Aschenputtel

Vergleich der Fassungen von 1819 und 1837

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 2. Fassung von 1819 des Märchens "Aschenputtel" (KHM 21) aus dem zweiten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 3. Fassung von 1837.

Einem reichen Manne dem wurde seine Frau krank, und als sie fühlte, daß ihr Ende heran kam, rief sie ihr einziges Töchterlein zu sich ans Bett, und sprach: »liebes Kind, bleib fromm und gut, so wird dir der liebe Gott immer beistehen, und ich will vom Himmel herab auf dich herab blicken, und will um dich seyn.« Darauf that sie die Augen zu, und verschied. Das Mädchen gieng jeden Tag hinaus azuf ihrdem Grab,e der Mutter und weinte, und blieb fromm und gut. Der Schnee aber deckte ein weißes Tüchlein auf das Grab, und als die Sonne es wieder herabgezogen hatte, nahm sich der Mann eine andere Frau.

Die Frau hatte zwei Töchter, die sie mit ins Haus gebrachte, und die schön und weiß von Angesicht waren, aber garstig und schwarz von Herzen. Da gieng eine schlimme Zeit für das arme Stiefkind an. »Was wisoll das Gerschöpf Unnütz in den Stuben,« sprachen sie, »wer Brot essen will, muß es erst verdienen,: forthinaus mit der Küchenmagd.« DaSie nahmen ihm die Schwestern seine schönen Kleider weg, zogaben ihm einen grauen alten Kittel anzuziehen, und dann lachten sie es dann aus, und führten es in die Küche. NunDa mußte es so schwere Arbeit thun, früh vor Tag aufstehen, Wasser tragen, Feuer anmachen, kochen und waschen. DaObendrein thaten ihm die Schwestern alles ersinnliche Herzeleid an, verspotteten es, und schütteten ihm die Erbsen und Linsen in die Asche, so daß es sitzen und sie wieder auslesen mußte. Abends, wenn es sich müde wgearbeitet hatte, kam es in kein Bett, sondern mußte sich neben demn Heerd in die Asche legen. Und weil es darum immer staubig und schmutzig aussah, nannten sie es Aschenputtel.

Es trug sich zu, daß der Vater einmal in die Messe ziehen wollte, da fragte er die beiden Stieftöchter, was er ihnen mitbringen sollte? »Schöne Kleider,« sagte die eine, und »Perlen und Edelsteine« die zweite. »Nun, Aschenputtel,« sprach er, »was willst du haben?« »Vater, das erste Reis, das euch auf eurem Heimweg an den Hut stößt«, dantwos brtechte Asfür michenputtel ab.« Er kaufte nun für die beiden Stiefschwestern dischöne Kleider, Perlen und Edelsteine, und auf dem Rückweg, als er durch einen grünen Busch ritt, streifte ihmn ein Häaselreis, und stieß ihm den Hut ab. Da brach er das Reis ab, und nahm es mit. Als er nach Haus kam, gab er den Stieftöchtern, was sie sich gewünscht hatten, und dem Aschenputtel gab er das Reis von dem Haselbusch. Aschenputtel ndankte ihm es, gieng damit zu seiner Mutter Grab, und pflanzte das Reis darauf, und weinte so sehr, daß das Reis von seinen Thränen begoßssen ward. Es wuchs aber und ward ein schöner Baum. Aschenputtel gieng alle Tage dreimal darunter, weinte und betete, und allemal kam ein Vöglein auf den Baum, und das Vöglein gab ihm, was es sich wünschte.

Es begab sich aber, daß der König ein Fest anstellte, das drei Tage dauern sollte, damit sich sein Sohn eine Braut aussuchen kmönnchte. Die zwei Stiefschwestern waren auch dazu eingeladen, riefen Aschenputtel und sprachen: »nun kämm uns die Haare, bürste uns die Schuhe und schnalle uns die Schnallen, wir tanzen auf des Königs- Fest.« Das that Aschenputtel und weinte, weil es auch gern zum Tanz mitgegangen wär, und bat die Stiefmutter gar sehr, sie mögchte es ihm erlauben. »Du Aschenputtel,« sprach sie, »hast nichts am Leib, und hast keine Kleider, und kannst nicht tanzen, und willst zur Hochzeit!« Als es noch weiter bat, sprach sie endlich: »da habe ich will dir eine Schüssel Linsen in die Asche geschüttent, und wenn du die Linsen in zwei Stunden wieder ausgelesen hast, so sollst du mitgehen.« Nun schüttete sie ihm die Linsen in die Asche, Daber das Mädchen gieng vor die Hinterthüre nach dem Garten zu, und rief: »ihr zahmen Täubchen, ihr Turteltäubchen, all ihr Vöglein unter dem Himmel, kommt und helft mir lesen:

die guten ins Töpfchen,span> die schlechten ins Kröpfchen!« </blockquote> << /del>p class="fl">Da kamen zum Küchenfenster zwei weiße Täubchen herein, und darnach die Turteltäubchen, und endlich schwirrten und schwärmten alle Vögelein unter dem Himmel herein, und ließen sich um die Asche nieder. Und die Täubchen nickten mit demn Köpfchen, und fiengen an: pik, pik!, pik, pik!, und da fiengen die übrigen auch an pik, pik!, pik, pik!, und lasen alle guten Körnlein in die Schüssel. Wie eine Stunde herum war, waren sie schon fertig, und flogen alle wieder hinaus,. dDa brachte edas dchen die Schüssel der Stiefmutter, und freute sich, und glaubte, es dürfte nun mit auf die Hochzeit gehen zu dürfen. Aber sie sprach: »nein, du Aschenputtel, du hast keine Kleider und kannst nicht tanzen, du sollst nicht mitgehen.« Als es nun weinte, sprach sie: »wenn du mir zwei Schüsseln voll Linsen in einer Stunde aus der Asche rein lesen kannst, so sollst du mitgehen«, und dachte dabei, »das kann es nimmermehr.« Nun schüttete sie zwei Schüsseln Linsen in die Asche,; aber das Mädchen gieng vor die Hinterthüre nach dem Garten zu, und rief: »ihr zahmen Täubchen, ihr Turteltäubchen, all ihr Vöglein unter dem Himmel, kommt und helft mir lesen:
die guten ins Töpfchen,
span> die schlechten ins Kröpfchen!« </blockquote> << /del>p class="fl">Da kamen zum Küchenfenster zwei weiße Täubchen herein, und darnach die Turteltäubchen, und endlich schwirrten und schwärmten alle Vöglein unter dem Himmel herein, und ließen sich um die Asche nieder. Und die Täubchen nickten mit ihren Köpfchen, und fiengen an pik, pik!, pik, pik!, und da fiengen die übrigen auch an pik, pik!, pik, pik!, und lasen alle guten Körner in die Schüsseln. Und eh eine halbe Stunde herum war, waren sie schon fertig, und flogen alle wieder hinaus;. dDa brachte edas dchen der Stiefmutter die Schüsseln, und freute sich, und glaubte nun midürftgeh ens zmit auf dürfie Hochzeit gehen. Aber sie sprach: »es hilft dir alles nichts,: du kommst nicht mit, denn du hast keine Kleider und kannst nicht tanzen, und wir müßten uns nur schämen.« Darauf gieng sie mit ihren zwei Töchtern fort.

Als nun niemand mehr daheim war, gieng Aschenputtel zu seiner Mutter Grab unter den Haselbaum, und rief:

<blockquote> pan>»Bäumchen rüttel dich und schüttel dich!Dan> wirf Gold und Silber über mich!«
die guten ins Töpfchen,

Als nun niemand mehr daheim war, gieng Aschenputtel zu seiner Mutter Grab unter den Haselbaum, und rief:

da warf ihm der Vogel ein golden und silbern Kleid herunter, und mit Seide und Silber ausgestickte Pantoffeln. Das zog es das Kleid an, und gieng zur Hochzeit. IhrSeine Schwestern aber und die Stiefmutter kannten es nicht, und meinten es müßte eine fremdes Königsfräultochteinr seyn, so schön sah es in den reichen Kleidern aus. An Aschenputtel dachten sie gar nicht, und glaubten es läge daheim im Schmutz. Der Königssohn kam ihm entgegen und nahm es bei der Hand, und tanzte mit ihm. Er wollte auch mit sonst niemand tanzen, also daß er ihm die Hand nicht los ließ, und wenn ein anderer kam, es aufzufordern, sprach er: »das ist meine Tänzerin.«

Es tanzte bis es Abend war, da wollte es nun nach Haus gehen. Der Königssohn aber sprach: »ich gehe mit und begleite dich,« denn er wollte sehen, wem das schöne Mädchen angehörte. Sie entwischte ihm aber, und sprang in das Taubenhaus. Nun, wartete der Königssohn, bis der Vater kam, und sagte ihm, das fremde Mädchen wär in das Taubenhaus gesprungen. Da dachte er: »sollte es Aschenputtel seiyn«, und sie mußten ihm Axt und Hacken bringen, damit er das Taubenhaus entzwei schlagen konnte;: aber es war niemand darin. Und als sie ins Haus kamen, lag Aschenputtel in seinen schmutzigen Kleidern in der Asche, und sein trübes Oehllämpchen brannte im Schornstein.; Ddenn eAschenputtel war geschwind durch das Taubenhaus gesprungen und zu dem Haselbäumchen gegangen, da hatte es die schönen Kleider ausgethan und aufs Grab gelegt, und der Vogel hatte sie wieder weggenommen, esund dabernn hatte es sich in seinem grauen Kittelchen in die Küche zur Asche gesetzt.

Am andern Tag, als das Fest von neuem anhub, und die Eltern und Stiefschwestern wieder fort waren, gieng Aschenputtel zu dem Haselbaum und sprach:

da warfs der Vogel ein noch viel stolzeres Kleid herab, als am vorigen Tag. AUnd als es damit diesem Kleide auf dier Hochzeit kamerschien, erstaunte jedermann über seine Schönheit,: der Königssohn aber hatte schon auf es gewartet bis es kam, nahm es gleich bei der Hand, und tanzte nur allein mit ihm. Wenn die andern kamen und es aufforderten, sprach er: »das ist meine Tänzerin.« Als es nun Abend war, wollte es fort, und der Königssohn gieng mit, und wollte sehen, in welches Haus es gienge,: aber es sprang ihm fort und in den Garten hinter dem Haus. Darin stand ein schöner, großer Birnbaum voll herrlichem Obst, auf den stieg es gar behend, und der Königssohn wußte nicht, wo es hingekommen war. Er wartete aber, bis der Vater kam, und sprach zu ihm: »das fremde Mädchen ist mir entwischt, und ich glaube, daß es ist auf den Birnbaum gesprungen ist.« Der Vater dachte, »sollte es Aschenputtel seyn!«, und ließ sich die Axt holen, und hieb den Baum um, aber es war niemand darauf. Und als sie in die Küche kamen, lag Aschenputtel da in der Asche, wie gewöhnlich, denn es war auf der andern Seite vom Baum herabgesprungen, hatte dem Vogel auf dem Haselbäumchen die schönen Kleider wieder gebracht, und sein graues Kittelchen angezogen.

Am dritten Tag, als die Eltern und Schwestern dahinfort waren, gieng Aschenputtel wieder zu seiner Mutter Grab, und sprach zu dem Bäumchen:

Nun warf ihm der Vogel ein Kleid herab, das war so prächtig, wie es noch keins gehabt hatte, und die Pantoffel waren ganz golden. Als es zu der Hochzeit kam, wußten sie alle nicht, was sie vor Verwunderung sagen sollten, der Königssohn tanzte ganz allein mit ihm, und wenn es einer aufforderte, sprach er: »edas ist meine Tänzerin.«

Als es nun Abend war, wollte Aschenputtel fort, und der Königssohn wollte es begleiten, aber es entsprang ihm fort. Doch verlor es seinen linken ganz goldenen Pantoffel, denn der Königssohn hatte Pech auf die Treppe streichen lassen, und daran blieb er hängen. Nun nahm er den Schuh, und gieng am andern Tag damit zu dem Mann, und sagte: »die, wesolclte seine Gemahlin werden, an deren Fuß dieser goldene Schuh paße, die sollte seine Gemahlin werden.« Da freuten sich die beiden Schwestern, weil sie schöne Füße hatten. Die Aelteste gieng mit dem Schuh in die Kammer, und wollte ihn anprobieren, und die Mutter stand dabei. Aber sie konnte mit der großen Zehe nicht hineinkommen, und der Schuh war ihr zu klein, da reichte ihr die Mutter ein Messer, und sprach: »hau die Zehe ab, wann du Königin bist, so brauchst du nicht mehr zu Fuß zu gehen.« Das Mädchen hieb die Zehe ab, zwängte nun den SchFuhß hinein, und gieng zum Königssohn. Der nahm sie als seine Braut auf sein Pferd, und ritt mit ihr fort. Sie mußten aber an dem Haselbäumchen, das auf dem Grabe stand, vorbei, da saßen die zwei Täubchen drauf und riefen:

»Ruckem di guck! rucke di guck!Han> << /del>span>Belut ist im Schuck en class="c">(Schuh)n>, der Schuck rist zu klein, dife rechte Braut sitzt noch daheim!«

Er blickte nieder auf ihren Fuß, und sah, wie das Blut aus dem Schuh quoll, und an den weißen Strümpfen ganz roth heraufgestiegen war. Da wendete er sein Pferd, und brachte die falsche Braut wieder zurück. »Das ist auch nicht die rechte,« sprach er, »habt ihr keine andere Tochter?« »Nein,« sagte der Mann, »nur von meiner verstorbenen Frau ist noch ein kleines, garstiges Aschenputtel da, das kann aber nicht die Braut seyn.« Der Königssohn sprach, er sollt es heraufschicken, die Mutter aber antwortete: »ach nein, dasß ist viel zu schmutzig, das darf sich nicht sehen lassen.« Er aber wollte es aber durchaus haben, und Aschenputtel mußte gerufen werden. Da wusch es sich erst Hände und Angesicht rein, gieng dann hin und neigte sich vor dem Königssohn, der ihm sdeinen goldenen Schuh reichte. Nun streifte es den schweren Schuh vom linken Fuß ab, setzte diesen auf den goldenen Pantoffel, und drückte ein wenig, so stand es darin, als wär er ihm angegoßssen. Und als es sich aufbückte, erkannte er es im Angesicht und sprach: »das ist die rechte Braut!« Die Stiefmutter und die beiden Schwestern erschracken, und wurden bleich vor Aerger, aber aber nahm Aschenputtel aufs Pferd, und ritt mit ihm fort. Als sie an dem Haselbäumchen vorbei kamen, riefen die zwei weißen Täubchen:

Und als sie das gerufen hatten, kamen sie beide herab geflogen, und setzten sich dem Aschenputtel auf die Schultern, eine rechts, die andere links, und blieben da sitzen.

Als die Hochzeit mit dem Königssohn sollte gehalten werden, kamen die falschen Schwestern, wollten sich einschmeicheln, und Theil an seinem Glück nehmen. Als dies Brautleute nun zur Kirche giengen, war die älteste zur rechten, die jüngste zur linken Seite, da pickten die Tauben einer jeden das eine Auge aus,; hernach als sie heraus gieng, war die älteste zur linken, und die jüngste zur rechten, da pickten die Tauben einer jeden das andere Auge aus: und waren sie also für ihre Bosheit und Falschheit mit Blindheit auf ihr Lebtag gestraft.


Weitere Vergleiche von "Aschenputtel"