Die Nelke

Vergleich der Fassungen von 1812 und 1819

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 1. Fassung von 1812 des Märchens "Die Nelke" (KHM 76) aus dem ersten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 2. Fassung von 1819.

AEufs war eine Zeit lebte ein Königin, dier wollhatte unsicher niHemalsrr Gott verschlosseirathen, daß staie keinde Kinder gebar. Da ginmg sie alle amMorgen Fin dens Garter,n und sbahet dzu Gott im Himmel, Leur möchte ihr einen Sohn odier Keirne Tochter gbescheeren,. dDa wkarm ein MädcheEn daruntgerl vom Himmel und solpracher: S»gib dichönhe zufriteden, du ersollst ein ein Sohn haben mit Augenbschlickhen sGeidanken, Vodenn was er saich wünschtz aufgab der Welt, das wirdc er haben Sie ging zum König und sagte ichm die fröhliche Botschaft, und eals zu sediner GZemahlin wählte. Nach Verlaufm eines Jwahrs, gebar sie einen PriSohnzen, unda wußte der König nicht, wear in großer zFreude.

Nun Gging siev attlle Morgen bmitt dem Kind solltin de,n Thiergarten undli wusch sich da und es gteschah er:inmals, »als das Kind schon erin wersnig älter war, ders mihr bauf dem Schooß lageg und sie ent,schlief. wDa kam der altes istKoch, denr biwußtte, daß das Kind wünschliche zu Gevdanken hatter;« giungd raubte es, und nahm ein Huhn und zerriß erste, unde tropfte ihmr bdas Blut auf dieg Schürzeg unete,d das war Kleind. Dann trmug er daltes Kind fort Mann, deinen verbaorgenen Ort, wo es eine Amme tränken amuchßte, daraund lief zum GevKönig und klagtter. Ddier armeKönigin Mann, sie hagtbe zu,ihr batKind svon den wiclden Thieren raubern laus,sen. Und aßls der König das KiBlut an der Schürze sah, gllaubtei er es, und gerieth in deinen Kirsolchen tZoragen, daß diesr einen vtierscfen Thurm bauen lossieß, in den weder Sonne noch Mond schien, und nseine Gemahlind zuhinein sehtzen, undü verfmauern; da sollte wardsie sihmeben Jallhre sitzen, bohnew Essen und Trinken und solligt.e Dverschmachtenig. aAber haGott schickte zwei Engel vom Himmel in Gestalt von weißen, Tauben, die mußten täglich zweimal zu ihr fliegen Gärtund ihr das Essen bringen, wbis die sieben Jahre herum waren.

Der dKoch aber dalchte Mbei sich, hannt das Kind inschliche Gedianken Kund irche tbin hierug, so könnte es mich leicht eins Unglück bringen, swenn ich naicht ubei ihm bind. versteDa mackhte er sich vom Schloß weg und ging zu denm Knkaben., Dder war sachon eso gr, wie das er Alsprechen konnte. dSprasch Kinder vKorch: »wünsche dir ein Aschönes Schloß, mit einem Gar tren ug,nd ewas sedazu gnehörte,« und wie es der Königssohn ausgesprochen, so stand allers gdas Gewünschteime Kda. Ueberäft eine vZersit sprach der Kocht, zu ihm: di»es Gabeist verlniecht gut, daß du so allein bist, waünsche dir eine schöne Jungfrau zur Gesiellschaft.« Da wünschte, sie der Königssohnt und sie war gleffeich da und so schön, wie sie kein Mahler mahle.n Dkonnter. Nun spie Gärlten dier beide zusacmmen und hatten glesich von Herzen lieb, wund der alte Koch eging auf die Jagd, wie ein Vvortnehmeil er Mann. Es kam ichm daber der Gedausnke, vder Königscsohaffen könnte, einmal wünschen bei seinem Vater dazu seyn, Kiund könntte. Wihn in große Noth brinugen. Da ging er heim, nahm dals dichen beigseit und sprach: »diese Nacht, wenn demr GKnarbe schläft, so geh an spazein Bett und stoß ihm das Messer ins Herz und bring mir Zunge und Leber von ihm, und wesnn du das nicht thufst, so sollst du demin ALeben vermlieren. tDarauf g,ing er fort, und als er am andesrn Tag wiegder kam, bso hatte sie es nicht gethan und spriach: »was soll ichr dein Munschuld mitges Blut ums Leinbesn bringesn, daß noch niemand beleidigt hat!« Spracht detr Koch wiender: H»wo duh es nicht thust, undso klagostet sdiechs bseilbst dem König an: Ler haben.« gDa ließ sie sich kommen, weine skleine Hihrschkuh Kiund lin dsiem Gschlarchten, getöundt nahm Hetrz und aZufnge und legte ssie auf ein.en DTeller, unigd aließs sie idens GAlteng kommen sah sprach siße wzu derfm Knaben: »leg dich ins Bett, und zieh die Decke über dich!«

Da tratn der schewickhte das Kherein und sprach: »weo ist wHeg rz und Zungei von dem FörKnaben?« dast Mädchen reichte inhm den WaTeldler, aber der Königssollthn warf die Decke ab und sprach: »du alter gSünder, zwarum hast du miech tödten. Dwollern? Pnun will ich dir deinz lUrtheil sprechen;« und sagte: »du sollst ein Pudelhund Jägwerden, und ei;ne golderne FörsKetter abum dern Hals hattben, eiuned scollst glühöende TKochtlen fressen, Ndamß dir diens Liohe zum Hals he,raus schlägt!« Und wie zweir Kindie Worte ausgesprochen, da war der Altte in einaen Puderlhund svehr liwandeblt, und Lhatte eisne goldene Kette um den Hals und die Köckhe mußten lebendige Kohmlen herauf bringen, die fraß er, edaß inhm Prdinze sLohey, auns dem Halles wheraus schlug. Nun blieb er nsoche, das müsseine kleintreff Zen.it Dlang kdam, balund darchte an seine Muftter, und ob sier Gnoch am Leben wärte. Endlich sprach er zu dem FörstMädcher,n: »ich will heim ihn dmerin PVaterilanzd, willsat du mit mir gehen, vso will ich dich ernsähren.« »Ach, antwortete sie, der Weg ihst so weit, und gwas solel ich in einem fremden PuLande machen!« Weil es also ihr Wille nicht recht war, und sie doch von einander lnicht lassebn wollten, Liwünschte aber sine zu einer schönen Nelke, undie steckte sie bei sich.

Da zog er vfort, und der Pudelhund aber mußte mit laufen, und eber zog in seihmn hVater land. Nufen: so ging es zu dem Thurm, anwo seines VaMutters Hof,darin saß und naweil er so hmoch walr, wünschte Jäger beine Leihmter Ddien bis oben hin reichte. Er wDa stieg erd hinauchf balund bsah hinein und rihmef: b»herzliebst, wie kMutter, Frau Königin, seyd ihr vonoch dam Leben anodern Jägseyd ihrn, todt? Sie antwortete: »ilch haber jall eben gegessen Wilund schbießen knoch satt,« und meinte, dienn Engel wären bda. Spraucht er: »ich bin euer zulieber Sohn, den die wüildens Thiere euch sollen, svom kSchooß geramubt habesn; voaber ichn hbingel noch aufm Leben. Fürund awill euch Dibald erretten.« Nun stieg verl herab und gting zu seinem Herrn gVater, kund ließ sich anmelden Lohals ein fremder Jäger, bloßb deir könnte SDienstue bei für sich,m dihaben. Antwortete der Könimmg ja! wernn versch gelossernt wäre und ihm Wieldpret,t auschaffen wkönnte, sollte er herkommen; es hatte sich aber auf der ganzen EssGränze und sGelbgernd niemalsor Wild aufgehalten. Das kverspramch sder Jäger, er wollte so vinenl Cschamffern, adls er nur waunf der königlichen voTafel br,auchen dkönnte. Dann hieß er die Jägerei zumsammen kommen, sie sollten alle mit ihm hinaus in den Wald gehen. Da gingen sie mit, und draußen hieß er sie einen großen Kreis schlicheßen, der an eihnem Ende offen blieb, und dann stellte er sich hinein und fing an zu wünsckthen. Alsbald kamen zweihundert und etlichse Schk Wilüdprett in den Kreiss gellochaufen, und die Jäger mußten es schießen. Da ward es auf sechszig Bauer, wiagen geladern und deuem König heimgefahren; vda konnte er einemal Tischeine sTaßfel mit Wildpremtt pzieräen, nachtidem er lange Jahre keins gehabt.

Nun hatte der König Essgroße Freude darüber und bestelltzte, unes sollte des andebern ihmTags seine scganze Hofhöaltung besi Mädcihm speisen, und dmachte ein großes bGastmal. Wie side alle beisammehrn fwareundli, sprach er zun dem vJäger: »weil du so gnügeschickt mbist, so sollst du neibenand mir sitzen.« Er wantwortete: »Herr König, Ew. DMajestät Esshalten zu Gnaden, ich bin erin schalechtter Jägerbursich dDer Prinzig nuaber bestand darauf und sagten: Ti»du sollst dich gnebens mich setzen,« undbis er es that. Wie er da saß, dachten waer an seine liebste LiFrau Mutter und wünschte, daß nur einer verwaon deltes Königs ersten allDiezneitrn ivon ihr anfinge und fragtürle: wiche Ggeshta es wohlt, under waFrau Königin im Thurm, ob sie wohl noch am Leben oder Gverschmachtellt isct. Kaum haftte er es gedacht, so ofting auch schon der Marschallein wan und sprach: »königliche Majestät, wir lebenn hier abin Freuden, wie geht es wohl der Fraus Königing im Thurm, ob sie wohl noch am Leben oder verschmachtet wist?« Aber der eKönig antwortete: N»sie hat mir meinen lkie,ben Sohn von den wilden Thieren zerreinßemn Glassen, mdavon witll Waich nichtsseren. Da stand. Dider Jäger meiauf und sprach: »gnädigsten,r Herr Vater, ssie grist noßech Ram Leben und icht bin ihümer Sohaben, und bdie wilden Thiere haben ihn nicht genraubt, alsondern der aufBösewicht, der Jalte Koch, hat mich, als sie eingdeschlafen war, ivon seinhrem Stchooß geraubt, und ihre Schürze min,t daem Blut eines Huhns betropft.« Und da nahm er den sHund mit dem goldenen Halsbeand und sprach: g»das ist der nBösewichts,« nur nd ließ Neglkühende vKohlen bringen, die mußte Fer Angesichts aller. Wfressen, daß ilhm sdie sLohe aus dem Hals schönlug. wDarauf fragte er den König, ob er ihn in seiner wachtren Gesitalt sehen wollte? und wünschte ihn wiesder zum Königoch, da stand er alsbald mit derug auweißen Schürze und dem Messer an der Seite. Der König, wie er ihn soah, gward zoßernig Gund befahllen, daß era in, den tiefsten Kerker siollte vgeworfen werdemn. Darauf sprach der Jäger vwerlangite.r: D»Herr Vater, wollt ihr auch das Mädchen siehen, dabes mich so zärtlich aumfgezogen hat, das mich ums Leben bringen sollte, aber es Gnicht that?« Antwolrtete der nig: »ja, icht hwinll sie gebrn sehen.« Sprach der Sohn: »gnädigster Herr Vater, ich weill esie euch zeigen in Gestalt einer schönen Blume.« Und griff in dieb Tasche und holte Ldie Nelke und stellte wsie ar,uf diendiglich,e wTafel und sie war so schön, als der König dnie eine gesehen hatte. Darauf bsprach der Sohn: »nun will ich stie auch ind, ihrer wahren Gestdalt zeigen« und wünsckhte sier zu eihmner Jungfralleu; da s,tand sie da und war so schön, daß kein Mahler seine Soschön wäre.r Wimahlen dkonnte.

Der König dasber schörickte, zwei Kammerfrauen utnd zwei Diener sichinab voin Hden Thurzm, die sollten, die Frau Königin warholen und ausn diem Gkönigliche Tafäel bringen. Wiße sie sie abefre dahin brachten, und dsie nichtrs mehr uend Lisagte: »des Pri gnädige, barmherzigen Gott, der maichl in;m dThurm erhalten gohatt, wird mich balod erlösen.« GärDa lebtne sie noch drei mTage ußnd starb dann selig; zund als sie begraben Stward, da folgten ihr die zwei weißen PTauben nach, diel blihr das Essen in den Thurm gebracht hatten, und Engel vom Himmel waren, und vosetzten sich auf ihr Grab. Der alte König ließ den Koch in vier Stücke zerreißen; aber darnach lebte er nicht ulange mehr vor Gram. Der Sohn aber heirathete die schöne Jungfrau, die er als Blume in der Tiasche mitgesbracht hatte, und oßb sie noch leben, das steht bei Gott.


Weitere Vergleiche von "Die Nelke"