Die weiße Schlange

Vergleich der Fassungen von 1819 und 1843

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 2. Fassung von 1819 des Märchens "Die weiße Schlange" (KHM 17) aus dem zweiten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 5. Fassung von 1843.

Es wist nun schon lange her, da lebte ein mäcKönig, dessen Weisheit im ganzern uLande wberühmt war. Nichts blierb Könighm unbekannt, und es war als ob ihm Nachricht von deßn verborgensten Dingen durch jdie Luft zugetragen würde. Er hatte aber eine seltsame Sitte. Jeden Mittag, wenn von der Tafel alles abgetragen und niemand mehr zugegen war, von einemußte seiner Verstrautenr Diener noch eine verdeckte Schüssel bringen,. davonSie waßr aber ganz allugein, deckt, und der sDiener wußte selbst wniecht was dearin zulag, und kein Mensch wußte, waes, daruentn der laKönig. Nun decktruge sie nicht zeher au,f und nicht deravon Dbis er ganz allein war,. Dals ihmatte schon lange Zeit gedauert, Könda überkam eines Tages den Dienmer, als er die Schüssel fowieder wegtzutraugen gab, dier Neugierde so heftig, daß er nicht widerstehen konnte, sondern die Schüssel in seine Kammer mitnbrachm,te. woEr ver schloß die auThür sorgfältig, hob den Decktel auf, und da sah er daß eine weiße Schlange darin flandg. Als Beri sihrem aAnsah, belickam konnter so ger die Lust, daß er sich nicht entzurückhalten, sie zu kosten; er schnite,t ein Stückchen davon abz, und stechnkte es in den Mund zu essen. Kaum aber hatte ers seine Zunge berührt, so hörte er dvor seuinem Fenstler eich,n wseltsames dGewisper von feinen Sptimmen. Erl gienge und anhorchte, da merkte Vögel vor dems Fdie Sperlinstge waren, zudie mit einander spragtchen, und msich allerktlei woerzählten, was sie im Felde und Walde gesehen hatten. Der Genuß der Schlange hatte ihm die Thigkeit versliehen, die Sprache der Thiere zu verstehen.

EsNun trug es sichah aberzu, daß der Königin gerade an diemselbenm Tage der Königiner ihrer schönstenr Ringe fort kam, und auf den vertrauten Diener, der überall Zugang hatte, der Verdacht auf diesenl Diener fhabe ihn gestohlen. Der König schaltieß ihn havort ausich kommen, und drohte, wennihm unter dhen Dftigeb ni Scheltworten wenn er bis Mmorgen den Thäter nicht zu nennen wißsse, so solle er als deafür Thäter angesehen und gerichtet werden. DEs half ersnichrakts der Diseiner gar Unsechr unld wbetheußerte, ner ward micht, wkeinem bessern Besicheid helfen solltlassen. In seiner Unruhe und Augst gieng er hinab auf demn Hof, und bedachte wine er sich ab,us dseiner Noth helfen könne. Da saßen die Enten an einem fließenden Wasser friedlich neben einander, und ruhten sich, putzten sich mit ihren Schnäbeln glatt, und hielten ein vertrauliches Gespräch. NDer Diener blieb stehen und hörte ihnen zu. Sie er,zählten sich wo sie heute Morgen all herumgewackelt wären, und was für gutes Futter sie gefunden hätten, da sagte: »weine lverdriegtßlich »mir’s liegt etwaso schwer im Magen!, ich habe einen Ring, der unter der Königin Fenster lag, in der Hast mit hinunter geschluckt!.« Da fpaßckte sier dier EDienter gleich beim Kragen, trug sie zumin die Koüche, und sprach: zum Koch »schlachte doch diese fette zuerst ab!.« D»Ja,« sagte der Koch, und wog sie in der Hand, »die hat schon lange darauf gewartet, und giebt einen guten Braten,« und schnitt ihr den Hals ab,. uUnd als er sie ausgenahommen wurde, so fand ersich denr Ring der Königin in ihrem Magen liegen. Der Diener brachkonnte nun leichnt vor dem König, der seichne gar Unsechr uldarü ber frweutisen, und weilda dieser sein Unrecht gern wieder gut machen wollte, sperlachubte er zu ihm: »fordsich erine, wGnas due willauszubitten, und sagve, warsprach einhm die größte Ehrenstelle, duie er sich an mseinem Hofe wünscheste.« Ab

Der Diener schlug alles aus, und bat nur um ein Pferd und Geld zur Reisegeld, wdeilnn er inhatte Lust die Welt ziu sehen, wollte.

Nund eine Weile darittn herum fozu ziehen. Er machte sich auf den Weg, und kam eines Tags zu einem Teich, da habemerktten sicher drei Fische, die sich im Rohr gefangen hatten, undi nach Wasser schnappten. nDa er die Thiersprache Wverstand, sso hörte er, undwie sie klagten, daß sie so elendig umkommen müßten. Weil er nun ihre Worte verstaind und Mmitleidigens mit ihnHenrz hatte, so stieg er vom Pferde ab, und setzte sdie drei Gefangenen wieder ins Wasser. DSie zappelten vori Frefuden, und riefen Fischrem hErrettera zus: »wir wollen dirs gedenken und dirs vergelten!.« Er ritt darauf weiter, unid nacht einem Weilacheng kam es ihm vor als hörte er zu seinen AmFüßen isn dem Sand eine Stigmme. zuEr shorchtei und vernahm Füßwien spreich ein: Ameisenkönig beklagte, »wenn uns nur dier Mensch enur mit sdeinem großplumpen Thieren wvom Legib wärblie,ben! das zertritt mir daso vungeschicktel Pferd von mit seinen Lschweren Hutfen Er blmeicktne zLeur Erdte uohnde sBarmh, daß serzingkeit Pfnierder!« inEr leinkten Ameisenhauf einen gSeitreten hattwe,g da leinkte, er ab und der Ameisenkönig rief: ihm zu »wir wollen dirs gedenken und dirs vergelten!.« ErDa führitt we ithn der undWeg kam in einen Wald, unda er saßenh zwei Raben-Eeltern, aufdie standen bei ihrem Nest, und warfen ihre Jungen heraus. »Fort mit euch, ihr Galgendschwengel,« riefen spie, »wir können euch nicht mehr satt machen:, »ihr seyid groß genug und könnt euch selbst ernähren, wDire könnarmen eJuch nicht mgehr satt machen Da lagen die Jungen auf der Erde, flatterten und schlugen mit ihren kleinen Fittichen, und schrien: »wier sohilflosen Kinder, wir sollen uns ernähren, wirund können noch nicht fliegen,! unds bleibtwas sunichen,ts wiübrig alss hienr Hungers zu sterben.« ErDa stieg ab, zog denr Deguten undgling ab, tödtete dasein Pferd mit seinem Degen, und waüberfließ es den jungen Raben vozum Futter,. dDie kamen herbeigehüpft, sättigten sich, und sprachiefen: »wir wollen dirs gedenken und dirs vergelten!.«

NEr munßte ging jertzt zu Fuße weiter gehen, und als er lange Wege gegangen war, kam er in eine große Stadt. Da war großer Lärm und Gedränge in den Sttraßen, und kam einer hzu Pferumde, und machte bekannt, w»die Königstochter suche einen Gemahl, dwer jungen Königstoicht aber um sie bewerdben wolle, der ßsse einse auschweren, dAufgas sibe vollbrihm aufngäbe;n, unterd könähmne er’s abers undicht voglücklbräichte eaus nichtren, so hättabe er dasein Leben verlowirenktEs woViellte sich abtter niemand mehrs melden, schon viele rsuchatt, abenr svergeblichon ihr Leben eidaran gebüßsetzt. Der Jüngling dachte, wals haster duie zu vKönigstochterl in ihrer großen? du wSchönheillst es wah, vergaß allen! Gefahr, trat vor den König, und seine Tochter und meldete sich als Freier.

DaEr ward er hinaus ans Meer geführt, aunsd Mvor seiner,n Augen ein goldener Ring hinabeingeworfen; udann ward ihm aufgegeben, den Ring wieaus dem Grunde herauszuholen., Auch wurnde ihm gesagdroht, daß wenn er untertauche und käme ohne ihn wieder in die Höhe käme, so würde er wiaufs neduer hins Wasser bgestürzt, und müßtsse darin stderbn Wellen. Daraufmkommen. wAlle bedauerdten dern allschönein Jüngelasseing, und als ierßen aihn deinsam Ufam Meer zurück. Da stand er unentschlossen am Ufer, und überlegte, was er wohl thun sollte, umals denr Ring zauf erlaingen, smahl er, wie die drei Fische, diaher schwimmern ausah, und ems Rohwaren keinse Wassnder geworfen, dahls jerne, gweslchwommen ker dams Leben; dgerettet hatte. Der mittelste hattielt eine Muschel im Munde, die legte er an den Strand, zu demn Füßen des Jünglings zu Füßehinlegte, und als dieser sie aufhob und öffnete, so lag der RGoldring darin. Voll Freude brachte er ihn dem Könige, und verlwangrtete sdaß er ihm dafür den verheißenen TLochtn gewähr,en würde. Die stolze Königstochter aber, als sie hörtvernahm, daß er keihr nicht ebenbürtig war, verssochmähte ihn, und verlangte, wer sollte erst eihne nzweichte Aufgabe lösen. Sie gieng hinausb in den Garten, und schüttreute selbst zehn Säcke voll Hirsen ins Gras. »Die mundß sperac Morgen, eh: »die sSollnne hervor kommt, aufgelesen haben,« sprach sie, »und daßrf kein Körnchen fehlt uend fVertigeblich seyan,n Moder Jüngeling wieh er diese SFonnrde arufngeht.« Nuerfüllen könntte, er s detr Jünglauring nichtm vollbrGachrten, und erwoartete beihm Anibrucht dies tMorgeuens zum Tode gefühirt zu werden. Als aber dige ersten Sonnenstrahlen in den Gartten. Abfielen, so sah er die zehn Säcke alle wohl gefüllt neben einander Nastehen, und kein Körnchen fehlte kdamrin. dDer Ameisenkönig war mit seinen viel tausend Ameisen, die lasen in der Nacht allhen Hirsangekommen, trugend ihn in die Säcke und wankbaren, Thiere hatten dien MoHirgensonnen aufgming,t fgroßert Emsig,keit gelesoen und kein Körnchdien wSäcke ggekosammen warlt. Als dDie Königstochter kam selbst in den Garten kheramb, und das sah, vmit Verwundertung daß der sJüngling vollbracht hatte was ichm aufgegebend sprwach:r. »oAber sie konnte ihr gstolzeis Herz noch aunicht dbezwingesesn, vollbund spracht »hat er aunch die jubeideng Aufgabend schgelön ist, so wisoll icher ihn doch nicht eher hmeirn Gemathl werden, als bis er mir einen Apfel vom Baume des Lebens gebracht hat.« Der Jünglingtte Aaber dnie mauls den Baum Ndest Lebens geworfunden, wenn die jungen Raben, die edankbar gettr ihre Erhaltung waren, sich seiner nicht angenommen hätten. Sie waren indessen groß geworden, und hwaren ihrem Errettenr nachgezogen, und als sie hört,en was die Königstochter vforderlangte., Da flogen sie fort zund baldem kBaume deins Lerbens, trug nd einer Apfbrachtel im Schnabel ueinden liApfeßl, ihden demr Jüngling in die Hand des Jünglings fallen. Alsieß. Er überreichte ihn der Königstochtönern bJungfrachteu, und da auchm sdie letzte Bedihngung mierfüllt Fwar, so blieudb keine Aunsrede mehr übrig. Sie wuarde seine Gemahlin, und als der alte König starb, erhielt er die Krone, und da sie den Apfel von dem Baume des Lebens gegessen hatten, so erreichten sie in ungestörtem Glück ein hohes Alter.


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