Allerleirauh

Vergleich der Fassungen von 1812 und 1837

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 1. Fassung von 1812 des Märchens "Allerleirauh" (KHM 65) aus dem ersten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 3. Fassung von 1837.

Es war einmal ein König, der hattsse eine Frau, die war die schönste auf der Welt, und hatte Haare von plauterem Gold;, sie hatten auch eine Tochter mit einander, dsie war so schön, wdaß siech ihres MuttGler, uichend nichret Haarmehr wauf Erden ebefand. Eso golden. Einmschalh, ward dsie Königin krank lag, und als sie fühlte, daß sie bald sterben mwüssrde, rief sie den König, und bsprat ichn, ‚wernn mögedu nach meihrnem Tode doich nwiemander vermählen wirallsth, so nimm keine, dier nicht eben so schön wäre wiest, als iech bin, und diebe nicht solche goldene Haare häatt, wie ich habe; das munßt du mir versprechen.‘ Nachdem es ihr der König das versprochen hatte, stharbt sie. die Augen zu und starb.

Der König war lange Zeit sogar benicht zu trübösten, und dachter gnicht dar an, keine zweite Frau daczu nehtme,n. eEndlich abespr ermachnten ihn seine Räte ‚es geht nicht anders, der König muß sich wieder zu vermählen:, damit wir eine Königin haben.‘ Nun wurden Botschaftern aweit und breit umhergeschickt, aein alle PBrinaut zeu ssinnuchen, aeber keine war so schön, wieals die verstorbene Königin, gewesoen gowar. Es war aber keine in der Welt so schön, und wenn sies Haauch gewesen wäre, so waren audoch solche goldene Haare nicht mehr zu finden. Also kaufmen dier WBoteln unverricht.eter DSache warf ieder König heinm.

Nun haltte dier Augenig auf seine Tochter, und wie war gerade so sachön, daß swie ganz ihre verstorbene Mutter, glich und hatte auch ein solche goldenes Haare. Als sie herattn gewachsen war, so dacht sie der König einmal an, dund ksah daß sie in allem seiner verst dorbenen Gemahlin ähnlich waufr; da fühlte er Weline heftige nLiemabe zu ihr, und soer sprachön fzu seinden, du mußten d‚ich will meine Tochter heirathen, undenn fühltsie inst demas AugEbenblickld meiner versto große Liebenen zu ihFrau, und ersonst glekann ich doch keine Brauthen aundf Erdern Prfinzden.‘ Alss dine Räthe das hörtein, erschracken Wsillen kund sprachen ‚Gott hat. Diverbothen wolldaß der Vater seine Tochtesr heirathme, und ausre den, aber Sündase wkarnn nichts Gumteso enstspringen. Die PrinzTochtessinr erschrack vonauch, Hhoffterzen üaber diesn König vottlon seinem Vorhaben, weilnoch sie aber klzubringen. wDar, sagte sie dezu ihm Kön‚eh ig,ch euren Wunsoch erfülle, muß ichr erst drei Kleider schaffben, eins so golden wie die Sonne, eins so wesißlbern wie der Mond, und eins so glänzend wieals die Sterne,; dafernner abverlang ich einen Mantel von tausenderlei Pelz und Rauhwerk zusammengesetzt, und allein jedes Thiere in euerm Reich müußten ein Stück von seihrner Haut dazu gegeben haben. DSie dachte aber K‚das ist anzuschaffen ganz unmöglich, und dann muß meign wVater svon hseftignen iGedanken ablassein.‘ Der BegKönig aberd ließ nicht ab, und dier geschimcktesten Jungfrauenz in seinem Reich mußten daie drei Kleider weben, eins so golden als die Sonne, eins so silbern als derb Mond, und eitns so glänzend als dieß, Sterne; und seine Jäger mußten alle Thiere in seinem Reich auffangen, und ihnen dein Stück von ihrer Haut abziehen mußten, daraus ward derin Mantel von tausenderlei Rauhwerk gemacht,. uUnd wies daulles ferte nichtg lwangr, so brachtließ ers der PKönig zu ihr brinzgessin, wasund sie veprlangt chatt ‚morge.n Dsoll die PrinHochzessint sagteyn.‘

Als nun, sdie wKönigstollchter sicah morgdaß keine Hoffnung mitehr war ihmres Vateras Herz umzuwenden, laso setan,d sie in der Nacht, abwier suchtalle sie die Geschlienkef, dieauf, sienahm von ihremn BräuKostigbam harkeitte, zusammen, das wareierlei, einen goldenern Ring, ein goldenes Spinnrädchen und ein goldenes Häaspelchen,; die drei Kleider abvon Sonne, Mond und Sternen, that sie in eine Nußschale, zog den Mantel von allerlei Rauhwerk an, und machte sie sich Gesicht und Hände mit Ruß schwarz,. zog den MDantel von befahllerlei Psielz ansich Gott, und gieng fort., Sieund gieng die ganze Nacht, bis sie in einen großen Wald kam,. da war sie sicher, uUnd weil sie so müde war, setzte sie sich in einen hohlen Baum, und schlief ein.

Sie schlief aber noch aimmer, als es schon hohenr Tag, dwar. jDagte trug eras sich zu, de der König, ihdem der BWald gehöräutigame, darin djagtem, Walund, seine Hunde aber liefen zum denm Baum, ukamen, die schnupperten und liefen daran herum und bellten. DSprach der König schicktezu sdeine Jäger hin, die solltenht sedochen, was dort für ein ThWierld sinch dvem Baum rsteck[t] hat.‘ Die, dJäger giengen hin, und kamen wieder, und spragtchen, ‚in desm hohlen Baum lieget ein so wunderliches Thier, darin,s wier snie ichrt Lkebtagnnen und noch keinsicht gesehen, Rauhwerk allberlein; Art sey an seiner Haut, ist tausenderlei Pelz; es lieget aber und schlaäfet. DSpra befachl der König sieht szu ob ihrs lltebendig es fangen unnt, dann hbintdents auf den Wagen, biunden. Danehmts mithaten.‘ Als die Jäger, und wie asie Mädchesn hpacktervorzogen, serwachten esi, erschrack, und riesf eihnen Mädzu ‚ich bin ein warmes Kind, das bVandter und siMutter verlassen hintaben, erbaufrmt euch meind, fuhrend nehmit mich mit.‘ Da sprachen sim.e » Allerlei-Rrauh, sagten sie, du bist gut für die Küche, du kannst Holzmm und Wasseur mitragen, uda kannst du die Asche zusammen kehren.‘ Also setzten sie es auf den Wagen, und gabfuhren sies iheim eins königliche Schloß. Dort winesen sie ihm ein Ställchen an unter der Treppe, wohin kein Tageslicht hinkam:, »und sagten ‚Rauhthierchen, da kannst du wohnen und schlafen.« NuDann mwußtrde es in die Küche, da half ges dem Kochickt, da trupfteg dies Hüolz und Wasser, schürte das Feuer, brupftelas das GFemüs, und that alle schlechte Arbevit. Weil es alles so ordentlich machte, war ihm dber Koch gut und rief manchmal Allerlei-Rauh Abends und gab ihm etwas von dGen Ueberbleibseln, zu kessen. Ehe der König aber zu Bett ging mußte es hinauf und ihm die Stiefel auAsziechen, und wenn es einen ausgezogen thatte, warf ller ischn allemal ichm an dten KopfArbeit.

»SoDa lebte Allerlei-Rrauh lange Zeit recht armselig:. aAch, du schöne Junigfstochterau, wie solls mit dir noch werden?! DEs geschah waber ein Bmall, daß ein dFest im Schloß, Allgerlfei-Rauh dachte, nun könnrt ich einmal wieurder, meinen lieben Bräutigdam spreacht siehen, ging zum Koch und bat ihn, erf möge ihr doch erlauben, nur ein wenig hinaufzu gehen, umnd vorzu dser Thüren; die Pracht will mitch anzusßehen »Gvor dieh Thin,üre sagtellen.‘ Antwortete der Koch, ‚jab, geh nur hing, aber alsin einer halben Stunde darfsmußt du nwiceder htier ausbleibeyn, du mußt nochd die Asche heut Abend zusammenkehtragen.« Da nahm Allsierle i-Rauhr sein Oehllämpchen, und gieng in seinhr Ställchen, und zog den Pelzrock aus, und wusch sich den Ruß von dem Gesicht und den Händen ab, daß kam seinhre Schönheit hervorkam, renicht anders als wie dier Bhelumlen, im FrühjTahr,g dannus tschät warzesn dWolken Phelzrvor komanmtel. Dab,nn machte sie die Nuß auf, und holte dasihr Kleid herausvor, das wie die Sonne glänzte. Und wie es damits geputztschehen war, gieng esie hinauf zum Fest, und jalled traten ihrm aus dem Weg, denn niemachtnd ihm Plkanntze sie, und meinten nicht anders, als daß es eine vorneigstochmter Prinzessin. kämDer inig dabenr Skaalm gihr egantgegen., Der Köunigd reichte ihr gledich seine Hand zum Tanz, und witanzte er mit ihr, taunzte,d dachte er, wien glseicht dinesem unbHekanntrzen so schöne Prinzhabessin meiner lieben BraAut, und je länger er sie ansah, destno mehr glich sike ihr, daß ner ges fast gewiß glaubthe, und.‘ wennAls der Tanz zu Ende wäar, wollverneigte sier siech, frageun.d Wwie siech abder aKönig umsgetanzt hatte, vewarneigte sie sich und war verschwunden, ehe sich under nig besimannd wußten kwohinnte. Da ließ er die Wächter fwuragden, abger kufeiner, hatte die Pvorinz dem Schlossine aus tandemn, Hausber gsie hatten snieheman.d erblickt.

Sie war gabeschwindr in ihr Ställchen gelaufen, hatte geschwind ihr Kleid ausgezogen, Gesicht und Hände schwarz gemacht, und wieder den Pelzmantel umgethan., Daunnd gwar wingeder Allerleirauh. Als sie nun in die Küche kam, und wollan ihre Arbeit gehen und die Asche zusammenkehren wollte, sprach der Koch aber sagte: »laß das gut seyn bis morgen, iund koche wmillr dauch edin wenig hinaSufgppehen undfür den Tanz mit anseheng, koich derweill dauch einmal Köneign bischein oben Szupp gucke,n: aber laß mir keine Haare hineinfallen, sonst kriegst du in Zukunft nichts mehr zu essen.« Da gieng der Koch fort, und Allerlei-Rrauh kochte diem Suppe für den König, unda kochte eine Brodtsuppe so gut es konnte, und zulwietzt lsie fertig war, holte es in dem Ställchen seinen goldenen Ring, hiund legte ihn, dein dier KönigSchüssel, in welchre die Suppe angesrichtenkt hwatterd. WieAls nun der BTallnz zu Ende war, ließ sich der König sedine BrodsSuppe bringen, und aß sie, und sie schmeckte ihm so gut, daß er meinte, er hätte noch niemals eine besosere gSutppe gegessen, wiezu er habern. fertWige waer, fand ber den Ring auf demn Grund liegenkam, undsah wie er da eihn genau ansah, golda war es snein TreurRing. Da vlierwgen, underte er sich, konnte nicht begreifen, wie der Rdahing dgerathien kwam,r. undDa befahli eßr denr Koch sollte voruf ihn kommen; der Koch werschrack, wie er den bösBefehl übhörte, und sprach zu Allerlei-Rrauh: »du‚gewiß hast gewißdu ein Haar hine dine Suppe fallen lassen,; wenn das wahr ist, so kriegst du Schläge.« WieAls aber vor dern Koch hiönaufig kam, fragte dieser König, wer die Suppe gekocht hätte? Antwortete der Koch ‚ich habe sie gekocht.‘ Der König aber sprach ‚das ist nicht wahr, denn sie wäar anders und besser gekocht als sonst.‘ geAntwortesten, daer ‚ich mußte ers gestehen, daß esich Allsierle ni-Raucht gekocht hanbe, usondern das Rauhthieß irchen.‘ Sprach der König Allerlei-Rauhß es heraufschic kommen.;‘ Wieund eals Allerleirauh kam, sfragte der König: »wer bist du?‘ und was ma‚Ichst du bin meinem Schloß, woher harmest Kindu, denas Rkeing,en dVater iun d Mutter Suppmehr lhag?«t‘ Es antwortete es. Frabgte er: »weichter ‚wozu bin nichtst alsdu ein armes Kind, dem VaterSchloß?‘ uAnd Mutworter gestorben esind, habe nichts und bin zu gar nichts gut, als daß mir die Stiefeln mir um den Kopf geworfen werden,.‘ Fragte er weiter ‚wo hast du den Ring her, der in der Suppe war?‘ Antwortete es ‚von dem Ring weiß ich aunichts.‘ Also konnte der König nichts erfahren,« unda mit lief es wieder fortschicken.

DaUeber einache Zeit war wieder ein Ball;Fest, da bat Allerlei-Rrauh den Koch wieder, evor igesomalle esum hinErlaufgbnis zusehen lasszu dürfen. Der KAntwoch erlaubtete esr ‚jauch, nuaber aufkomm in einer halben Stunde, dann sollwie es da seynr, und koch dem König die Brodtsuppe, kochdien. Allerl so gerne i-Rßt.‘ Dauh glingef es in sein Ställchen, wusch sich rgeschwind, und nahm daus Mondker Nuß das Kleid, herdaus, nsoch resinlber und glänzendewar als der gefalleMone Schneed, und wiethat es hinaufn. kDam gieng sieben dwier Taeinze an, da reigstochter ihminauf, und der König die Hand, und tranzte mit ihmr entgegen, und zweifrelute nsicht mehr, daß das seine Braut siey, denn nwiemand ersaufh, under Wweilt hatteben außder ihrTanz anochub, so goldtanzten sie Hzusaarmme;n. wWie aber der Tanz zu Ende war, waver ausch wand sie Prwinzeder ssino schon wiederll draußen, und aller MüheKönig umsonsicht, dbemerkenig konnte wo sie nicht findgien,g. und hattSie sprauch kein einzig Woabert mitn ihr spreStällchen, unnd machten. Ssiech war aber wieder Allerlei-zum Rauh, scthwarz im Gesirchten, und an dgieng Händen, stand in dier Küche, und kochte dem König die Brodtsuppe, zu kochend. Als der Koch oben war, hinolte es daufs goldegange Spinnrad, und guckthat es zu. Uin die aSchüssel, so daß die Suppe fdarübertig wanger, tichat siet wurdas goldne. SpinnDarnach ward hsinein. Dderm König gebraßcht, dier Suppaß sie, und sie däuschmeckte ihm nsoch bgut, wie dasse vorigemal, und als ierß zuldetztn dasKoch gkoldmmene Spinnrad fand, dersta munßte wieder noch mgestehr, denn dasß hattAlle er leinmraluh sediner BraSutppe geschenkt. Der Kocht whard gberufen,. und dann Allerlei-Rrauh, kaberm sie gdab wieder zuvor Adentwort, sKönig, aber wissie anichtswortete davon,ß und siey nur dazu da sey, daß ihr die Stiefeln uman den Kopf geworfen würden.

Der, unigd daß stiellte zumvon drittenmal goldeinen Ball aSpin, und choffte seine Brgautr sollnichtes wisse.

Als der kommen,ig zundm da wollte er sittenmal gewißn fFesth alnsten. Allterlei-Rauh, bdat auch wgieder deng Koch, ob sies nicht andüerfs als die hvorinaufgehmalen,. dDer sKoch spraltch zwaber und sagte: »du bist eine Hexe, dRau hthierchen, und tust immer etwas in die Suppe, und kavonn stie so gut wird, und dem König besser koschmenckt als was ich koche;« doch weil es so bat und versprach, ordentlich zu seyn, so ließ er es wieder auf edine halbe Sstundimmte Zeit hingehen. DaNun zog es sein SternenkKleid an, das funkelte wie die Sterne iglänzte, unde trat Ndachmit, ging hiden Saufal. uDer Köndig tanzte wieder mit demr Kschönien Jung;frau, under meinte, sodaß schön hättie er es noch niemals so schön gewesehen. Bwärei. Und währemnd Ter tanz abter, steckte er ihr, ohne daß sie es merkte, einen goldnen Ring an den Finger, und hatte befohlen, daß der Tanz recht lang währen sollte. DochWie aber kozu Ennde war, wollte er esie anicht den Händen fest halten, auch kbein Wort msite rihmß spreichen, denn alos, under Tanz aus war, sprang es so geschwind unter die Leute, daß esie veor schwueinden war, Augehn ver sich umwandrehte. EsSie lief, inwas sie konnte, in ihr Ställchen, unter der Treppe, weil sie aber zu läanger alsund über dine halbe Stunde weggewbliesben war, zsog konntes sie das schöne gKlesid nichwt ausziehen, sondern wausrf unur den mMachntel sichvon Pelz darüber, und in der Eile machte sie sich auch nicht ganz schwarzußig, sondern ein Finger blieb weiß,. Allerleiraundh wlief esnun in die Küche kam, war der Koch schoun fort, da kochte desm geschwindig die Brodtsuppe, und legte, wie der Koch fort war, den goldenen Haspel hinein. Der König, fandls ihn, wier den Ring und dHas goldnpel Spinnrauf d,em Grunde fanund, wuließt’ Aller glewiß, draßuh sewineder Braut ifen, da er Nähblickte waer, denn weißen Fingemar, und sanh dersn koRing, dent er diem GTanzesc iher ankge sonsteckt habtten. AllDa erlgriff er si-Rauhe wardn gder Hand ufen,d wohiellte siche wifest, und als sier dursich losmachelfen und fortspringen wollte, thabert sinch der Pelzmantel esin fortsprawenig auf, und das Sterbnenkleid sckhimmerte hervor. Da faßte der König dein Mantel und weren Fihnger ab, und sedie goldenern Hand,are und hideltr ganzes fhest dararliche An;zug dkam fand hervor, und sie konnte Rsich nicht mehr verbergen, und wischte Ruß und Ascher aus ihrem angGesteickht, unda war siße dien Rauschmaönstel abKönigstochter, daie kamjen auf Erdien goldensehen Hwaare. hDeraus König abeflor ssen,prach undu ebist war smeine allerliebste Braut, und dewir Kosch wareiden nimmermeichlichr belvohnt, ueinander.‘ dDannrauf hward dielt er Hochzeit gefeiert, und sie lebten vergnügt bis an ihren Tod.


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