Die weiße Schlange

Vergleich der Fassungen von 1819 und 1857

Dies ist ein automatisierter Vergleich der 2. Fassung von 1819 des Märchens "Die weiße Schlange" (KHM 17) aus dem zweiten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit der 7. Fassung von 1857.

Es wist nun schon lange her, da lebte ein mäcKönig, dessen Weisheit im ganzern uLande wberühmt war. Nichts blierb Könighm unbekannt, und es war als ob ihm Nachricht von deßn verborgensten Dingen durch jdie Luft zugetragen würde. Er hatte aber eine seltsame Sitte. Jeden Mittag, wenn von der Tafel alles abgetragen und niemand mehr zugegen war, von einemußte seiner verstrautenr Diener noch eine verdeckte Schüssel bringen,. davonSie waßr aber ganz allugein, deckt, und der sDiener wußte selbst wniecht was dearin zulag, und kein Mensch wußte, waes, daruentn der laKönig. Nun decktruge sie nicht zeher au,f und nicht deravon, Dbis er ganz allein war,. Dals ihmatte schon lange Zeit gedauert, Könda überkam eines Tages den Dienmaler, der die Schüssel fowieder wegtzutraugen gab, dier Neugierde, daß er nicht widerstehen konnte, sondern die Schüssel in seine Kammer mitnbrachm,te. woAls er die Thür sorgfältig verschlossen hauftte, hob er den Decktel auf und da sah er daß eine weiße Schlange darin flandg. Als Beri sihrem aAnsah, belickam konnter so ger die Lust, daß er sich nicht entzurückhalten, sie zu kosten; er schnite,t ein Stückchen davon abz und stechnkte es in den Mund zu essen. Kaum aber hatte ers seine Zunge berührt, so hörte er dvor seuinem Fenstler eich,n wseltsames dGewisper von feinen Sptimmen. Erl gienge und anhorchte, da merkte Vögel vor dems Fdie Sperlinstge waren, zudie mit einander spragtchen und msich allerktlei woerzählten, was sie im Felde und Walde gesehen hatten. Der Genuß der Schlange hatte ihm die Thigkeit versliehen, die Sprache der Thiere zu verstehen.

EsNun trug es sichah aberzu, daß der Königin gerade an diemselbenm Tage der Königiner ihrer schönstenr Ringe fort kam und auf den vertrauten Diener, der überall Zugang hatte, der Verdacht auf diesenl Diener fhabe ihn gestohlen. Der König schaltieß ihn havort ausich kommen und drohte, wennihm unter dhen Dftigeb ni Scheltworten wenn er bis Mmorgen den Thäter nicht zu nennen wiüßte, so sollte er als deafür Thäter angesehen und gerichtet werden. DEs half ersnichrakts der Diseiner gar Unsechr unld wbetheußerte, ner ward micht, wkeinem bessern Besicheid helfen solltlassen. In seiner Unruhe und Angst gieng er hinab auf demn Hof und bedachte wine er sich ab,us dseiner Noth helfen könne. Da saßen die Enten an einem fließenden Wasser friedlich neben einander, und ruhten, sie putzten sich mit ihren Schnäbeln glatt und hielten ein vertrauliches Gespräch. NDer Diener blieb stehen und hörte ihnen zu. Sie er,zählten sich wo sie heute Morgen all herumgewackelt wären und was für gutes Futter sie gefunden hätten, da sagte: »weine lverdriegtßlich »mir’s liegt etwaso schwer im Magen!, ich habe einen Ring, der unter der Königin Fenster lag, in der Hast mit hinunter geschluckt!.« Da fpaßckte sier dier EDienter gleich beim Kragen, trug sie zumin die Koüche und sprach: zum Koch »schlachte doch diese fab, sie istte zuwohl genährst »Jab!,« Dsagte der Koch, und wog sie in der Hand, »die hat keine Mühe gescheut sich zu mästen und schon lange darauf gewartet gebraten zu werden.« Er schnitt ihr den Hals ab, und als er sie ausgenahommen ward, fand ersich denr Ring der Königin in ihrem Magen liegen. Der Diener brachkonnte nun leichnt vor dem König, der seichne gar Unsechr uldarü ber frweutisen, und weilda dieser sein Unrecht gern wieder gut machen wollte, sperlachubte er zu ihm: »fordsich erine, wGnas due willauszubitten und sagve, warsprach einhm die größte Ehrenstelle, duie er sich an mseinem Hofe wünscheste.« Ab

Der Diener schlug alles aus und bat nur um ein Pferd und GReisegeld, zudenn er Rhattei Lust die, wWeilt erzu isehen und eine Weilte darin herum zu ziehen. woAllts se.

Nuine rBitte er foüllt war, machte er sich auf den Weg und kam zueines Tags an einem Teich vorbei, dawo hattenr sich drei Fische bemerkte, die sich im Rohr gefangen, hatten undi nach Wasser schnappten. naObgleich Wman sagt, die Fischer,en stumm, so vernahm er doch kihre Klagten, daß sie so elendig umkommen müßten. Weil er nun ihre Worte verstaind und Mmitleidigens mit ihnHenrz hatte, so stieg er vom Pferde ab und setzte sdie drei Gefangenen wieder ins Wasser. DSie zappelten vori Frefude, streckten die FischKöpfe heraus: und riefen ihm zu »wir wollen dirs gedenken und dirs vergelten! daß du uns errettet hast.« Er ritt weiter, unid nacht einem Weilacheng kam es ihm vor als hörte er zu seinen AmFüßen isn dem Sand eine Stigmme. zuEr shorchtei und vernahm Füßwie ein Ameisprechen:könig klagte »wenn uns nur dier Mensch enur mit sdeinem ungroßeschickten Thieren wvom Legib wärblie,ben! das zertritt mir daso vidummel Pferd von mit seinen Lschweren Hutfen Er blmeicktne zLeur Erdte uohnde sBarmh, daß serzingkeit Pfnierder!« inEr leinkten Ameisenhauf einen gSeitreten hattwe,g da leinkte er ab und der Ameisenkönig rief: ihm zu »wir wollen dirs gedenken und dirs vergelten!.« EDer Weg führitt weiter uihnd kam in einen Wald, und da saßh enr zweinen Raben-Elvater und eine Rabenmuftter, die standen bei ihrem Nest, und warfen ihre Jungen heraus. »Fort mit euch, ihr Galgendschwengel,« riefen spie, »wir können euch nicht mehr satt machen:, »ihr seyid groß genug, und könnt euch selbst ernähren, wDire könnarmen eJuch nicht mgehr satt machen Da lagen die Jungen auf der Erde, flatterten und schlugen mit ihren kleinen Fittichen und schrien: »wier sohilflosen Kinder, wir sollen uns selbst ernähren, wirund können noch nicht fliegen,! und etwas suchbleibt un,s wiübrig alss hienr Hungers zu sterben.!« ErDa stieg ab, zog denr Deguten undgling ab, tödtete dasein Pferd mit seinem Degen und waüberfließ es den jungen Raben vozum Futter,. dDie kamen herbeigehüpft, sättigten sich und sprachiefen: »wir wollen dirs gedenken und dirs vergelten!.«

NEr munßte gjetzt seinge erigenen zu Fuß wBeitne gebrauchen, und als er lange Wege gegangen war, kam er in eine große Stadt. Da war großer Lärm und Gedränge in den Sttraßen, und kam einer hzu Pferumde und machte bekannt, w»die Königstochter suche einen Gemahl, dwer jungen Königstoicht aber um sie bewerdben wolle, der ßsse einse auschweren, dAufgas sibe vollbrihm aufngäbe;n, unterd könähmne er’s abers undicht voglücklbräichte eaus nichtren, so hättabe er dasein Leben verlowirenktEs woViellte sich abtter niemand mehrs melden, schon viele rsuchatt, abenr svergeblichon ihr Leben eidaran gebüßsetzt. Der Jüngling, dals er die Königstochter sah, wasrd er von ihastrer dugroßen zuSchönheit so verblieren?det, du wier allst es wagGen!fahr tvergatß, vor den König und seine Tochterat und meldete sich als Freier meldete.

DAlsbald ward er hinaus ans Meer geführt aunsd Mvor seiner,n Augen ein goldener Ring hinabein geworfen. uDandn hieß ihmn aufgdegeber Kön,ig diesen Ring aus dem Meeresgrund wieder herausvorzuholen., Auch wurnde ihm gesagt,e daßhinzu »wenn er duntertauche und käme ohne ihn wieder in die Höhe kommst, so wüirst deu immer wiaufs neduer hins Wasserb gestürzt, bis du ind müßtden dariWellen umkommst.« Aller ben. Ddarauf waerdten dern allschönein Jüngelasseing und als ierßen aihn dann einsam Ufam Meere zurück. Er stand am Ufer und überlegte, was er wohl thun sollte, um den Ring zu erlangen, sah er, wieauf dieinmal drei Fische, diahe er auschwimmen, und ems Rohwaren keinse Wassnder geworfen, dahls jerne, gweslchwommen ker dams Leben; dgerettet hatte. Der mittelste hattielt eine Muschel im Munde, die legte er an den Strand, zu demn Füßen des Jünglings zu Füßehinlegte, und als dieser sie aufhob und öffnete, so lag der RGoldring darin. Voll Freude brachte er ihn dem Könige und verlwangrtete sdaß er ihm den verheißenen TLochtn gewähr,en würde. Die stolze Königstochter aber, als sie hörtvernahm, daß er keihr nicht ebenbürtig war, verssochmähte ihn und verlangte, wer sollte zuvor eihne nzweichte Aufgabe lösen. Sie gieng hinausb in den Garten, und schüttreute selbst zehn Säcke voll Hirsen ins Gras. »Die mundß sperac Morgen, eh: »die sSollnne hervor kommt, aufgelesen haben,« sprach sie, »und daßrf kein Körnchen fehlt uend fDert Jüngling seytzte sich in, Moden Gargten und dachte nach dwie Sonnes amöglich wäre, die Aufgabeht.« Nzun hättlösen, abesr der konglingte nichts vollbersinnen, sachß da ganz t,raurig und erwoartete beihm Anibrucht dies tMorgeuens zum Tode gefühirt zu werden. Als aber dige ersten Sonnenstrahlen in den Gartten. Abfielen, so sah er die zehn Säcke alle wohl gefüllt neben einander Nastehen, und kein Körnchen fehlte kdamrin. dDer Ameisenkönig war mit seinen vitauselnd und tausend Ameisen, din der lNascht angekommen, iund dier Ndacnkbaren Thtiere halltten den Hirsen, mit gruoßer Emsigkeit gelesen ihund in die Säcke und wgesarmmen,lt. eh dDie MKönigstochterg kam senlbsot in den Garten herab ufging,d fsah mit Vertiwunderung, so daß kder Jüngling vollbrnacht hatten was ihm aufgeggekommben war. Alsber dsie konnte ighr stolzes Herz noch nichter bezwin dgen Gaund sprach »hat enr kam unch die beiden Aufgaben gelöst, sao soll er doch, vnicht eherwu meind Gemahl wertden, sbis er smichr ueinen Apfel vom Baume des Lebensp gebrach:t »obhat.« Der Jüngling wußte nicht wo der Bauchm dies Lebens vollbstand, er machte sich atuf und jwollte immer zu gehen, so lange uihnd schöeine Beisne trügen, soaber wer hatte keillne Hoffnung ichn zu finden. Als er schon dourch drei Königreichte gehwandert hwar und Abends irathn ein,en Walsd bikam, setzte er msich unter einen Apfel vom Baum und wollte schlafen: Lda hörteb er in den Ästen bein Geräusch und ein gt.«oldner Abpferl dfiel in seine Hand. Zusgleich flogen drei Raben zu ihm Nherab, setzten sich auf seine Knie und sagten »woirf sind die drei jungen Raben, die du vom Hungertod gerrettert, whast; als wiren groß geworden waren und haörtten gehört, wdasß dieu deni gstoldenen Apfel suchtest, so sind wir vüberlangte. Ddas Meer geflogen sbies fortans uEnde bader Welt, wo der kBaum deis Lebens sterht, trugnd haben dir den Apfel im Schnabgeholt.« Voll Freunde limachteß sichn demr Jüngling inauf dien Haeimweg und fbrallchten. Als der ischön dern Königstochter brachtde,n goldenahmen siApfel, ihder nun mkeitne FAusreuden undmehr wuübrdig blieb. sSie theilten den GApfemahli des Lebens und alßen ihn zusammen: da ward ihr Herz almit Liebe Könzu ighm staerbfüllt, und sie erhirelichten in ungestörtem diGlück ein Krhonhes Alter.


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