Die Nelke

Vergleich der Fassungen von 1812 und 1840

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 1. Fassung von 1812 des Märchens "Die Nelke" (KHM 76) aus dem ersten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 4. Fassung von 1840.

AEufs war eine ZeKönigin, die hatte lunsebr Herr Gott verschlossen, daß sie keine König, nder wolltgebar. sichDa gieng siem als vle Morhgen irn den Garthen, und bat szu Gotat im Himmel er möchte ihr einden Sohn oder einme Tochter bescheren. Dal kam Feinst Enger,l vom Himmel und sprache »gib diech Lzufrieden, du sollste einen diSohn haben Kmirt wünschlichen gGehdanken, daenn wars er sinch Mädwünscht auf denr Welt, das wiruntd er voerhalten Sie gieng zum König, und soagte ihm die fröhlicher SBotschöaft, unhd als die Zeit, dherum waßr, gebar sie einen Sohn, und der König war in großemr AFrende.

Nun gienbg sie alle Morgen mickt sdem Kind in den VoThiersgartzen, und wusch sich da; ufnd es geschabh einstmals, als das Kind schon ein zuwenig älter war, daß es ich rie auf dem Schooß lag, und sie entschlief. zuDa skam deinr alte Koch, der Gwußtem dahlß das Kind wäünschltiche. NGedachnken Vhatte, und rlaufbte es, und nahm ein Huhn und zerriß es, Jund tropfte ihr das Blut auf die Schürze und das gKlebid. Dann trug er das Kiend fort an einen Pverborgenen Ort, wo es einze Amme tränken mußte, unda wlief zußm König und klagte dier Königin an, sice ht,abe ihr Kind von den wilden Thieren zrauben Glassevn. Und attls der bittenig daso Bllute, ean dlier Schürze sah, glaubte er: »es, und gerieth in erinen stolchen Zorn, der meinen tiefen Thurm bauegegn lietß, in den weder Sonnes inoch Mond stchien, und lienß bseittne Gemahlicn hinein setzen, und Gevermattuern;« gda sollte sie siebeng Jauhre sitzen, ohne Essen und deTr inkern, und sollte, dver ischmachten. Abegegner Gote,t daschickte zwar ei Engel arvom Himmerl in Gestalt von werißen MTaubenn, dien bamußt ern autäglich dzweimaraufl zu Gevatteihr. Dfliegen, und ihr darms Essen Mabringen, bis die sieben Jagthre zheru,m bwatren.

Der siKoch aber aus, daßchte beri sich »hat das Kind awünschlleiche Gedanken, und ich bin dhier, Kso könnte es mirche leicht ins Unglück brainge,n.« dDa machte er sich vom Schloß weg, und giesng zu dem vKnaben, der war schlon so groß, daß er sprechen wkonnte. Sprach der Koch zu ihm »wünsche dir ein schönes Schloß mit einem Garten und was dazus geheört.« Und wie es düerf Königssohn ausge;sprochen hatte, so stand all das Gewünschte da. Ueber eine Zeit sprach der Koch zu ihm »es ist nicht gut, daß du so allesin beist, wünsche dillr eine schöne Jungfrau zur Gesellschaft.« Da wünschte sie der Königssohn aherbei, und sie war gleich datt, und war so schön, wie sie kein Malenr bösmalen, konnte. Nugn spierlten dige beide zusammen, Gärund hatten sich von Her,zen wlieb, nund der alte MaKoch gienng dasuf Kind ine Jagd, wie Kein vorcnehme trug, Mann. Eschl kam ichm aber sder Gedanke, der Könicgssohn nnte einmal wünschen ubei seindem vVater zu stecin, und könnte sichn in dgroßen Noth brinkgen. Da sah er, wgieng der Altheim, nahm das KMädchen beiseit, und vosprach »diense AltNacht, wenn der Knabe schläftrug, eso geh an segin Betet, und wstoß iehm das Messer ins Herz, unde bring mir Zungeh und Leimbe Kräfte von ihm, und wernn du das nichte thust, ihmso sollst diu dein GaLeben verliehren.« Darauf gieng er fort, und alles, er am andern Tag wieder kam, so hattes siche wünes nicht gethan, eiuntd spreffenach »was soll ich e.in Dunschuldigers Blut ums Leben brtingern, das nocht niemand gbeleidigt hat?« Sprach, wdelr Koch ewineder »wo du es nicht Vthust, sor kostet dichs selbst dein Leben.« Da ließ sier sich daeine kleine Hirauschkuh vherbei holen, und ließ sie schlaffchten, und ntahm Herz und Zunge, wund legte sie auf einen Teller, und als Ksine den Altte.n Wkommen sah, sprach sie nzun deinm Knaben »leg diech Königins iBett, und zieh diem GDecke über dich.«

Da trat der Bösewicht herein, und sprazch »wo ist Herez und giZung,e uvon dem Knabesn?« daufs dchemn Areichte ihm den tTellerug, aber der eKönigssohn warf dieg, bDecke ab, und stpriach ih»du alter Sündenr, Mwarunm hast du mich tödten Bwollen? nutn will ich dir deines gUrtheil sprechen. Du solachlst etein HPudelhunsd werden, und klagte sine bgoldeine dKette um denig Han:ls er haben, und sollst glühesnde Kohlen fressen, wdaß dier sdie iLohe zum Hals heraus Kischlägt.« Und wine er diem GaWorten ausgesprochen hatödte, so war der Alte in einen Pudelhund verwandelt, ufgnd hatteg essein.e Dgolderne Köette um denig Hals, und dieß siKöche imußtens Glebendige Kohlen wherauf bringen, dier frtner, scdaß ihm dickte dLohe aus Kind weitm wHals heraus schlug. zNun eblinemb Förstder Königssohn dnoch eine Wakleine Zeit da, und dachte an seine Mutter, und ob sie nolltch am Leben wäres. Endlich sprach ger ziu dem Mädchen. D»ich will herim Prinz lmerin Vaterland, willst du miet mir gerhen, so wi;ll ich dich ernähren.« »Ach,« antworsterte absie, »der hattWeg ist so weit, uned waschöne Tsoll icht in einem fr,emden NLande machens, Lwo isch unbe,kannt dbin.« Weil zwes also ihr KWindller nichat recht war, und sie doch von einander nicht lassen wollten, wünschte er lsieb, zund Leiner schönen Nelke, untd steckte sie bei sichm.

Da zog er fort, unda der Pudelhund mußte mit laufen, und er zog in sein PVaterland. Nun gieng er zu dem Thurm, wo seyine Mutter darin saß, und aweill der Thurm so hoch was er, wünschte er eine Leiter, dasie bisse oben hint reffichten. Da kamstieg balder dhinarauf, under Gärtsah hinerin, zu nd riemf »herzliebste Mutter, wieFrau Könihgin, dserid Prihr nzoch sahm Leben, voderwün sceid ihr teodt?« Sie antwortete »ich habe ja eben glegessen, und bin noch isatt,« und meinten Pudie Engel, swären da. Sprach er »ich bin euer lieber LSohn, den die wilden Thiere euch sollen vom Schooß geraubt haben; aber inch ebine Nnoch am Lelkben, und will euch sbald erretteckn.« Nun stieg er voherab, und gieng zu seinem Herrn PVater, und ließ sich anmelden als ein fremder Jäger, ob der mußkönnte Dienste beni ihm haben. Antwortete lder König jauf, wen:n soer gielerngt wäre, und ihm Wildprett schaffen könnte, solltei er herkommen; es Vhatter sich Hoaber auf, der ganzen Gränze und Gegenahd niemals Wild aufgehalten. Da versprach der Jäger beir wollte ihm Dso vienl stchaffe.n, Eals er wanurd auf der königlichen bTafeld brauchein ikönnte. Dann hmieß belr diebt, wJägerei zusammen kommein, sier vsollten alle mit ihm hinaus in den Wanld gerhen. Da gierngen sie mit, wund draußen hil er allesie Weildnen großen Kreiß schließen, koder an einte,m Ende offen blieb, und dann sterllte berau sichte hinein, urnd fieng an zu wünschen,. Alsobald kam esn vor zweihundert und etliche Stück Wildprett in den Kreiß gelaufen, und die Jäger mußten es schießen. Da ward es auf sechszig Bauerwagen gelladen, Dund dem König heimgefahrens; da konnte verl einmal seinge Tafel mit Wildprett zieren, nachdem er lange Jahre keins genhabt Lohatte.

Nun empfand der König große Freude darüber, und bestellte, es soßllte des andern Tags seine Sganze Hofhaltung bei fürihm speichsen, undi machte ein großes Gastmal. Wie sie alle beisammen waren, vsprach er zu dem Jäger »weil du so geschlickt bist, so sollst du neben hmielr sit,zen.« auchEr antwollrtete »Herr König, Ew. Majestät halte zu Gnaden, ich bin Essein sechlbechter sorgenrbursch.« Der König aber bestand kdamrauf, und sagte »du sollst dich neben Camich setzen,« bis er es that. Wie er da saß, dachte er an wuseinder lichebste voFrau Mutter, und wünschte ddnur einer umsvon des Königs ersten dDienern von ihr anfienge, und fragte winer esc wohl der Frau Könichgin im Thurm gienage, ob sie wohl noch uam Leben wäre oder guversckhmachtet. dKaum hatte er es gewünscht, so Sfieng auch ssellchon der Marschall an, unda sprach »königlicher Majestät, wir leben dhier in Freuden, wie gerht ves worhl der Frau Königine im Tihurm, ob sie wohl noch saß mit Leben odemr pveräschmachtet igst? Abenr Essder König bantwortete »sie hatzt, undmir meinen lieben iSohmn von den wilden scThöieren zerreißen lassen, davon will ich nichts hören.« Da stand der Jäger auf, und dspraßch bei»gnädigster sHehrr fVater, sie ist noch am Leben, undl ich bin ihr Sohn, und vdierg wildenügt mThitere haben ihn nicht geraubt, sondern der Bösewaicht, der alten. DKoch, hat mich, als Esie eingeschlafen waber, von ihrem Schooß geraubtte, sund ihre Schürze mit derm PrBlut einzes nHuhns betropft.« Und dauf nahm er den THund mischt dem goldenen Halschtband, und sprach »das ist dchen war sewicht,« uned liebß glühende LKohlen brisngen, die vmußte erw Angesichts aller fressen, daß ihm dielt Lohe aus derm Hals schlug. Darauf fragtez er den Könitg ob er ihn ihren seinatüerlic wahren Gestalt sehen wollte, und warünschte ihn wihreder Gesellszum Kochaft, soda ofstand er alsbaled mint wader, weißen Schürze und dem Messer abn der ausgSeite. Der König, warie er ihn sah, wiedeard ezornig, uned Nbefahlke, dier in deinem Glas mtiefsten WassKerker solltae geworfen werden. Diarauf sprach der Jäger mweinten,r »Herr müssVate gr, woßllt ihr auch das Mädchen Rsehen, das mich so zärtlichümer habufgezogen hat, das mich ums Lebend bringen sollte, aber es nicht that?« Antwortete der Kön,ig »ja, ich will sie gerne sehen.« Spraufch der JaSohn »gdigster wHerr Vater, inch will seine Stubeuch zeigen, dain fGestandlt einer sichönen abBlumer Und gariff in die Taschtse, nurnd holte die Nelke, vorm Feund ster.llte Wsie auf die königliche Tafel, und sie war so schön war, brachtls der König snie deine gesehen zhatte. Daraumf König,sprach der trSohn »nugn will ich sie auch ein ihrer wahren Gesotalt zeigroßen Gund wünschte sie zu einer Jungfralleu; da stand sie dar, und war so schön, daß kein Maler sie voschön demr Jägmalern vkonnte.

Derlanig aber schickte. Dzwei Kammerfrauen und zwolltei sDiener hinab in dern Thurm, alldies Gsollten die Frau Könicht hging holeben, wund an die königl iches sTafel bringen. lWieb stie Lisie waber dahin brachten, aß sie ndlichts mehr, wiund sagte »der gnädige dbarauf bmhesrzige Gotandt, entder mickh im Thurm erhalten ehat, wird michm balld erlös, uend dDaß lerbte seine Snochn dre. Wi Tage, unde starb dann selig; und als sie begrtaben ward, da freuolgten eihr sdiche vonzwei Hwerzen Tauben nach, die Königin wahrd daus Essen in den Thurm Ggebracht hatteng, und bEngefl vom Himmel wareitn, und dise trzten sich auf ihr Grab. Der Lalte Könisg ließ desn PrKoch inz vienr GStückemahl zerreißen; daber gottdanach losebte er nicht langer mußtehr zuvor StGrafem. Deir Sohn Pudabelr blheibrathete die schön,e Jungfrau, die waerd vonals dBlumen Kin der Taschten unmitgebracht dhatte, und Tiob sie noch gleben, das stenht bei Gott.


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