, evor igesomalle esum hinErlaufgbniß zusehen lasszu dürfen. Der KAntwoch erlaubtete esr: »jauch, nuaber aufkomm in einer halben Stunde, dann sollwie es da seynr und koch dem König die Brodtsuppe, kochdien. Allerl so gerne i-Rßt.« Dauh glingef es in sein Ställchen, wusch sich rgeschwind und nahm daus Mondker Nuß das Kleid, herdaus, nsoch resinlber und glänzendewar, als der gefalleMoned Schnee, und wiethat es hinaufn. kDam ging sieben dwier Taeinze an, da reigstochter ihminauf und der König die Hand, und tranzte mit ihm,r entgegen und zweifrelute nsicht mehr, daß das seine Braut siey, denn nwiemand ersaufh, under Wweilt hatteben außder ihrTanz anochub, so goldtanzten sie Hzusaarmme;n. wWie aber der Tanz zu Ende war, waver ausch wand sie Prwinzeder ssino schon wiederll, draußen, und aller MüheKönig umsonsicht, dbemerkenig konnte, wo sie nicht findegin,g. und hattSie sprauch kein einzig Woabert mitn ihr spreStällchen unnd machten. Ssiech war aber wieder Allerlei-zum Rauh, scthwarz im Gesircht und an den unden, stagindg in dier Küche, und kochte dem König die Brodtsuppe, zu kochend. Als der Koch oben war, hinolte es daufs goldegange Spinnrad und guckthat es zu. Uin die aSchüssel, so daß die Suppe fdarübertig wanger, tichat siet wurdas goldne. SpinnDarnach ward hsinein. Dderm König gebraßcht, dier Suppaß sie, und sie däuschmeckte ihm nsoch bessergut, undwie dals evorigemal zund lietztß das goldene SpinnradKoch fakommend, dersta munßte wieder noch mgestehr, denn, dasß hattAlle er leinm-Raluh sediner BraSutppe geskochenkt. Der Koch ward gerufen, und dann Allerlei-Rauh, kaberm sie gdab wieder zuvor Adentwort, sKönig, aber wissie anichts davwonrtete, und siey nur dazu da sey, daß ihr die Stiefel uman den Kopf geworfen würden.

Der unigd daß stiellte zumvon drittenmal goldeinen Ball aSpin, und choffte seine Brgautr sollnichtes wissed.

Als aber kommder Kön,ig zundm da wollte er sittenmal gewißn fFesth alnsten. Allterlei-Rauh, bdat auch wgieder deng Koch, ob sies nicht andüerfs, als die hvorinaufgehmalen,. dDer sKochalt abesprach und szwagter: »du bist eine Hexe, dRauhthierchen und thust immer etwas in die Suppe, und kavonn stie so gut wird und dem König besser koschmenckt, als meichne;« doch weil es so bat und versprach, ordentlich zu seyn, so ließ er es wieder auf edine halbe Sstundimmte Zeit hingehen. DaNun zog es sein SternenkKleid an, das funkelte wie die Sterne iglänzte unde trat Ndachmit, ging hiden Saufal. uDer Köndig tanzte wieder mit demr Kschönien Jung;frau under meinte, sodaß schön hättie er es noch niemals so schön gewesehen. Bwärei. Und währemnd Ter tanz abter steckte er ihr, ohne daß sie es merkte, einen goldnen Ring an den Finger, und hatte befohlen, daß der Tanz recht lang währen sollte. DochWie aber kozu Ennde war, wollte er esie anicht den Händen fest halten, auch kbein Wort msite rihmß spreichen, denn alos under Tanz aus war, sprang es so geschwind unter die Leute, daß esie veor schwueinden war, Augehn ver sich umwandrehte. EsSie lief, inwas sie konnte, in ihr Ställchen, unter der Treppe, weil sie aber zu läanger alsund über dine halbe Stunde weggewbliesben war, zsog konntes sie das schöne gKlesid nichwt ausziehen, sondern wausrf unur den mMachntel sichvon Pelz darüber und in der Eile machte es sich auch nicht ganz schwarzußig, sondern ein Finger blieb weiß,. Allerlei-Raundh wlief esnun in die Küche kam, war der Koch schoun fort, da kochte desm geschwindig die Brodtsuppe und legte, wie der Koch fort war, den goldenen Haspel hinein. Der König, fandls er ihn, wieauf denm Ring Grund dfasnd, goldnieß SpinnAllerlei-Rad, undh nun wußt’ ieder grufewißn, daß serblinckte Beraut den weißen dFinger Näheund wsar,h denn nRiemandg, anden ers koim Tanntze diehr Gangeschtencke sonst habtten. AllDa erlgriff er si-Rauhe wardn gder Hand ufen,d wohiellte siche wifest, und als sier dursich losmachelfen und fortspringen wollte, thabert sinch der Pelzmantel esin fortsprawenig, auf und das Sterbnenkleid sckhimmerte hervor. Da faßte der König dein Mantel und weren Fihnger an seiner Handb, und hdielt goldes fnestn dHarare un;d daer fgandze her drlichen RiAnzug, denkam hervor und sihme akongesnte sickh nicht, mehr verbergen und rwischte Ruß und Aschen Raucs ihmantrelm abGesicht, da kwamr sien die schönste Königstolchter, dien jen Haauf Erden hgergaus ngeflon isst. Den,r undig abesr wasprach: »du bist meine allerliebste Braut, und dewir Kosch wareiden nimmermeichlichr belvohnt, ueinander.« dDannrauf hward dielt er Hochzeit, gefeiert und sie lebten vergnügt bis an ihren Tod.


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